Irgendwie hab ich es verpeilt, mit dem Titel... Aber, des macht das ganze ja erst orginell, was! Ich wollt' mich auch mal am schreiben probieren, das ist mein erster Versuch, also nicht so hart mit mir sein...
Die Personen in dieser Geschichte sind natürlich frei erfunden, allerdings nicht von mir, sondern von J.K. Rowling. ) Ich mache damit kein Geld, ich wollte nur mal meine kreative Seite walten lassen.
Harry Potter – Die letzte Schlacht
1. Ein Geburtstag voller Lächeln
Die Sonne stand heiβ über dem Ligusterweg und es gab seit Wochen kein Wasser mehr. Die Menschen in Little Surrey und ganz Umgebung sowie wie auch jeder kleinste Flecken Erde dürstete nach Wasser. Wasser, eine nasse Kostbarkeit, ohne die kein Leben möglich war. Es war der heiβeste Sommer, seit der Aufschreibung des Wetters und es kein einziger Regenschauer war in Sicht. Soviel, wie es vergangenen Sommer geregnet hatte, umso weniger tat es dies diesen.
Das Land, ja die ganze Welt dürstete nach Wasser, doch wo war es geblieben?
Das schlimmste, was einen in so einem Sommer passieren kann, ist in einem Haus voll Muggels zu leben, wegen der Hitze dazu gezwungen es nicht zu verlassen. Harry Potter, ein Teenager mit knapp siebzehn Jahren saβ in seinem kleinen Zimmer im Ligusterweg Nummer vier, dem Haus seines Onkels und seiner Tante. Auf dem Rücken in seinem Bett liegend, und wartend auf die Rückkehr seiner Eule Hedwig. Noch zwei Tage, dann war es endlich soweit. Noch zweit Tage fehlten ihm bis er in der Zaubererwelt als Volljährig galt – und der schützende Zauber, der ihn sechzehn Jahre lang umgeben hatte seine Wirkung verlor.
Wer ist R.A.B.? Schon oft hatte er sich das gefragt und sich das Hirn zermadert. Doch es hatte zu nichts geführt, die drei Buchstaben blieben nichts als drei Buchstaben. Sie sagten ihm genauso wenig, wie vor ein paar Wochen, nachdem er den Hokrux gefunden hatte und hatte feststellen müssen, dass es eine Fälschung war.
Dumbledore war wegen einer Fälschung gestroben. Dumbledore hatte sich getäuscht...
Harry drehte sich zur Seite, er wollte jetzt nicht über seinen ehemaligen Schulleiter nachdenken. Doch die Erinnerungen lieβen ihm keine Ruhe. Noch einmal spielte sich die Nacht in der Dumbledore mit ihm aufebrochen war in seinem Kopf ab. Sie wollten den vierten Hokrux finden. Dumbledore hatte ihm erklärt, das Lord Voldemort seine Seele in sieben Teile gespalten hatte und diese in Gegenständen versteckt hatte, den Hokruxen. Lord Voldemort, der gefüchrtetste schwarze Magier aller Zeiten war vierzehn Jahre wie vom Erdboden verschluckt gewesen, nachdem er versucht hatte, Harry im Alter von einem Jahr zu töten. Doch dann war er vor mehr als einem Jahr zurück gekehrt, stärker und entschlossener denn je. Seitdem herrscht tiefste Angst in der Welt der Hexen und Zauberer.
Dann, geschah das Unglaubliche vor wenigen Wochen. Snapes Verrat an Dumbledore und der Tod des Schulleiters. Harry war dabei gewesen, er hatte alles mit eigenen Augen gesehen, wie Snape den tötlichen Fluch gesprochen hatte. Er hatte seinen Schulleiter fallen sehen, in die tiefe Leer, mit starren Augen, so leblos wie eine Stoffpuppe. Er hatte die letzten Sekunden seines Schulleiters, seines Metors, der Person der er bis tiefste vertraute, miterlebt, die nun tot war... Und daran war nur Voldemort Schuld. Harry musste schwer schlucken.
