Der Versuch einer Story... Keine Ahnung, wie lang sie wird, keine Ahnung, was passiert.Oder doch. Schon ein bisschen. Aber nur ein bisschen. Lasst euch überraschen!
Disclaimer: Gehört alles J.K.Rowling. Außer Mary Russell. Die gehört uns.
speziell zum ersten Kapitel: "Pain is so close to Pleasure" gehört Tashgan. Wir sind beim Surfen auf eine Story von ihr gestoßen, die so hieß und fanden, es passt zu diesem Kapitel.
Ansonsten:Viel Spaß!
Oder auch nicht.
Kapitel 1
/"Pain is so close to Pleasure"?
Es war dunkel. Nebel hing in feinen Schleiern zwischen den Bäumen des Waldes, Mondlicht schimmerte gedämpft und all seiner Kraft beraubt durch die Wolken. Bäume streckten ihre verdorrten Zweige dem Himmel entgegen, in verzweifelter Geste auf neues Leben hoffend.
Unter dem Schutz von Zweigen und Blättern unzähligen Gestrüpps brannte ein kaltes Feuer mit seltsamen, grünen Flammen, deren Farbe fast krank anmutete. Die Stille im Wald war vollkommen, sie wurde nicht einmal vom Knistern des Feuers unterbrochen. Ein solches Feuer knisterte nicht. Es war geschaffen, um einem einzigen Mann zu dienen und dieser Mann schätzte kein knisterndes Feuer.
Etwa zwanzig vermummte Menschen, die weiße Masken trugen, auf denen der Feuerschein gespenstisch flackerte, standen im Kreis um das Feuer und schienen auf etwas zu warten. Einige traten unruhig und deutlich nervös von einem Fuß auf den anderen. Andere standen steinern und ruhig da, ohne mit der Wimper zu zucken. Wieder andere hatten den Kopf gesenkt, um ihre schreckgeweiteten Augen zu verbergen. Nach vielen endlosen Augenblicken, die nur quälend langsam vergingen, fing das Feuer an zu knistern. Die Flammen wuchsen und wuchsen, wurden zu einem tosenden, eiskalten Feuersturm und drehten sich schließlich in einer Säule um sich selbst. Und in dieser Säule erschien Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf.
Severus Snape hielt den Atem an. Er hatte Angst. Er hatte jedes Mal Angst, wenn Voldemort die Todesser zu einem Treffen zusammenrief, er hatte Angst, wenn Voldemort auftauchte und wurde seine Furcht nicht mehr los, bis das Treffen vorbei war. Angst. Angst, dass Voldemort ihn entlarvte, ihn den Todessern als Beute vor die Füße warf, Angst, dass sie ihn zu Tode quälen würden, wenn sie herausbekamen, dass er ein Spion war. Angst, dass er auf dem Boden sterben würde, schreiend, um Gnade bittend.
Aber Severus Snape wäre nicht er selbst, wenn er seine Angst nicht zu unterdrücken verstünde. Und so trug er Tag für Tag eine Maske der Unnahbarkeit, der Kälte, obwohl sein Herz vor Einsamkeit zu zerbrechen drohte und seine Seele sich zitternd vor seiner eigenen Kälte tief in ihn zurückgezogen hatte, wo sie niemand finden konnte. Niemand. Nicht einmal er selbst.
Voldemort schüttelte mit herrischer Geste blutrotes Pulver von seinem Umhang. Snape erkannte, dass es besonderes Flohpulver war, das den Zauberer während der Reise vor den Augen Anderer schützte.
Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf, sah sich im Kreis seiner Getreuen um. Tückische rote Augen glitzerten hinter der schwarzen Maske, dünne Lippen verzogen sich zu höhnischem Lächeln.
„Severus, Lucius!" Es war mehr ein Zischen als gesprochene Worte. Sofort traten Snape und Malfoy vor. Voldemort musterte sie ohne die geringste Regung seines Gesichts, ohne ein einziges verräterisches Funkeln seiner Augen, das verraten könnte, was er dachte.
„Ihr hattet Beide eine Aufgabe. Hattet ihr Erfolg?"
Snape hielt den Kopf erhoben, blickte jedoch auf die Füße des Lords. Lucius senkte den Kopf, hob ihn dann wieder und starrte auf einen Punkt neben Voldemorts Schulter. Snape beobachtete mit Hohn und Spott Lucius' Nervosität. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Voldemort zu.
