Hallo allerseits!
Diese Story ist auf eine sehr kuriose Art und Weise entstanden, und zwar war es eine Vorhersage mittels Tarotkarten. Mir ist keine Frage eingefallen und da hab ich eben gefragt wovon meine nächste ff handeln wird und eine kleine Verrückte namens Alice Cullen (fühl dich ruhig angesprochen +gg+) hat mir dann aus den Karten eine vollkommen abgedrehte Vorhersage auf den Tisch geknallt und ich dachte mir dann "jetzt erst recht!" und hab angefangen das in eine vernünftige Story zu packen und zu schreiben. Hier ist also das Resultat ^^
Wenn ihr wollt kann ich euch die ursprüngliche Vorhersage am Ende noch posten, aber jetzt erst mal die Story. Viel Spaß!
Anmerkung: Alle Figuren, außer die, die ich mir selbst ausgedacht habe, gehören JKR. Ich verdiene hiermit kein Geld und mir gehört auch nix außer meinem Plot.
Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers. XD
Die Karten des Schicksals
by CarpeDiem
Betrug
Wenn man ihm dabei zusah, wie er mit beschwingten Schritten über den altehrwürdigen Boden ging, konnte man beinahe den Eindruck bekommen, als würde Remus Lupin förmlich durch die schwach beleuchteten Korridore des Schlosses schweben. Der Grund dafür bestand darin, dass Remus bester Laune war. Das war jedoch erst der Fall, seit er in seinen Räumen einen kleinen, unscheinbaren Zettel gefunden hatte, der die feste und zugegeben ein wenig unleserliche Handschrift seines Geliebten, Severus Snape, getragen hatte.
Als er seine Räume betreten hatte, war es zunächst alles andere als gut um seine Laune bestellt gewesen, denn der Umstand, dass er an diesem Abend bereits beträchtlich eher als vorgesehen dort eintraf, war kein sonderlich erfreulicher. Zwei Slytherins hatten an diesem Abend bei ihm nachsitzen müssen, weil sie die Tür zu den privaten Räumen von Professor Darlington, der Lehrerin für Muggelkunde, mit einem Fluch belegt hatten, der bewirkte, dass die Tür unaufhaltsam blaue Schleimkugeln ausgespuckt hatte. Bei dieser nächtlichen Aktion waren die beiden dreisten Individuen, wie Professor McGonagall sie betitelt hatte, unglücklicherweise von Filch überrascht worden, und hatten Remus zur Strafe dabei helfen müssen, Doxyeier einzusammeln, die er für seinen Unterricht benötigte. Dabei war einer der beiden Fünftklässler von einer Doxy in den Finger gebissen worden und hatte daraufhin einen allergischen Schock erlitten. Remus hatte ihn sofort in den Krankenflügel gebracht, und nachdem Madam Pomfrey ihm versichert hattet, dass sie ihn zwar einige Tage lang dort behalten, er aber wieder vollkommen genesen würde, hatte Remus den anderen Slytherin in seinen Gemeinschaftsraum zurück geschickt und die Strafarbeit für heute gut sein lassen.
Doch an all das verschwendete Remus keinen einzigen Gedanken mehr und daran war der zuvor bereits erwähnte Zettel von Severus und die Nachricht, die er darauf für ihn hinterlassen hatte, schuld. Der einzige Grund dafür, dass er nicht begann, eine Melodie vor sich hin zu pfeifen, während er durch die Korridore zu den großen Toren der Schlosses ging, was der, dass ihn diese Nachricht nicht nur in beste Laune versetzt hatte, sondern dass sich auch eine freudige Erregung, angesichts der Dinge, die dieser Abend zweifellos noch für ihn bereit halten würde, in ihm ausgebreitet hatte.
Nachdem Remus die Eingangshalle durchquert hatte und durch die Tore nach draußen gegangen war, setzte er seinen Weg im Schein des zunehmenden Mondes, der in der Dämmerung bereits als ovale, goldene Scheibe am Himmel zu sehen war, fort. Um seinen Weg etwas zu verkürzen, beschloss er, durch die Gewächshäuser zu gehen und von dort aus durch die Büsche einem kleinen Pfad bis hinunter zum See zu folgen.
Als er das letzte Gewächshaus jedoch hinter sich gelassen hatte, und seine Augen im trüben Dämmerlicht bereits das Seeufer nach Severus absuchten, blieb er mit einem Mal wie angewurzelt zwischen den Sträuchern am Rand des Abhanges stehen. Er starrte hinunter zum See, unfähig, das, was er dort sah, zu begreifen. Am Ufer des Sees, im hüfthohen Wasser, hatte er Severus entdeckt, und die Kaskade weißblonder Haare, die über seiner Schulter zu sehen war, gehörten niemand geringerem als Lucius Malfoy, der mit dem Rücken gegen Severus' Brust gelehnt im Wasser stand.
