Stand: Nach Buch 6

Meinen Dank geht an meine Beta Cori

Halloween steht vor der Tür. Da dachte ich mir, das es Zeit ist für eine kleine Geisterhaus-Geschichte. Und? Habt ihr auch Lust darauf?

Es sind 12 Kapitel und zusätzlich noch ein Epilog.

Regelmäßige Updates erwarten euch, die euch in den kalten dunklen Wintermonate eine Gänsehaut bescheren.

Die Geschichte spielt etwas über ein Jahr nach Abschluss des siebten Schuljahres von Harry und Hermione. Ginny ist seit einigen Monaten mit der Schule fertig.

Harry, Ginny, Hermione und Severus Snape sind gezwungen eine Woche zusammen in einem Spukhaus zusammen zu verbringen. Das Haus forderte schon viele Todesopfer. Werden die vier es schaffen den Fluch der über dem Haus liegt zu brechen oder werden sie selbst dem Haus zum Opfer fallen? Und was hat es mit der in diesem Haus grausam zu Tode gekommenen Lady Estelle Snape auf sich die Hermione zum verwechseln ähnlich sah?

Paring: Hermione + Severus

und Ginny + Harry

Die kleine Morg verlöscht jetzt alle Lichter hält eine Taschenlampe ins Gesicht (damit's richtig schön gruselig wird) und fängt an zu erzählen.


Das Geheimnis von Snape Manor

Die Ankunft

„Ich versteh immer noch nicht warum dieser Notar dir, wie mir diesen Brief geschrieben hat. Als wenn wir beide irgendwie verwandt wären.", Misstrauisch beäugte Hermione den Briefkopf des Briefes aus der Anwaltskanzlei, die ihr und Harry geschrieben hatte: ‚Brix & Brix – Wir kümmern uns um ihr Erbe'. Sie erwähnte dabei nicht, das es ihr ziemlich suspekt vorkam das man sie beide gebeten hatte sich dafür eine Woche frei zu nehmen um eine ‚Angelegenheit' zu klären. Sie wusste dass Harry sie dann sofort für überdreht erklären würde. So was kannte sie schon. ‚Wer braucht denn eine ganze Woche um eine Erbschaftsangelegenheit zu klären und besteht dabei auf die permanente Anwesenheit der Erben? Waren sie überhaupt Erben?', dachte sie verständnislos.

Harry starrte unterdessen aus dem Fenster des Taxis, in welchem beide auf dem Rücksitz saßen, das eine Form besaß als wenn es sich einmal zu oft den Stauverhältnissen der Muggelwelt angepasst hätte und nun etwas zu langgezogen wirkte. Gedankenverloren sagte er, während er auf die Felder, Wälder und Wiesen beim Vorbeifahren schaute ohne die Umgebung draußen wirklich wahr zu nehmen: „Wahrscheinlich ist nur jemand gestorben den wir beide kennen und hat uns nun auch beide in seinem Testament bedacht. Ich würde dem keine zu große Bedeutung beimessen.", Sie schüttelte über sein mangelndes Interesse den Kopf. „Klar was ist jetzt für dich auch noch wichtig. Du hast Voldemort besiegt und die Welt gerettet. Alles was jetzt kommt hat keinerlei Bedeutung mehr. Schließlich bist du ja Harry Potter – Der Junge der das Böse besiegt hat."

Der Taxifahrer drehte sich urplötzlich um und baute dabei fast einen Unfall, hätte der Wagen nicht von selbst die Kurve genommen um so haarscharf dem herannahenden Baum auszuweichen: „Sie sind Harry Potter? Bekomme ich ein Autogramm?" Hermione kreischte auf: „Passen Sie doch auf! Schauen Sie nach vorne auf die Straße, sonst bringen Sie uns noch alle um!" – „Keine Sorge Miss, das Auto kann auch ganz gut alleine fahren." Der glubschäugige Fahrer grinste sie an, dann drehte er sich wieder nach vorne und betrachtete sie lachend durch den Rückspiegel.

