Disclaimer: Die Harry-Potter Figuren sowie die dazugehörige Welt gehören J.K. Rowling. Der Plot ist auf meinem Mist gewachsen – und nein, ich verdiene damit kein Geld, auch wenn ich es wahnsinnig cool finden würde. ;D
Den Titel habe ich übrigends von einem wunderbaren Lied von Farin Urlaub übernommen. Nimm es mir nicht übel, Farin, aber es passte einfach zu gut!
Zusatzinfo: Muss man „Spiel mit dem Feuer" gelesen haben? Hm, ich sag einfach mal, „Nö!" xD
Ich konnte es nicht lassen und so formte sich schnell eine Plotidee für ein Twoshot als Sequel ergeben. Der zweite Teil ist auch schon in Arbeit, wird wohl so in ein, zwei Wochen kommen, mal schaun, wann ich Zeit finde, ihn fertig zu tippen.
Wie immer freue ich mich über Reviews und wie immer können auch nicht angemeldete eins tippen! Einfach unten links auf das Kästchen klicken und ein paar Wörter tippen - daaanke:o)
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Wie Porzellan
By Puma Padfoot
xXx
Part One
An dem Dienstag, den 3. August jenen Jahres, gab es für Draco Malfoy um 15:47 Uhr nichts besseres, als die junge Brünette mit dem schier unbändigen Haar vor ihm zu beobachten. Zwar wandte sie ihm zu dem Zeitpunkt den Rücken zu, während graue Wolken durch das verzauberte Bürofenster zu sehen waren und sich ein großer Aktenstapel aufs Dracos Schreibtisch ansammelte, der sich nicht länger ignorieren ließ, und dennoch... Dennoch waren seine Augen auf ihre Schultern gerichtet, die Haut abgeschirmt von einer hellen Bluse, während krauses, lockiges Haar in einem Zopf zwischen ihre Schulterblätter fiel.
„...-und denk dran, wir dürfen auf keinen Fall vergessen, Mrs und Mr Miller eine Einladung zu schicken. Am Besten erledigst du das gleich jetzt, während ich schon mal für die Minister der Zaubereigesetze eine Karte vorbereite. Hast du eigentlich auch daran gedacht-..." Ihre Stimme hallte zwar an seine Ohren, er nahm den Sinn ihrer Wörter auch auf – zumindest halb – aber dennoch, er konnte sich einfach nicht sattsehen. Und das war schon eine ziemlich erschreckende und ernüchternde Erkenntnis.
Draco räusperte sich und lockerte seine sowieso schon lose Krawatte. Hermione drehte sich um, während sie diverse Pergamentrollen in ihren Armen balancierte.
„Ja?"
Er stand auf, um ihr einige Rollen mit einem galanten Lächeln abzunehmen. Sie strahlte ihn an, sodass er nicht umhin kam, zu bemerken, dass dies sein Herz höher schlagen ließ. „Den Millers habe ich bereits gestern eine Einladung zukommen lassen. Hatten wir Mr Billo eingeplant?"
Sie nickte abwesend, während sie in Gedanken die Namensliste durchzugehen schien. „Ja", murmelte sie, bis sich ihre braunen Augen plötzlich wieder auf seine richteten. „Und weißt du, was mir noch eingefallen ist? Der australische Zauberminister für vergessene Kulturen stand bei dem letzten Treffen total auf diese Shrimp-Dips. Die müssen wir auch wieder organisieren."
Draco verzog das Gesicht. „Der Dip, der wie alte Socken roch? Wie jemand so etwas lecker finden kann, ist mir ein Rätsel..." Er wich einen Schlag von Hermione aus.
„Hey, ich mochte ebenfalls den Shrimp-Dip!", entgegnete sie empört, ehe sie nach einer kleinen Pause grinsend hinzufügte: „Auch wenn er ein wenig nach alten Socken roch."
„Müssen Sie weiter über Nahrungsmittel philosophieren, die wie lang getragene, ungewaschene Kleidungsstücke riechen oder sind Sie fertig?", wurden sie von einer frostigen Stimme unterbrochen. „Denn ich habe einen weiteren Auftrag an Miss Granger."
Beide drehten sich zum Türrahmen, wo ein hochgewachsener Zauberer stand, dessen Haare mit viel, viel Gel nach hinten geklatscht worden waren. Hermione setzte ihren höflich-antrainierten Gesichtsausdruck auf, während Draco ihn nur abwartend mit hochgezogener Augenbraue musterte.
„Und Sie sind?"
„Xander. Scrimgeour bat mich, dies hier an Miss Granger zu überbringen." Er sprach in einem gelangweilten, nasalen Tonfall und reichte Hermione mit spitzen Finger einen dickeren Briefumschlag.
Sie wechselte einen schnellen Blick mit Draco, ehe sie den Brief entgegennahm und ihn öffnete. Ihre Augen huschten über das Pergament, ehe sie es wieder zusammenfaltete und Mr Xander zunickte. „Ich werde mich sofort drum kümmern."
Draco trat einen Schritt nach vorne. Er hasste es, ausgeschlossen zu werden. „Worum geht es?", sagte er deshalb härter als beabsichtigt.