Er würde Lord Voldemort suchen, finden und ihn zur Strecke bringen. Der, dessen Name nicht genannt werden darf, der welcher seine Eltern mit dem tödlichen Adava Kedavra – Fluch auf dem Gewissen hatte, der ihm seinen Paten Sirius Black geraubt hatte und er, für den Albus Dumbledore sein Leben gelassen hatte, ja er würde ihn finden – und sie alle rächen.
Du oder ich...
Diese Vorhaben würde Kraft kosten, Zeit und Halt, und es bedeutete keine Rückkehr nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei um dort sein letztes Jahr zu beenden. Ohnehin war immernoch nicht klar, ob die Schule zum nächsten Schuljahr wieder geöffnet wurde oder nicht. Es gab immer noch keinen nachfolgenden Schulleiter.
Niemand kann Dumbledore ersetzen, schoss es ihm durch den Kopf. Niemand. Scharf sog er Luft durch seine Nase ein. Er beobachtete wie die Sonnenstrahlen langsam verschwanden und der Nacht Platz machten. Doch diese würde nur wenig Abkühlung bringen.
Seit drei Wochen war er nun schon wieder bei den Dursleys, im Haus seiner Tante und seines Onkels. Seit drei langen Wochen. Wenn es Dumbledore nicht gewollt hätte, wäre er nun gar nicht hier her zurück gekehrt, das wussten die Dursleys. Da sie auch wussten, dass er in zwei Tagen sie für immer verlassen würde, waren sie so freundlich zu ihm, wie noch nie. Hauptsache, sie bekamen ihn los. Und er ging mit Freuden, fünfzehn Jahre seines Lebens hatten sie ihm so unbequem wie möglich gestaltet und jetzt war er endlich soweit, auf eigenen Füssen zu stehen.
Hedwig, seine weiβe Schneeeule, flatterte durchs offene Fenster herein, einen groβen Umschlag an ihrem Bein hängend. Erschöpft lieβ sie sich an seinem Bettende nieder.Die Hitze bekam auch ihr nicht gut. Harry richtete sich auf, befreite sie von dem schweren Brief und setzte sie in ihrem Käfig. "Trink erst einmal etwas, du hast sicher Durst nach dem langen Flug." Dankbar sah sie ihn mit ihren Bernsteinaugen an, während er den Umschlag aufriβ, gespannt was sich dahinter verbarg. Es war nicht wie bisher jeden Abend, die kurze, Handgeschriebene Zusammenfassung von Hermines Tageslauf und der seinens Freundes Ron, sondern eine groβe, rosafarbene Karte, mit einem Foto vorne drauf. Von diesem lächelten ihn Bill Weasley und Fleur Delacour an. Wir heiraten! – Stand in Goldenen Lettern darüber. Natürlich, die Hochzeit von Bill und Fleur hatte Harry im Moment total vergessen, obwohl Ron sie fast täglich in seinen Briefen erwähnte. Er schlug die Karte auf. Die Hochzeit sollte in zwei Wochen stattfinden. Harry betrachtete erneut das Foto. Die beiden sahen sehr glücklich aus und er gönnte ihnen das Glück, in Zeiten wie diesen. Man konnte noch deutlich Bills Narben sehen, die er von dem Biss von Greyback trug. Sie würden ihm sein Leben lang bleiben.
Harry seuftzte leise und nahm den beigelegten Brief seines Freundes Ron in die Hand.
Hallo Harry!
Wie du aus der Einladung entnehmen kannst, findet Bills und Fleurs Hochzeit in zwei Wochen statt. Mum sagt aber, das du schon früher kommen sollst. Das heiβt in zwei Tagen. Glücklicherweise haben wir ja unsere Apparier – Prüfung bestanden, nicht! Hermine und ich werden dich dann am Mittwoch gegen acht abholen. Ich denke, uns werden zudem noch Lupin und Tonks begleiten. Beide sind gerade auch bei uns im Fuchsbau einquatiert. Sie sind sehen sehr glücklich aus, auch wenn das gerade unwirklich scheint, wie ich finde. Hast du schon gepackt?
