Das Musical der Zeit

Die Zeitreise

England, Sonntag 6. November 2005
Tagebuch des Midos Black-Potter

Es ist Montag. Ein saukalter Montag will ich meinen. Es regnet und es ist kalt. falls ich das noch nicht erwähnt hatte. Das Feuer im Kamin wärmt mich nicht wirklich, denn die Kälte, die mich befallen hat ist keine äußere Erscheinung. Nein, dieses Kälte kommt direkt aus meiner Seele.

Ich weiß, das Remus es gut mit mir meint. Aber die Widergutmachung kommt ein wenig spät. Vor allem von meinem Bruder. Dem einen der noch lebt. Sirius Black. Einer der beiden Menschen, mit dem ich gerne hätte befreundet sein wollen. Sirius Black. Mein Halbbruder. Man sollte meinen, wo ich das Blut seines besten Freundes in mir trage, das er mich hätte mögen müssen.

Aber nein. Sirius Black und James Potter haben mich noch mehr gehasst als Severus Snape und dass soll schon was heißen. Die haben sich sehr gehasst. Tja, das kommt davon, wenn man ein Bastard ist. Der Sohn von Sirius Blacks Vater und James Potters Mutter.

Aber was soll ich denn sagen? Tut mir leid, das eure Eltern sex hatten? Ist alles meine Schuld, das sie Fremd gegangen sind? Eine Affäre hatten. Tja alles meine Schuld, wie kann ich es auch wagen geboren zu werden. Vermissen würde mich eh keiner und ich würde mein Leben auch nicht vermissen.

Es war ja nicht so schlecht, wenn man bedenkt, das ich fünf Jahre lang mit meinen Halbbrüdern und deren beste Freunde Remus Lupin und Peter Pettigrew in einem Schlafsaal verbracht habe. Ich hab es überlebt. So mehr oder weniger verbeult. Wir haben uns meistens ignoriert. Wenn wir uns nicht gerade gegenseitig an den Hals gesprungen sind.

Tja, fünf Jahre. Waren eigentlich nicht so übel. James und Sirius hatten sich. Und ich ... ich hatte Indira. Indira Lefay. Das hübscheste Mädchen. Klar James würde mich jetzt verprügeln und seine Lily ins Bild schleifen. Aber der ist nicht hier. Indira war meine Liebe. Sie war mein Leben. Hogwarts war mein Leben. Bis zu diesem beschissenen Musical.

Ja, das Musical. Warum hab ich das eigentlich geschrieben? Ich weiß es nicht mehr. Ist ja auch nicht so wichtig, oder? Wie dem auch sei. Dumbledor hätte es ja auch nicht finden müssen und dann auch noch gut finden. Jawohl. Der alte Senile Sack hätte es auch grottenschlecht finden können. Aber nein, es gefiel ihm so gut, das er auf die glorreiche Idee kam, das wir es aufführen sollten.

Stellt euch das mal vor. Wir sollten den Schund, den ich da geschrieben habe aufführen. Vielleicht hätte ich ihm sagen sollen, dass ich da mein Leben etwas ... musikalischer ... wie soll ich sagen ... ähem ... ausgeschmückt habe?

Der alte weiß doch sonst auch immer alles. Vielleicht war das ja auch von ihm geplant. Ob es auch so geplant war, das ich hinterher Hogwarts verlassen musste und ich in die Gasse geworfen wurde? Wenn ja, kann der Knacker sich auf was gefasst machen.

Der hat uns sogar einen Lehrer besorgt, der das mit uns Organisiert. Tja, netter man gewesen. Etwas seltsam. Erinnert mich auch irgendwie an jemanden. Der Blick kam mir aber bekannt vor. Voller schmerz und Verzweiflung. Geplagt von den Bildern der Vergangenheit.