„Ja, mein Lord. Ich habe die Person an einen geschützten Ort gebracht, wo niemand sie finden wird." Snape atmete innerlich auf. Mit diesem kurzen Bericht war sein gefährlicher Auftrag abgeschlossen und er konnte nach Hogwarts zurückkehren und den Rest seiner Ferien wenigstens ansatzweise genießen. Er verfluchte innerlich dieses verdammte Mädchen, dass er hatte verstecken müssen. Ein anderer Zauber war hinter ihr hergewesen und es hatte Snape viel Kraft gekostet, diesem zu entkommen. Aber nun, da es vorbei war, war er fast stolz auf sich. Unbewusst straffte er die Schultern.
Lucius Malfoy war in der Tat sehr nervös, seine Gesichtszüge entgleisten ihm immer wieder, was noch nie passiert war, denn er hatte sich normalerweise perfekt unter Kontrolle, so perfekt, dass er sogar Snape täuschen konnte. Außerdem strahlte eine seltsame, sinnlose Wut aus seinen blassgrauen Augen, die sturmgepeitschten Seen glichen und im Licht der grünen Flammen fast furcht einflößend wirkten.
Snape verstand erst später, dass Lucius Malfoy an diesem Abend einfach nur Angst hatte, dunkle, kalte Angst.
Malfoys Stimme zitterte, als er sprach. Kaum hörbar und doch unglaublich deutlich schimmerte irgendein verstecktes Gefühl, das er verzweifelt zu verbergen versuchte.
„Mein Lord, ich hatte keinen Erfolg. Das Kind, das ich töten sollte, wurde, kurz bevor ich das Haus erreichte, offenbar von einem Zauberer in Sicherheit gebracht. Er hat einen Versteckzauber benutzt, deswegen hatte ich nicht die geringste Chance, meinen Auftrag erfolgreich abzuschließen. Bitte bestraft mich, denn ich habe einen Befehl von euch nicht ausgeführt." Malfoy senkte den Kopf, doch Snape konnte in seinen Augen sehen, wie sehr es ihm missfiel, um seine Strafe zu bitten und seinen Stolz so offensichtlich hinter sich zurückzulassen.
Voldemort lachte heiser.
„Jaja, mein Lieber Lucius… Du kennst das ja schon: Severus! Ich wünsche dir viel Spaß…"
Snape zog äußerlich unbewegt seinen Zauberstab aus seinem Umhang. In seinem Inneren jedoch loderten Flammen des Hasses wieder auf. Er erinnerte sich an das letzte Mal, als es genau andersherum gewesen war: Malfoy hatte die Erlaubnis erhalten, ihn zu quälen, nachdem es ihm nicht gelungen war, eine magische Bombe im Zaubereiministerium zu zünden. Auch damals hatte ihm ein anderer Zauberer dazwischengefunkt, den er nicht erkannt hatte.
Genussvoll richtete Snape seinen Zauberstab auf Lucius.
„Crucio!"
Malfoy fiel zu Boden. Er schrie nicht, er gab keinen Laut von sich. Er lag unbeweglich auf dem nassen Laub, seine Augen waren geschlossen, doch hinter den Lidern flog sein Blick hin und her. Snape war, als könne er den Hass in diesen silbergrauen Augen auf seiner Haut spüren und feuerte noch einen Fluch ab, einen weiteren, mehr und immer mehr. Malfoy krümmte sich, Blut lief aus seinem Mund, aus seinen Ohren und quoll unter seinen geschlossenen Augenlidern hervor, Snape hörte das dumpfe Geräusch von brechenden Knochen und zerreißenden Muskeln und mit fast sadistischem Grinsen jagte er noch einen Fluch auf Malfoy. Und dann, endlich, nach ewigen Stunden, Minuten, Sekunden, schrie Lucius. Gequält, voller Pein, voll unendlicher Schmerzen und grauenvollem Hass.
Snape ließ den Zauberstab sinken und der Schmerz in Malfoys Körper ließ nach. Mit hässlichem Knirschen fügten sich zerbrochene Knochen, zerrissene Muskeln fügten sich unter unendlichen Qualen wieder zusammen. Voldemort, der die Folter interessiert betrachtet hatte, wandte sich jetzt von Malfoy ab, der mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag. Snape verpasste seinem unangefochtenen Erzfeind noch einen Tritt und drehte sich dann zu den andern Todessern um. Voldemort hatte seine obligatorische Rede bereits begonnen.