Remus starrte die beiden an. Daran, dass sie ihn vermutlich sehen würden, falls sich einer von ihnen umdrehen sollte, verschwendete er keinen Gedanken. Weshalb hätten sie sich auch umdrehen sollen, wo sie doch anscheinend mit anderen Dingen beschäftigt waren, die Remus' Herz dazu brachten, einen Moment auszusetzen, und dann in einem unsteten und viel zu schnellen Rhythmus wieder weiter zu schlagen. Er konnte einfach nicht glauben, was er dort sah, und doch gab es keinen Zweifel daran, dass Severus, sein Severus, der ihm ein ums andere Mal wieder versichert hatte, dass Lucius Malfoy wie ein Bruder für ihn war, mit eben diesem Lucius Malfoy im See badete, und dass sich die beiden näher waren, als die Bezeichnung Brüder, das für Remus vorsah.
Die Erkenntnis, dass die Nachricht in seinen Räumen nicht für ihn bestimmt gewesen war, traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht und er wandte sich von der Szene, die sich ihm bot, ab. Severus hatte diese Nachricht für Malfoy hinterlassen und Remus hatte sie nur aus dem Grund versehentlich zu Gesicht bekommen, weil er an diesem Abend früher als geplant in ihre Räume zurück gekommen war.
Wütend ballte Remus seine Hände zu Fäusten, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und durch die Gewächshäuser wieder zurück zum Schloss stürmte. Seine Gedanken überschlugen sich dabei geradezu und seine Gefühle fuhren Achterbahn, bis schließlich Wut und Enttäuschung die Oberhand gewannen.
Ohne auf seinen Weg zu achten, lief er durch die Gänge des Schlosses, und seine Füße trugen ihn zurück zu seinen Räumen, wo er schließlich rastlos und unschlüssig mitten im Wohnzimmer, wo immer noch dieser verfluchte Zettel auf dem Tisch lag, stehen blieb. Mit einem vernichtenden Blick von Remus, fing der Zettel mit einem Mal Feuer und verbannte schließlich, bis nur noch ein kleines Häufchen Asche übrig geblieben war. Das unübersehbare Brandloch im polierten Holz, störte ihn dabei überhaupt nicht, im Gegenteil, es war eine Befriedigung zu sehen, wie sich das helle Holz schwarz färbte.
Ein Gefühl, das Remus schon lange nicht mehr gespürt hatte, wurde durch seine Wut über Severus' Verrat, wieder an die Oberfläche getragen und das Verlangen irgendetwas oder irgendjemandem Schmerzen zuzufügen, um den eigenen Schmerz erträglicher zu machen, ergriff von Remus besitzt. Er wusste wo dieses Verlangen herkam, es war seine dunkle Seite, der Wolf, der Teil seines Wesens, den er normalerweise äußerst gut unter Verschluss hielt. Früher hatte es eine Zeit gegeben, in der dieser Teil von ihm beinahe mit erschreckender Regelmäßigkeit in den Tagen vor Vollmond die Oberhand gewonnen hatte, doch seit er mit Severus zusammen war und wieder in Hogwarts unterrichtete, war das schon lange nicht mehr passiert. Severus hatte es immer irgendwie geschafft, ihn zu besänftigen und den Wolf mit anderen Dingen abzulenken und so war es schon lange nicht mehr vorgekommen, dass sich Remus, ohne auf die Konsequenzen seines Handelns zu achten, seinem fatalen Hang zu Kartenspielen, Alkohol oder käuflichem Vergnügen hingegeben hatte. Immer, wenn er wieder sein letztes Geld verloren, oder sich in betrunkenem Zustand nur allzu bereitwillig auf eine Prügelei eingelassen hatte, hatte er es anschließend bereut, aber das hatte ihn nie davon abhalten können, es wieder zu tun.
In einer Art Kurzschlussreaktion ging Remus zum Kamin hinüber und warf ohne zu zögern eine Prise Flohpulver in die Flammen, die sich daraufhin leuchtend grün färbten. Er hatte den Namen seines alten Freundes ausgesprochen, bevor es ihm überhaupt bewusst wurde, und als der Kopf eines unrasierten Zauberers mit einer langen Narbe über dem rechten Auge in den Flammen erschien, schob Remus seine letzten Zweifel bei Seite und gestattete es seiner dunklen Seite vollends die Kontrolle zu übernehmen. Das einzige, was sich noch in seinen Gedanken hielt, war das Bild von Severus und Malfoy, die zusammen im See badeten und dieses Bild schaffte es mit Leichtigkeit, ihn nicht an seiner Entscheidung zweifeln zu lassen. Er musste hier raus und seiner Wut Luft machen, und das so schnell wie möglich.
„Hallo, Faren. Kannst du mich heute Abend noch in eine Runde reinbringen?"
Der andere Mann grinste verschlagen, doch seine Augen blieben kalt, während er Remus den Ort und die Zeit nannte.
tbc.
Wenn es auch gefallen hat lasst mir doch bitte ein kleines Review da. Muss ja nicht lang sein. Da gibt es nämlich so Leute, die heißen Schwarzleser, die machen das nicht ^^
