So
meine Lieben, hier meldet sich mal wieder das Saika-Chan mit einer
neuen FF für euch. Ich hoffe, ihr freut euch.
Hab diese FF
extra für meine Ginger als Weihnachtsgeschenk geschrieben. Sie
hat mich so lieb um eine Geschichte gebeten, da konnte ich einfach
nicht widerstehen und rausgekommen ist diese FF dabei.
Also die FF
gehört nur Ginger und ich habe sie mit ihrer Erlaubnis hier
hochgeladen! Gebetat ist sie ausnahmsweise auch diesmal, von schon
gerade genannter Ginger nämlich.
Wäre lieb, wenn ihr mir
ein Kommentar hinterlassen würdet. Freue mich immer riesig
darüber! schon mal jetzt alle Leser knuddel
Nun denn, mehr
gibt es eigentlich auch nichts zu sagen.
Wünsche euch viel
Spaß mit dieser FF und vergesst eure Kommis bitte
nicht.
nochmal ihre Ginger knuddel und mit ihr
verschwind
Saika
Eiskalter Engel
"Kaihai, können wir heute Abend auch
auf die Party, die die BBA schmeißt? Du hast doch davon gehört,
oder Kai?", fragt Max aufgeregt und springt grinsend um Kai
herum.
Ich schüttle nur den Kopf, da ich weiß, dass so
eine Masche bei Kai nicht zieht. Inzwischen sind wir schon vier Jahre
ein Team und scheinbar bin ich der einzige, der Kai einschätzen
kann. Wobei sich mir echt die Frage aufdrängt, wo die anderen
mit ihren Gedanken sind. Bin ich der einzige, der Kai ,studiert' hat?
Ok, bei Takao wundert es mich nicht, der ist eh zu dumm. Er denkt eh
immer nur ans Essen. Und wer muss stundenlang in der Küche
stehen und für den Fettwanst kochen? Und wer muss hinterher
alles wieder aufräumen? ICH! Und noch nicht einmal ein Danke
bekomme ich zu hören. Ist doch echt unverschämt!
Naja,
Max ist so ein Spring-ins-Feld, der denkt nie lange über etwas
oder jemanden nach. Oder er handelt erst und denkt dann. Aber dem
Strahlemännchen kann man ja eh nicht lange böse sein.
Bei
Kyouju bin ich mir nicht so sicher, ob er Kai einschätzen kann.
Aber ich denke, dass er es zumindest besser als Takao und Max
kann.
Aber vielleicht liegt es bei mir auch daran, dass ich in Kai
verliebt bin. Ja, ich gebe es zu, ich, Rei Kon, habe mich in den
Eisblock Kai Hiwatari verliebt! Und trotzdem weiß ich, dass ich
nie eine Chance haben werde. Allein seine abweisende Haltung mir
gegenüber spricht Bände. Wobei, er ist allen gegenüber
abweisend. Doch warum, weiß ich leider auch nicht. Nur, dass es
etwas mit der Abtei in Russland und Balkov zu tun hat, das hat Kai
durchblicken lassen.
Oweh, Max springt noch immer um Kai herum.
Gleich explodiert er. Seine Hände zucken schon. Wenn ich nicht
bald eingreife, hat unser Team ein Mitglied weniger.
"Was ist
nun, Kai? Jetzt sag schon, können wir dahin gehen? Bihihitte!
Ich muss Ivan heute unbedingt sehen. Ist ganz wichtig! Ja?",
bettelt Max nun und versucht es auf die niedliche Tour, indem er vor
Kai steht und ihn mit großen bittenden Kulleraugen ansieht.
Doch das zieht bei Kai nicht. Sooft es Max auch schon bei ihm
versucht hat, genauso oft hat er ihn abgewiesen.
Ich glaube, ich
sollte mich da mal einmischen. Ich würde ja selber gerne zur
Party gehen. So ein riesen Partygänger bin ich zwar nicht, aber
etwas Abwechslung muss ja auch mal sein.
"Kai, was meinst du,
wir haben die letzten Tage so viel trainiert und auch die
Weltmeisterschaft haben wir gewonnen, da können wir uns ja einen
Abend Auszeit gönnen, nicht wahr?", richte ich mich an Kai
und sehe, wie sich seine angespannten Hände etwas lockern und er
kaum merklich nickt.
"Ausnahmsweise! Aber denkt bloß
nicht, dass ich für euch den Babysitter spiele und euch nachher
nach Hause trage, wenn ihr zuviel getrunken habt! Verstanden?",
faucht er, dreht sich um und verlässt das Wohnzimmer mit
wehendem Schal.
Leicht wehmütig blicke ich ihm hinterher,
fange mich dann aber wieder und wende den Blick zu Max, der
angefangen hat, wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen, und Takao vor
Freude gerade zu Boden knuddelt.
Ja, die beiden haben es gut. Sie
können noch ihre kindliche Seite nach außen zeigen. Auch
wenn sie schon 16 sind.
Kyouju ist zwar der jüngste im Bunde,
aber mit seiner Ernsthaftigkeit nimmt er es ab und an sogar mit Kai
auf. Meiner Meinung nach bräuchte er mal eine Generalüberholung
und eine Freundin. Er ist so unscheinbar, dass ich manchmal echt
nochmal nachgucken muss, ob er mit im Raum ist. Würde er sich
mal modischer anziehen, hätte er bestimmt auch Chancen bei den
Mädchen. Weil, schlecht sieht er ja nicht wirklich aus. Aber nun
gut, das muss er für sich selbst wissen.
"Na los Leute,
wenn ihr noch lange da unten liegen bleibt, dann können wir die
Party vergessen. Seid froh, dass ich euch gerettet habe. Max, Kai
hätte dich übrigens fast umgebracht, weil du so genervt
hast."
"Ja, Rei. Aber was hab ich denn gemacht? Hab mich
doch so verhalten, wie sonst auch immer.", sagt Max und guckt
mich unschuldig an.
Ich gebe ihm keine Antwort, da ich weiß,
dass es nichts bringen wird. Er wird danach nur noch weiter fragen
und darauf habe ich gerade keine Lust.
Leise vor mich hin murmelnd
wende ich mich ab und gehe die Treppe nach oben, um mir Sachen für
nachher rauszulegen.
Welch ein Glück, dass ich nicht so ein
Chaot wie Takao bin und meine Sachen nicht überall durch die
Gegend fliegen. Im Gegensatz zu ihm bin ich ordentlich und lege alles
sofort an den für ihn bestimmten Platz.
Möchte nicht
wissen, wie es in Takaos Kleiderschrank aussieht. Alles wahllos
hinein gestopft wahrscheinlich. Da hätte ich Angst, dass mir
alles entgegen kommt, wenn ich nur an einem Kleidungsstück
ziehen würde.
