Die nie endende Straße
AU. Als Lily starb entfernte Snape sein Herz und schloss es weg. Aber ihre Tochter vor den Dursleys im Sommer 92 zu retten, war der erste Schritt auf einer langen Straße, um herauszufinden, dass das nicht so wahr war wie er geglaubt hatte. Mädchen! Harriet Anfang in der Kammer des Schreckens bis zum Ende von den Heiligtümern des Todes.
Tief von jemanden geliebt zu werden gibt dir Kraft, aber jemanden tief zu lieben gibt dir Mut. - Lao Tzu
Disclaimer: Diese Story wurde von laventadorn geschrieben! Das einzige was ich gemacht habe ist es ins Deutsche zu übersetzen.
Die Kammer des Schreckens
Der Sommer lag schwer über Hogwarts, die Sonne war wie warme Butter. Hagrid meldete eine Rekordzahl von Bowtruckle Geburten, Sprout war weggegangen, um sich mit seltsamer Flora in Ägypten zu amüsieren; Minerva war bis zu beiden Ohren in Vorbereitungen für das nächste Schuljahr versunken. Dumbledore verbrachte die ganzen Ferien damit unergründlich und mysteriös zu sein, aber das war so typisch für ihn, dass es kaum erwähnenswert war.
Snape genoss die freie Zeit im Schloss, frei von grellen Schwachköpfen, zensieren und allem was die meiste Zeit seiner Karriere in Anspruch nahm: unterrichten. Er vermied das Lehrerzimmer, sonst würde Minerva versuchen ihn wieder in irgendwas bürokratisches zu verwickeln und weil Flitwick seine Lehrpläne wieder überarbeitete. Mit der Optimistischen unheilbaren Verrücktheit, würde er nie verstehen, wie Severus nie mehr als Professor tun würde als das erforderliche Minimum. Er benutzte immer noch die Lehrpläne die er mit 21 entworfen hatte, eine Woche bevor die Schule angefangen hatte. Die kleinen Kerle konnten etwas davon lernen oder nicht, es war ihre Entscheidung.
Aber heute war die Abwesenheit der Schüler keine Absicherung, dass seine Laune geeignet für menschlichen Konsum war. Dumbledore hatte endlich einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste ausgewählt. Wie die 11- male davor, rief er Severus in sein Büro, um ihn mit Tee und Süßigkeiten zu versorgen und sie mit der Nachricht zu säuern, dass er einmal wieder Severus Antrag abgelehnt hatte für irgendeinen neuen Blödian.
Und diesmal war seine Auswahl schlimmer als sonst.
„Gilderoy Lockhart?" Es gab keinen Fluch in irgendeiner Sprache den Severus kannte, magisch oder Muggle, der auch nur ansatzweise die Tiefe seiner Abscheu und seines Ekels beschreiben konnte. Was er Dumbledore auch genauso sagte.
„Also," sagte Dumbledore mit einer Sanftmut, die Severus ihm keine Sekunde abkaufte," nach allem was mit dem letzten Bewerber passiert ist, dachte ich es wäre besser jemanden auszuwählen, bei dem es höchst unwahrscheinlich ist, dass Tom von ihm Besitz ergreifen würde. Marmeladen Krapfen Severus?"
Severus ignorierte die Krapfen, die mit einer pinken Zuckerglasur überzogen waren und, so wie es aussah, mit Himbeermarmelade gefüllt waren. Er dachte Sehnsüchtig das ihn höchstwahrscheinlich ein einziger Bissen in ein Zucker Koma befördern würde.
„Und wenn er drauf geht, ist es kein großer Verlust," sagte er so abfällig wie er konnte.
„Nun, Severus," sagte Dumbledore, aber Severus glaubte sein Herz war nicht mit dabei. Wie konnte es auch? Sie sprachen über Gilderoy Lockhart.
„Der Mann ist eine Folter für die Augen," sagte Severus. „Wortwörtlich. Er trägt Pailletten."
„Auch ich habe eine Vorliebe für Pailletten," sagte Dumbledore, der Bart um seine Mundwinkel zuckte leicht. Seine Robe war ein tiefes dämmriges Lila, geschmückt mit einer glitzernden Sternenbildkarte. Ein Steinbock schimmerte auf seinem rechten Ärmel, eine Leier auf seiner Schulter.
„Die Lehrerversammlungen sollten recht unterhaltsam werden," sagte Severus. „Ich kann mir Minervas Gesicht selbst jetzt vorstellen."