Mum sagt, du sollst dich am Mittwoch bereithalten, also alles schon fertig gepackt haben, wenn wir kommen.
Ich habe Mum abgeraten, den Dursleys etwas zum Abschied zu schenken. Sie meinte jedoch du solltest dir etwas passende zum Abschied überlegen. Ich meinte dann nur, dass das einzige, was du diesen verrückten Muggels wirklich schenken könntest, Blubur Eiter schenken. Sie fand den Vorschlag allerdings nicht so toll...
Fleurs Mutter hat sich heute die ganze Zeit mit Mum in den Haaren gehabt, weil sie nicht mit dem Menu für die Hochzeit zufrieden war, im ganzen Haus waren ihre Französischen Verwünschungen zu hören und Fleur ist von einer zur anderen gesprungen um Frieden zu schaffen. Irgendwann hielt es keiner mehr von uns aus und Hermine und ich haben kurzerhand Fred und Gerorge in ihrem Laden besucht.
Harry, wir sehen uns spätestens in zwei Tagen.
Alles liebe Ron
Ps.: Schick Hedwig wieder zurück, dass wir alle wissen, dass es dir gut geht.
Harry zog eine Augenbraue hoch. Den Dursleys ein Abschiedsgeschenk machen? Da wäre er im Leben nie darauf gekommen. Obwohl er mit Rons Vorschlag übereinstimmte. Das konnte Mrs. Weasley doch nicht ernst meinen, oder?
Er griff zu nächsten Seite, diesmal war es ein Brief von seiner Freundin Hermine, er erkannte ihre groβe runde Schrift sofort.
Lieber Harry,
Wie Ron dir ja schon geschrieben hat, werden wir dich zu deinem Geburtstag am Mittwoch gegen acht Uhr abholen. Bitte sei gerichtet, dass wir gleich loskönnen, in diesen Zeiten ist es sehr gefährlich zu apparieren.
Heute gibt es nicht sonderlich viel zu erzählen, es ist immer das gleiche, Mrs. Weasley und Fleurs Mutter liegen sich dauernd in den Haaren, heute war es die Moussau Chocolade. Ach ja, und Ron durfte den Abwasch machen, ohne Zauberei, weil er wohl irgendeine komische Sache wegen den Muggels gesagt hat. Auf jeden Fall, meinte Mrs. Weasley, der diskriminiere nicht magische Wesen. Und, dass er einmal wisse wie das ist, durfte er den Abwasch machen, natürlich ohne Magie. Er war stink sauer, aber irgendwie hat seine Mum ja recht...
Wie dem auch sei, Harry, sei vorichtig und pass auf dich auf! Stell keine Dummheiten an.
Deine Hermine
Das passte zu Hermine, sein vorsichtig, pass auf dich auf und stell ja keine Dummheiten an. Harry grinste. Hermine Granger, war die Beste in seinem Jahrgang in Hogwarts gewesen. Sie war die intelligenteste Person, die Harry kannte. Sie stammte von Muggels ab, ihre Eltern waren Zahnärtzte und sie ging seit kurzer Zeit mit Ron aus. Zwischen den beiden hatte es ein langes hin und her gegeben, ehe sie endlich zu dem Entschluss gekommen waren, es miteinander zu versuchen. Glücklicherweise. Harry hatte schon gedacht, das würde nie etwas und die ständigen Eifersüchteleien und schnippischen Bemerkungen hätten nie ein Ende. Seine Gedanken wanderten wieder zurück, genau sieben Jahre, als er zum ersten Mal nach Hogwarts gefahren war. Damals noch nichts ahnend, was die Welt der Magie für ihn bereit hielt. Er war sehr dankbar, Freunde wie Ron, Hermine und Ginny zu haben. Bei dem letzten Namen zuckte er unwillkührlich leicht zusammen, den er hatte etwas schmerzliches an sich...