Unschlüssig schaue ich mir meinen Schrank
an. Noch weiß ich nicht, was ich anziehen soll. Aber da es eine
Party ist, werden es schon andere Sachen sein, als die, die ich
normalerweise trage.
Nach 10-minütigem Hin und Her habe ich
mich endlich entschieden: heute Abend werde ich meine schwarze
Leinenhose, die etwas enger anliegt, und ein dunkelblaues Seidenhemd,
das meine bernsteinfarbenen Augen gut zur Geltung bringt,
anziehen.
Vielleicht kann ich ja Kai damit beeindrucken. Aber so
wie es aussieht stehen meine Chancen wohl eher schlecht. Aber für
diesen Abend will ich mal meine Gedanken und Sorgen vergessen und
einfach nur Spaß haben. Schließlich sind ja nicht nur wir
fünf da, sondern auch die anderen Teams, die an der
Weltmeisterschaft teilgenommen haben. Sogar die Demolition Boys
kommen. Wobei man sagen muss, dass sie schon viel netter geworden
sind, seit Balkov nicht mehr eine so große Macht über sie
hat. Ich war echt erstaunt, dass man sich so gut mit Yuriy
unterhalten kann. Und Max hat ja sofort mit Ivan Freundschaft
geschlossen. Wen wundert's? Also, mich nicht. Vom Verhalten her
könnte man meinen, die beiden wären miteinander verwandt.
Beide total kindisch und immer am reden, egal ob wer zuhört oder
nicht.
Doch bevor ich diese Sachen anziehe, möchte ich noch
baden gehen. Ich will ja schließlich nicht stinken auf der
Party.
Also schnappe ich mir die Klamotten und gehe ins
Badezimmer, welches, zum Glück, noch nicht von Takao oder Max
besetzt worden ist.
Wie kann man nur so nervig sein, wie diese
beiden? Ich verstehe es echt nicht.
Seufzend lasse ich mir Wasser
in die Wanne laufen und fange an, mich zu entkleiden.
Nackt, wie
ich geschaffen wurde, stehe ich nun vor der Wanne und warte, bis
diese endlich voll ist.
Ich hoffe nur, dass mich jetzt keiner
stört. Die Tür habe ich abgeschlossen, oder? Ich gehe
besser nochmal nachsehen.
Nicht, dass ich etwas zu verstecken
hätte, aber mir ist es immer ein wenig unangenehm, wenn mich die
anderen nackt sehen. Leider lässt es sich nicht immer vermeiden,
da wir nach den Wettkämpfen duschen müssen, so verschwitzt
wie wir sind. Ich stelle mich dann immer mit dem Rücken zu
ihnen, da ich schon bei dem Gedanken, dass Kai mich nackt sehen
könnte, erröte. Aber ich denke, dass er - und auch die
anderen - das schon alles gesehen haben.
Naja, ich muss zugeben,
dass ich zwischendurch auch zu Kai rüberschiele. Ob er wohl was
gemerkt hat? Aber es ist so, als ob sein Körper magnetisch wäre
und meine Augen die Magneten, die von ihm angezogen werden. Sein
Körper ist echt nicht zu verachten. Wie gut, dass ich mich
beherrschen kann, sonst würde ich anfangen zu sabbern.
So in
Gedanken versunken stelle ich das Wasser ab und lasse mich langsam in
das angenehme warme Nass gleiten. Leise seufze ich und beginne damit,
mein Haarband um meinen Zopf zu lösen. Das dauert etwas länger,
da meine Haare mir schon bis zum Hintern reichen. Aber ich bin auch
mächtig stolz auf sie. Es war eine Scheißarbeit, bis sie
so lang waren. Und jede Menge Geld ging drauf für Pflegemittel.
Das nehme ich aber alles in Kauf. Jetzt sind sie so, wie ich sie
haben will. Muss nur aufpassen, dass ich keinen Spliss bekomme, sonst
müssen sie abgeschnitten werden und das ist das letzte, das ich
will. Nicht meine schönen Haare!
Da ich heute Abend besonders
gut aussehen will - wobei ich mir gerade frage, warum -, bekommen
auch meine Haare eine ausgiebige Behandlung. Das heißt, erst
nass machen, dann waschen und dann noch Pflegemittel einmassieren.
Bis das mal geschafft ist, dauert es ne Weile. Meistens so ne
Viertelstunde, wenn nicht noch länger.
Als das endlich
geschafft ist, widme ich mich meinem restlichen Körper. Kurz
überlege ich, welches Duschgel ich nehmen soll und entscheide
mich dann für das, was nach Apfel riecht. Zufrieden verteile ich
es auf meiner Haut und genieße das prickelnde Gefühl,
welches es hinterlässt.
Nun
deutlich entspannt, beginne ich, mich abzubrausen und steige dann aus
der Badewanne. Ich wickle mich in ein großes Handtuch, das dank
Weichspüler schön flauschig weich ist. Ehe ich mich meinen
Haaren zuwende, trockne ich mich ab und ziehe die von mir
herausgesuchten Sachen an.
So schlecht sehe ich darin gar nicht
aus, stelle ich fest, nachdem ich einen Blick in den Spiegel gewagt
habe und werfe erst einmal keinen Blick auf meine Haare, da ich weiß,
dass diese nach dem Baden immer furchtbar aussehen. Tierisch
zerzaust. Man könnte meinen, ich hätte einen explodierten
Wischmopp auf dem Kopf und keine Haare.
Resigniert seufze ich und
rubble vorsichtig die Feuchtigkeit aus meinen Haaren, bevor ich zur
Bürste greife und mich daran mache, nun alle Knoten zu
entfernen. Das wird ne Arbeit. Aber wer schön sein will, muss
leiden, heißt es ja so schön. Da muss ich jetzt wohl
durch. Wenn sie nur nicht so durcheinander wären. Dann würde
das Kämmen auch nicht so wehtun.
Ich versuche, mein Gesicht
nicht zu verziehen, aber nach einer Weile tut es einfach zu weh, als
dass es mich unberührt lässt. Mit Tränen in den Augen
fahre ich mit der Bürste durch meine Haare und bin froh, als es
endlich vorbei ist.
So langsam sollte ich die Bürste wohl
wieder enthaaren. Sie sieht schon sehr ekelig aus. Wenn man die Haare
mal sammeln würde, könnte man bestimmt einen Teppich daraus
knüpfen, denn genug wären ja da und lang genug wären
sie auch.
