Zuerst einmal: Leider gehört mir von dieser Geschichte so gut wie gar nichts. Idee, Figuren und Handlungsorte kommen alle von J.K. Rowling. Ich habe sie mir nur ausgeborgt um meiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Ich beabsichtige nicht, Gewinn mit der Geschichte zu machen.
Trotzdem freue ich mich über Leser, die mich wissen lassen, ob sie meine Geschichte mögen!

Erstes Kapitel Im Hogwarts Express

„Nun mach schon, Padfoot, es sind gerade keine Menschen da.", rief ein 16-jähriger, recht großer Junge mit zerwuschelten Haaren seinem besten Freund, einem ebenfalls hochgewachsenen, sehr gutaussehenden Jungen mit gepflegtem schwarzen Haar, zu.
„Bin ja schon da, Prongs, nur keine Hektik. Es sind doch noch 15 Minuten bis der Zug abfährt!"
Die beiden lehnten sich lässig an eine Mauer zwischen den Bahnsteigen neun und zehn auf dem Londoner Bahnhof Kings Cross Station und – schwups- befanden sie sich auf dem Gleis 9 3/4, auf dem es von Kindern, Jugendlichen, Eltern, Gepäckstücken, Eulen und anderem seltsamen Getier nur so wimmelte.
Die beiden Jungen wurden mit großem „Hallo" von ihren Mitschülern empfangen.
James Potter und Sirius Black waren zwar die größten Unruhestifter Hogwarts, aber trotzdem oder gerade deshalb erfreuten sie sich größter Beliebtheit.
„Hey James, Sirius", ertönte da eine Stimme aus der Menge, „wartet doch mal auf mich." Ein dürrer Junge mit kurzen, dunkelblonden Haaren drängte sich mit größter Mühe durch die Masse aufgeregter Schüler und deren Begleiter.
„Moony altes Haus, schön dich zu sehen.", begrüßte ihn Sirius.
„Hattest du schöne Ferien?", fragte James.
„Ja schon, nur die Vollmonde sind ohne euch immer so langweilig. Natürlich hab ich auch nicht so was Außergewöhnliches gemacht wie du…", er grinste Sirius an, „ Kommt, lasst uns ein freies Abteil suchen."

