Dies ist eine Geschichte, die hoffentlich einmal sehr lang wird. Deshalb haben auch die Kapitel Überlänge... sorry. Ich hoffe es schreckt euch nicht vom Lesen ab. Da dies meine erste „Herr der Ringe"- Fanfiction ist, die ich veröffentliche, bitte ich um gaaaaaaaaanz viele Reviews!

„Tochter der Winde"

Prolog

Die alte Frau rückte näher an die Feuerstelle. Es war kalt geworden und der wind strich durch die Stube. Sie liebte den Wind... er erinnerte sie an früher. Als sie noch jung gewesen war, voller Hoffnung. Nein die Hoffnung hatte sie schnell verloren, aber niemals die Freiheit. Die Freiheit durch die Welt zu reiten, den Wind im Haar zu spüren, die Kleider wehend, die offenen Haare zerzaust. Jetzt war sie zu alt. Doch so oft es ihre Knochen zuließen erklomm sie den Rücken von Silberpfeil. Ein Pfeil war dieses Pferd nicht mehr, es war ebenfalls alt und genau wie seine Herrin, konnte es nur noch kurze Strecken zurücklegen. Das kleine Mädchen auf ihrem Schoß bewegte sich. Surianna war ihr Name – Geschenk des Windes- sie hatte ihn ihrer Enkeltochter gegeben. Denn dieses Kind war wie ein Geschenk für sie. Es schlief, sanft und ruhig, wie nur Kinder schlafen konnten. Die alte Frau schloss die Augen. Der kühle Wind weckte Erinnerungen.

1. Unerwarteter Besuch

Niniel ließ sich von der Magd das weiße Leinenkleid schnüren. Es war ein einfaches Kleid, doch das beste was sie hatte. Sie hatte nicht viel, außer Arbeit... Sie verstand nicht warum ihr Vater darauf bestanden hatte, dass sie sich heute ihre bestes Kleider anzog, es war ein gewöhnlicher Abend. Sie hatte den ganzen Tag auf dem Feld gearbeitet, die letzten Reste des Getreides mussten eingebracht werden, denn der Herbst stand vor der Tür. Die Abende wurden kälter und sie hatten bereits begonnen ein Feuer in der Wohnstube anzumachen. Niniel war müde und ihr Rücken schmerzte von der gebückten Haltung, in der sie den ganzen Tag gearbeitet hatte. Hunger hatte sie auch keinen, aber ihr Vater bestand darauf, dass sie jeden Abend gemeinsam speisten, so wie in den alten besseren Tagen, als die Familie noch reich und angesehen war. Ihr Vater hatte die Tage selbst nicht mehr erlebt. Generationen hatten so gelebt, wie sie es taten, als einfache Krieger und Bauern. Ja, es war einmal anders gewesen. Eigentlich war Niniels Familie eng mit der Familie König Theodens verwandt. Einer ihrer Vorfahren, war es vier oder fünf Generationen her, war der Bruder eines der Herrscher gewesen. Doch er hatte Verrat begangen und war dafür verbannt worden. Seitdem fristete die Familie ein Dasein als einfache Rohirrim. Niniel lebte mit ihrem Vater Deor alleine, ihre Mutter Firiel, sie stammte aus Ländern weit entfernt von Rohan, war bei der Geburt gestorben und weil ihr Vater tausende von Tränen vergoss, hatte er ihr den Namen Niniel gegeben. Von ihrer Magd Theodwyn, einer alten Frau, hatte sie erfahren, dass Niniel ein alter Name war und dass es einst, lange vor ihrer Zeit, ein Mädchen mit diesem Namen gegeben hatte. Durch die Verwirrungen des Schicksals und die Grausamkeit eines alten Drachen war sie mit ihrem Bruder vermählt worden und brachte sich selbst den Tod. Hatte sie wirklich diesen Namen verdient? Sah das Schicksal ähnliches mit ihr vor?