Aber was soll ich jetzt mit ihnen machen? Sie wieder
flechten und mit einem Band bedecken? Nein, dann wäre die ganze
Mühe von vorhin ja umsonst gewesen. Ich glaube, ich lasse sie
offen und binde sie nur mit einem Haarband zusammen. Allerdings
sollte es in dunkelblau sein, dann passt es schön zu meinem
Hemd. Ja, genau das mache ich. Wenn ich mich schon anders kleide
heute Abend, dann will ich meine Haare auch mit einbeziehen. Wenn
schon, dann richtig.
Schnell werfe ich einen Blick auf meine Uhr,
die noch auf dem Waschbeckenrand liegt, und stelle fest, dass ich
noch genügend Zeit habe. Also brauche ich den Fön nicht zu
benutzen. Das mache ich nämlich so ungern. Danach müsste
ich nämlich schon wieder kämmen und darauf habe ich keine
Lust. Also Haare zu einem Zopf binden und dann ab ins eigene Zimmer,
um noch mein Deo zu suchen. Außerdem wollen die anderen
bestimmt auch noch ins Badezimmer, um sich zu ,restaurieren'.
In
meinem Zimmer angekommen werfe ich meine alten Sachen in den
Wäschekorb, hole mein Deo (welches nach Vanille riecht) aus der
Nachttischschublade und sprühe mich damit ein.
Natürlich
nicht so, dass ein Duftwolke hinter mir her schwebt und man mich zehn
Meilen gegen den Wind riechen kann. Nein, nur ganz dezent, damit ich
nicht so schnell schwitze und mich wohlfühle. Ich liebe diesen
Geruch einfach. Klar mag ich auch andere Düfte, aber wenn es ums
Deo geht, bevorzuge ich halt dieses hier. Bislang hat sich außerdem
noch niemand darüber beschwert, dass ich nach diesem Zeug
stinken würde, also kann ich es wohl so lassen.
Hm, was mach
ich denn jetzt so lange, bis wir los können? Ich würde ja
aufräumen, aber das habe ich schon nach dem Mittagessen so
gründlich gemacht, dass es sich nicht lohnen würde,
geschweige denn, dass etwas zum aufräumen vorhanden ist.
Außerdem möchte ich noch nicht nach unten zu den anderen
gehen. Ich möchte sie mit meinem Aussehen überraschen.
Wetten, dass die nie gedacht hätten, dass ich so aussehen kann?
Denen werden die Augen aus dem Kopf fallen. Aber warum sollte ich
mich nicht mal schick machen? Ab und an kann man das ja machen.
Normalerweise trage ich ja meinen weißen Trainingsanzug, weil
es einfach bequemer ist, als sich jeden Morgen zu überlegen, was
man doch wohl anziehen will. Praktisch ist zudem auch noch, dass ich
mich dann nicht mehr umziehen muss, wenn ein Wettkampf oder Training
ansteht. Wie gut, dass ich mehrere davon habe.
Ein weiterer Blick
auf die Uhr verrät mir, dass es noch eine gute Stunde ist, bis
es endlich losgeht. Bis dahin kann ich ja ein Buch lesen.
Gesagt,
getan. Ich lasse mich also auf mein Bett fallen und schnappe mir das
Buch, welches auf meinem Nachttisch liegt. Es handelt sich um mein
Lieblingsbuch. Ich habe es bestimmt schon an die 20-mal gelesen, aber
es gefällt mir immer noch. Zudem ist es auf chinesisch
geschrieben. Klar, ich kann natürlich auch japanisch lesen und
schreiben, aber ich bin nun mal mit chinesisch groß geworden,
warum sollte ich es also nicht lesen?
In mein Buch vertieft
bemerke ich gar nicht, wie die Zeit vergeht und ehe ich mich versehe
ruft Kai durch das ganze Haus, dass das Taxi da wäre und wir
nach unten kommen sollen. Wir sollten ihn besser nicht warten lassen,
denn seine Laune war ja vorhin nicht die beste, wie es selbst Takao
sehen konnte. Ich hoffe nur, dass dieser sich heute Abend keinen
Fehltritt erlaubt, denn sonst kann er sich mit Kais schlechter Laune
auseinander setzen. Und das könnte übel für Takao
enden. Ich will Kai momentan nicht in die Quere kommen.
Noch
während ich dies denke befinde ich mich schon auf den Weg nach
unten. Scheinbar bin ich der letzte, denn Kai steht schon ungeduldig
an der Tür und mault Takao an, weil der nicht schnell genug in
seine Jacke und seine Schuhe kommt. Komisch bloß, dass er zu
mir nichts sagt. Vielleicht weiß er, dass ich nicht so dumm wie
Takao bin und so lange zum Anziehen brauche.
Schweigend greife ich
nach meinem Anorak, schlüpfe schnell in meine Schuhe und schon
husche ich den anderen hinterher zum Auto.
Max und Takao haben die
Rückbank in Beschlag genommen und machen sich dort breit. Da ist
also kein Platz mehr. Takao bräuchte eigentlich mindestens 4
Plätze; für sich, seinen vulominösen Körper und
sein aufgeplustertes Ego.
Also setze ich mich zu Kyouju auf die
mittlere Bank. Der Kleine jedoch nimmt mich noch nicht einmal wahr,
so sehr ist er mit seinem Laptop beschäftigt.
Wie üblich
hat Kai seinen Platz neben dem Fahrer. Mit knappen Worten erklärt
er diesem, wo es hingehen soll und schon geht es los Richtung
BBA.
Scheinbar hat mich noch keiner von den vieren genauer
betrachtet, denn bislang blieben alle Kommentare zu meinem
verändertem Aussehen aus. Aber die werden es schon noch früh
genug sehen, warum sollte ich sie also darauf ansprechen?
Erst als
der Wagen vor der BBA hält, fängt Kai wieder an zu
sprechen.
"Ich hoffe für euch, dass ihr wisst, wie man
sich benimmt! Ich spiele nämlich nicht das Kindermädchen
für euch! Falls ihr etwas peinlich abziehen solltet, dann glaubt
daran, ich kenne euch garantiert nicht! Und helfen werde ich euch
erst recht nicht! Verstanden?"
Ergeben nicken wir und traben
Kai hinterher, in den Saal, in dem die Feier stattfinden soll.
Erst
jetzt scheinen die anderen zu bemerken, dass ich nicht so aussehe,
wie sie es von mir gewohnt sind.
"Hey, Rei, seit wann siehst
du denn so aus? Die Klamotten sind aber cool! Das steht dir, solltest
du öfters mal anziehen.", plappert Max nun los und Takao
und Kyouju nicken dazu.
Von Kai erwarte ich keinen Kommentar und
doch blicke ich zu ihm. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht will
ich einfach nur sehen, ob er es auch realisiert hat.
