Geister der Vergangenheit

Niemand konnte genau sagen, wie lange es her war, dass der Virus die Erwachsenen ausgelöscht hatte und nur noch Kinder am Leben ließ. Die Überlebenden hatten sich in Gruppen, den sogenannten Tribes zusammengeschlossen und versuchten sich und ihre Freunde, die für viele zu ihren Familien geworden waren am Leben zu erhalten. Doch es gab viele Gründe, die es fast unmöglich machten dieses Ziel zu erreichen, einer davon waren die Technos. Sie dachten, nachdem sie Ram, den Anführer der Technos, gestürzt hatten, könnten sie endlich in ruhe Leben, doch dass war ein Irrtum. Nachdem Mega an die macht gekommen war, schien es so als könnte alles besser werden, doch es stellte sich heraus, dass Mega um keinen Deut besser war, doch lange Zeit bemerkte niemand, wer das Chaos in die Stadt zurück brachte, nur um wieder Ordnung zu schaffen. Doch mittlerweile hatten die Mallrats ihr Vertrauen in Mega verloren. Jay hatte keine andere Wahl, als aus der Stadt zu fliehen, er ging nach Liberty, dort begegnete er einigen bekannten und auch neuen Gesichtern. Selbst Ebony kam nach ihrer Flucht in Liberty an. Doch es ist noch jemand auf dem Weg nach Liberty, ein Geist aus der Vergangenheit der Technos, vielmehr aus Jays und Rams Vergangenheit.

Das Mädchen, das Rubys Saloon betrat, gehörte nicht zu ihrer üblichen Kundschaft, etwas in jeder ihrer Bewegungen sagte, dass sie nicht aus dieser Gegend stammte. Sie war schlank, hatte schulterlange hellblonde Haare, die sie bis auf eine Strähne in die eine violette Feder geflochten war, zu einem Zopf gebunden. An einem schwarzen Lederband um ihren Hals hing ein silberner Drache. Auf dem Arm trug sie ein Baby, das nach Rubys Schätzung vielleicht ein Jahr alt war. Als sie an den Tresen kam, bemerkte Ruby einen schwachen, gelbgoldenen Wirbel auf ihrer Wange. Sie lächelte Ruby an und fragte: „Kannst du mir sagen, wie ich in die Stadt komme?"Ruby musterte das Mädchen, sie schien in ihrem Alter zu sein: „Ich glaube nicht, dass du das willst."Das Mädchen lächelte, doch dieses Mal war es ein kaltes Lächeln: „Ich habe kaum eine andere Wahl, dort ist jemand mit dem ich sprechen muss."Ruby entschloss sich, die Stimmung etwas zu lockern. „Aber ich glaube, du solltest noch etwas warten, bis sich die Stimmung etwas gelockert hat und vielleicht sollten du und dein Baby erst mal was essen."„Aber ich habe nichts zum Tauschen."Ruby reichte dem Baby einen ihrer Finger und es griff zu. „Geht aufs Haus. Ich bin Ruby."„Danke. Das hier ist Chance und mein Name ist Lilly."

Ruby saß mit Lilly an einem der Tische und sah zu wie sie ihr Baby fütterte. „Darf ich dich was fragen?"Lilly ahnte was jetzt kam, trotzdem nickte sie. „Warum willst du in die Stadt?"„Das ist eine sehr lange Geschichte. Du weißt wer die Technos sind?"Dieses Mal war es Ruby, die nickte, Lilly sprach weiter: „Ich muss mit einigen von ihnen noch etwas klären?"Ruby wurde unruhig: "Sagst du mir was das bedeuten soll. Du willst nicht vielleicht was Dummes machen"Lilly seufzte: „Ich weiß nicht, ob es dumm ist, aber ich glaube nicht, dass ich eine andere Wahl habe. Ich muss mit den Geistern meiner Vergangenheit fertig werden, um meinem Sohn eine Zukunft geben zu können."„Das klingt hoch philosophisch,"antwortete Ruby ihr. „Aber eine Antwort hast du mir nicht wirklich gegeben." „Hast du ein paar Stunden, dann erzähle ich dir, meine absolut verrückte Geschichte." Ruby saß mit Lilly in einer der Nischen des Saloons, hier wollte Lilly gerade beginnen Ruby ihre Geschichte zu erzählen, als jemand hinter Ruby stand: „Ruby, weißt du, wo Lex ist, ich muss etwas ihn dringend sprechen." Lilly saß mit dem Rücken zu dem Mädchen, dass dies Gesagt hatte, doch sie brauchte sich nicht zu ihr Umzudrehen um zu wissen das Siva hinter ihr stand. „Oh störe ich gerade."Ruby sah, dass Lilly tief durchatmete. „Ich glaube nicht, Lilly wollte mir gerade ihre Geschichte erzählen und ich Glaube, du kommst darin vor."Langsam drehte Lilly sich um und sah, wie Siva kreidebleich wurde. „Delphi, ich dachte ..."Doch sie beendete den Satz nicht, stattdessen begann sie lauthals zu schreien. Chance vergrub sein Gesicht in der Jacke seiner Mutter und begann zu weine. „Ist ja gut, mein Schatz, sie wollte dich nicht erschrecken. Schon gut."In dem Augenblick bogen Ebony Jay, Lex und Slade um die Ecke. „Siva,"sprach Lex sie an. „Ist alles okay? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen."„Das hat sie auch,"selbst Ram war dem Schrei gefolgt und stand am Rande des Zimmers. „Delphi, wie ich sehe lebst du noch."„Danke gleichfalls, Ram."Lex sah durch den Raum in die Gesichter der Anwesenden, Slade war genauso Ratlos wie er und keiner der anderen sagte etwas schließlich meinte er: „Könnte mir jetzt bitte jemand sagen was zum Teufel hier los ist. Wer bist du?"Doch es war nicht Lilly oder Delphi, wie die Technos sie nannten, sondern Jay, der Antwortete: „Sie ist meine Frau." „Deine was?"Ebony sagte das, was die anderen dachten. „Deine Ex-Frau, Rams Halbschwester, ich könnte noch ein bisschen mehr sagen, doch wie ich bereits zu Ruby sagte, es ist eine lange Geschichte.