Drachen-Universum: Staffel Eins

Autor: Milady Dragon

Übersetzer: Bythia

Original: Seht bitte in meine Favos. Ich bekomme das mit dem Link hier nicht hin... Was ich auch tue, er verschwindet ...

Disclaimer: Weder Torchwood noch irgendein Inhalt der ganzen Geschichte gehört mir. Ich übersetze nur, verdiene damit kein Geld, etc. Und weil ich so faul bin, gilt das natürlich wie immer für alle Kapitel. ;D

Anmerkung der Autorin: Willkommen im Drachen-Universum!

Dieses erste Kapitel spielt direkt, nachdem die Jungs Torchwood Cardiff übernommen haben und ist eine Kurze Überleitung zum Rest der ersten Staffel. Ianto Jones genießt hier einen der wenigen, freien Tage und trifft dabei jemanden, den er niemals erwartet hätte. Viel Spaß damit.

Anmerkung der Übersetzerin: Auch von mir ein herzliches Willkommen. Hier ist also der zweite Teil meiner Übersetzung. Ich hoffe, ihr werdet die Geschichte genauso sehr genießen wie ich.

Im Großen und Ganzen hält sich der Verlauf der Ereignisse an die Serie. Aber natürlich gibt es Veränderungen und Anpassungen, die meiner Meinung nach unglaublich gut gelungen sind. Einige Episoden sind lediglich in einem Kapitel zusammen gefasst, wenn es keine großartigen Veränderungen gibt. Bei anderen werden die Ereignisse ausführlich in vielen Kapiteln geschildert. Viel Spaß damit!

Lg

Bythia


In den Karten

16. April 2001

Es war ein ruhiger Montag und Ianto Jones fand sich in einem kleinen Café auf dem Plass wieder, an einem Espresso nippend, der gerade stark genug war, und genoss die ungewöhnliche Frühlingssonne, die durch die großen Fenster strömte.

Es war eine geschäftige Zeit gewesen, seit Jack und er das Team von Torchwood Eins in seine Schranken gewiesen und Torchwood Drei übernommen hatten. Sie hatten alle Fäden nach London gekappt, sehr zum Ärger von Yvonne Hartman, und zusammen – einschließlich Suzie Costello, der einzigen Person von Eins, die sie bei sich behalten hatten – hatten sie es geschafft eine geringfügige Invasion abzuwenden und einige Dinge einzusammeln, die der Riss an verschiedenen Orten in Cardiff hatte fallen lassen. Dazu kamen einige Weevils und der Aufbau eines abgelegenen Heims für Opfer des Risses, mit dem Jack begonnen hatte. Alles in allem hatten sie alle Hände voll zu tun gehabt.

Das war ein selten ruhiger Tag und Ianto hatte sich vorgenommen ihn zu genießen. Cardiff unterschied sich sehr von Ddraig Llyn und es war nicht einfach sich daran zu gewöhnen. Der Drache fühlte sich, als bräuchte er etwas zum Ausgleich und eine Chance sich in seiner neuen Heimat einmal wirklich umzusehen. Auch wenn Jack eigentlich nicht mit einem Mann weniger arbeiten wollte, sah er ein, dass Ianto mehr über Cardiff lernen und wissen musste. Letztendlich mussten sie auch der Gefahr entgegen wirken, dass Ianto sich auf dem Weg zu einer Rissaktivität verirrte…

Ianto war sich sehr bewusst darüber, wie er auf die anderen Menschen in dem Café wirken musste: einer junger, vermögender Geschäftsmann ins seinen teuren und tadellosen Anzug. Er lächelte nachdenklich und fragte sich, wie sie wohl reagieren würden, wenn sie wüssten, dass er tatsächlich ein 2000 Jahre alter Drache war. Wahrscheinlich würden sie aufspringen und schreiend davon laufen, so wie früher auch. Aber zumindest konnten sie nicht zum nächsten Ritter laufen; die Beute für einen nach Ruhm suchenden Ritter zu sein, hatte er noch nie genossen.

Ausgenommen natürlich, dieser Ritter war Jack.

Der Drache hielt ein Seufzen zurück, trank stattdessen einen weiteren Schluck seines Espressos. Er verstand Jack Harkness einfach nicht, und ein Teil von ihm dachte, dass er das niemals tun würde. Es gab Momente, da bekundete Jack wirklich hartnäckig sein Interesse an Ianto … nur um sich dann wieder abzuwenden und kalt und distanziert zu sein. Ianto wusste, wie es mit seinen eigenen Gefühlen stand und was sich aus ihnen entwickeln würde, aber es gab keine Chance, dass er sie dem sprunghaften Unsterblichen gegenüber zugegeben würde.

Wer hätte jemals ahnen können, dass er einmal so für einen Kurzlebigen empfinden würde?

Andererseits konnte man Jack kaum als solchen bezeichnet. Er würde nicht sterben, wie gewöhnliche Menschen es taten, also könnte er jemand sein, mit dem Ianto sein eigenes unsterbliches Leben verbringen konnte.

Er schüttelte den Kopf. Er sollten diesen Gedanken nicht zu sehr vertiefen.

Er sah aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken. Ein leichtes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, obwohl er zeitgleich die Traurigkeit in seinem Herzen spürte. Er war der letzte seiner Art; es gab und würde nie wieder einen anderen Drachen geben. Er war allein unter den Menschen.