Doch wider
Erwarten fängt Kai leise an zu sprechen. So leise, dass ich ihn
kaum verstehe und näher an ihn ran treten muss. Die anderen
bekommen davon nichts mit. Die haben schon den Saal gestürmt und
unterhalten sich mit den Leuten, die schon da sind.
"Max hat
nicht Unrecht, Rei. Diese Sachen sehen an dir echt gut aus.
Kompliment.", flüstert er und zieht von dannen, ehe ich
noch etwas erwidern kann.
Habe ich da gerade richtig gehört?
Kai Hiwatari hat mir ein Kompliment gemacht? Woher kommt denn der
Sinneswandel? Aber anstatt zu grübeln, sollte ich mich lieber
darüber freuen und es so verbuchen, dass Kai scheinbar doch
nicht so wenig von mir hält, wie es immer aussieht.
Jetzt
erst komme ich dazu, den Raum näher zu betrachten. Ganz schön
groß ist er. An der einen Wand ist ein Buffet aufgebaut und ich
sehe, dass Max und Kyouju Takao festhalten, damit dieser sich nicht
darauf stürzt. Schließlich will Mr. Dickenson noch eine
Rede halten.
Ich sehe mich weiter um und bin erstaunt, dass es
hier jede Menge gemütliche Sessel und Sofas gibt. Ich hätte
eher erwartet, dass es nur Holzstühle gibt. Jetzt bin ich
baff.
Nur in der Mitte ist noch Platz frei gelassen worden.
Wahrscheinlich soll es die Tanzfläche sein. Naja, ich werde wohl
eher nicht tanzen.
1. traue ich mich nicht so wirklich und 2. mit
wem soll ich denn tanzen? Ich bezweifle, dass mich jemand auffordern
würde. Aber ich kann mich ja auch einfach in einen Sessel
zusammenplüschen und mir einen gemütlichen Abend
machen.
Inzwischen sind auch die restlichen Teams eingetroffen und
ein Gewirr von Stimmen schallt durch den Raum, bis auch Mr. Dickenson
dazu kommt und uns um Ruhe bittet. Er setzt zu einer langen Rede an,
der ich nur mit einem Ohr zuhöre. Irgendwas von wegen Freunde
gefunden, viel Spaß haben und so weiter. Normalerweise bin ich
ja nicht der Typ, der nicht zuhört, aber diesmal geht es einfach
nicht.
Ich lasse meinen Blick durch den Raum wandern und stelle
fest, dass so gut wie keiner richtig zuhört. Sie schauen Mr.
Dickenson zwar an, aber der abwesende Blick der aus ihren Gesichtern
spricht, sagt etwas ganz anderes.
Meine
Güte, wie kann man nur so lange reden? Geht dem nicht bald mal
endlich die Luft aus? Wenn das so weiter geht, dann schlafen hier
noch alle ein. Es hört doch eh keiner zu. Bemerkt er das denn
gar nicht?
Wie durch ein Wunder tritt endlich Stille ein. Es
scheint, als ob der Alte doch noch fertig geworden ist und alle erst
einmal realisieren müssen, dass sie jetzt tun und lassen können,
was ihnen gefällt.
Nach und nach erwachen sie aus ihrer
Starre und beginnen, zu Anfang noch leise, dann aber immer lauter
werdend, ihre vorhin so rabiat unterbrochenen Gespräche wieder
aufzunehmen. Und schon schwirrt wieder das Stimmengewirr, welches vor
der Ansprache durch den Raum hallte, wieder durch die Luft.
Kaum
hat Takao vernommen, dass er nun Spaß haben kann, stürzt
er schon auf das Buffet, von dem Kyouju und Max ihn vorhin noch
erfolgreich ferngehalten haben. Jetzt machen die beiden sich nicht
noch einmal die Mühe ihn zurückzuhalten und schlendern ihm
gemütlich plaudernd hinterher.
Ich überlege, was ich als
erstes machen soll. Soll ich mir was zu essen holen oder doch lieber
erst einen Sessel besetzen? Das Buffet sieht so voll aus. Fast alle
tummeln sich vor dem großen Tisch und kommen sich gegenseitig
in die Quere. Ok, Frage beantwortet, Sessel suchen.
Der, den ich
ins Auge gefasst habe, steht in der Nähe vom Ausgang, also ist
auch eine kühle Brise vorhanden, die mich abkühlen kann,
falls es mir zu warm wird. Und da sich Räume, in denen sich
viele Personen gleichzeitig aufhalten, ja bekanntlich schnell
aufheizen, ist der Platz ideal.
Leise seufzend lasse ich mich also
in das Plüschteil sinken und lasse meinen Blick durch den Raum
schweifen. Erstaunt sehe ich, dass nicht jedes Team für sich
steht, sondern alle bunt durcheinander. Hätte nicht gedacht,
dass sich alle so gut verstehen. Sogar die Neoborg werden mit
einbezogen. Max ist natürlich eifrig mit Ivan am schwatzen und
giggeln. Das ist so laut, dass ich es bis hierhin hören kann.
Dabei stehen sie am anderen Ende des Raumes. Aber noch läuft ja
auch keine Musik. Wahrscheinlich warten sie damit, bis sich alle gut
zurecht gefunden haben und so. Nicht dass es mich stören würde.
Ich mag es nicht, wenn die Musik so laut aufgedreht wird, dass man
meinen müsste, dass einem das Trommelfell platzt. Hält der
DJ uns für taub oder warum muss es immer so laut sein? Man
versteht sein eigenes Wort meistens nicht mehr. Klar, manche wollen
tanzen, doch brauchen sie dafür Musik von der Lautstärke
einer schlagenden Kirchturmuhr? Aber nun gut, ich sollte mich nicht
beschweren.
"Rei!", erklingt plötzlich eine
quietschende Stimme und ich zucke zusammen. Kann sie sich nicht
endlich einen vernünftigen Tonfall angewöhnen? Und vor
allem sollte ihr jemand mitteilen, dass die Farbe pink schon lange
nicht mehr in ist. Wenn kleine Mädchen es tragen, sieht es ja
noch süß aus, aber Mao ist scheinbar nie aus dieser Phase
rausgekommen.
Uff, jetzt lässt sie sich auch noch hier
nieder. Muss die sich denn immer so fallen lassen? Wie kann ich ihr
am besten beibringen, dass ich immer noch nichts von ihr will? Sie
ist nur schon seit 15 Jahren in mich verknallt und hat noch immer
nicht begriffen, dass sie mich nicht interessiert? Entweder will sie
es nicht begreifen oder sie ist so dumm wie Takao fett ist. Muss ich
erst mit einem anderen Kerl vor ihrer Nase rumknutschen, bis sie es
begreift?