„Eine Spontan-Konferenz in Peru. Einer von uns muss anwesend sein, es geht wie immer um Internationale Kommunikation, du weißt schon." Sie lächelte ihm zu, ehe Xanders Räuspern ihr Lächeln zusammenfallen ließ. „Ich sollte dann wohl besser."
Schnell hatte Hermione sich ihren Umgang und ihren Zauberstab geschnappt und war mit dem hochgewachsenen Mann in den Flur getreten. Während Xander bereits davonrauschte, blickte sie sich noch einmal um. „Ich weiß nicht, wann ich zurück sein werde."
Er winkte ab. „Ich habe heute Abend ein Quiddich-Spiel. Wenn du nichts zu tun hast, kannst du ja mal vorbeischaun."
Zwar blieb sein Gesichts weitesgehend frei von Emotionen, aber sie kannte den Ausdruck in seinen Augen und lächelte. „Ich werde kommen." Ohne ein weiteres Wort wirbelte sie auf ihrem Absatz herum und hetzte hinter Xander her, der bereits um die Ecke verschwunden war.
Draco sah ihr noch eine Weile nach, ehe er die Bürotür wieder hinter sich schloss. Frei von den Blicken der übrigen Angestellten erlaubte er sich ein abwesendes Lächeln, während seine Gedanken bei Hermione blieben.
Er hätte nie gedacht, dass er mit einer Frau so glücklich sein könnte – so ehrlich glücklich. Und vor allem nicht wie einer von ihrem Schlag; jene, die er früher abfällig als „Schlammblüter" bezeichnet hatte. Im Nachhinein tat es ihm leid, wie er ihr damit zugesetzt hatte, aber er konnte die Vergangenheit nicht rückgängig machen und so ritt er einfach nicht weiter auf dem Thema herum. Oh ja, Hermione hatte seine Denkweise in einigen Dingen ganz schön umgekrempelt.
Und dabei hatte alles so katastrophal begonnen... Damals, als er von seinem dreimonatigen Exkurs aus Kanada zurückkehrte, dachte er, ihn würde der Schlag treffen, als er Granger an seinem Schreibtisch sitzten sah. Nicht nur, dass sie ihm hochnäsig weismachen wollte, dass von nun an sie den Posten übernommen hatte – oh nein – sie beide würden von nun an auch noch in derselben Abteilung arbeiten: Für Internationale Kommunikation.
Er hatte sich vorgenommen, ihr das Arbeitsleben zur Hölle zu machen und sie schlichtweg herauszuekeln. Doch sie erwies sich als hartnäckiger als gedacht, und je mehr er auf ihr herumhackte, desdo mehr Gefallen fand er an der ganzen Sachen und an ihr. Ihrer meist feurigen Art, ihm zu kontern, den Blick in ihren Augen, die schnippische Art... Und so waren sie sich schließlich in einer Wette nicht nur emotional näher gekommen.
Draco musste bei dem Gedanken an ihre geteilten Küsse grinsen. Oh ja, er hatte gleich gewusst, dass sie es ebenso genießen würde, auch wenn sie lieber gestorben wäre, als es vor ihm zuzugeben.
Und so hatte schließlich eins zum anderen geführt, sodass sich beide nun als Paar bezeichneten – zum himmelhohen Erstaunen der gesamten restlichen Zaubererwelt. Aber er war froh, dass Granger nie viel darauf gegeben hatte, was andere von ihren Aktionen dachten. Solange sie dachte, dass es richtig war, war alles in bester Ordnung.
Und auch ihm war in den letzten Wochen immer mehr bewusst geworden, dass dies die Frau war, mit der er sein Leben verbringen wollte. Allerdings wurden diese beflügelnden Gedanken auch immer von einem negativen Geschmack begleitet, und den hatte Draco auch mit der Zeit erkannt: Angst.
Er hatte Angst vor der Reaktion der anderen – insbesondere vor der seiner Eltern, die ihren Sohn mehr als abgeschrieben hatten, nachdem sie von seiner Beziehung mit Granger erfahren hatten – wenn nun auch noch herauskam, dass sie... in den Bund des Lebens eintreten würden, womit er zumindest rechnete...
Er hatte insbesondere Angst um Hermione, dass ihr etwas angetan werden könnte, als Racheakt an ihm oder aus reiner Eifersucht anderer Hexen oder einfach, weil er Draco Malfoy war. So wie es bereits vor zwei Monaten bei ihrem Theaterbesuch fast der Fall gewesen wäre. Unbewusst ballte er wütend die Fäuste. Wäre er nicht rechtzeitig gekommen, wer weiß, was mit ihr passiert wäre.
Noch nie hatte er sich emotional so sehr auf eine einzige Person eingelassen und nun sorgte er sich mehr denn je um ihr gemeinsames Glück. Verdiente er so etwas überhaupt? Bei all dem, was er früher getan und verbreitet hatte?
Seufzend fuhr Draco sich durch die Haare und griff nach der obersten Akte auf seinem Schreibtisch. Es war Zeit, sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren.