Harry steckte die Briefe und die Karte zurück in den Umschlag und setzte sich an seinen Schreibtisch um eine Antwort zu verfassen. Gegen kurz nach zwölf war er damit fertig und Hedwig war soweit ausgeruht, dass sie den Rückflug antreten konnte. Er sah ihr nach, bis sie in der Nacht verschwunden war. Sein Magen knurrte, weswegen er sich auf den Weg in die Küche begab.
Die Dursleys waren noch wach, sahen sich einen der Spätfilme an die im Fernseher liefen. Sie musterten ihn arwöhnisch, sagten jedoch kein Wort, als er den Kühlschrank öffente und sie etwas zum Essen herausnahm. Onkel Vernon gab nur ein missbilligendes Grunzen von sich, während Tante Petunia es vorzog, ihn einfach zu ignorieren. Harry hatte keine Lust auf die Gesellschaft der Dursleys und wollte auch nicht Ferseher schauen. Deswegen ging er wieder zurück in sein Zimmer. "Wo willst du damit hin, Junge?", fragte Onkel Vernon und deutete auf das Sandwich welches Harry in der Hand hielt. "In mein Zimmer", antwortete dieser schulterzuckend. Sonst bevorzugte der Onkel doch lieber einen Raum ohne seine Anwesendheit. Der Kopf des Onkels nahm die Farbe einer Tomate an.
"Du wirst damit nirgendwo hingehen. Wir essen in der Küche, ist das verstanden?" Die Schärfe in der Stimme seines Onkels ignorierte Harry.
"Ach weiβt du," sagte er gelassen und biss von seinem Sandwich ab "ich ziehe es vor allein zu essen. Aber danke für das Angebot." Er grinste breit, drehte sich um und schlenderte aus dem Zimmer. Jede Sekunde bis zum Ausbruch Vernons Dursleys zählend... 15, 16, 17...
Er hatte schon die ersten Stufen der Treppe erreicht, als es zu Explosion Onkel Vernons kam.
"...WAS FÄLLT DIESEM FRECHEN ROTZBENGEL EIGENTLICH EIN..."
"Vernon, die Nachbarn", rief Tante Petunia mit ihrer schrillen Stimme ängstlich mahnend dazwischen.
Harry schüttelte den Kopf und setzte seinen Weg fort. Die Dursleys waren verrückt, wenn nicht sogar duchgeknallt, und das sollte etwas heiβen, denn als normal konnte man sie ja noch nie bezeichnen. So ging das schon den ganzen Sommer über. Harry reizte die Dursleys bis aufs Blut, doch sein Onkel rührte ihn nicht einmal mit dem kleinen Finger an, auch wenn er gefährlich nahe dem platzen war. Was, sonst ja nicht seine Art ist. Ob das nun an der Tatsache lag, dass Harry in zwei Tagen Volljährig wurde und die Dursleys das wussten, oder aber, das sie seit neuestem eine Art Respekt ihm gegenüber entwickelt hatten, vermochte er nicht zu sagen. Wobei durchaus Vorstellbar war, dass sie schlichtweg Angst hatten, er könne sich für all die Jahre rächen, in denen sie ihm das Leben schwer gemacht hatten – und diesmal ohne eine Konsequenz davon zu tragen.
Nachdem sein Sandwich verspeist war, legte er sich schlafen – was bei dieser Hitze nahezu unmöglich war.