Ja, es müsste schon ein Kerl sein. Inzwischen bin
ich mir nämlich sicher, dass ich schwul bin. Woher ich das weiß?
Ehrlich gesagt, begründen kann ich es nicht, ich weiß es
einfach. Wer kann schon seine Gefühle erklären? Weiß
Enrique, warum er Oliver liebt? Kann er es begründen? Sicher,
versuchen würde auch er es, aber eine vernünftige Antwort
würde wohl eher nicht rauskommen. Zumindest denke ich das.
Oh
Gott, hört die heute nochmal auf zu labern? Bekommt sie
überhaupt mit, dass ich nicht zuhöre? Bitte, erlös
mich wer. Egal wer, aber verscheucht sie, sie nervt!
"Na,
alles klar bei euch beiden?", ertönt plötzlich eine
wohlklingende Stimme, die ich noch nicht einzuordnen vermag. Sie jagt
mir einen kalten, aber angenehmen Schauer über den Rücken.
Wem gehört sie?
Ich wende meinen Blick zur Seite und erblicke
Yuriy. Erstaunt schweige ich noch einen Moment, ehe ich antworte.
Hätte nicht gedacht, dass er so eine schöne Stimme
hat.
"Oh, hi Yuriy. Wie geht es dir so?", gehe ich
dankbar für die Ablenkung auf das Gesprächsangebot ein.
Mao
scheint es gar nicht zu behagen, dass Yuriy es wagt, das Wort an uns
zu richten. Sie scheint ihn nicht so zu mögen. Aber ich glaube,
dass beruht auf Gegenseitigkeit.
Ärgerlich dreinblickend
erhebt sie sich und verschwindet in Richtung Buffet, ohne Yuriy auch
nur anzusehen.
"Hab ich ihr was getan, oder was ist los?",
fragst du nun.
"Ich glaube, sie ist einfach nur sauer, weil
du ihr Selbstgespräch unterbrochen hast. Zugehört habe ich
ihr nämlich nicht. Naja, soll sie reden. Danke übrigens,
dass du mich gerettet hast. Lange hätte ich das Gesülze
nicht mehr ausgehalten."
"Nichts zu danken. Hab mir
schon fast gedacht, dass du Hilfe benötigst.", erwiderst du
und wirfst mir einen kecken Blick zu, den ich noch nicht so richtig
deuten kann.
"Hast du schon was gegessen? Ich nämlich
noch nicht und so langsam macht sich der Hunger in mir breit. Aber
bislang war es mir da einfach zu voll, als dass ich mich da
durchquetschen wollte. Kommst du mit?", fragst du nun und
bietest mir galant deinen Arm an.
Amüsiert grinse ich, nehme
das Angebot aber an und gehe nun neben dir durch den Raum. Eins muss
man dir lassen, Yuriy, Klamottengeschmack hast du. Das, was du bei
Kämpfen anhast, scheint also nur dein Kampfanzug zu sein, denn
das, was du heute anhast, unterscheidet sich vollkommen davon. Dein
schwarzes Hemd schimmert im Strahl eines Scheinwerfers und betont so
deine eisblauen Augen. Noch nie ist mir aufgefallen, dass deine Augen
diese Farbe haben. Sehr schön. Und wie sie funkeln und blitzen.
Fast schon magisch angezogen blicke ich nur noch dich an. Deine
dunkelblaue Hose ist enganliegend und mein Blick bleibt an deinem
wohlgeformten Hinterteil hängen. Nicht zu verachten.
Auch
deine Haare sehen heute anders aus. Anstatt, wie üblich, nach
links und rechts abzustehen fallen, sie in dein Gesicht und die
beiden längsten Strähnen umrahmen es. Alles in allem bist
du einfach nur schön. Das mir das erst heute auffällt. Nun
gut, besser spät als nie.
Schon sind wir angekommen und
füllen uns die Teller auf. Man, haben die eine Auswahl da. Mich
wundert nur, dass noch etwas da ist, so wie sich Takao vorhin hier
drauf gestürzt hatte. Und Gary muss man ja auch noch mit
einrechnen. Auch egal, solange noch was da ist, werde ich mich
bedienen.
Mit Messer und Gabel bewaffnet kehren wir zurück zu
meinem Sessel und setzen uns hin. Yuriy natürlich in den, der
neben meinem steht, und nicht mit in den meinigen. Wenn es so wäre,
hätte ich allerdings nichts dagegen einzuwenden, komischerweise.
Irgendwie fühle ich mich in deiner Gegenwart sehr wohl. Woran
das liegt, kann ich nicht sagen. Ich fühle mich nämlich
nicht bei allen gut. Würden Boris oder Sergeij neben mir stehen,
wäre ich jetzt schon am überlegen, wie ich am besten wieder
wegkomme, aber da das nicht der Fall ist, kann ich es mir ja
gemütlich machen.
"Weißt du, was wir vergessen
haben? Die Getränke! Lass nur, du brauchst nicht aufstehen, ich
gehe schon.", dringt auf einmal deine Stimme an mein Ohr.
War
ich so in Gedanken versunken, dass ich die Umwelt um mich herum
vergessen habe? Es scheint fast so. Das passiert mir doch sonst so
gut wie nie. Es scheint echt an Yuriy zu liegen. Aber warum denke ich
so viel über ihn nach?
Klären wir das später, er
kommt nämlich gerade zurück.
"Ich hoffe, ein Glas
Wein ist in Ordnung. Wollte nicht unbedingt Cola nehmen und Bier
passt nicht so recht zum Essen, finde ich."
Ich nicke nur,
nehme mein Glas entgegen und lächle ihn dankend an.
Jetzt
herrscht erstmal Stille, aber keine eisige, sondern eher eine
gefräßige. Der Wein ist perfekt gewählt worden. Er
schmeckt hervorragend zum Essen. Etwas anderes hätte gar nicht
gepasst.
Nachdem wir alles aufgegessen haben, bin ich pappsatt und
streichle mir leicht über den Bauch um zu verdeutlichen, wie
lecker es war.
Die Teller stellen wir zur Seite und unterhalten
uns, nachdem Yuriy die Weinflasche geholt hat. Er begründet
seine Handlung damit, dass er keine Lust habe, jedesmal aufzustehen,
wenn er noch etwas trinken möchte.
Wir unterhalten uns über
Gott und die Welt und ich bemerke, wie gut wir uns verstehen. Es wäre
mir früher nie in den Sinn gekommen, mich so gut mit Yuriy zu
verstehen. Wie sich die Zeiten doch ändern. Es kann aber auch
etwas daran liegen, dass sich die Neoborg von Balkov gelöst
haben und sogar nach Japan gezogen sind.