Dumbledore lächelte, aber es verschwand fast sofort und sein Blick glitt zu den Holzklötzen die im Feuerrost knisterten. Das Feuer bleichte seine Iris. Severus erinnerte sich an eine Zeit als Dumbledore kein Feuer im Sommer hatte, er wurde alt.
Die schlafenden Köpfe von Hogwarts beobachteten sie aus dem Augenwinkel ihrer schläfrigen Augen. Eines Tages würde der Mann vor ihm dort oben hängen und so tun als würde er schlafen. Severus war immer wieder überrascht wie wenig ihm dieser Gedanken gefiel. Er fragte sich ob Dumbledores Porträt auch nur halb so clever, duldend und unbehaglich einsichtig sein würde wie der echte Mann.
Wenn Dumbledore sterben sollte bevor sie dem Dunklen Lord ein Ende bereitet hatten, sollten sie das besser hoffen.
„Hast du irgendwas gefühlt?" fragte Dumbledore, seine Augen so klar und strahlend, es tat beinahe weh hinein zu sehen. Das Feuer knackte. Severus linker Unterarm prickelte, obgleich nicht mit dem brennend-kalten Kräuseln ursprünglicher Magie. Er rieb sich nicht über das Mal, aber es kostete ihn große Anstrengung. „Nichts bis jetzt."
„Also," Dumbledore lehnte sich in seinem Sessel zurück und presste seine langen Finger Spitze an Spitze. „Es scheint zu früh zu sein nach nur zwei Monaten…"
Severus erinnerte sich an Quirells schrumpelige Ruine von einem Körper, das Loch in seinem Hinterkopf, das mörderische Chaos von seinem aufgerissenem Gesicht, und hatte das Bedürfnis zu lächeln. Aber er unterdrückte es. Dumbledore würde nur ernst werden und sagen, dass sie niemals aufhören sollten, um ihre Feinde zu trauern, welches genau die Noble, rührselige Scheiße war, für die Severus keine Geduld hatte.
„Wie glaubst du ist er entkommen?" fragte er.
„Ich glaube ab diesem Punkt, dass er zwischen etwas geistlichem und körperlichem ist."
Severus wunderte sich wie der Bastard überhaupt überlebt hatte. Dumbledore, das wusste er, hatte seine eigenen Theorien, aber er war mysteriös und unergründlich was diese angingen, der alte Bastard.
„Er kann England schlecht ohne einen Körper beherrschen," wies er hin.
„Nein," stimmte Dumbledore zu. „Kann er nicht. Was bedeutet das er eines Tages einen brauchen wird. Welche Form denkst du wird er annehmen?"
„Was fragst du mich?" sagte Severus. „Ob ich denke das er als riesiger Tausendfüßler zurück kehrt?"
Dumbledores Mundwinkel zuckte wieder, aber er fragte ruhig, „Glaubst du das Lord Voldemort .."
„Sag," sagte Severus, seine Stimme schartig und spröde, „nicht seinen Namen."
Dumbledore öffnete seinen Mund, schloss ihn dann aber sogleich wieder. Seine Augen zeigten schreckliches Mitgefühl und Severus verabscheute es.
„Vergib mir, mein Junge. Denkst du Tom wird einen Körper einnehmen so wie dieses Mal?"
Severus zwang sich an den Dunklen Lord zu denken, nicht wie er vor zwei Monaten gewesen war, als kranker, grotesker Abdruck auf dem Hinterkopf dieses Idioten, sondern als den Zauberer der das dunkle Zeichen in seinen Unterarm gebrannt hatte. Das Gesicht des dunklen Lords war weiss wie Knochen gewesen, seine Augen hatten einen roten Stich gehabt, wie Blut auf Wasser, seine Haare sich kräuselnd und dunkel wie Lehm.
Gibst du mir deine Ergebenheit Severus? Schwörst du mir Treue? Bringst du mir deine Seele dar?
Selbst damals schien es wie Liebe die zu etwas verzehrt wurde, was sie niemals hätte werden dürfen, etwas was sie niemals hätte werden dürfen, aber wozu sie so leicht werden konnte.
„Das war ein Mittel zum Zweck," sagte Severus als die Erinnerungen weggespült wurden wie das Licht eines sterbenden Feuers. "Quirell …war schwach. Der dunkle Lord hätte ihn benutzt und ihn am Ende verachtet, egal zu welchem Ende es gekommen wäre. Er würde niemanden als wirklich würdig ansehen ihn zu besitzen."
„Das ist auch das was ich glaube," murmelte Dumbledore. „Er wird seine eigene Form zurück haben wollen."
„Da sind Wege um das zu erreichen. Ich weiss einige ohne darüber nachdenken zu müssen."