So wie meiner eigentlich. Der gute Mann hieß Patrick Bloodems. Bescheuerter Name, wenn ihr mich fragt. Aber nicht meiner. Zum Glück. Er hat eigentlich nur dafür gesorgt, das der Ablauf gut funktioniert und wir proben durchführten und das die Auswahl der Schauspieler organisiert wurde und Kostüme und Bühnenbild entstanden. Die ganze Schule hat mitgeholfen. War ganz lustig.

Na ja, bis zu dem Punkt, an dem mein Vater meinte, das ich meinen Brüdern die Show stehle und sowieso wertlos bin und nicht auf diese Schule gehöre. Ich frage mich, was ich ihm getan habe, das ich zwei Tage nach Ende des Stücks von der Schule genommen wurde. Dumbledor wurde gesagt, ich käme nach Durmstrang. Zu Schade das ich da nie ankam. Kaum habe ich das Haus der Blacks betreten hatte ich schon einen netten Cruciatus im Rücken.

Ja, mein Vater war ein mutiger Mann. Und gegen Muggel hat er auch nichts. Nein. Er hat mich elegant auf Muggelart verprügelt und mich dann netter weise auf einer ihrer Müllhalden abgeladen. Nett oder? Tja, das war dann das Ende meiner Familienzugehörigkeit zur Familie Black. Die Potters wollten mich auch nicht, also was sollte ich machen? Ich versuchte zu überleben.

War gar nicht so einfach. Da sind diese Dinger, die sie Automobile nennen. Ich würde es ja als dunkle Kunst einstufen. Diese Dinger sind nämlich nicht nett. Vor allem wenn man vor eins gerät. Was man nie machen sollte ist darunter geraten. Ich hab's nie versucht aber gesehen und das war kein schöner Anblick

Ich hab mich dann einfach von den Viechern fern gehalten. Die stanken auch wie diese Müllhalde, wo ich aufgewacht bin. Irgendwie habe ich es geschafft nach London zu kommen.

Zu Fuß. Meine Schuhe waren hinterher futsch. Tja diese Lackdinger sind für lange Wanderschaften nicht geeignet. Hätte mein Vater auch mal dran denken können. Meine Sachen waren bis dahin allgemein ein wenig abgenutzt und so war ich in der Winkelgasse nicht so gern gesehen. Tja, das war halt eher Nocturngassen Look. Darum bin ich dann dahin gegangen, da viel ich dann nicht so auf.

Allerdings hatte ich ein weiteres Problem. Was mache ich da jetzt? Ich hab gelernt wie man klaut. hab mir oft genug Prügel eingefangen und ein paar böse Flüche. Dummerweise hab ich mal versucht meinen Vater zu beklauen. Tja, warum musste der Arsch auch gerade an dem tag da auftauchen? Hätte ja einen Tag früher oder später kommen können. Aber nein.

Was soll's ich hab dann halt angenehm geschlummert zwischen den Mülltonnen, nachdem mein Geist in die Bewusstlosigkeit gelitten ist. Ja, der Cruciatus-Fluch ist halt sehr anstrengend. Es tat auch fast gar nicht weh. Nachdem ich Bewusstlos war jedenfalls nicht mehr. Als ich aufwachte waren dann netterweise meine Schuhe und mein umhang weg.

Ich weiß zwar bis heute nicht, was die mit den stinkenden, nassen und kaputten Sachen wollten, aber wenn's ihn, oder sie glücklich gemacht hat. Ich hatte auf jeden fall eine neues Problem. Es wurde Winter und fing an zu schneien. Ich fand Schnee immer eine tolle Sache. Solange ich eine Mütze, Handschuhe, einen dicken Wintermantel und warme Schuhe hatte.

Glücklicher weise waren da die Weihnachtsferien und viele kleine Slytherins oder neugierige Gryffindors, die in der Gasse nach Weihnachtsgeschenken suchen. Klingt nach Ostern oder? Na ja. Zwei dieser Gryffindors waren netter weise Dumm und Dümmer alias James Potter und Sirius Black. Ich will nicht behaupten, das Sirius dümmer als James war. Im Gegenteil. Die beiden haben versucht die Dummheit des anderen immer wieder zu übertreffen. Dummerweise mit erfolg.