Die Zeit vergeht wie im
Flug und ehe ich mich versehe legt der DJ die erste Platte auf.
Allerdings in einer so wohltuenden Lautstärke, dass meine Ohren
ihm sehr dankbar sind.
Die Flasche Wein haben wir schnell geleert.
Sie steht neben einer weiteren leeren und einer noch halbvollen
Flasche neben Yuriys Sessel.
Leicht schwankend erhebe ich mich.
War wohl doch ein bisschen viel Alkohol. Vertragen tu ich ja eh nicht
ganz so viel. Um den fragenden Blick von Yuriy zu beantworten,
erkläre ich ihm, dass ich mal für kleine Königstiger
müsse. Er kichert über diese Ausdrucksweise, kommt aber
trotzdem mit, da er, laut eigener Aussage, auch einen gewissen Druck
verspüren würde.
Kaum
wieder in unserem Saal angekommen, fasst du mich an den Handgelenken
und fragst mich schon fast schüchtern, ob ich nicht Lust hätte,
mit dir zu tanzen. Du siehst einfach zu süß aus, wenn du
rot wirst. Moment mal, habe ich das gerade gedacht? Aber man muss
wirklich zugeben, dass Yuriy ein sehr hübscher Mann ist.
Erst
jetzt wird mir bewusst, dass ich den ganzen Abend keinen einzigen
Gedanken an Kai verschwendet habe. Ob das wohl an Yuriys Gesellschaft
liegt? Ich weiß es nicht, aber fände es auch nicht
schlimm, wenn es so wäre. Komischerweise fühle ich mich
etwas von dem rothaarigen Russen angezogen und ein warmes Gefühl
macht sich in mir breit.
Gerade fängt ein neues Lied an und
Yuriy zieht mich lachend auf die Tanzfläche. Im ersten Moment
fühle ich mich noch unbehaglich, doch vergesse ich das bald
wieder und tanze vergnügt mit ihm. Je länger wir tanzen,
desto provozierender wird die Musik und auch Yuriys Tanzstil. Schon
bald schmiegt er seinen wohlgeformten Hintern an meine Vorderseite
und bewegt diesen neckisch. Mir gefällt das gut, sehr gut! Und
nicht nur mir, sondern auch noch anderen Körperteilen gefällt
es. Ich lasse mich auf das Spielchen ein und drücke mich an ihn
um ihm zu zeigen, was er bei mir anrichtet.
Schelmisch dreht er
sich wieder zu mir um und leckt sich, wie durch Zufall, über die
Lippen. Ich bin ihm schon längst verfallen und starre ihn
gebannt an.
Teilweise ist wohl der Alkohol daran schuld, dass ich
mich jetzt so verhalte, aber ein Stück weit geht es auch von
meinem noch nüchternen inneren Stimmchen aus.
Die Musik
wechselt wieder und es wird ein langsamer Song gespielt.
Kurzentschlossen greife ich mir Yuriy und ziehe ihn ganz eng an mich,
sodass er seine Arme um mich legen muss. Wir drehen uns im Kreis und
ich lasse meine Hände über seinen Rücken wandern.
Habe
ich mich da gerade verhört, oder hast du ernsthaft geschnurrt?
Gedanklich grinsend mache ich weiter und lasse meine Hände
tiefer rutschen, bis sie auf deinem Hintern liegen, den sie leicht
massieren.
Dem Schnurren ist ein Stöhnen gewichen, welches
ich genau vernehmen kann, da dein Kopf auf meiner Schulter ruht. Du
bist zwar etwas größer als ich, aber das macht nichts.
Dir
scheint es zu gefallen, was ich da mache, denn nun verrät mir
auch die Beule in deiner Hose, dass dich das mehr als nur
anmacht.
Wie weit kann ich wohl noch bei dir gehen? Ist das für
dich alles nur ein Spiel oder meinst du es ernst? Ich bin mir
ziemlich sicher, dass ich es ernst meine. Ich bin drauf und dran,
mich in dich zu verlieben. Und Kai? Den habe ich so gut wie
vergessen. Aber der scheint sich sowieso schon verzogen zu haben.
Zumindest kann ich ihn momentan nicht erblicken. Was solls, scheinbar
war ich doch nicht so sehr in ihn verliebt, wie ich gedacht
hatte.
Das Lied klingt aus und ich gehe von der Tanzfläche,
da ich erst einmal genug vom Tanzen habe und eine Verschnaufpause
brauche. Ich fasse dich an der Hand und ziehe dich mit mir.
Unterwegs
schnappst du dir noch eine neue Weinflasche und lässt dich dann
auf meinen Sessel fallen. Durch den großen Schwung, den wir
drauf haben, lande ich auf deinem Schoß und erröte
erstmal.
Du störst dich gar nicht daran, sondern schenkst
einfach nur neuen Wein in unsere Gläser, von denen du mir eins
reichst.
Dankbar stürze ich die rote Flüssigkeit in
einem Schluck herunter und spüre, wie sich eine angenehme Kühle
in meinem Magen ausbreitet. Das tat gut. So erhitzt, wie ich bin,
kann ich das echt gut gebrauchen. Und schon wird mein Glas erneut
aufgefüllt.
"Hey, willst du mich abfüllen, oder was
wird das?", frage ich dich neckend.
"Ja... Nein... Ich
weiß nicht... Ich dachte, du wolltest noch was.", kommt
stotternd die Antwort. Es scheint, als wärst du verlegen und
wüsstest nicht, was du sagen sollst.
"Kein Problem. Ich
meine es ja auch nicht böse.", antworte ich dir, kuschle
mich demonstrativ näher an dich und kraule leicht deinen
Nacken.
Und schon fängst du wieder an zu schnurren. Mir
gefällt dieses Geräusch und ich könnte es noch
stundenlang hören.
Doch dann nimmst du meine Hände in
deine und blickst mir in die Augen. Möchtest du mir was sagen,
oder warum das ganze?
Dann beginnst du stotternd etwas vor dich
hinzustammeln, aus dem ich erstmal keinen Zusammenhang verstehen
kann. Er langsam begreife ich, wovon du redest.
Wie du das erste
Mal auf mich aufmerksam geworden bist und dich bei jedem weiteren
Sehen mehr und mehr zu mir hingezogen fühltest. Und dass du den
heutigen Abend dazu nutzen wolltest, um mir endlich zu beichten, dass
du mich liebst.
Leicht geschockt schweige ich erst einmal und sehe
dich nur an. Nach einer Weile wird das Schweigen für dich
unerträglich und du fragst, ob ich dich jetzt hassen würde.