James und Remus Lupin, alias Moony machten sich ans Einsteigen.
Sirius ließ seinen Blick noch einmal neugierig über den sich langsam leerenden Bahnsteig schweifen. Gerade betraten ein Mädchen mit einem gold-roten Gryffindor Schal und ein Junge, dessen Schal die grün-silbernen Farben Slytherins trug das Gleis. Die beiden schienen in eine angeregte Diskussion vertieft zu sein, weswegen Sirius unmerklich die Zähne aufeinander presste und die Stirn runzelte. Trotzdem konnte er den Blick nicht von ihnen nehmen.
Nein, diese Ähnlichkeit war nicht von der Hand zu weisen. Beide waren hochgewachsen, sehr schlank, hatten langes hellblondes Haar, helle blaue Augen und sahen einfach sehr gut aus.
‚Warum verstehen sich die Beiden bloß so gut?', dachte Sirius. ‚Sie ist doch nun wirklich eine echte Gryffindor, immer freundlich, selbstlos… und sie sieht so gut aus…und er? Lucius Malfoy, der arroganteste Schnösel von ganz Hogwarts…'
„Padfoot", riss ihn James' Stimme aus den Gedanken, „kommst du endlich oder willst du hier Wurzeln schlagen?"
Und Remus, dessen Augen dem Blick von Sirius gefolgt waren, fügte hinzu: „Du hast schon noch genug Zeit Eowyna anzustarren. Jetzt komm erstmal, sonst finden wir kein eigenes Abteil mehr."
Sirius verdrehte genervt die Augen, folgte seinen Freunden jedoch in den Hogwarts Express und schließlich nahmen sie in dem letzten freien Abteil, das sie finden konnten Platz.
Kurz darauf öffnete sich die Abteiltür und ein kleiner, dicker Junge mit großen Kulleraugen stolperte hinein.
„Beinahe wäre ich zu spät gekommen, so ein Muggel Auto ist ja so langsam…", jammerte er.
„Hi Wormtail", begrüßte ihn Remus freundlich. James nuschelte nur irgendetwas wie „noch geschafft" und Sirius war mit seinen Gedanken noch ganz woanders, so dass er Peter Pettigrew, den vierten der so genannten Marauder gar nicht wahrnahm. James musterte seinen besten Freund: „Was ist denn bitte los mit dir? Ist doch nicht gerade was Neues, dass sich Eowyna gut mit ihrem Cousin versteht, trotzdem sie in verfeindeten Häusern sind. Manche schaffen es halt darüber hinwegzusehen, wenn sie sich mögen. Warum sie ihn mag ist natürlich die zweite Frage, die ich echt nicht beantworten kann. Außerdem, nicht für jede reinblütige Familie bricht gleich die Welt zusammen, weil das Kind nicht in Slytherin ist."
„Na sie haben ja jetzt Regulus auf den sie stolz sein können.", zischte Sirius nur für James hörbar, der wusste, dass Sirius seine eigenen Eltern meinte, die ihn am liebsten verstoßen hätten als er an seinem ersten Tag in Hogwarts nach Gryffindor kam. Nun waren sie besänftigt, dass wenigstens sein drei Jahre jüngerer Bruder die „Familienehre", so nannten sie es, rettete. Ja, die Blacks waren eine sehr altmodische Zaubererfamilie.
Etwas lauter fuhr Sirius fort: „Na Eowynas Mutter hätte ja damals fast einen Herzinfarkt bekommen, nur ihr Vater ist da lockerer drauf. In seiner Familie waren die Kinder schon immer in unterschiedlichen Häusern, einer seiner Cousins oder so war sogar in Hufflepuff. Aber Caria, wie kann man es anders erwarten, sie hat zwar geheiratet, ist aber trotzdem eine echte Malfoy geblieben. Sonst könnte sie ja auch nicht die beste Freundin meiner Mutter sein."
Sirius lächelte spöttisch und auf seinem Gesicht zeigten sich seine süßen Grübchen, mit denen er den Mädchen den Kopf verdrehte. Es gab niemanden auf Hogwarts, der auch nur annähernd so gut aussah wie er, außer vielleicht Lucius Malfoy.
„Na wie auch immer…", James zuckte mit den Schultern. Er hatte keine Lust wieder einmal über die Ansichten der Black-Familie zu diskutieren.
Er grinste frech: „Wann fragst du sie denn endlich, ob sie mit dir ausgehen will? Du flirtest doch sonst mit jeder, die dir unter die Nase kommt. Warum stellst du dich bei ihr so an? Ist unser Frauenheld plötzlich schüchtern geworden?"
Remus und Peter mussten sich bei dem Gedanken an einen schüchternen Sirius mit aller Mühe das Lachen verkneifen und Sirius' Gesicht nahm eine rötliche Farbe an. Er schaute säuerlich drein.
„Wir sind nur Freunde. Ich will nichts von ihr. Wir sind ja zusammen groß geworden…", versuchte er sich zu rechtfertigen.
„Als ob das ein Grund wäre", ärgerte ihn Remus und wurde dafür mit einem vernichtenden Blick gestraft.