„… hoffe ich, dass euch diese kleine Demonstration, die Severus so beeindruckend abgehalten hat, zu größtmöglicher Kooperation überredet hat." Die Todesser schwiegen, einige verängstigte Blicke trafen Voldemort. Snape sah die Augen von Bellatrix Lestrange, die hinter der weißen Maske fanatisch glitzerten.
"In diesen Zeiten brauche ich mehr Gefolgsleute. Ihr hier seid einige meiner treuesten Anhänger und deswegen hoffe ich, dass ihr meinem Befehl schnellstmöglichst nachkommt. Wenn nicht…" Er ließ den Rest des Satzes im Raum stehen, aber alle sahen seinen bedeutungsschweren Blick zu Lucius Malfoy, der noch immer regungslos auf dem Boden lag, schweifen.
„Wie gesagt, ich brauche Gefolgsleute. Und da ihr alle ausnahmslos Reinblüter mit großen, reinblütigen Familien seid, will ich, dass ihr alle eure Verwandten auf unsere Seite zieht. Auf die von euch, die Erfolg haben, wartet eine fürstliche Belohnung. Auf die anderen…" Voldemort lächelte freudlos. „…der Tod. Also hat es für jeden von euch einen großen Vorteil, möglichst viele seiner Verwandtschaft zu überreden, unsere Seite zu wählen. Besonders wichtig sind dabei Narcissa Malfoy, Draco Malfoy, Andromeda Black und Mary Russell. Lucius, du wirst dich um Narcissa und um deinen Sohn kümmern. Severus, du bist für Mary verantwortlich und Bellatrix, du bringst mir Andromeda. Ansonsten…" Weiter kam er nicht. Malfoy hatte seinen Zauberstab gezogen und ihn mit einem Schweigezauber belegt. Die anderen Todesser wollten einschreiten, doch sie schienen mit unsichtbaren Fesseln gebunden zu sein und mussten machtlos zusehen, wie Lucius Malfoy Voldemort eine schallende Ohrfeige gab.
„Ich soll meine Frau und meinen Sohn an dich ausliefern? Meine Frau, der ich geschworen habe, sie zu beschützen? Meinen Sohn, in dessen Adern das Blut eines Malfoys fließt? Das verlangst du von mir? Ich habe einen Eid abgelegt, schon bei meiner Zeugung als Reinblüter habe ich einen Eid geschworen: Dass an erster Stelle, noch vor meinem eigenen Leben, das Leben meiner Familie steht. Du willst Narcissa und Draco? Dann wirst du um sie kämpfen müssen, denn ich werde auf keinen Fall zulassen, dass sie, falls es Krieg geben wird, auf die eine oder die andere Seite gezogen werden. Hast du das verstanden? HAST DU DAS VERSTANDEN?" Lucius sank schwer atmend vor Voldemort auf die Knie. Erneut lief Blut aus seinem Mund, einige der Verletzungen schienen noch nicht ganz verheilt zu sein. Snape sah es mit Genugtuung. Malfoy wischte sich mit dem Ärmel seiner Todesserrobe über den Mund, versuchte aufzustehen, scheiterte aber, da er immer noch zu schwach war. Snape beglückwünschte sich zu seiner Arbeit. Lucius seufzte, zog erneut seinen Zauberstab – und disapparierte. Der Bann fiel von den Todessern fast augenblicklich ab und auch Voldemorts Sprache kam wieder zurück. Er spuckte auf den Boden, in seinen Augen glitzerte abartiger Hass. Zischend stieß er zwischen den Zähnen einen Befehl an seine Todesser hervor:
„Findet den Verräter! Findet ihn! Bringt ihn zu mir! Wehe dem, der ihn anrührt! Wehe dem, der ihn versteckt! FINDET IHN!"
Mit diesen Worten disapparierte auch er. Damit war das Treffen beendet. Die Todesser, unter ihnen auch Snape, traten einer nach dem anderen ins Feuer und waren verschwunden.
Nur zerwühlter, blutverschmierter Schnee kündete noch von ihrem Treffen.
Das war also das erste Kapitel… Es wäre ganz ganz ganz ganz toll, wenn ihr da unten auf diesen blauen Knopf, auf dem Go' steht, drücken würdet. Da kommen nämlich Bonbons raus! ;o)
Bis zum nächsten Kapitel!
Liebe Grüße, Roses of Darkness