Ich
löse mich aus meiner Trance und, anstatt dass ich dir antworte,
nähere ich mich deinem Gesicht und berühre schon fast
schüchtern deine Lippen mit den meinen.
Glücklich über
meine Reaktion schließt du mich in deine Arme und seufzt
erleichtert.
Den restlichen Abend verbringen wir gemütlich
kuschelnd im Sessel oder tanzend auf der Tanzfläche. Alles in
allem vergeht der Abend viel zu schnell und schon bald bläst
Kai, der wie durch Zauberhand wieder aufgetaucht ist, zum
Aufbruch.
Mit wehmütigem Blick gehe ich Richtung Taxi und
verspreche Yuriy, dass wir uns am nächsten Tag sehen werden. Von
Kai ist nur ein verächtliches Schnauben zu hören, sonst
allerdings kein Kommentar. Schließlich ist er Schwulenpärchen
ja schon gewöhnt, da Max und Takao und auch andere männliche
Beyblader gleichgeschlechtliche Partner haben.
Zu Hause angekommen
lasse ich mich nur noch erschöpft aufs Bett fallen, nachdem ich
mir meinen Schlafanzug angezogen habe. So toll der Abend auch war, er
war anstrengend. Binnen fünf Minuten bin ich eingeschlafen und
träume einen sehr angenehmen Traum von meinem Koi.
Die Wochen
und Monate vergehen und Yuriy und ich sehen uns jeden zweiten oder
dritten Tag. Man muss es mit dem Sehen ja nicht übertreiben,
oder? Ich liebe es einfach, mit ihm zu kuscheln. Er ist so schön
warm und bequem. Gefallen tut es mir auch sehr, wenn ich mit ihm
duschen gehen kann. Das artet zwar regelmäßig in eine
Wasserschlacht aus, aber es entspannt einfach nur.
Heute ist
es wieder mal soweit. Wir wollen in einem feinen Restaurant
Essengehen. Ungeduldig sitze ich im Wohnzimmer und kann es kaum
erwarten, bis er mich endlich abholt. Da er ein Jahr älter als
ich ist, hat er schon einen Führerschein, was für uns immer
sehr von Vorteil ist.
Endlich schellt es an der Tür und ich
stürme ihm entgegen. Im Lauf schnappe ich mir meine Jacke und
rufe über die Schulter hinweg, dass ich jetzt weg bin.
Zur
Begrüßung gibt es, wie gewöhnlich, einen Kuss, der so
schnell nicht abbrechen will.
Nach Luft schnappend lösen wir
uns dann doch irgendwann und fahren zum Restaurant. Heute ist ein
bedeutender Tag. Wir sind ein halbes Jahr zusammen und wollen das mit
einem gemütlichen Essen feiern. Ich habe mich schon sehr auf
diesen Tag gefreut. Vor allem, weil ich nun absolut weiß, dass
Yuriy der Mann meines Lebens ist. Auch wenn ich noch jung bin, habe
ich mich entschieden.
Das Essen ist einfach herrlich und die
Stimmung könnte nicht romantischer sein. Ausgelassen scherzen
und lachen wir, stoßen auf diesen Tag an und füttern uns
gegenseitig. Dass uns immer wieder Seitenblicke zugeworfen werden,
stört uns schon lange nicht mehr. Anfangs vielleicht, doch hat
sich das schnell geändert. Wenn die Leute meinen, etwas gegen
unsere Beziehung einwenden zu müssen, dann sollen sie das,
solange sie uns damit in Ruhe lassen.
Nach dem Essen fahren wir,
wie gewohnt, zu ihm, da er eine eigene Wohnung besitzt. Sicher, wir
sind auch oft bei mir, aber da kann es passieren, dass Max oder Takao
immer wieder reinplatzen, während wir bei ihm unsere Ruhe haben
und von niemandem gestört werden.
Bevor er mich eintreten
lässt, hält er mir von hinten die Augen zu und erklärt
es damit, dass er für mich eine Überraschung vorbereitet
habe.
Ich vertraue ihm vollkommen und lasse mich so blind durch
seine Wohnung und sein Schlafzimmer führen.
Erst dort nimmt
er seine Hände wieder weg und guckt mich erwartungsvoll an. Der
Boden und das Bett sind mit Rosenblättern bedeckt und ein paar
Kerzen (die er schnell angezündet hat, als wir die Wohnung
betreten haben und ich noch damit beschäftigt, war unsere Jacken
aufzuhängen) verbreiten ein romantisches Licht im Raum.
Verzückt
quietsche ich auf und falle ihm um den Hals, so sehr gefällt mir
das ganze. Er weiß doch, dass ich voll auf solche romantischen
Sachen stehe.
Sanft küsse ich ihn und lasse mich bereitwillig
zum Bett ziehen. Ist es heute so weit? Werden wir heute miteinander
schlafen? Noch ist es nicht passiert. Wir wollten warten, bis wir
soweit sind und ich fühle mich soweit. Klar, andere Sachen haben
wir schon oft gemacht, also dem anderen einen blasen oder sowas in
der Art, aber richtig zur Sache gekommen sind wir noch nicht. Ob er
wohl auch so nervös ist wie ich? Ich habe doch überhaupt
keine Erfahrung, was das angeht. Hab doch noch nicht mal mit einem
Mädchen geschlafen, geschweige denn mit einem Jungen.
So in
Gedanken versunken bekomme ich erst gar nicht mit, dass du angefangen
hast, mir den Rücken zu kraulen. Jetzt erst realisiere ich es
und fange an zu genießen. In meinem früheren Leben muss
ich echt eine Katze gewesen sein. Das würde zumindest erklären,
warum ich so auf Streicheleinheiten abfahre. Sowas macht mich einfach
immer rattenscharf.
Nach und nach ziehst du mir meine Klamotten
aus, bis ich nur noch in Boxershorts vor dir liege, die
passenderweise heute mit Wölfen bedruckt ist. Tja, Yuriy ist
halt mein kleines Wölfchen.
"Hey, das ist unfair, ich
liege hier schon fast nackt und du hast noch alles an. Was soll das
denn werden?", frage ich leicht empört.
"Wenn es
dir nicht gefällt, warum unternimmst du dann nicht was dagegen,
hm?", antwortest du mit verführerischer Stimme.
Das
lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen und entledige dich
langsam deiner Anziehsachen. Nachdem dein T-Shirt auf dem
Klamottenhaufen gelandet ist, setze ich mich auf dich und küsse
deine Brust hinunter bis hin zum Rand deiner Hose, die ich dir
eilends auch wegnehme. Dich stört das nicht im geringsten. Du
siehst mir einfach nur mit leuchtenden Augen zu, was ich
mache.
