Er rannte weiter.
Die Äste schlugen ihm ins Gesicht, hinterließen blutige Schrammen. Die schlammige Erde gab unter seinen Füßen gab nach, er rutschte aus, fiel der Länge nach auf den Boden.
Keuchend blieb er liegen.
Der Regen hatte ihn schon völlig durchnässt, er spürte die Kälte und die Feuchtigkeit auf seiner Haut.
Er konnte nicht mehr aufstehen, wusste das seine Beine - sein gesamten Körper zu geschwächt waren, um weiterzurennen.
Er fürchtete, das seine Lungen explodierten, wenn er weiteratmete.
Das Stechen in der Seite raubte ihm den Mut aufzustehen, doch er wusste, das wenn er es nicht täte, er sterben würde.
Mit der Kraft der Verzweiflung stammte er sich müdevoll auf.
Seine Beine zitterten, vor Kälte, Schmerz und Erschöpfung.
,Na komm schon! Lauf einfach weiter!', sagte er sich.
Doch die Befürchtung sofort wieder auf den schlammigen und steinigen Weg zu fallen, ließ ihn Innerhalten.
Vorsichtig tat er einen Schritt, erkannte sofort, das er sein Gleichgewicht verlor.
Schnell setzte er den nächsten, und schließlich rannte er wieder.
Stundenlang, so schien es ihm, lief er durch den dichten Wald.
Es war eine rabenschwarze Nacht. Er sah die Äste nicht, sah die Wurzeln nicht, doch beides spürte er in unregelmäßigen Abständen schmerzhaft.
Nicht zum ersten Mal in dieser Nacht bereute er, dass kein Zauberstab zur Hand war.
Seine Verfolger hatten welche. Auch zahlenmäßig waren sie ihm überlegen.
Er musste irgendjemanden finden, er ihm gleichgesinnt war.
Aber wen? Wo? Und wie?
Plötzlich hielt ihn jemand zurück, etwas schlang sich um sein linkes Handgelenk.
Ruckartig wurde er herumgewirbelt.
Ein plötzlicher Schmerz breitete sich in seinem Arm aus, dann hört er ein lautes ,Knack'.
Sein Handgelenk war gebrochen.
Keuchend und einen mit dem versuch einen Schmerzensschrei zu unterdrücken, blieb er stehen.
Sofort gaben seine Beine nach.
Das linke Handgelenk haltend sank er auf den nassen Boden.
Als er erkannte, was ihn festgehalten hatte, hätte er um ein Haar laut aufgelacht.
Ein elastischen Ast, eines Birkenbaumes umklammerte seine Hand, doch durch seine Panik, hatte der Junge ihn für einen Feind gehalten.
Er wusste, dass er nicht mehr weiterlaufen konnte, das sein Körper viel zu schwach war.
Zum wiederholten Male wurde ihm bewusst, dass er weiterkämpfen musste.
Wieder konnte er es nur mit Mühe schaffen aufzustehen.
Er rannte weiter, einen Fuß nach dem anderen aufsetzend.
Plötzlich gab der Boden unter seinen Füßen weiter - er fiel!
Er musste in eine Schlucht oder eine Grube gefallen sein.
Als er auf dem Boden auftraf, zog sich solch ein Schmerz durch seinen Körper, dass seine Beine nicht mehr ihre Dienste taten.
Keuchend blieb er einfach liegen und spürte, wie der Regen weiter auf ihn eindrosch.
Die Augen fielen ihm zu, die Müdigkeit ging ihm in die Knochen, sein Geist wurde schläfrig.
Es vergingen Stunden, so schien es ihm, bis sich neben ihm etwas regte.
Er hörte eine hohe, unangenehme Stimme, die zu seinen Anhängern flüsterte.
Dann beugte sich jemand über in und drehte ihn auf den Rücken.
„Amnesia", flüsterte die seltsame Stimme, dessen Besitzer glühend rote Augen besaß.
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Ich weiß, die Kapitel sind kurz, dafür werde ich alle zwei Tage ein neues veröffentlichen, is das nix ;) ?