Niniel lachte auf. Nein, sie war glücklich. Ihr genügte dieses einfache Leben. Hier hatte sie ihre Freiheit, konnte über die Felder reiten und den Wind in ihren Haaren spüren. Sie liebte den Wind...

„Niniel, stell dich gerade hin! Wie soll ich denn so dein Kleid schließen?", Theodwyns Stimme war streng. Niniel lachte erneut. In Gedanken ritt sie gerade über das Satte grün der Wiesen, dass nur vereinzelt durch das Grau einzelner Felsbrocken durchbrochen wurde. Vom Isen wehte ein kühler Wind herüber...

„Niniel, wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken?"„Äh... nirgendwo." Ihre Magd schüttelte den Kopf. Dabei musste sie es eigentlich begreifen. Niniel wusste nicht ob es stimmte, was man über sie sagte, aber angeblich sei sie einst mit den Numenor des Nordens geritten. Sie war frei gewesen, freier, als Niniel es sich zu erträumen wagte. Wie es wohl war zu reiten? Ohne Grenzen?

„Niniel, du bist heute nicht zu ertragen. Jetzt halt den Kopf gerade! Wie soll ich dir denn so dein Haar zusammen binden."Eigentlich trug Niniel ihr Haar lieber offen, aber heute musste es wohl sein. Sie hatte hellblondes, hüftlanges Haar. Ihr Vater sagte, sie ähnle der Herrin von Rohan, doch Niniel wusste, dass dies nicht stimmte. Die Haare vielleicht, aber ihr Gesicht war viel gröber, ihr Kinn kantiger und ihre Figur viel zu knabenhaft. Sie hatte kaum weibliche Rundungen. War sie hübsch? Ihr Vater behauptete es, aber in solchen Dingen sollte man Vätern bekanntlich nicht trauen. Hätte Niniel in diesem Moment gewusst, wie hübsch sie war und was sie dadurch erwartete, dann wäre sie schon in diesem Moment gegangen.

„So, Niniel", Theodwyn strich ihr durchs Gesicht, „fertig. Nun geh hinab. Dein Vater wartet schon." „Was will er eigentlich von mir?" Theodwyn blickte traurig zu Boden und mit einer sanften aber bestimmten Handbewegung schob sie ihren Zögling zur Tür.

Niniel schritt die Treppe herab. Das Kleid wehte im Wind, der von der Wohnzimmertür herein wehte. Ihr Vater stand bereits am Fuße der Treppe und Niniel sah, dass er sich seinen besten Wams und die guten Lederstiefel angezogen hatte. Es musste tatsächlich einen besonderen Anlass geben. Das Gesicht ihres Vaters war angespannt, die sowieso schon schmalen Lippen waren zu zwei Strichen zusammen gequetscht. Eine braune Haarsträhne fiel ihm in die Stirn. Es war ihm scheinbar nicht gelungen sie in seinem festen Zopf zu bändigen. Nervös strich er sie beiseite. Seine Augen fixierten Niniel, schienen sie fast zu durchbohren.

„Komm!"Kein weiteres Wort kam über seine Lippen. Er umfasste unsanft ihren Arm, griff fester zu, als es eigentlich nötig gewesen war. Ein ungutes Gefühl beschlich Niniel. Was hatte das alles zu bedeuten?

Als sie die Stube betraten traf sie der Schlag der Erkenntnis. ER war also mal wieder da und wie immer benahm sich ihr Vater seltsam, streng und unnahbar. Dann war ihr Vater nicht mehr er selbst.