Dumbledore gab ihm einen dieser Blicke, bei denen Severus sich nicht sicher war, ob er ernst oder zustimmend sein sollte.
Nekromantie war eine der dunkleren Zweige der dunklen Magie, etwas das Dumbledore exponentiell missbilligte, aber da waren nicht viele in dem Zirkel der Tugend und des Lichtes mit denen er auch nur darüber reden konnte.
„Wieviele seiner anderen Anhänger wissen das?" fragte er Severus, der mit den Schultern zuckte.
„Nicht viele. Bellatrix. Lucius könnte es ohne große Anstrengung herausfinden, aber etwas studieren," alles was nicht unter einem Rock statt fand, fügte Severus in Gedanken hinzu, „war nie etwas das ihn interessierte. Aber der dunkle Lord wird es wissen - er wird nur einen Anhänger, willig genug finden müssen der ihm assistiert."
„Und von denen die Azkaban entflohen, wie viele…?"
„Von denen die aus Azkaban entkamen, keiner," sagte Severus entschieden. „Aber du solltest besser hoffen, das Bellatrix eingeschlossen bleibt."
„Ja," stimme Dumbledore zu. „Das sollten wir."
Dann lächelte er. Es sah nicht wie ein gezwungenes aus, obgleich sich Severus fragte wie es unverstellt sein konnte. „Nun! Danke, mein Junge, für deine beachtenswerte Einsicht. Das ist genug Dunkelheit für einen Abend, denke ich."
Severus dachte das er den Rest unausgesprochen lies: Da würden noch genug lange Tage und Nächte von diesen kommen.
„Hast du schon einen neuen Lehrplan geschrieben?" fragte Dumbledore, ein kleines glitzern glimmerte in seinem linken Auge.
„Nicht seit 1981," sagte Severus unverfroren. „Und das werde ich auch nicht bis die Schüler weniger schwachsinnig geworden sind."
„Also Severus - selbst du musst gelegentlich anerkennen, dass einige unserer Schüler mit Verstand begabt sind. Was ist mit Miss Granger? Die Freundin unserer jungen Harriet Potter."
Und da war es. Severus hatte gewusst das sie eventuell irgendwann darauf zu sprechen kommen würden. Dumbledore hatte das Mädchen den ganzen Sommer nicht erwähnt, nicht seit sie mit den anderen faulen Schurken in den Zug gestiegen war, aber Severus hatte gewusst das es ein Zustand der Nachsicht gewesen war, der nicht lange anhalten konnte. Nun er würde den Köder nicht schlucken. Er würde sich nicht hereinlegen, schmeicheln oder ersuchen lassen seine Gedanken über das Mädchen zu teilen.
Dumbledore hatte es wieder und wieder letzten Sommer versucht und Severus hatte es immer geschafft ihn kühl abzuleiten.
Was hältst du von Harriet, Severus? Du hattest deine erste Stunde mit ihr, glaube ich?
Er konnte es immer noch sehen - die Klasse - es war immer beunruhigend die Erstklässler zum ersten Mal zu treffen, zu sehen wie jung sie waren; die Erinnerungen zu bekämpfen, als er selbst so jung war und nicht wusste in welche dunklen, tückische Dickichte die Zukunft führen würde. Die Zaubererwelt war so klein, immer voll mit den gleichen Gesichtern in anderen Verkörperungen…aber diese Klasse…Dracos weissblonde Haare und sein begieriges, schadenfreudiges Grinsen, ein kleiner Kohledruck von Lucius, und das Mädchen…
Das erste was er dachte - das erste Mal als er sie gesehen hatte, unter den flackernden Leuchten der Bankettkerzen - dachte er Potter mit einem Ansturm von Abscheu so mächtig, es hatte seinen Magen durchgewühlt. Sie hatte das gleiche schludrige Haar, wenn auch etwas länger, das gleiche dünne Gesicht; und die Brille zusammen mit der formlosen Schuluniform, spannen die zwittrige Illusion eines kleinen James Potter, der von den Toten zurück gekehrt war um Severus an alles zu erinnern wovor er sich fürchtete.
Das Gefühl kam am nächsten Morgen in der Zaubertrankstunde bei dem dünnen Potter- ähnlichem Gesicht und dem Namen auf der Liste zurück.