Hermione schüttelte den Kopf, strich ihren wertvollen braunen samtenen Mantel glatt, eine teure Sonderanfertigung von Madam Malkins wie die meisten ihrer Roben, und wandte sich wieder Harry zu. „Ist dir der Name des Hauses aufgefallen? Snape Manor! Glaubst du das hat was mit Professor Snape zu tun? Man hat ihn jedenfalls nicht mehr gesehen seit Voldemort besiegt und bekannt wurde das er die ganze Zeit auf Dumbledores Befehl gehandelt hatte." – „Du brauchst ihn nicht mehr Professor zu nennen, Hermione. Er wird wahrscheinlich niemals mehr nach Hogwarts zurückkehren.", sagte Harry gelangweilt.

Er hatte mit dem Thema Snape schon vor einer ganzen Weile abgeschlossen. Aus den Augen aus dem Sinn. Er hoffte ihm nie wieder zu begegnen und er würde ihn ganz bestimmt auch nicht extra suchen gehen. Warum auch? Er mochte diesen Mann nicht. Gut, er war immer Dumbledores Mann und stand zu keinem Zeitpunkt auf Voldemorts Seite. Dumbledore hatte dafür gesorgt, das nach seinem Ableben, an dem Snape nicht ganz unbeteiligt war, Snape von jeglicher Schuld freigesprochen wurde und jeder erfuhr das er immer in seinem Auftrag gehandelt hatte. Trotzdem: Das machte den Mann nicht zu seinem Freund. Sollte er bleiben wo der Pfeffer wuchs. Inständig hoffte Harry dass der Name des Hauses wirklich Nichts mit Severus Snape zu tun hatte. Am allerwenigsten wollte er von Snape im Testament bedacht worden sein, aber das würde bedeuten dass der Kerl nun Tod wäre. ‚Ob er sich wohl umgebracht hat?', sinnierte Harry.

Hermione fauchte ihn an und riss ihn so aus seinen Gedanken: „Natürlich nicht! Nachdem ihm einfach ALLE ihr Misstrauen ausgesprochen haben. Ich würde dann auch nicht zurückkommen wollen." – „Na, der Elternbeirat hat sich auch gegen ihn geäußert. Er mag vielleicht ein Held sein aber er ist nicht mehr vertrauenswürdig genug um ihm Kinder anvertrauen zu können. Ironie des Schicksals, wenn man an die Werwolfsache denkt mit der er damals Remus Lupin einen Strick gedreht hat." – „Harry, er würde niemals ein Kind absichtlich in Gefahr bringen, oder eins verletzen." – „Du hast einfach eine zu gute Meinung über ihn. Er wollte mich ständig von der Schule schmeißen, dann wäre ich in Gefahr gewesen." – „Wann denn Harry? Wann hat er ernsthaft etwas dergleichen versucht?" – „Oh, ich wette das er das vorhatte als ich zum Trimagischen Turnier ausgelost wurde." – „Du wettest? Ich weiß ja nicht was er dir und den anderen Lehrern da drin gesagt hat, als du ins Hinterzimmer gerufen wurdest, aber denk daran, da war auch mehr als ein Todesser anwesend. - Anderer Versuch?" Ihre Stimme war während des Gesprächs stetig lauter und schärfer geworden. Harrys Stimme hingegen drückte weiterhin aus, dass ihn das Thema nicht länger interessierte. „Mir fällt auf die Schnelle nichts ein. Er hat eben immer damit gedroht." – „Gedroht – mehr nicht?"

Hermione hatte sich mal wieder an einem Thema festgebissen. Allmählich, so glaubte Harry, das sich Hermione wieder in die gleiche alte Nervensäge verwandelte, die sie war als er sie damals im Hogwarts-Express kennen gelernt hatte. Und da war er nicht der einzige gewesen der so über sie gedacht hatte, überlegte er.