Gareth war der reichste Mann in der Gegend, wahrscheinlich einer der reichsten in der ganzen Riddermark. Ihm gehörten die Felder, die rund um ihr Grundstück lagen, alle Weiden, alles Land durch das Niniel so gern ritt. Sie liebte dieses Land, doch sie verabscheute diesen Mann. Er hatte niemals auf einem Pferd gesessen, hatte niemals den Drang der Freiheit gespürt. Gareth war bereits weit über 60 Jahre alt und unverheiratet. „Wer will den auch schon heiraten?" dachte Niniel. Sie hatte ihn manchmal heimlich beobachtet, wenn sie an seinem riesigen Gut vorbei ritt, hatte gesehen, wie er seine Stallknechte verprügeln ließ und sie hatte gesehen... nein Niniel mochte nicht an den Tag denken, an den sie ihn gesehen hatte, wie er eine der jungen Mägde berührte. Sie hatte geschrieen... ihre Schreie waren direkt in Niniels Herz gedrungen, doch sie hatte nicht gewagt einzugreifen, sondern hatte ihr Pferd gewendet und war im Galopp davon geritten. Sie konnte nur ahnen, was danach geschehen war... Er war ein brutaler Mann. Viele seiner Pferde, die über die Wiesen getrieben wurden hatten Schnitte und Blessuren... edle Tiere... er prügelte sie, genauso, wie er die Menschen in seiner Umgebung verprügeln ließ. Niniel brauchte ihn nur anzusehen und ihre wurde übel. Sie konnte diesen Mann nicht ertragen, aber ihr Vater bestand darauf, dass er regelmäßig zum Essen kam. „Er ist einflussreich und er kann helfen die Ehre der Familie wieder herzustellen", pflegte ihr Deor stets zu sagen. Was kümmerte sie die Familienehre, was Reichtum und Besitz, wenn sie ihre Freiheit und die Schönheit des Lebens hatte.

Gareth wandte sich ihnen zu. Sein Gesicht war von Falten zerfurcht, sein Haar so grau, wie die Asche des Kamins. Seine Stahlblauen Augen waren so kalt wie sein Herz. Ihr Vater verneigte sich vor ihm. „Herr, das ist meine Tochter Niniel!"„Ich weiß", Gareths Stimme zerschnitt die Luft. „Niniel willst du dem Herren nicht die Hand reichen?"Ihr Vater sah sie auffordernd an, doch Niniel wich angewidert einen Schritt zurück. Niemals wollte sie dieses Scheusal berühren. Gareth nahm ihre Hand, als hätte er ihre Geste nicht verstanden und verneigte sich vor ihr. Dann drückte er ihr mit seinen feuchten Altmännerlippen einen Kuss auf den Handrücken. Niniel spürte, wie sich ihr Magen umstülpte und sie war froh noch nichts gegessen zu haben. Sie hätte ihm die Mahlzeit vermutlich vor die Füße gespuckt. Ihr Vater legte ihr eine Hand auf die Schulter, so als hätte er ihren Instinkt gespürt, jenen Instinkt fort zu laufen und sich irgendwo in einer finsteren Ecke zu verstecken.

„Holde Niniel... Ihr seid wahrhaftig schön." Gareth lächelte sie an, doch sein Lächeln glich eher einer Grimasse, als allem anderen. Niniel wollte fort. Was hatte das alles zu bedeuten? Normal sprach Gareth mit ihrem Vater, trank eine Menge und ging dann wieder. Bisher hatte er sie nie beachtet und Niniel war froh darüber.

„Wie geht es Euch, Niniel", seine Stimme glich dem Schleim der Sümpfe, glitschig, klebrig und düster war sie in jedem Moment, in dem er sprach.

„Bis vor kurzem gut."Ihr Vater stieß ihr heftig in die Rippen. „Aua... äh... ich bin eine wenig müde... vom Arbeiten... wollte ich damit sagen." Warum war sie eigentlich so höflich zu diesem Scheusal?

„Bald werdet Ihr nicht mehr so hart arbeiten müssen, Schönste." Gareth ergriff erneut ihre Hand, die er gerade hatte fallen lassen. Alles in Niniel schrie, schrie ihr eine stumme Warnung entgegen.

„Niniel...", Gareth ging vor ihr in die Knie und Niniel spürte einen eisigen Schauer, der ihr den Rücken hinab kroch. „Euer Vater sagte, Ihr seit bereits 17 Sommer alt, also im heiratsfähigen Alter..." „Nein!" entwich es Niniel. Mehr als ein Flüstern brachte sie nicht über die Lippen. „Um es kurz zu machen: Euer Vater gibt mir Euch zur Frau."Niniel riss ihre Hand aus der Gareths. Tränen traten ihr in die Augen.