Er machte sie in der, feuchten Finsternis seines Verließ ausfindig, starrte sie mit blankem Hass an, da war er sich sicher, und sie starrte zurück mit nervösen, weit aufgerissenen Augen ohne zurück zu weichen, aber sie machte sich selbst kleiner als würde sie versuchen ihre Würde und ihre Sicherheit zur selben Zeit zu bewahren. Potter hatte ihn nie so angesehen. Potter hatte es nie getan. Potter war selbstgefällig und überhaben gewesen und hätte nie die Notwendigkeit gesehen sich selbst kleiner zu machen als er war. Er hatte nie gewusst wie es sich anfühlte.
Severus kannte dieses Bedürfnis. Er verstand es. Und er erinnerte sich das irgendwo hinter dem Mop schwarzen Haares und der hässlichen Brille Lily´s Augen waren, die ihn ängstlich ansahen, auf eine Weise wie sie ihn nie angesehen hätte. Sie hatte ihn ungläubig angestarrt, mit Abscheu, in herablassender Gleichgültigkeit, aber niemals mit Angst. Sie hätte sich nie dazu herabgelassen ihn zu fürchten.
Das war alles was von ihr geblieben war, dieses großäugige kleine Mädchen mit einer entsetzlichen Brille, die in seinem Zaubertrankunterricht saß. Dafür hatte er seine Zukunft, seit er 21 war gegeben. Um zu beschützen: die kleine Mischung von zwei Menschen, die er getötet hatte, mit Lily`s Augen und Potters Haaren.
Was hältst du von Harriet, Severus?
Sie war das letzte von Lily, dass er geschworen hatte zu beschützen. Das war alles was er wußte. Es war alles war er wissen musste.
Er hasste Kinder ohnehin.
„Miss Granger," sagte er jetzt zu Dumbledore, in seinem sonnengefluteten Arbeitszimmer - und er setzte ein schadenfreudiges Lächeln auf um es passend zu machen, „ist nicht so ein großer Schwachkopf wie die restlichen kleinen Monster, das gestehe ich zu, aber ihr fehlt Originalität. Sie ist zu hungrig nach Anerkennung.
Dumbledore sah amüsiert aus. „Das kommt doch nicht etwa vom Oberhaupt Slytherins?"
„Sie sollte nicht so verdammt offensichtlich sein was das angeht."
Dumbledores Bart zuckte auf die Weise die andeutete das er breit lächelte. „Aber sie ist nicht so leicht unterzubringen oder?" „Ich wünschte sie wäre es," schimpfte Severus, der sich vorstellte wie 6 Jahre von den übereifrigen Schulaufsätzen Grangers in die länge gezogen wurden.
„Miss Potter kann nur Nutzen daraus ziehen eine Freundin mit so einem beständigen Geist zu haben," sagte Dumbledore. „Himmbeergebäck Severus? Du hast dein Dessert überhaupt nicht angefasst."
Etwas hinter Dumbledores Schreibtisch gab ein sterbendes gurgeln von sich.
„Dein Phönix sieht aus als wäre er bereit tot umzufallen," sagte er, schnappte sich ein Gebäck und zerbröselte es.
„Sein Feuertag ist bald soweit," sagte Dumbledore. „Aber," er stand von seinem Sessel auf und klopfte empfindlich Krümel von seinem Bart, „an diesem Punkt braucht er Hilfe beim füttern, danke das du mich daran erinnerst, mein Junge."
Severus wurde von dem Hauself, der ins Büro geknallt kam während er einen Standart großen Muggle aussehenden Brief an sich drückte, vor einer Erwiderung gerettet.
„Ein Brief für das Oberhaupt Mister Dumbledore, Sir," quiekte der Hauself, verbeugte sich tief und hielt den Briefumschlag über seinen Kopf.
„Würdest du das nehmen Severus?" fragte Dumbledore der über seinem Phönix lehnte.
Der Elf hielt den einfachen weißen Papierumschlag in die Höhe, als würde er ihm einen Prinzen aus dem alten Persien anbieten. Severus nahm ihn und deutete mit demselben Handgelenk die Entlassung des Elfs an.
„Es ist Muggle Post," sagte Severus und drehte den Umschlag um als der Elf verschwand. Er starrte auf den Absender. „Von…Miss Granger."
Der familiäre Anblick ihrer sauberen Handschrift ließ seine Augen schmerzen. Zu…viele… verdammte…Schulaufsätze. Er schwor eine ganze Note abzuziehen, wenn sie das nächste Mal auch nur den viertel eines Zentimeters über die gefragte Länge schrieb.
„Miss Granger?" Dumbledore hörte sich ehrlich überrascht an. „Ich dachte sie besitzt eine Eule. Nun, wir leben um korrigiert zu werden. Öffne es Severus und würdest du ihn mir vorlesen?"