Auf einmal öffnete sich die Tür des Abteils und ein hübsches, blondes Mädchen steckte den Kopf herein.
„Ah, das ist ja gut, ihr habt ja noch genug Platz hier."; stellte Eowyna Rose Scremadour fest und zwängte sich mit ihrem Gepäck und dem Käfig ihrer dunkelbraunen Eule Victor hinein. „Komm Lily!"
Lily Evans betrat zögerlich hinter ihrer besten Freundin das Abteil. Ihr dunkelrotes Haar fiel anmutig über ihre Schultern und mit ihren markanten grünen Augen musterte sie die vier Jungs. Da sich Eowyna neben Sirius setzte, blieb ihr nur noch die rechte oder linke Seite von James und so ließ sie sich etwas widerwillig links von ihm in den Sitz am Fenster fallen und starrte übertrieben interessiert hinaus.
„Also Jungs, hattet ihr schöne Ferien?", fragte Eowyna keck. „Wie viele O.W.L.s habt ihr denn so bekommen?"
„Acht", sagten Sirius und James wie aus einem Mund, „alles bestanden!" Remus antwortete: „Neun." Und Peter murmelte leise: „Fünf", und bekam dabei dunkelrote Ohren. Aber Eowyna ging freundlicherweise nicht weiter auf Peters doch eher bescheidenes Abschneiden ein und bevor James oder Sirius ihn aufziehen konnten, fuhr sie fort: „Ich hab zehn bekommen, bin doch tatsächlich in Wahrsagen durchgefallen, nur ein ‚D'… naja das war ja zu erwarten nach der katastrophalen Prüfung!"
Sie grinste und schaute zu Lily, die immer noch krampfhaft aus dem Fenster blickte und keine Anstalten machte sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Sie vermied es mit größter Anstrengung in Richtung James zu gucken.
‚Wann wird sie es denn endlich zugeben, dass sie in den süßen Chaoten mit dem Strubbelhaar verliebt ist?', dachte Eowyna. Laut sagte sie: „ Lily unsere Musterschülerin hat elf O.W.L.s bekommen, natürlich alles bestanden!"
Remus nickte anerkennend, aber Lily warf Eowyna einen giftigen Blick zu, der es ihr verbat weiter über ihre schulischen, sicherlich hervorragenden Leistungen zu sprechen. Und wieder lächelte Eowyna schelmisch und sah dabei einfach bezaubernd aus. Auch wenn sich alle männlichen Schüler Hogwarts in dieser Hinsicht einig waren, so war es doch Sirius, den dieses Lächeln seit langer Zeit am meisten verwirrte. Er merkte nicht, dass er sie viel zu lange anstarrte.
„Was ist los? Hab ich was im Gesicht?", fragte sie überrascht. „Ääähm…nein…ich…", stotterte er. Es herrschte unangenehme Stille, weil Eowyna immer noch verwundert guckte. Da rettete James seinen Freund ungewollt aus der unangenehmen Lage:
„Oh Evans, war ja klar, dass du wieder mal die Beste bist. Nachdem du das ganze letzte Jahr nur gebüffelt hast."
Er wollte sie nur ein wenig necken, aber immer wenn er Lily ansprach, reagierte sie gereizt. So auch diesmal. „Ach Potter, halt doch einfach den Mund! Ist halt nicht jeder so ein Naturtalent wie du, der die ganze Zeit nur Unfug machen kann und trotzdem seine Prüfungen passabel besteht." Sie stand auf.
„Komm Remus, wir müssen ins Vertrauensschülerabteil und dann die Gänge kontrollieren."
Remus warf dem doch etwas zerknirscht wirkenden James einen aufmunternden Blick zu, zuckte mit den Schultern und folgte der wütenden Lily hinaus. „Bis später dann."

