Keiner der Charaktere gehört mir, ich mache sie nur vorrübergehend zu Sklaven meiner völlig kaputten Fantasie

Spieglein, Spieglein an der Wand

Ich bin der Spiegel Nehergeb.

Ich wurde vor dreihundert Jahren erschaffen.

Mein Erbauer verfiel nachdem er mich erschaffen hatte dem Wahnsinn.

Seine Frau und seine Kinder wurden vor ihrer Zeit dem Leben entrissen, und da es jedem Zauberer, egal wie mächtig er ist und gleichgültig welcher Magie er sich bedient unmöglich ist die Toten auferstehen zu lassen schuf er mich.

Schon die Idee meiner Erschaffung zeugte von seinem beginnenden Irrsinn. Er sah in mir seine Familie, wie sie bei ihm war, jedoch vergaß er darüber das Leben an sich.

Als ich später gefunden wurde kam man zu dem Schluss dass ich am besten in Hogwarts aufgehoben sei.

Welche tiefen Sehnsüchte konnten Kinder auch haben, falls sie zufällig über mich stolpern sollten?

Die großen Hexen und Zauberer die dort lehrten wussten um mich. Doch suchten sie mich nur selten auf, wenn sie keinen Rat mehr wussten, weil sie nicht auf ihr Herz hörten.

Meistens dann wenn es um Heiratsanträge ging. Auf diese Weise habe ich wohl auch mit Schuld an der Ehe von Arthur und Molly Weasley, eine Schuld die ich gerne auf mich nehme.

So kam es jedenfalls das ich eine nach der anderen Generation heranwachsen  und wieder verschwinden sah.

Ich kann mich noch genau daran erinnern als Severus Snape das erste Mal vor mich trat.

Für einen Menschen sind 25 Jahre eine lange Zeit, für mich ist die Zeit an sich unerheblich.

Er sah gehetzt aus, so als würde er vor jemandem flüchten und hatte ihn nun hier in meinem Refugium abgehängt. Zuerst bemerkte er mich nicht, noch zu sehr beschäftigt mit seinen Verfolgern.

Doch dann stand er vor mir, ein schmächtiger Junge, zu dünn und zu blass für sein Alter, er war wirklich keine Schönheit.

Und ich tat das was ich seit Jahrhunderten tat und schaute in sein Herz. Ich zeigte ihm sein größtes Begehren. Ich zeigte ihn groß und mächtig. Die Anderen Jungen hatten vor ihm Angst.

Es war ein seltsames Begehren für einen so jungen Menschen.

Die Jahre verflogen bis ich von einem Jungen namens Harry Potter entdeckt wurde. Ein junge der seine Eltern auf tragische Weise verloren hatte und sie durch mich zurücksehnte.

So kam es das Albus Dumbledore in meinem Raum erschien um den Jungen zu suchen. Offensichtlich kannte Dumbledore meine Geschichte und riet dem Jungen davon ab mich wieder aufzusuchen.

Doch nachdem er Harry weggeschickt hatte riskierte er selbst einen Blick in mein Antlitz und ich war erstaunt Severus Snape darin wieder zu finden. Ein erwachsener und lächelnder Severus Snape der aus mir unerfindlichen Gründen seinen blassen Unterarm präsentierte.

Dumbledore schien traurig über das was er in mir sah und es brachte mich zum Nachdenken.

Vor zwanzig Jahren waren oft junge Leute an mich herangetreten  und ihre Sehnsüchte drehten sich oft um ein Mal das sie am Arm trugen und die Macht die es zu verleihen schien.

Es handelte sich um einen Totenkopf der eine Schlange ausspie.

War Severus Snape diesen Weg gegangen?

War er ein Todesser?

Ich sollte nicht lange auf meine Antwort warten müssen. Nachdem ich eingesetzt worden war um den Stein der Weisen zu beschützen und erneut auf Harry Potter gestoßen war kehrte ich zu meinem versteckten Raum zurück und Severus Snape suchte mich abermals auf.

Aus dem kleinen, blassen, verängstigten Jungen war ein großer, blasser, verbitterter Mann geworden. In seinen Augen konnte ich lesen dass seine Seele zu viel erlebt hatte und nun Ruhe und Frieden suchte. So zeigte ich ihm seinen Tod.

Ich selbst war erschüttert, so erschüttert wie man als Spiegel eben sein konnte.

Ich dachte lange über Severus Snape nach. Zeit dazu hatte ich ja genug. Nie hatte mich es mehr geärgert den Menschen ihr innerstes Begehren zu zeigen. Musste ich das wirklich?

Es sollten weitere acht Jahre vergehen in diesen mich jene Gedanken beschäftigten.

Bis zu dem tag an dem mich eine junge Frau namens Hermione Granger einen Blick in ihr Herz werfen ließ.

Ihre innerste Sehnsucht war Severus Snape.

Es ließ mich darauf schließen das Severus Snape noch lebte.

Mein Bild zeigte sie und Severus, und in diesem Augenblick geschah es, dass ich mich, der Spiegel Nehergeb, dazu entschloss, Schicksal zu spielen und dem Bild in meinem Innern noch zwei Kinder hinzufügte.

Das gute daran ein magisches Artefakt zu sein ist das niemand das was ich tue in Frage stellt. Wer würde auch denken dass ein magisches Artefakt ein Bewusstsein hat?

Der jungen Frau schien zu gefallen was ich ihr gezeigt hatte, sie schien jedenfalls nicht abgeneigt.

Jetzt blieb mir nur zu hoffen, dass Severus Snape ein drittes Mal den weg zu mir finden würde.

Diesmal musste ich nicht zu lange warten.

Drei Monate später stand er wieder vor mir, genauso wie er es acht Jahre zuvor getan hatte.

Doch nun weigerte ich mich ihm seinen Tod zu präsentieren und zeigte ihm das gleiche Bild das zuvor Hermione Granger zu sehen bekam.

Auf das was dann geschah war selbst ich nicht vorbereitet.

Severus Snape fiel auf die Knie und weinte, er weinte drei volle Stunden bis er mich wieder verließ.

Ich war gespannt ob ich einen der beiden je wieder sehen würde…

A/N: Jaja, was so ein kleiner Spiegel doch alles anrichten kann, Im zweiten Kapitel wird die Perspektive des Erzählers wieder auf Severus und Hermione wechseln.