Severus riss das Ende des Umschlages auf, öffnete ihn und entfaltete den Brief. Nach der Hälfte des ersten Paragraphen zerdrückte er den leeren Umschlag. Er war beinahe überrascht von seiner eigenen Heftigkeit. Er hätte nicht gedacht, dass er sich so sehr sorgte.
„Severus?" sagte Dumbledore.
„Ich wusste es," sagte Severus. Er fuhr fort den Brief bis zum Ende zu lesen, selbst als er wütend knurrte, „Ich wusste es verdammt."
„Wusstest was mein Junge?"
„Petunia," sagte Severus. Er hörte da Gift in seiner Stimme über dem Echo ihrer von seiner Erinnerung.
Ihr seit Missgeburten, dass ist es was ihr seit.
„Sobald sie ohne den Schatten eines Zweifels wusste, dass das Mädchen eine Hexe war, ist all ihr Hass und ihre Eifersucht zurück gekehrt. Ich hab es dir gesagt."
Er hatte es wirklich gesagt, sobald er sich durch die erste Stufe seines Kummers gewühlt hatte. Er stellte sich Lily´s Gesicht vor, wenn sie wissen würde, dass ihr Kind zu ihrer Magie-hassenden Schwester gebracht worden war, die, die ihre eigene Gewöhnlichkeit so sehr verabscheute, dass sie es nicht ertragen konnte das jemand anderes etwas besonderes war;
Zumindest hatte er sich nicht sofort daran erinnert. Manchmal kam ihre Existenz einfach an die Oberfläche seiner Gedanken, wie Treibgut auf der See. Aber die alltäglichen Strömungen des Lebens stießen sie wieder weg in die Tiefe seiner Reue und seines Selbsthasses.
Dumbledore raschelte zurück zu seinem Sessel. „Severus, wenn Harriet etwas zugestoßen ist, sollte ich das wissen," sagte er mit solcher Sanftmut, dass Severus rot jenseits des grellen karmesinrot Gryffindors, das den Raum befleckte, sah.
„Oh?" zischte er. „ ,Sir Harriet hat keinen einzigen meiner Briefe beantwortet, auch keine von Ron. Ich hab ihr mindestens 20 Briefe geschrieben und ihr immer wieder gesagt wieviele Sorgen ich mir mache, aber ich habe keinen einzigen Brief zurück bekommen und Ron hat mir geschrieben, dass Harriet einen Brief von dem Büro für Missbrauch von Magie für einen unautorisierten Schwebezauber erhalten hat und ich bin besorgter als jemals zuvor, weil wir den Schwebezauber noch gar nicht gelernt haben, da er erst dieses Jahr…"
Er brach ab, seine Augen verkleinerten sich bei dem erkennbaren Flimmern von Emotionen in Dumbledores Gesicht. „Du wusstest von dem Brief des Ministeriums."
„Meine Freunde dort halten mich vernünftiger Weise gut informiert, ja," sagte Dumbledore ruhig.
„Also?" Severus schwenkte Grangers Brief in seine Richtung. „Und wie gut bist du hierüber informiert?"
„Du glaubst Petunia Dursley verbietet Miss Potter mit ihren Freunden zu kommunizieren?"
Es hörte sich geringfügig und genau nach Petunia an, und der kleine Grund dieses Angriffes lies seine Wut lächerlich wirken. Er wusste das. Aber er erinnerte sich an das Mädchen bei dem Einteilungs Bankett, lächelnd als würde sie erwarten, dass ihr jemand sagte aufzuhören, essend als erwartete sie das ihr jemand das Essen wegnehmen würde und die Jahrzehnte alten Echos von Petunias Worten schossen ihm durch den Kopf:
„Du und dieser Snape Junge, ihr seit Missgeburten, dass ist es was ihr seit - es ist gut das ihr von normalen Menschen fern gehalten werdet, zu unserer eigenen Sicherheit."
Es war lange her seit er überrascht war, zu welcher Grausamkeit eine Person imstande war. Und er schikanierte Kinder nach einer geregelten Grundlage.
„Ich würde Petunia zutrauen, dass sie die Briefe vor ihren Augen verbrennt." Severus konnte Dumbledores Ausdruck nicht definieren, aber es erinnerte ihn daran neun Jahre alt zu sein und sich zu wünschen er hätte Lily nie erzählt, dass er es hasste nach Hause zu gehen.
„Was willst du das ich tue Severus?" fragte Dumbledore, sein Ton war unergründlich.
„Droh Petunia," sagte er ohne eine Spur von Ironie. „Oder lass mich es tun."