„NEIN! Schrie sie. Verzweifelt wandte sie sich zu ihrem Vater um. „VATER SAG, DASS DAS NICHT WAHR IST!", schrie sie und ihre Stimme überschlug sich. Ihr Vater blickte zu Boden, doch den Griff um ihre Schulter lockerte er nicht. Gareth war wieder aufgestanden.

„Ihr werdet bei mir sehr glücklich sein... reich..."

„NEIN!"Niniel wollte zurück weichen, doch ihr Vater ließ sie nicht.

„Doch Niniel, du wirst ihn heiraten und so den alten Glanz der Familie wieder herstellen."Deor, der Mann der sich ihr „Vater" schimpfte sprach leise, jedoch bestimmt.

„EHER STERBE ICH!"

„Ja, das wirst du, wenn du nicht tust, was ich sage. Denn dann ist meine Tochter tot, für mich ist sie dann gestorben..."

Niniel sah ihren Vater entsetzt an. Ihre Knie gaben nach und sie sackte zusammen. Tränen liefen ihr unkontrolliert über das Gesicht. Ihre Wangen brannten vom Weinen, doch lange nicht so sehr wie ihr Herz brannte. Hart schlug es in ihrer Brust, schien ihren Leib aufzureißen. Noch nie hatte sie solch Schmerz verspürt, wie jetzt. Am liebsten wäre sie tot umgefallen. Vielleicht würde ihr Vater dann bereuen, was er ihr antat.

„Ich werde dich jetzt mit Gareth alleine lassen. Wenn ihr euch besser kennt... vielleicht kannst du meine Entscheidung dann besser verstehen." Er wandte sich zum Gehen.

„NEIN...VATER... LASS MICH NICHT MIT IHM ALLEIN!" Verzweifelt klammerte sie sich an ihrem Vater fest. In ihren Gedanken tauchte das Bild jener jungen Frau auf, ihr hilfloser Blick und in ihren Ohren hörte sie ihre verzweifelten Schreie, als er... Ihr Vater ging.

Zitternd blieb Niniel am Boden sitzen. Nein sie durfte keine Schwäche zeigen... nicht vor ihm... nicht jetzt. Schwankend stand sie auf und ging langsam zum Kaminfeuer. Am Rand des Kamins stützte sie sich ab und betrachtete die Flammen des Feuers. Sie trockneten ihre Tränen, doch brachten sie ihr Gesicht noch mehr zum Glühen.

Ganz unerwartet geschah es. Sie spürte seinen eisigen Atem in ihrem Nacken. „Niniel... ich hätte zunächst mit Euch sprechen sollen... aber ihr... ihr..." Niniel spürte seine Erregung und ihre Hände verkrampften sich, klammerten sich verzweifelt an die Steine des Kamins. Er strich mit seiner Hand ihren Haaransatz entlang und über ihren Hals. Niniels Nackenhaare richteten sich auf. Sie wollte wegrennen, aber sie konnte nicht. Ihr Körper tat nicht mehr, was sie ihm befehlen wollte. Und während ihre Gedanken wild durcheinander kreisten, blieb ihr Körper vollkommen regungslos...

„Meine Niniel..."Gareth stöhnte auf als er ihre Hüfte umfasste. Er kam ihr immer näher. Sie konnte die Hitze seines Körpers spüren. Seine feuchten Lippen berührten ihren Hals. Niniel zuckte zusammen, aber sie konnte nicht wegrennen...Tränen traten ihr erneut in die Augen, liefen ihr Gesicht herab, ihren Hals und verschwanden im Ausschnitt ihres Kleides.