Blödes Wortspiel. Okay, ich schweife ein wenig ab. Aber nur ein wenig. Aber dafür immer öfter. Na gut, zu ernsteren dingen. Wie gesagt traf ich auf meine beiden Halbbrüder. Sirius war sehr gewitzt, wenn es darum ging seinen Goldbeutel zu verstecken. Dummerweise kannte ich seine Tricks. Also schlich ich durch die Straße und stieß mit den beiden zusammen.

Erkannt haben sie mich nicht. Dafür war meine Tarnfarbe zu gut. Okay, Fachleute würden sagen ich war zu dreckverkrustet. Aber ich bin und war nie Fachmann. Ich denke mein Parfum hat sie wegspringen lassen und dieses nette kleine hüsteln, was eigentlich eine ausgewachsene Lungenentzündung war, schreckte sie auch ein wenig ab.

So schaffte ich es auch noch immer barfuss durch die Gasse in einen Seitengang. Allerdings hielt das Sirius nicht lange ab, mir nachzujagen, als er bemerkte, das sein Goldbeutel weg war. blöderweise war er gut ernährt und ich ... sagen wir mal, die Fischgräte, die die Katze gerade ausgekotzt hatte hat mehr fleisch auf den Knochen.

Ich stolperte und viel in eine Pfütze. Ja, bei meinem glück fand ausgerechnet ich sie und nutzte sie für ein Bad.

Sirius tauchte gerade in dem kleinen Gang auf und ich krabbelte so schnell ich konnte weiter.

Muss ich erwähnen, das mich ne Schnecke überholt hat? Dann überkam mich ein heftiger Hustanfall und ich krümmte mich an einer Hauswand zusammen und zitterte vor Kälte. Ich denke Sirius hat mich noch immer nicht erkannt, als er nur noch einen Meter von mir entfernt stand und seinen Goldbeutel aufhob. Er betrachtete ihn eine weile und warf ihn mir dann zu. „Da ist ein second-hand Laden in der Winkelgasse. Ich denke da findest du was warmes und sicherlich reicht es noch für was zu essen."

Ich muss sagen ich sah ihm erstaunt und ziemlich dankbar hinterher, als er ging. Und ich befolgte das erstemal den Rat eines meiner Halbbrüder. Ich suchte diesen Laden und kaufte mir eine neue Hose, einen Pullover, einen Wintermantel und Schuhe. Dazu dicke Socken. Für eine magisch wärmende Decke reichte es auch noch.

Tja, die nächsten zwei Wochen hatte ich auch ein paar Sandwichs zum Essen und ab und an einen heißen Tee.

Die Jahre die nach diesem Tag folgten waren nicht sehr einfach für mich. Das Geld von Sirius reichte nicht ewig und betteln brachte eigentlich nur Schläge.

Ich weiß nicht, ob ich weiter schreiben soll. Diese Zeit war die schlimmste in meinem Leben und es macht mir heute noch zu schaffen. Ich schäme und ekle mich noch heute über mich. Aber damals war ich verzweifelt und ich hoffe ihr versteht das.

Ich hatte die Chance zu sterben oder ums Überleben zu kämpfen. Arbeit bekam ich nirgends, denn Arbeiter gab es genug. Allerdings was nie genug war waren Huren. Ja, Jungs und Mädchen die ihre Körper für eine nacht in einem warmen Bett, eine warme Mahlzeit oder ein paar Knuts verkauften. Es kostete mich größte Überwindung es zu tun. Und das man mir sagte, das ich wohl sehr beliebt sei, machte es nicht gerade besser.

Ich fühlte mich dreckiger als dreckig und ich genoss die Schläge, die ich oft einsteckte, denn sie überdeckten den Seelischen Schmerz. Nie ganz und nie dauerhaft, aber zeitweise. Ich lag oft unter dem Laden, in dem Waffen verkauft wurden und weinte oder hing zwischen den Mülltonnen und übergab mich.