Oh ja; Er würde es genießen…Er hatte Petunia nie auf die Weise drohen können, wie er es gewollt hatte…er hatte sich immer zurück halten müssen.
„Ja," sagte Dumbledore langsam. „Ja ich denke du solltest gehen."
Zuerst dachte Severus seine Ohren würden ihn betrügen. „Was?"
Dumbledore schaute ihn so klar und unlesbar an wie ein einseitiger Spiegel.
„Du solltest zu den Dursley´s gehen."
Severus starre ihn an, hob seine Tasse und schaute demonstrativ hinein.
„Was war in diesem Tee?"
„Eine Veränderung für Harriet wäre nicht verkehrt."
Severus stellte seine Tasse hart ab. „Du hast keine Angst, dass ich einen Rückschlag bekomme?" fragte er bissig. „Es ist nicht lange her da war es mein Job Leute in ihren Häusern zu bedrohen."
Dumbledores Blick war tief und ruhig, wie der See am Nachmittag. „Ich denke das ist lange her mein Junge," sagte er.
Einiges wird nie lang genug sein, flüsterte eine kalte Stimme in Severus Kopf. „Du hast mir nie auch nur erlaubt zu wissen wo sie wohnen." Er fühlte sich entschlossen Dumbledore zu zeigen, warum er Severus nicht geben sollte was er wollte. Warum er Severus von der Versuchung fern halten sollte grausam zu jemanden zu sein, den er verachtete.
„Ich vertraue dir Severus," sagte Dumbledore.
Die Worte waren wie eine Kette.
Du solltest nie einem Slytherin vertrauen Schulleiter. „Die Adresse."
Dumbledore sagte sie ihm.
Als Severus die gewundene Treppe nach unten ging, fragte er sich ob Lily ihrer Schwester erzählt hatte was er getan hatte, um ihre Freundschaft zu zerstören.
Er merkte, dass er hoffte das sie Petunia alles erzählt hatte.
—
„Vielleicht sollte ich mir selbst ein Knasttattoo verpassen," sagte Harriet. „Was denkst du?"
Hedwig plusterte ihre Federn auf.
„Pluster sie so doll für ja" - Harriet hielt ihren Daumen und ihren Zeigefinger ein paar Zentimeter auseinander, dann vergrößerte sie den Abstand -„so doll für nein."
Hedwig steckte ihren Kopf unter ihre Flügel. „Das ist weniger als hilfreich, weisst du," sagte Harriet und streichelte über Hedwigs Kopf. Ihre Eule heulte launisch.
„Ich weiss," seufzte Harriet. „Es tut mir leid wirklich."
Sie waren im kleinsten Schlafzimmer der Dursley´s eingeschlossen, mit extra Riegeln an der Tür und Gittern am Fenster. Technisch gesehen sollte Hedwig in ihrem Käfig eingesperrt bleiben, aber Harriet hatte das Schloss mit einer abgebrochenen Federspitze, die sie in ihrer Jeanstasche gefunden hatte, aufgebrochen. Sie konnte Hedwig nicht zum fliegen nach draussen lassen - der Gestank von Eulenmist sagte das, wenn nicht der Rest schon- aber sie konnte sie zumindest aus ihrem Käfig lassen.
„Ich wüsste sowieso nicht wie ich eins machen soll," sagte sie und streichelte Hedwig, dessen Krallen an Harriets Bett geklammert waren.
Harriet hoffte, dass sie Abdrücke hinterlassen würden und das Tante Petunia es erst herausfinden würde, wenn Harriet sicher verborgen auf der Platform 9 3/4 war.
Aber dann schaute sie auf die Gitter, die durch den Himmel schnitten und erinnerte sich an Onkel Vernon´s purpurnes Schweinegesicht, dass nahe ihrem aufgeragt hatte und der zischend sagte, „Du wirst nie wieder zu dieser Schule zurück kehren…und wenn du versuchst dich hier heraus zu hexen, werden sie dich der Schule verweisen…"
„Ich weiss was es sein wird," sagte Harriet stumpf. „Hogwarts. Eine schöne Erinnerung, da ich es wahrscheinlich eh nie wieder sehen werde."
Hedwig gab ihr einen verdriesslichen, gelb-äugigen Blick, als wollte sie sagen, „Bitte wirst du schon wieder melodramatisch?" Obwohl es auch ein, „Das ist alles deine Schuld," hätte sein können. Oder sogar: „Nicht zu erwähnen das wir keine richtige Mahlzeit hatten, seit sie uns hier eingesperrt haben."