Spielerisch zupfe ich am Rand deiner Boxershorts und blicke
dir neckisch in die Augen. Dann krabble ich wieder zu dir nach oben
und beginne, dich stürmisch zu küssen, während ich
meine Hände tiefer wandern lasse.
Du scheinst schon sehr
erregt zu sein, denn deine Boxershorts weist schon eine verräterische
Beule auf, über die ich, wie zufällig, mit meiner Hand
streichle.
Stöhnend signalisierst du mir, was für einen
Gefallen du daran findest, und biegst dich nun auch unter meinen
Körper.
Auch du küsst dich meinen Oberkörper hinab,
ziehst aber hinterher die Spuren, die du mit deinen Lippen
hinterlassen hast, noch einmal mit der Zunge nach.
Du stoppst bei
meinen Brustwarzen, knabberst an ihnen herum und pustest dann
vorsichtig dagegen. Ich muss sagen, du weißt, wie du mich geil
machen kannst.
Erregt keuche ich nun und fahre dir mit den Händen
durch die Haare, da ich mich auf nichts sonst konzentrieren
kann.
Immer weiter treibst du dein Spielchen bis du mit der Zunge
in meiner Boxershorts verschwunden bist.
Nun wird es mir zu bunt
und ich reiße sie mir einfach vom Leib. Ich kann es kaum noch
erwarten, was jetzt kommt.
Genießerisch leckst du dir über
die Lippen, so als ob du noch überlegen würdest, ob du nun
weiter machen sollst oder nicht.
Inzwischen bin ich wieder dazu
übergegangen, dich am ganzen Körper zu streicheln. Auch du
bist sehr erregt. Ich kann dein Glied steil in der Boxershorts
aufragen sehen und befreie es kurzentschlossen. Es ragt nun in seiner
vollen Pracht vor mir auf und du hast schon ein paar Lusttropfen
abgesondert, die nun an der Spitze glitzern. Allein dieser Anblick
lässt mich fast kommen und ich muss mich
zusammenreißen.
Schwierig wird es, als du damit beginnst,
sanft an meinem Penis zu lecken, fast so, als würdest du ein Eis
lutschen.
Aufstöhnend beuge ich mich dir entgegen, damit du
gut an ihn dran kommst.
Grinsend nimmst du ihn nun ganz in den
Mund und umspielst dort die Eichel mit deiner Zunge. Eine Hand hält
meinen Penis an Ort und Stelle, mit der anderen massierst du
vorsichtig meine Hoden.
Bald schon kann ich es nicht mehr
aushalten und ergieße mich stöhnend in deinem
Mund.
Genüsslich schluckst du alles runter und leckst alles
auf, was noch an meinem Glied klebt. Keinen einzigen Tropfen
übersiehst du.
Keuchend liege ich auf dem Bett und versuche
meinen Herzschlag zu beruhigen. Wow, so gut war es (fast) noch
nie.
Ich ziehe dich zu mir und gebe dir einen heißen Kuss,
in den du stöhnst, als du meine Hand an deinem Glied spürst.
Ja, du bist hart und kannst eine Erlösung kaum noch
erwarten.
Eine Weile massiere ich dich so weiter, ehe du dich
abrupt auf den Rücken rollst und mich auf dich drauf ziehst.
Erstaunt ziehe ich die Luft ein und keuche kaum merklich auf, als ich
dein hartes Glied an meinem spüre. Allein das reicht, um es
schon wieder zur Hälfte aufzurichten.
Vorsichtig bewegst du
dein Becken und reibst so deinen Penis an meinem. Ist das ein geiles
Gefühl. Sowas können wir gern öfters machen.
Plötzlich
spüre ich etwas Kaltes an meinem Anus. Wie hast du es geschafft,
deine Finger mit Gleitmittel einzureiben, ohne dass ich was davon
mitbekommen habe? Oder war ich etwa so abgelenkt?
Langsam lässt
du einen Finger in mich eindringen und weitest mich vorsichtig.
Anfangs ist es ein sehr unangenehmes Gefühl, doch dann weicht es
einem viel besseren und bald kannst du alle drei Finger
einsetzen.
Vor Erregung keuchend dränge ich mich deinen
Fingern entgegen um dir so zu zeigen, dass ich nun bereit bin.
Jetzt
also wird es endlich wahr. Wir werden miteinander schlafen. Wie oft
habe ich schon davon geträumt und bin mit einem Ständer
aufgewacht?
Vorsichtig krabbelst du unter mir weg und
positionierst dich hinter mir. Erst noch willst du deinen Penis mit
Creme einreiben, dann spüre ich ihn an meinem Eingang.
Ganz
langsam gleitest du in mich und gibst mir so genug Zeit, mit an ihn
zugewöhnen. Als du ganz in mir bist, verharrst du noch, doch
sobald ich mich zu bewegen beginne, stöhnst du auf und bewegst
dich gegen mich. Für dich muss es ganz schön anstrengend
sein, nicht sofort zu kommen. Ich wurde schon erlöst, doch du
musst wohl einen tierischen Druck haben und dich schwer
zusammenreißen.
Dann berührst du auf einmal einen Punkt
in mir, der mich Sterne sehen lässt. Voller Lust stöhne ich
auf und du versuchst nun, diesen Punkt bei jedem Stoß zu
treffen. Was dir auch sehr wohl gelingt.
Ich spüre deine Hand
an meiner Seite hinabgleiten und nach meinem Glied greifen, um es
zusätzlich im Rhythmus zu pumpen.
Unsere Bewegungen werden
immer heftiger und unsere Atmung wird immer schneller. Fester und
fester stößt du zu und schickst mich so fast in den
Himmel, so schön finde ich es.
Ein letzter Stoß von dir
und ich komme keuchend in deiner Hand. Meine Muskeln ziehen sich
zusammen und umschließen so dein Glied noch fester, als sie es
schon vorher getan haben. Du bäumst dich auf und ich spüre,
wie sich dein Sperma in mir verteilt.
Total kaputt ziehst du dich
vorsichtig zurück und lässt dich neben mich fallen.
Vor
Erschöpfung fast schon am Schlafen, schaffe ich es gerade noch
die Decke über uns beide auszubreiten und schon sind wir beide
fest eingeschlafen.
Owari
Und
somit endet auch diese FF von mir. Ich hoffe, sie hat euch gefallen
und ihr schreibt mir, wie ihr sie gefunden habt, ja? plüschaugen
macht und ganz lieb guck
Vielleicht schreibe ich ja noch mehr zu
diesem Pairing.
Was meint ihr, soll ich dazu ne Fortsetzung
schreiben? Und was soll eurer Meinung nach da passieren?
Nun denn,
ich warte auf eure Meinungen.
Saika
