Loderne Flammen rings herum, brechende Steine, Berg in Bewegung. Hoffnungslos verloren, gefangen inmitten des Untergangs, bereit, hinabgerissen zu werden in die Dunkelheit der Ewigkeit.

Es ist vorbei. Er ist vernichtet, versunken in der Glut, aus der er entstand, verbrannt, geschmolzen, der Macht beraubt, nur noch Vergangenheit. Die Stimme ist verstummt, das Auge verloschen, der Himmel bricht auf und das Böse verschwindet. Wir haben gesiegt.

Wir – aber nicht ich!

Ich bin verloren. Verbrannt in der Glut des Feuers, zusammen mit dem Ring. Ertrunken im Totensumpf, zwischen all den anderen verlorenen Seelen. Verhungert in der einsamen Steinwüste, jeglicher Heimat beraubt. Gestürzt in den Minen von Moria, als die Hoffnung das erste Mal starb. Verloren an jenem Tag, als der Ring zu mir kam.

Ich habe vergessen, was Hoffnung bedeutet. Ich verlor den Glauben an alles, was ich kannte. Ich habe die Heimat aus den Augen verloren, die Bedeutung von Freundschaft verlernt. Meine Seele wurde mir entrissen und hinabgezogen in die Dunkelheit, in die das Böse verschwindet.

In meinen Händen hielt ich sie, die Macht. Die Macht, die alle Völker Mittelerdes erzittern ließ, sie aufbrechen ließ zum letzten finalen Kampf, sie bereit sein ließ zu kämpfen bis zu ihrem Tod, egal, auf welcher Seite sie standen. In meinen Händen fühlte ich sie, die Macht. Die Macht, die mich gefangen nahm, meinen Willen brach, meine Hoffnung raubte und meine Seele gefangen nahm. Aus meinen Händen wurde sie gerissen, die Macht. Die Macht, die jedes Geschöpf eroberte, daß sie berührte, jeden verfallen ließ den eigenen Illusionen.

Ich starb in den Tiefen des Berges, stürzte in die Tiefe, verbrannte in den Abgründen meiner Seele, der Macht verfallen, die mich schützte und tötete zugleich. Verloren, als ich die Macht berührte und gestorben, als sie erlosch – und dazwischen Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Abgründe.

Nun sehe den Untergang um mich herum, meinen eigenen Untergang, warte auf die Hand, die mich in die Tiefe reißt, die Flamme, die mich umschließt, die Dunkelheit, die mich erlöst, mir endlich all die quälenden Gedanken nimmt, die Schmerzen erstickt, die Leere ausfüllt, die der Untergang hinterlassen.

Ich sitze hier und warte auf meinen Untergang, doch nichts geschieht. Ich bin zum zweiten Mal verloren!