Ihre letzte Mahlzeit war eine Schüssel mit kalter, dünner Suppe gewesen. Harriet hatte Hedwig das meiste von dem feuchten Gemüse gegeben, da Hedwig die unschuldigste von ihnen beiden war. Obwohl es nicht Harriet gewesen war, die den Pudding zerschmettert und die Eule ins Wohnzimmer gelassen hatte, um die dumme Mrs. Mason zu erschrecken; das war dieser verdammte Hauself. Dobby. Nur Dobby. Dobby der Hauself. So hatte er sich vorgestellt. Er hatte Harriet nicht nur die sonderliche Erfahrung gegeben ihn zu treffen - was äußerst sonderlich gewesen war - sondern auch das Gefühl, jemanden tief zu bedauern, während man ihm im selben Moment mit Freuden den kleinen grünen Hals umgedreht hätte.
Sie hatte gedacht sie hatte es schlecht bei den Dursley´s, bis sie Dobby getroffen hatte…
Hah. Das sollte schon was heißen.
Sie belästigte Hedwig mit Fragen und Theorien über Dobby und was er wohl gewollte hatte. Eine große Gefahr in Hogwarts? Was könnte das sein? Woher wusste er das? Warum sollte er sich die Mühe machen Harriet zu warnen und zu beschützen, obwohl sie ihn noch nie vorher gesehen hatte?
Hedwig hatte keine Beiträge zu liefern, außer ihre Federn zu sträuben und schlafen zu gehen, aber Harriet hatte nichts anderes zu tun oder jemand anderen zum reden. Wenigstens hatte sie jetzt niemanden zum reden, weil sie eingeschlossen im Linguster Gefängnis war und nicht weil sie keine Freunde hatte. Dobby war derjenige gewesen der alle ihre Briefe gehortet hatte.
Hermine und Ron mussten besorgt sein. Das hoffte sie zumindest, dann würde sie hier nicht zum verrotten zurück gelassen werden. Vielleicht hatte Hermine es irgendwie herausgefunden…oder würde Harriet finden, irgendwie…oder es einen Lehrer wissen lassen…obwohl Harriet nicht sicher war, ob die Schule irgendwas tun konnte wenn ihre legalen Vormunde sie hier festhalten wollten.
Sie stellte sich vor wie Hermine ihre ausgeblichenen Knochen auf dem Fußboden von den Dursley´s kleinstem Schlafzimmer liegend fand, als sie den Fußboden außerhalb ihres Schlafzimmers knarren hörte. War es schon Zeit fürs Abendessen? Ihr Bauch schmerzte so doll vor Hunger, dass sie sich ekelerregend fühlte. Sie konnte Tante Petunias Hähnchenbraten schon seit gefühlten Stunden riechen. Nicht das sie irgendetwas davon bekommen würde, das war sicher.
Sie setzte sich gerade hin als etwas außerhalb der Tür clickclickclickclickclick machte.
Die Schlösser wurden alle zur selben Zeit geöffnet.
Sie stand vom Bett auf während sie auf die Tür starrte und machte einen Schritt zurück, als das letzte Schloss so hart aufgerissen wurde, dass ein Stück Holz auf den Boden abblätterte und die Tür nach innen auf knallte.
Der Hunger musste sie wahnsinnig machen, denn die dunkle Gestalt, die die Tür ausfüllte sah aus wie Professor Snape.
Der Snape-Wahnsinn trat in ihr Zimmer, sein Gesicht eingeschlossen in einem wütenden Blick. Harriet hatte ihn noch nie so wütend gesehen - sie hatte noch nie irgendjemanden so wütend gesehen - aber sie war ziemlich beeindruckt von ihrer Vorstellungskraft, weil Snape echt verdammt zum fürchten aussah.
Seine Augen wanderten durch den Raum, als wollte er ihn auseinander schälen. Über die Schiefe Garderobe, die farblosen Tapeten, ihr unordentliches Bett und ihren Schreibtisch mit Hedwigs mist-überdeckten Käfig. Sein Ausdruck flackerte als er über sie hinweg sah, aber er verbrachte mehr Zeit damit Hedwigs Käfig anzublitzen, als sie anzusehen. Ihre Fantasie benutzte was sie wusste: Snape hatte sie letztes Jahr fast komplett ignoriert.
Dann drehte er sich um. Ihr Herz machte einen Satz, als sie dachte er würde weggehen, denn selbst wenn sie verrückt wurde, Snape war ein Teil von Hogwarts und von Magie und sie vermisste all das so schrecklich.
Aber er ging nicht weg. Er starrte runter auf die Katzenklappe in der Tür, wo Tante Petunia ihr Essen durchgeschoben hatte.
