Abrechnung für Mord

Staffel 9, Folge 11

Geschrieben von jstar1382

Übersetzt von crazysecondname

Gegengelesen von kbrc87

Der nachfolgende Text ist eine fiktive Geschichte von Autoren ohne jegliche Beziehung zur ABC-Sendung "Castle". Erkennbare Charaktere sind Eigentum von Andrew Marlowe und ABC. Namen, Orte und Geschehnisse sind Produkt der Kreativität des Autors oder werden fiktiv genutzt. Jegliche Ähnlichkeit zu tatsächlichen Personen, lebend oder tot, Unternehmen, Firmen, Ereignissen oder Örtlichkeiten ist rein zufällig.


Kapitel 1

Jake stapfte raus in den kalten frühen New York City Morgen. Das Mondlicht schien gespenstisch auf den Bürgersteig, der vom leichten Nieselregen glatt war. Der Parkplatz, der zu seinem Bürogebäude gehörte, war so gut wie ausgestorben. Normalerweise hasste er es so spät in der Nacht zu seinem Auto zu laufen, aber heute waren seine Gedanken vernebelt, Erschöpfung machte sich breit. Er war der Letzte auf seiner Etage der ging, arbeitete um die letzten Details für das Kundengespräch, zu dem er widerwillig in ein paar Stunden zurückkommen würde, zu beenden.

An Tagen wie diesen wünschte er sich, sie hätten im Büro eine Schlafmöglichkeit.

Die Steuerabrechnungssaison war im vollen Gange, was bedeutete länger zu arbeiten, wenig Schlaf und keine Zeit für Freunde und Familie. Sein Verstand war träge, alle Gedanken darauf konzentriert auf dem Weg zu seinem Auto einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Ein subtiles Klicken in der Ferne schallte durch die Stille der Nacht, das Geräusch merkwürdig genug, dass sich die Haare in seinem Nacken aufrichteten. Als er sich zu dem Geräusch drehte, bemerkte er jemanden in den Schatten nahe einer erloschenen Straßenlaterne. Litte er nicht so unter Schlafmangel, hätte er es wahrscheinlich früher bemerkt. Oder er hätte mehr Zeit zum Reagieren gehabt.

Panik rauschte durch seine Adern und ein plötzliches Aufflammen von Energie schwappte durch seinen lethargischen Körper. Er bemühte sich verzweifelt in sein sicheres Auto zu gelangen, um nach Hilfe zu rufen. Er war kein schneller Läufer, schon gar nicht nach fünfzehn Stunden Arbeit. Es war zu spät. Momente seines Lebens, die guten und schlechten, schossen durch seine Gedanken, bevor zwei gellende Schüsse durch die kühle Morgenstille hallten.


Das verärgerte Ächzen seiner Frau klang durch die Stille ihres Schlafzimmers. Castle lächelte in sich hinein und holte tief Luft, bevor er sich in ihr Badezimmer begab. Er fand Kate, wie sie an ihrer letzten Outfitwahl herumfummelte und gab sein Bestes, um sein Lachen zu unterdrücken. Sie war niedlich, wenn sie frustriert war, und mehr noch, seit sie im siebten Monat schwanger war.

„Alles okay?", fragte er, stellte sich hinter sie und legte seine Arme um ihre Mitte, um seine Hände auf ihren Bauch zu legen. Sie lehnte sich in seine Berührung und neigte ihren Kopf nach hinten auf seine Schulter. Ihre Augen fielen zu, als ein leises Quengeln über ihre Lippen kam.

„Ich hasse das", jammerte sie.

„Hasst was?"

Das", seufzte sie, öffnete ihre Augen und deutete mit ihrer Hand von oben nach unten über ihre Reflektion im Ganzkörperspiegel.

„Du bist wunderschön. Du warst immer wunderschön", sagte Castle lächelnd, bevor er einen Kuss auf ihre Schläfe drückte. „Und du bist schwanger mit unserem Kind, also leuchtest du. Jetzt mach dich fertig, damit wir zusammen aufs Revier fahren können. Damit du das machen kannst, was du so gut kannst, ein paar Morde aufklären."

„Ugh."

„Sei dein normales, außergewöhnliches Selbst, während du unsere Tochter sicher in deinem wunderschönen Körper trägst." Er drückte kurz ihre Schulter, drehte sich um und verließ ihr Schlafzimmer.

„Du machst es einem echt schwer sich zu beschweren", grummelte sie zu sich selbst, aber es war noch immer laut genug, dass er es hörte und ihn, auf dem Weg ihr ein leichtes Frühstück zuzubereiten, zum Glucksen brachte.

„Worum ging es gerade?"

Sein Kopf wandte sich der Stimme zu und er fand seine Mutter neben ihrer Kücheninsel stehend, an ihrem Kaffee nippend. Er setzte ein Lächeln auf und seufzte.

„Mutter, womit verdanken wir deinen spontanen Besuch?", fragte er, betrat die Küche und griff nach einer Kaffeetasse. Mit Kates Stimmung diesen Morgen war es nötig den kleinen Koffeinschub, den sie sich jeden Tag erlaubte, mit Sorgfalt zuzubereiten.

„Ich war nur in der Gegend, also dachte ich, warum nicht mal vorbeikommen…"

„Und kostenlosen Kaffee bekommen."

„Oh pssh. Manchmal will eine Frau einfach nur ihre Familie sehen. Wo wir beim Thema sind, was beschäftigt meine Schwiegertochter?"

