Schnee, wie er fällt

Ich lief, ein wenig müde von den Anstrengungen der letzten Zeit ...
Ich resignierte ... ein wirklichen Sinn hat mein Leben doch nicht.
Egal was, wie, wo ... ich war ersetzbar.

Ich arbeitete hart für Ihn, doch blieb ich unbelohnt.
Ich hatte keine wirklichen Freunde ... und wenn ich dachte, ich hätte welche, so tiefer stürzte ich mich in den Abgrund.

Sie warteten doch nur auf einen Fehler von mir, um meine Position bei Ihm einnehmen zu können.

Ich lief ... einfach nur laufen, gerade aus ... es knackte so schön unter meinen Füßen ...

Der Schnee war noch ganz jungfräulich, er war unberührt.

Er rieselte leise und ganz sachte auf meine Schultern hinab, während ich mit meinen Gedanken schweifend in den Himmel sah.

Der Himmel war so klar, der Mond strahlte mir entgegen ... als ob er mir, ja, als ob er mir etwas sagen wollte ... Vielleicht wollte er mir Trost in meiner Einsamkeit spenden, wollte sich meine Sorgen anhören, um mir dann zu einer Lösung zu verhelfen.

Der Schnee fiel, es wollte gar nicht aufhören. Doch ich wollte es auch nicht. Es war wunderschön.

Ich streckte ihm meine Hand so vertrauensvoll wie keinem entgegen. Langsam legte sich ein Kristall auf meine zerfurchte Hand nieder und zärtlich zerfloss er unter meiner Wärme ... Er lief und hinterließ eine nasse Spur ...
Meine Hände wurden kälter, es fröstelte mich ...

Ich dachte gerade an das Nichts, was mich auszufüllen schien, an mein ungewisses Ende, doch ich wollte nicht mehr ... Ich lief nicht mehr, ich dachte nicht mehr und ich legte mich einfach nieder und schloss die Augen ...

Und der Schnee, wie er fiel, deckte mich behutsam zu.

Ende