Ich habe noch heute Albträume von diesen Tagen. Und was es noch schlimmer machte, war die Tatsache, das es die Leute hier auch noch wissen. Wo hier ist? Hier ist am Grimauldplatz Nummer 12. Mein altes Elternhaus. Nett oder? Nachdem die ehemaligen Besitzer mich auf die Straße geschmissen haben sitze ich nun hier und bin in der Obhut des Orden des Phönix. Toller Name nicht? Hat sich Dumbledor ausgedacht.

Ja, der Senile Opa lebt immer noch. Mein Halbbruder James nicht mehr und seine Frau Lily auch nicht. Aber mein Neffe Harry lebt. Er kommt ganz nach seiner Mum. Auch wenn er die gleiche hässliche Visage wie sein Vater hat. Tja, hätte er sich Sirius als Vater suchen sollen, dann sähe er auch noch gut aus.

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England, Montag 7. November 2005
Tagebuch des Midos Black-Potter

Da bin ich wieder. Es ist immer noch kalt. Mir ist immer noch kalt. Ich hatte wieder schlimme Albträume. Hab die halbe Nacht das Klo angebrüllt. Ausgerechnet Severus Snape und Remus Lupin müssen mir dabei den Rücken tätscheln. Fehlt nur noch, das Snape mir eine gute Nacht Geschichte vorliest, damit ich besser einschlafe.

Igitt! Jawohl, Igitt! Ist doch schon schlimm diese Vorstellung, da würde ich das Klo gleich noch mal anbrüllen.

Ausgerechnet der musste mich damals auch finden und zu dem senilen Opa bringen. Tja ... nun sitze ich hier, ohne Lungenentzündung und mit warmen Sachen, direkt vorm Kamin und friere wie ein Schlosshund.

Ich hab in der Bibliothek der Blacks – ja, es gibt da wirklich Bücher drinnen, die man Lesen kann ohne gleich getötet zu werden – ein Buch gefunden, das ich sehr interessant finde. Es geht um Zeitreisen. ...

Ich wollte die Spannung des Moments auskosten. Okay, klar ihr findet das nicht sehr aufregend, kann ich verstehen. Ist bei euch sicher schon normal. Na gut, dann geh ich eben mit meiner Idee.

Was ihr wollt es doch hören? Ja? Wirklich? Ganz sicher? 100prozentig?

Okay ... ich sag es ja schon.

Ich werde versuchen in der Zeit zurück zu reisen und mein Leben ein wenig zu verändern. Aber verpetzt mich nicht. Der Senile Opa würde mich zerhackstückeln, wenn er das erfahren würde. Ich habe vor genau zu der Zeit in die Vergangenheit zu reisen, in der besagter Seniler Opa nach einem Lehrer für das bescheuerte Musical sucht.

Jetzt weiß ich auch wie Professor Patrick Bloodems auf den Namen „Das Musical der Zeit" kam. Wie ich allerdings auf den Namen Patrick Bloodems kam, kann ich mir echt nicht erklären.

Wir sehen uns in der Vergangenheit.

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England, Dienstag 1. September 1971
Tagebuch des Patrick Bloodems

So kann es kommen, da suche ich ganz dringend einen Job und was ist? Da steht ein Seniler Albus Dumbledor vor mir und bietet mir einen Job an seiner Schule an. Er hatte die Glorreiche Idee eine Musicalgruppe entstehen zu lassen unter den Schülern. Es scheint als seien einige dort musikalisch begabt. Na ja, ich werde es ja sehen, denn ich habe den Job angenommen.

Er hat mir ein Script gegeben, das ich wohl etwas umschreiben werde und dann muss ich mal sehen, wie ich das auf die Beine stelle. Aber nun gut. Ich bin jetzt erst mal auf dem Weg nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei.

Alles weitere wird sich schon ergeben. Die Zeit wird es verraten, denn kommt Zeit, kommt Rat.