Irgendwann war Harry in einen Traumlosen Schlaf gefallen. Als die ersten Sonnenstrahlen in sein Zimmer fielen, war er hellwach. Er verbrachte diesen Tag mit packen. Alte Schulbücher flogen in den Koffer, seine Umhänge, der Tranumhang seines Vaters, das Fotoalbum welches er von Hagrid, Hogwarts Wildhüter in seinem ersten Schuljahr bekommen hatte und viele andere Dinge, die in den vergangenen sechs Jahren in seinen Besitz gewandert waren. Am Schluss war der Koffer so gerammelt voll, das er nicht ein mal mehr zugehen wollte. "Mist", murmelte Harry. Also noch einmal alles auspacken. Nach weiteren vier Schweiβtreibenden Stunden und einer erfrischenden Limonade, war der Koffer gepackt und die Schlösser klickten. Endlich. Das Zimmer sah nun noch kahler und ungemütlicher aus wie sonst. Ihm fehlte jede persönliche Note.
Erschöpft, aber sichtlich zufrieden, lieβ sich Harry auf sein Bett fallen. Sein Geburtstag konnte kommen! Und er kam.
Die Sonne war noch nicht sehr lange aufgegangen, als der nun siebzehnjährige Harry Potter seine Füβe aus dem Bett schwang und das Fenster aufriss. Die kühle Morgenluft schlug ihm entgegen und er genoss das Lüftchen, dass ihm über das Gesicht strich. Er konnte es noch gar nicht glauben, er war siebzehn! Sein Magen hüpfte vor Freude auf und ab. Das bedeutete er durfte nun zaubern, ohne das es Konsquenzen hatte oder er Schwierigkeiten mit dem Zauberministerium bekam. Entzückt von der Vorstellung, seinen Geburtstag mit einem kleinen Zauber zu beginnen, zückte er seinen Zauberstab. "Accio Pullover", rief er und sein rotes Sweatshirt flog ihm seine Hand. Was für ein Gefühl! So frei, so selbstständig so – Autsch! Das tat weh. Er drehte sich um und sah sich einem braunen Waldkauz gegenüber, welcher einen schweren Brief im Schnabel trug. Harry erstarrte. Er war Volljährig, er durfte nun zaubern, schoss es ihm durch den Kopf, als er den Umschlag mit dem Wappen vom Zauberministerium entgegen nahm.Langsam riss er den Umschlag auf. Mit den schlimmsten Erwartungen begann er zu lesen:
Sehr geehrter Mr. Potter,
wir gratulieren Ihnen recht herzlich zu Ihrem 17. Geburtstag und dürfen Ihnen nun mit Freuden und Stolz mitteilen, dass sie Ihre Volljährigkeit erlangt haben. Anbei finden Sie eine Liste mit Hinweisen auf den Umgang mit Zauberei auβerhalb der Hogwartschule für Hexerei und Zauberei. Wir bitten Sie, diese sorgfältig zu lesen. Einen wunderschönen Geburtstag, Mr. Potter!
Mit freundlichen Grüssen
Amalia Huge
Ministeriun der Zauberei
Abteilung für Magische Mitteilungen
Harry lieβ den Brief sinken und sein Herz, dass für einen Moment zu schlagen aufgehört hatte, setzte wieder ein. Nur eine Geburtstagskarte. Er wollte sich gerade der beiliegenden Liste widtmen, da kam auch schon die nächste Eule durchs Fenster geflogen. An ihrem Bein baummelte ein Päckchen und er erkannte die Schrift von Hagrid, dem Wildhüter. Kaum war die Eule von der Last befreit, schwirrte sie auch schon wieder durch das Fenster davon. Das Päckchen entpuppte sich als einen selbstgemachten Geburtstagskuchen auf welchem in schiefen Lettern ´Happy Birthday zum 17. Geburtstag, Harry geschrieben stand. Ein Lächeln breitete sich auf Harrys Gesicht aus. Anbei befand sich auch eine Karte von seinem Freund:
Lieber Harry,
Wir wünschen dir alles Liebe und Gute zu deinem 17. Geburtstag. Wir hoffen, der Kuchen ist gelungen.
