Ein Streichholz wurde an eine Kerze gehalten. Zischend flammte der Docht auf. Der Mann mit dem weißblonden Haar barg das brennende in seiner Hand und blies es aus. Der Rauch stieg zu Zimmerdecke und strich um den erloschenen Kristalllüster. Der Mann lächelte leise, zündete eine weitere Kerze an, so viele, dass der Raum hell erleuchtet und die Decke vom Rauch vernebelt war. Erst dann verließ er das Zimmer, ging langsam durch den dunklen Hausflur, entzündete auch hier Kerzen.
Er tat das jedes mal, wenn seine Frau länger nicht zuhause war, weil sie einen Auftrag des dunklen Lords ausführte. Es war sein persönliches Ritual, um das Haus von ihrer giftigen Stimme, ihrem beißenden Parfum zu säubern.
Sobald sie das Haus zu längerer Abwesenheit verließ, löschte er die kalten Kristallleuchter und zündete stattdessen unzählige Kerzen an.
Der Duft von Milch stieg über dem Herd auf. Er liebte Milch. Ja, er, Lucius Malfoy, liebte Milch. Er lachte traurig über diesen Gedanken, nahm die fast kochende Milch von der Herdplatte und füllte sie in eine Tasse. Zielstrebig öffnete er einen Küchenschrank und nahm ein Glas Honig heraus. Er setzte sich an den Tisch in der Küche, an dem normalerweise die Mahlzeiten zubereitet wurden, aber er wollte die Küche nicht verlassen. Das Esszimmer war groß und leer und verdarb ihm sogar den Appetit auf seine geliebte Milch.
Er öffnete das Honigglas, nahm einen Löffel zur Hand und aß den Honig direkt aus dem Glas. Dazu trank er Milch. Ein köstliches Abendessen.
Er hob unwillig den Kopf, als es an der Tür klingelte. Er hasste Unterbrechungen. Jetzt würde seine Milch kalt werden.
Langsam erhob er sich vom Küchentisch und ging gemütlich zur Tür. Wenn ihn schon jemand störte, dann sollte er wenigstens warten können.
Gemächlich öffnete er die Tür – und eine ohnmächtige Frau stürzte in seine Arme.
Wer ist die Frau wohl? Und warum taucht sie gerade bei Lucius auf? Wäre froh, wenn ihr auf den Knopf unten links draufdrückt und mitratet oder auch nur eure Meinung sagt! lach
Liebe Grüße von Silberflügel