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Ihre Augen verfolgten aufmerksam die Quiddich-Spieler auf dem Spielfeld. Kurz huschte ihr Blick zu der jungen Frau mit den buschigen Haaren nicht wenige Meter entfernt und ihre Finger schlossen sich enger um den Zauberstab. Sie hatte nun schon lange genug die Beziehung zwischen ihr und ihm verfolgt und langsam hatte sie genug.
Ihre Augen ruhten für einen Moment auf Draco Malfoy, der soeben triumphierend mit den Schnatz in den Händen eine Schleife flog. Ein Jubeln sowie gegnerisches Aufstöhnen ging durch die Menge, während das Publikum von seinen Plätzen aufstand.
Alles war schon vorbereitet. Ein hämisches Kichern verließ ihre kirschroten Lippen. Es war perfekt, ihr würde kein Fehler unterlaufen. Sie musste nur noch den richtigen Moment abpassen.
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Mit einer flüssigen Bewegung sprang Draco vom Besen und ließ den Schnatz noch eine Weile in der hohlen Hand flattern, ehe er ihn gönnerhaft der Schiedsrichterin gab. Sein Team umringte ihn, klopfte ihm auf die Schultern und jubelten. Sein Blick schweifte zur Tribüne, wo ihm seine Fans ebenfalls zujubelten und mit ihren Fahnen schwenkten. Als seine Augen sich auf eine schmale Person am Rand des Spielfelds richteten, die seelenruhig dastand und ihm zulächelte, kam er mit einem Grinsen auf sie zu.
„Die Konferenz hat doch nicht so lange gedauert?" Er beugte sich herunter, um ihr einen zarten Kuss zu geben.
„Nicht lang genug, um mich davon abzuhalten, deinen Fang zu sehen", murmelte sie gegen seine Lippen.
„Was hälst du von Essen bei mir heute Abend?"
„Klingt gut." Hermione lächelte ihn warm an. „Aber diesmal rühre ich die Soße an. Bei dir war sie eindeutig zu gewürzt letztes Mal."
„Was auch immer." Er drehte sich um, um zu den Umkleidekabinen zu gehen und sich zu duschen. „Ich hol dich gleich ab."
„Ach, und Draco?" Er war bereits einige Meter weg, als er sich wieder zu ihr umdrehte, eine Augenbraue fragend hochgezogen. „Beeil dich", grinste sie ihm zu.
Er bereits hatte den Mund zu einer spöttischen Antwort geöffnet, als beide ein Zischen hörten. Als sie sich irritiert umsahen, weiteren sich Dracos Augen.
„Duck dich!", brüllte er ihr noch zu und rannte auf sie zu, um sie am Arm zu packen und wegzureißen, doch es war zu spät.
Der Klatscher raste gegen Hermione Kopf.
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Nervös trommelte Draco mit den Fingerspitzen auf der Stuhllehne herum. Ab und an kamen Heilzauberer durch den Gang mit entschlossenen Schritten vorbeigerauscht, doch sie alle warfen ihm nur einen kurzen Blick zu. Obwohl durch das kleine Fenster noch die untergehende Sonne zu sehen war, fühlte er sich nicht im Geringsten von diesem Anblick berührt. Vielmehr zog sich alles in seinem Innersten zusammen, wenn er Geräusche oder Wortfetzen aus dem Untersuchungszimmer hörte. Die Heilzauber hatten ihn nicht dabei gelassen, während Hermione untersucht werden sollte.
Nachdem der Klatscher Hermiones Kopf getroffen hatte, war sie sofort bewusstlos zu Boden gesackt. Er würde weder den Anblick dieser Leblosigkeit vergessen, noch den des roten Blutes, das aus der Platzwunde an ihrem Hinterkopf quoll. Er hatte sofort nach den Sanitätszauberern geschrien, nachdem klar war, dass dies nicht einfach eine kleine Wunde war. Sie hatte die gesamte Wucht abbekommen, die hinter dem Klatscher gesteckt hatte...
Die Sanitätszauberer stoppten zunächst die starke Blutung, ehe sie versuchten, Hermione mit Päppelzauber wieder zu Bewusstsein zu bringen – doch ohne Erfolg. Ohne auf die Umstehenden weiter einzugehen, hatte Draco sie in seine Arme gehoben und war schnurstracks ins St. Mungos appariert.
Und nun saß er hier, immer noch in seiner verschwitzten Quiddich-Robe, und wartete darauf, zu hören, was mit Hermione war. Sofort sprang er hoch, als sich die Tür zu dem Untersuchungsraum öffnete.
„Wie geht es ihr?", fragte er die kleine Heilzauberin, die mit einem Klemmblock unter dem Arm aus dem Raum getreten war.
„Im Prinzip gut, aber-...", begann sie zögert, als sie ihm sie Tür offen hielt.
„Aber was?", unterbrach er sie scharf, ehe er durch die Tür spähte und Hermione im Krankenbett entdeckte.
Mitleid zeichnete sich in den Augen der Heilzauberin ab, als sie Draco betrachtete. „Sie wacht einfach nicht auf."
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tbc