Hermione und Ron waren fast ein Jahr zusammen gewesen, aber nachdem Voldemort vernichtet und das Alltagsleben wieder eingekehrt war, hatten die beiden schnell gemerkt, das sie rein gar nichts Gemeinsam hatten. Nach der Schule waren die beiden zusammen in ein Haus in einer Muggelgegend, nahe dem Haus von Hermiones Eltern, gezogen. Hermione hatte es strikt abgelehnt im Fuchsbau bei Rons Eltern zu wohnen. Schließlich waren ihre Eltern beide praktizierende Zahnärzte und stammten auch sonst aus einer reichen Familie und so konnte sie sich ein eigenes Haus leisten und musste nicht auf engstem Raum mit der Familie ihres Freundes leben. Außerdem, so Hermione, musste die Präsidentin von B.ELFE.R einen gewissen Lebensstandart repräsentieren, schließlich gab sie einige Gesellschaften wo sie Spendengelder der Reichen aus der Zauberwelt und der Muggelwelt sammelte. Den Muggeln allerdings erzählte sie nicht dass es sich dabei um Hauselfen, sondern um unterdrückte versklavte Pygmäen aus Afrika handelte die sich einige Reiche als Sklaven hielten.

Ron und sie hatten sich fast nur noch gestritten, sei es darum was das Haus betraf, das sich Ron mit seinem Gehalt nicht leisten konnte und komplett von den Grangers finanziert wurde - er wollte eben nicht von Hermione abhängig sein - oder sei es um ihre mangelnden gemeinsamen Interessen, sei es um ihrer beider verschiedene Arbeit, ihren Freundes- und Bekanntenkreis oder um Anderes. Jedenfalls hatte Ron vor vier Monaten seine Sachen gepackt und war ausgezogen.

Konnte nicht alles so bleiben wie es war als sie noch zur Schule gingen? Aber nein Hermione musste einfach alles kaputt machen mit ihrer Art. Hatten sie drei nicht früher immer Spaß gehabt? Ein gutes Quidditch Spiel anschauen und dabei ein paar Flaschen Butterbier trinken. Ja das wäre es gewesen. Aber nicht zu einem einzigen Spiel der letzten Weltmeisterschaft war sie mitgekommen. Sie hatte tatsächlich gesagt dass sie Wichtigeres zu tun hatte. Als wenn es was Wichtigeres als Quidditch gäbe. Harry schüttelte stumm seinen Kopf.

„Ist Snape Manor eigentlich ein Zaubererhaus oder ein Muggelhaus?", fragte Hermione den Fahrer, der sich nun wieder voll auf den Weg konzentrierte. „Da bin ich mir nicht sicher, Miss. Es liegt auf jeden Fall ein Schutzwall um das umgebende Gelände. Mr. Brix hat mir das Passwort dafür gegeben als er mich bat Sie beide abzuholen. Für Muggel dürfte es also praktisch unmöglich sein, überhaupt auf das Grundstück zu gelangen.", endete der Fahrer als sie sich ihrem Ziel näherten.

Hermione kam die Gegend bekannt vor. Sie erkannte sie aus ihrer Kindheit wieder. Nur wenige Meilen entfernt lebten ihre Großeltern, die sie früher oft besucht hatte.

Nachdem sie die Grundstücksgrenze passiert hatten, fuhren sie einen langen mit Bäumen umsäumten Weg hinauf, der wahrscheinlich früher nur von Kutschen benutzt wurde, jedenfalls war er nicht asphaltiert und man konnte daher noch gut deren tief gegrabene Spuren erkennen. Am Ende des Weges ragte ein imposantes Anwesen empor. Vor dem Hauseingang, auf einem Vorplatz mit einem Springbrunnen der nun kein Wasser mehr führte und von Laub überdeckt war, stand ein weiteres Auto.