Als er sich wieder umdrehte, verursachte der Ausdruck auf seinem Gesicht ein kaltes kribbeln auf Harriet´s Haut. Für einen Moment schaute er sie direkt an, auf eine Weise die so heftig war, es war fast wie Hass.
„Wo sind deine Sachen?" fragte er. Es war wie im Unterricht: er sprach gerade so über einem Flüstern, aber man hörte jedes einzelne Wort. Sie schnitten in dein Ohr wie der Winter.
„Erm…meine Schulsachen?" Ihre Stimme kam dünn und hoch aus ihrem Mund. Als er sie nur mit diesem heftigen, nervenraubenden Blick ansah sagte sie, „Err - unten im Schrank unter der Treppe."
„Nimm was immer du brauchst aus diesem Raum und folge mir."
Man fragte Professor Snape nicht „Wieso?", man tat einfach was er sagte. Sie stopfte ihre paar Blusen, Hosen und Unterhosen in ihren Muggle Rucksack (während sie versuchte die Unterwäsche vor Snape´s Blick zu verstecken) und versuchte dann Hedwig in ihren Käfig zu schmeicheln. Außer, dass Snape im Weg war, er stand zwischen ihrem Tisch und ihrem Bett und schaute aus dem Fenster. Auf die Gitter.
Er sagte nichts und Harriet tat es auch nicht. Sie redete Hedwig gut in ihren Armen zu und war froh, dass sie daran gedacht hatte eine Jacke anzuziehen, als Hedwig´s Krallen sie durch das Nylon stachen.
Snape hob Hedwig´s Käfig hoch und fegte aus dem Raum, der Saum seiner Robe schlitterte durch die Stille.
Stille…
Harriet folgte ihm in den Flur und spitzte ihre Ohren. Sie konnte den Fernseher unten hören, wie er Autowerbung spielte, aber sie hörte keine echten Stimmen oder Bewegungen. Der Geruch von Bratensoße und Rosmarin von Tante Petunia´s Mahl hing schwer in der Luft. Ihr Mund wässerte und ihr Magen schmerzte vor Übelkeit und Sehnsucht.
Professor Snape hatte auf magische Weise die Tür zum Schrank unter der Tür geöffnet, beförderte ihren Koffer nach draußen und beugte sich nach unten um hinein zu sehen, als ob er sicher gehen wollte, dass das alles war was sie besaß.
„Es sollte alles da sein," sagte sie. „Erm. Sir, ich war nicht mehr dort drin seit die Schule zu Ende war."
„Sehr gut." Snape knallte die Tür mit einer Wucht zu, es fühlte sich an als würde das ganze Haus erzittern. Harriet zuckte zusammen.
Als er sich bewegte, um ihren Koffer hochzuheben, sah sie die Dursley´s. Sie saßen alle am Tisch und aßen Abendessen. Tante Petunia hatte ihr Glass Wein umgekippt, der über den Tisch und die Kante lief und auf den Teppich tropfte. Es musste kürzlich passiert sein, da der Wein immer noch vom Tisch auf den Fußboden tropfte.
Es war die sich ausbreitende Färbung und der Fakt, dass Tante Petunia sich nicht bewegte um es aufzuwischen, die Harriet am meisten abschreckte. Sie ging langsam an Snape vorbei ins Zimmer. Die Augen der Dursley´s folgten ihr - ihre weit aufgerissenen Augen. Dudley´s Gabel steckte in seinem Mund, seine Hand war am Griff festgeklebt. Tante Petunia´s war mitten in der Luft abgefangen, wo sie ihr Glass getroffen haben musste. Onkel Vernon hatte sich halb in seinem Stuhl umgedreht, als ob er hatte aufstehen wollen als Snape ihn eingefroren hatte.
Er hatte sie alle eingefroren.
Das kleine Gelächter vom Fernseher polterte durch die Stille. Harriet schaute allen Dursley´s in die Augen, einem nach dem anderen, als sie zum Tisch ging. Sie sagte nichts und die anderen konnten nicht.
Dann griff sie nach einem Bein vom Huhn auf der Platte in der Mitte und sagte ruhig:
„Wir sehen uns nächsten Sommer."
Zurück im Flur fand sie Snape vor der offenen Tür stehen, mit funkelnden, unergründlichen Augen.
„Komm."
Seine Stimme war so kalt, das Ende brannte.
Harriet steckte sich das Hähnchenbein zwischen ihre Zähne, stabilisierte Hedwig und folgte ihm aus der Tür.