„Shh. Lass uns keine Aufmerksamkeit darauf lenken", beschwichtigte er sie. „Kate hat das dritte Trimester erreicht und ein paar Stimmungsschwankungen."

„Aber sie ist immer so ausgeglichen…"

„Das war vorher. Jetzt ist alles möglich. Gestern hat sie ihr Büro auseinandergenommen, als ihr Tacker keine Heftklammern mehr hatte. Wohlgemerkt, es war ein langer Tag, aber trotzdem, Heftklammern."

„Darling, das ist nur ein Tag. Alle, auch nicht-schwangere Individuen, haben solche Tage."

„Heute Morgen habe ich zu laut geatmet, mein Shampooduft war zu stark und ihre Dusche zu heiß."

„Manchmal bist du schwer zu ertragen am Morgen. Ich sollte das wissen, ich habe dich großgezogen", schmunzelte sie.

Lustig. Wir haben beide unsere Macken. Hatten wir immer, aber wir haben zu ihrem Geburtstag im November ein gesamtes Wochenende außerhalb der Stadt verbracht, dann Hawaii letzten Monat, und es war friedlich. Es war perfekt. Das hat sie selbst gesagt, aber in letzter Zeit… kann ich scheinbar nichts tun, ohne sie verrückt zu machen."

„Du hast sie immer verrückt gemacht, mein Lieber."

„Stimmt, aber ich will sie jetzt nicht verärgern. Sie hat etwas mehr Schmerzen vom Narbengewebe in ihrem Bauch, gekoppelt mit ihren Hormonen im Ausnahmezustand… im Grunde werde ich einfach wie auf Eiern laufen und den Castle Charme anstellen, vor allem da morgen Valentinstag ist."

„Castle Charme? Gegen eine schwangere Katherine?", fragte Martha schmunzelnd und nahm einen letzten Schluck aus ihrer Tasse. „Alles, was ich sagen kann, ist viel Glück." Sie schüttelte ihren Kopf, drückte seine Hand und verließ die Wohnung.


Sie schafften es ohne Zwischenfälle aufs Revier, was bedeutete, dass er noch all seine Gliedmaßen besaß und sie ihm nicht den Kopf abgerissen hatte. Sie wusste, er versuchte der perfekte Ehemann zu sein, aber irgendwo in der Suche nach Perfektion ging er ihr konstant auf die Nerven.

Es lag an den Hormonen.

Offensichtlich waren es die Hormone, denn sie war wahnsinnig verliebt in Castle und hatte vor langer Zeit gelernt seine kleinen nervigen Angewohnheiten zu akzeptieren und sogar wertzuschätzen. Zumindest war das der Fall, bis sie ihr drittes Trimester erreicht hatte, aber jetzt hatte sie das Gefühl, als hätte sie keine Kontrolle mehr über ihre Reaktionen.

Sie schloss ihre Augen sobald sie den leeren Fahrstuhl betraten und legte ihren Kopf gegen die falsche Holzvertäfelung. Die Luft im Fahrstuhl war abgestanden und feucht, kochte jeden Zentimeter ihrer Haut.

„Es ist wie ein Inferno hier drin, Castle. Warum stehst du so nah?", fragte sie, hob ihre Fingerspitzen um den bereits zunehmenden Kopfschmerz zu massieren.

„Kate, wir könnten eine sehr große Person zwischen uns stellen. Nichts an unserem Abstand könnte als nah beschrieben werden."

Ihre Augen öffneten sich und sie erkannte, dass Castle klar auf der anderen Seite der Kabine stand. Sie fühlte, wie ihre Wangen erröteten und sie war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass ihr gesamter Körper in Flammen stand oder ob es leichte Verlegenheit wegen ihres Ausbruchs war.

„Oh. Warum ist es dann so verdammt heiß? Ich schwöre, ich kann deine abstrahlende Körperwärme von hier spüren."

„Oder die Lüftung pumpt heiße Luft hinein", erklärte er, stellte sich neben sie und verschränkte seine Finger mit ihren. „Es ist mitten im Winter und es sind fast Minus 20°C draußen. Alle, außer dir und dem Yeti, sind heute am Frieren."

„So kalt ist es draußen nicht und im Moment ist es in dieser provisorischen Sauna unmenschlich heiß", stöhnte sie und zog am Kragen des leichten Umstandspullis, den sie vor kurzem in einer kleinen Boutique in der Fünften gekauft hat.

Castle schaute mit einem neckenden Lächeln an ihr hinab, während er mit seinen Lippen über ihre Schläfe fuhr. „Wenn diese Hitzewallung anhält, habe ich kein Problem damit zu Hause eine nur-Unterwäsche Regel einzuführen", gluckste er und lehnte sich weit genug zurück, damit sie den schnellen Tanz seiner Augenbrauen sehen konnte.

„Das würde dir bestimmt gefallen. Perversling." Sie stieß gegen seine Schulter und trat an ihm vorbei, als der Fahrstuhl sich endlich auf der Etage des Morddezernats öffnete.

„Vielleicht, aber du hast nicht nein gesagt", rief er ihr hinterher.

Ihren Kopf zurückdrehend, verengte sie ihre Augen, als seine Lippen sich bei den Gedanken an die unwahrscheinliche Kleiderordnungsänderung zu einem verführerischen Lächeln verzogen. „Korrekt, aber noch wichtiger… ich habe nicht ja gesagt."