„Hallo."

Ianto drehte sich um; er war überrascht, von jemandem angesprochen zu werden.

Er war nur noch mehr überrascht, als er das Mädchen neben sich stehen sah.

Sie war blond und in altmodische Kleidung gehüllt. Sie lächelte zu ihm auf, aber da war etwas in ihrem Ausdruck … und dann bemerkte er ihre Augen. Sie waren alt, jahrhunderte altes Wissen glühte wie ein Leuchtfeuer in ihnen. Ianto musterte sie ein wenig genauer.

Er sah sie mit großen Augen an, als er die Macht in dem kleinen Körper spürte. Er beugte seinen Kopf zu ihr, als er sie als das erkannte, was sie war. „Mylady", sagte er. Er bot ihr den Platz auf der anderen Seite des Tisches an. „Womit habe ich die Ehre verdient, von einem Eurer Art aufgesucht zu werden?"

Ianto wusste nicht, welchen Namen ihre Rasse trug, nur dass sie so alt war, wie die Zeit selbst. Als sie sich setzte, kam ihm die Erkenntnis, wer sie war. „Du bist das Mädchen, dass Jack ausgesandt hat, mich zu finden", murmelte er.

Das Mädchen nickte. „Manchmal braucht unser Captain einen kleinen Stoß in die richtige Richtung." Sie legte einen Stapel Karten verdeckt auf den Tisch. „Ich bin hier, um auch für dich aus den Karten zu lesen."

Ein Schauer fuhr über Iantos Rücken. Jack hätte es abergläubisch genannt, aber der Drache und der Captain waren in dieser Hinsicht unterschiedlicher Meinung. Abgesehen davon, dass diese Mädchen Jack genauso unheimlich war, wie Ianto selbst. „Nicht, dass ich dafür nicht dankbar wäre", sagte er langsam, „aber ich weiß nicht, ob es nötig ist…"

Das Mädchen ihm gegenüber lächelte einfach nur und nahm die Karten auf. Sie begann die Karten auf dem Tisch zu verteilen und trotz seiner Bedenken vor dem, was sie ihm sagen würde, lehnte er sich vor um sie zu beobachten.

Die erste Karte ließ ihn fast wieder erschrocken zurückweichen. Sie zeigte einen grün schimmernden Drachen vor einem schneebedeckten Berg. Ianto erinnerte sich, dass Jack ihm von dieser Karte erzählt hatte, die ihm gelegt worden war, als ihm selbst vor über einem Jahr aus den Karten gelesen worden war.

Sie sollte ihn darstellen.

Ianto rutsche unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Er wurde plötzlich von dem Drang übermannt wegzulaufen, erst recht als die zweite Karte umgedreht wurde: Ein Ritter in glänzender Rüstung und mit einem Schwert in den Händen. Diese Karte sollte Jack darstellen und das Gesicht sah tatsächlich dem von Jack erschreckend ähnlich.

Andere Karten folgten. Eine war eine dunkelhaarige Frau, ihr Gesicht war durch einen breitkrempigen Hut verdeckt und ihre Hand lag auf dem Griff eines Degens, der an ihrem Gürtel hing. Eine andere war ein weiterer Drache; dieser war schwarz, vor einem Nachthimmel und einem Vollmond. Dann ein weiterer Mann, ebenfalls in Rüstung, aber einen Kelch in Händen haltend. Die nächste zeigte einen Mann, gewandt und verborgen in einem blauen Mantel mit passendem Hut. Ein Herz, das von vier Schwertern durchdrungen war, von den Wunden tropfte das Blut.

Und dann … die Liebhaber.

Zwei nackte Männer, einander eng in einer leidenschaftlichen Umarmung haltend. Es berührte Ianto tief im Herzen, diese Umarmung zu sehen … und es wühlte andere Gefühle auf, die er verzweifelt zu verstecken versuchte.

Die letzte Karte war der Tod. Diese schickte einen kalten Schauer durch den Drachen.

„Er wird dein Herz vier mal brechen", murmelte das Mädchen. „Aber diese Ereignisse werden Verständnis bringen. Du bist die Seele des neuen Torchwood. Was er tut, zählt nur für den Augenblick. Die Veränderung wird langfristig kommen.

Ianto fand sich gefangen in ihrer Vorhersage, sein Verstand drehte sich um die wagen Worte und versuchte die wahre Bedeutung in ihnen zu finden … aber er vermutete, sie sagte nichts als strickte Wahrheit, gefangen in der Magie der Prophezeiung. Sein Blick traf ihren und er sah die unendlich Zeit in ihnen. „Ich danke dir", war alles, was er sagen konnte. Er war froh, dass seine Stimme so fest war.

Sie sammelte ihre Karten ein. „Du wirst gebrauchte, Letzter. Vertraue mir, wenn ich dir sage, dass du wichtiger bist, als du glaubst. Der Captain wird das auch noch erkennen … Ich kann nur nicht garantieren in welcher Zeit das geschehen wird." Sie sagte den letzten Teil mit einem Grinsen. „Ich werde da sein, wenn du mich brauchst. Und du wirst mich brauchen."

Mit diesen letzten Worten stand das alte Wesen in Gestalt eines kleinen Mädchens auf und nahm ihre Karten mit sich.

Nur ihre Worte blieben unheilvoll in der Luft hängen.