Niniel spürte wie er begann die Verschnürung ihres Kleides zu lösen und zum ersten Mal war sie froh darüber, dass Theodwyn sie stets so fest zog, dass sie kaum atmen konnte, vielleicht... Niniel schluchzte auf. Irgendwo im Schatten des hinteren Raumteiles war ihr Vater, sie wusste es. Warum tat er nichts? Wollte er so ihren Willen brechen?

„Du musst keine Angst haben, Niniel...", Gareth versuchte zuckersüß zu klingen, doch seine Stimme war für Niniel bitterer als Galle. Seine Hände hatten sich erneut auf ihre Hüften gelegt und ganz langsam begann er sie nach oben zu schieben. Niniel spürte seinen heißen Atem, hörte sein heiseres Stöhnen... Niniel schluchzte auf, als er ihre Brüste berührte.

„Bitte... bitte... lass mich."Niniel versuchte ihn von sich weg zu schieben. Gareth mochte zwar alt sein, doch er war kräftig. Fest umfasste er ihre Brüste und presste seinen Körper an den ihren. Er drehte Niniel um, so dann sie ihn ansehen musste. Niniel versuchte seinen gierigen Blicken auszuweichen. Im hinteren Teil des Raumes sah sie ihn... ihren Vater... regungslos beobachtete er die Szene. „Bitte... Vater...", bildeten Niniels Lippen stumm. Doch er reagierte nicht.

Gareth presste sich fest an sie. Niniel drehte ihren Kopf beiseite, um einem seiner feuchten, schmierigen Küsse auszuweichen. Und dann fasste er ihr mit seiner knochigen Hand zwischen die Beine. Mit einem Schlag wich Niniels Angst und Gelähmtheit einer unbändigen Wut. Mit einer Kraft, von der sie nicht wusste, dass sie in ihr steckte, stieß sie den alten Mann von sich. Er schlug mit dem Rücken schmerzhaft gegen den Esstisch. Und Niniel rannte, rannte zur Treppe, wollte einfach nur noch weg. Die Schnürung ihres Kleides löste sich im Lauf noch mehr und es rutschte über die rechte Schulter herab und gab den Blick auf ihre zarte, weiße Haut frei. Niniel rannte an ihrem Vater vorbei, der versuchte sie fest zu halten, so als hätte er geahnt, dass sie fliehen würde. Hätte er an ihrer Stelle nicht das Gleiche getan?

„Niniel... BLEIB! Die Stimme ihres Vaters war kalt. Wie konnte er so grausam sein?

Niniel schrie, schrie einfach und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie fühlte sich schmutzig und glaubte, dass an ihrem Körper eine fette Schicht von Schleim und Dreck klebte. Sie konnte seinen Gestank an sich riechen, noch immer seine Hände und seinen Atem am ganzen Körper spüren. Sie rannte weiter die Treppe hinauf.

„NINIEL BLEIB!!!"

„NEIIIIIIIIIIIIIIIIN!"Niniels Schrei endete in einem Kreischen.

„DU WIRST IHN HEIRATEN! ICH BIN DEIN VATER UND BEFEHLE ES DIR!"

Niniel knallte die Zimmertür ins Schloss und schob mit dem letzten Rest ihrer Kräfte die Kommode vor die Tür, um sicher zu gehen, dass ihr niemand folgen konnte. Dann brach sie zusammen und übergab sich. Die bittere Galle floss über den Holzfußboden und vermischte sich mit ihren salzigen Tränen, die in einem nimmer endenden Fluss herab rieselten.

Sie hörte nicht die Stimme ihres Vaters, sein wütendes Klopfen und sein Rütteln an der Tür. Sie hörte nicht die sanften Worte der Magd, die sie zu beruhigen suchte, aber ebenfalls nicht herein kommen konnte. Sie hörte nur ihr eigenes Schluchzen und ihren eigenen Herzschlag und immer wieder seine Stimme in ihrem Kopf... Es machte sie fast wahnsinnig!

Irgendwann floh sie in die Welt der Träume, um dem Schrecken der Realität zu entgehen. Vor Erschöpfung und noch immer vom Weinen geschüttelt schlief Niniel auf dem harten Boden ein.