„Ganz passabel, ganz passabel…", murmelte James vor sich hin. „Warum reagiert sie denn immer so übertrieben? Hab doch nun wirklich nichts Schlimmes getan…"
„Wird schon!", redete ihm Sirius gut zu, aber es fiel ihm schwer dies mit der nötigen Überzeugung zu behaupten. Auch James runzelte ungläubig die Stirn. Immerhin wollte er seit drei Jahren was von Lily, aber sie schien ihn mit Leib und Seele zu verabscheuen. Eowyna hätte ihn gern mit der Wahrheit aufgemuntert, nur konnte sie unmöglich ihrer besten Freundin in den Rücken fallen, besonders nicht, wenn diese noch nicht mal für sich selbst zu ihren Gefühlen stand. Also wechselte sie schnell das Thema.
„Mein Dad hat eine große Party organisiert, um meine O.W.L.s zu feiern. War cool, nur ich hätte gern Lily dabei gehabt. Leider war sie mit ihren Eltern im Urlaub."
„Als ob deine Mutter eine Muggelgeborene in ihr ehrenvolles Haus lassen würde!", unterbrach Sirius sie ungestüm.
Eowyna konnte diesen Vorwurf nicht so leicht von der Hand weisen, fuhr dennoch fort: „Sie hätte mir keinen Wunsch abgeschlagen, das könnt ihr mir glauben. Sie ist ungemein stolz, dass ich mehr O.W.L.s erreicht habe als Lucius letztes Jahr. Und da er ja auch nicht Schulsprecher geworden ist, hatte Onkel Santo nichts, mit dem er bei meiner Mum angeben konnte, was sie natürlich diebisch gefreut hat. Die beiden sind wie kleine Kinder in dieser Hinsicht, möchte wirklich nicht wissen, wie die waren als sie klein waren…" Eowyna verdrehte verschmitzt die Augen.
Und wieder einmal schaute Sirius sie viel zu lange an. ‚Mir ist noch nie aufgefallen, dass ihre Augen unergründlicher sind als der weite Ozean…'
Erst als Peter zu kichern begann, kam er wieder zu sich und sagte, als wäre überhaupt nichts gewesen: „Hättest ja uns einladen können." Er klang tatsächlich ein bisschen vorwurfsvoll.
„Na du hättest mir doch was erzählt, wenn ich es gewagt hätte, dich zu meiner verrückten Familie einzuladen. Außerdem war deine Mutter da und da du ja beschlossen hast, nie wieder nach Hause zurückzukehren, glaub ich kaum, dass ihr euch gern gesehen hättet." Und etwas leiser fügte sie hinzu: „Meine Mum hat sie eingeladen."
„Wo sie Recht hat…", mischte sich nun James in die Unterhaltung ein. Sirius gab einen Hrmpf-Laut von sich und dachte: ‚Dir ist meine Mutter also wichtiger als ich?'
Was war bloß los mit ihm? Mit ihm, der bei den Mädchen immer einen flotten Spruch auf den Lippen hatte? Warum klang seine Stimme so vorwurfsvoll? Es sollte doch spaßhaft gemeint sein.
Ja, er hatte sie vermisst! Und selbst wenn es ein Treffen mit seiner Mutter zu Folge gehabt hätte, hätte er sie doch so gern in den Ferien gesehen. War er, der coole Sirius Black etwa richtig verliebt? Nein, das war bestimmt nur eine Phase, die schon bald wieder vorüberging. Sie war halt ein hübsches Ding, da kann so was schon mal passieren.

Gerade fuhr der Zug in den Bahnhof von Hogsmeade ein.

Die kleine Gemeinschaft stieg aus und beschlagnahmte eine der vielen Kutschen, die die Zauberschüler ins Internat brachten.
Dort stießen auch Remus und Lily wieder zu ihnen.
„Wo ist eigentlich Celina", fragte Eowyna, „hat sie irgendjemand schon gesehen?"
Celina war die dritte im Bunde der Freundinnen und man sah sie nur selten getrennt.
Lily grinste woraufhin James ins Träumen geriet. „Oh, ich weiß es!", sagte sie wissend.
„Nun mach's nicht so spannend. Was ist mit ihr?"
„Die gute Celina ist schwer verliebt!"
„In wen?"
„Ihr kennt doch diesen schüchtern wirkenden Ravenclaw Jungen, mit den mittellangen dunkelblonden Haaren und den intelligenten braunen Augen?"
„Martin Zachary aus dem Jahrgang über uns?"
„Genau der. Sie sind seit den Sommerferien zusammen und kleben ständig aneinander. Sie konnte sich noch nicht losreißen, um ihre Freunde zu begrüßen. Naja, ist ja auch verständlich bei dem Typ… Aber wir haben sie ja nachher im Gryffindor Turm für uns, da erzählt sie bestimmt noch was von ihm!"
James spürte einen Stich in seinem Herz und brennende Eifersucht in ihm empor steigen.

So weit erstmal, lasst mich wissen, ob es euch gefällt!