Zwei Männer standen bei diesem, einer von beiden mit weißem Haar, einem grün karierten Anzug und mit dazu passendem grünem Umhang, bei ihm musste es sich wohl um Mr. Brix handeln, so dachten Harry und Hermione. Und ein zweiter Mann in einen schwarzen Mantel gehüllt, sowie mit schwarzem Schal um den Hals und schulterlangem schwarzen Haar: Severus Snape.

Harry seufzte innerlich und murmelte unhörbar: „Die Hoffnung stirbt zuletzt."

Harry und Hermione stiegen aus dem Taxi aus. Der Fahrer holte das Gepäck der beiden aus dem Kofferraum und stellte es vor den Hauseingang, wo schon andere Gepäckstücke standen, ein dunkelgrüner abgenutzter Koffer und eine genauso abgenutzte braune Reisetasche. Der ältere der beiden Männer, mit dem weißen Haar, bezahlte den Fahrer, der danach mit einem knappen Nicken in Richtung seiner Fahrgäste in seinen Wagen stieg und wegfuhr. Der Weißhaarige stellte sich den beiden vor: „Ich bin Edward Brix und habe Sie beide wegen eines Nachlasses für einige Tage hier her gebeten." Er deutete auf Snape. „Mr. Snape, er ist mit mir hierher gefahren, er ist auch einer der möglicherweise Erbberechtigten, aber nur im ganz entferntesten Sinne. Wenn ich mich nicht irre ist er ihnen bekannt." Harry und Hermione nickten nur. Snape blieb ungerührt an der gleichen Stelle stehen und nickte ebenfalls nur knapp. Sein Gesicht schien dunkel und undurchsichtig.

„Lassen Sie uns erst einmal reingehen", schlug Brix vor. Nachdem er für die Türe ein weiteres Passwort genannt hatte, öffnete sich diese. Er rief in die leere Eingangshalle, dass sie nun da waren. Augenblicklich entzündeten sich Fackeln in dieser und zwei Hauselfen erschienen. „Das sind Lissy und Gordy. Ich habe sie für die Zeit in der Sie hier sein werden engagiert. Sie werden sich um Sie kümmern, kochen und die Zimmer in Ordnung halten und so weiter." Etwas leiser murmelte Mr. Brix hinterher: „Hauselfen ist hier jedenfalls noch nie etwas geschehen."

„Wie Bitte?", fragte Snape scharf, der nun direkt hinter ihm stand und seine gemurmelten Worte gehört hatte. „Was haben Sie uns verschwiegen?" – „Ich erkläre ihnen alles was Sie wissen müssen. Und ich werde alle ihre Fragen beantworten, bitte haben Sie geduld Mr. Snape. – Bitte kommen Sie erst Mal alle herein, wir gehen dann ins Esszimmer dort drüben." Er deutete mit dem Finger auf eine der Türen. Die Elfen kümmerten sich schon um das Gepäck. Eine der beiden piepste: „Soll Lissy die Katze rauslassen und füttern?", während sie auf den Katzenreisekorb des orangefarbenen Katers Krummbein deutete. Hermione bejahte freundlich.

„Sollten wir uns nicht erst Mal umziehen und Frischmachen, von der Reise?", warf Snape etwas genervt ein. Brix der daran anscheinend weniger gedacht hatte sagte mit einem entschuldigenden Nicken: „Oh, ja! Natürlich! Die Elfen sollen Sie kurz auf ihre Zimmer geleiten. Kommen Sie danach aber alle sofort wieder runter, ich möchte nicht länger als nötig in diesem Haus verbleiben.", drängte er. Als Brix merkte, das ihn sechs Augen fragend durchbohrten, fügte er nervös in einem leicht erhöhten Tonfall hinzu: „Ich hab heute noch sehr wichtige Termine wahrzunehmen."

TBC


Und? Wollt ihr wissen warum der Anwalt das Haus schnell verlassen möchte? (Termine sind jedenfalls nicht sein Grund.)