Hagrid und Grawp
Harry zog eine Augenbraue nach oben und betrachtete den Kuchen kritisch. Hagrid war nicht eben berüchtigt für seine Back- und Kochkünste und Grawp, dem "kleine Halbbruder von Hagrid (klein, bezog sich in diesem Fall auf das Alter und ganz bestimmt nicht auf die Gröβe des Bergriesen) traute Harry das Kochen noch weniger zu. Doch er hatte nicht länger Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, denn schon flatterten die nächsten Eulen in sein Zimmer.
Der Eulenstrom wollte kein Ende nehmen. Binnen einer Stunde war sein Bett überladen von Geburtstagskarten, Glückwünschen und kleinen Geschenken, welchen ihm die verschiedensten Leute geschickt hatten, das es unmöglich war, sich zu setzten.
Es war kurz nach acht, Petunia Dursley war gerade dabei das Frühstück zuzubereiten, als sie einen lauten Knall vernahm, schnell gefolgt von drei weiteren. Vor lauter Schreck lieβ sie die beiden Eier fallen, die sie eben noch in der Hand gehabt hatte und mit einem lauten "platsch" zu Boden fielen. Was für ein unglaublicher Kontrast zu der so markelos geputzten Küche!
"Was war das denn?", vernahm sie die Stimme ihres Gatten. "Hat da etwa jemand geschossen?" Er blickte misstrauisch zum Fenster hinaus. Was hatte dieser missgeratene Potter - Junge jetzt schon wieder ausgehegt?
"Heute ist sein Geburtstag", sagte seine Frau und wischte die Eier vom Boden. "Sein siebzehnter Geburtstag. Das heiβt er kann machen was er will...", ihre Stimme verstab.
"Hoffentlich verschwindet er", unterbrach Onkel Vernon sie barsch. "Wir haben den missratenen Sprössling deiner Schwester lange genug durchgefüttert. Er..." Die Türklingel war zu hören. Nanu? Besuch? Und das um diese Zeit? Höchst eigenartig. Onkel Vernon begab sich in Richtung Flur und konnte gerade noch einen schwarzen Haarschopf um die Ecke flitzen sehen. Dieser verflixte Potter!
Wütend stapfte Onkel Vernon hinaus in die Diehle. Das würde diesem Bengel noch Leid tun, immerhin war das sein Haus. Er machte hier die Tür auf uns sonst kei... "HAPPY BIRTHDAY HARRY", rief es im Chor von einer Schar Leute in Umhängen, welche vor der Tür standen. Onkel Vernon blieb wie angewurzelt stehen. Dort standen ein Mann, dessen Gesicht ausgemerkelt war und dessen Haar schon einige graue Strähnen aufwies. Eine Frau mit Lachsrosanem Haar und Stupsnase sowie ein Mädchen mit braunen buschigen Haaren und einen Jungen, dessen Haar aussah, als hätte es Feuer gefangen.
Remus Lupin, Nimphadora Tonks, Hermine Granger und Ron Weasley standen vor ihrem Freund Harry und grinsten ihn an.
"Alles gut Harry. Es ist so toll dich zu sehen!", rief Hermine und fiel ihm stürmisch um den Hals.
"Danke Hermine. Ich freu mich auch dich zu sehen."
"Mann Alter", sagte Ron und klopfte ihm auf die Schulter. "Jetzt bist du also auch offiziell im Club der Volljährigen, was?" Harry grinste seinen besten Freund an.
"Yeah, scheint so."
Lupin trat vor und gab Harry die Hand, ehe er ihn kurz und kräftig an sich drückte.
"Harry", sagte er und sein Gesicht strahlte. "auch von mir alles Gute, mein Junge." Er fuhr ihm kurz durch sein Rabenschwarzes Haar, das zu allen Seiten abstand und nie so saβ, wie er es eigentlich wollte.
"Du siehst ganz wie dein Vater aus", meinte Lupin und zwinkerte.Das war nicht neu für Harry, weswegen er nichts darauf erwiederte. Nun war Tonks an der Reihe. Sie drückte Harry ersteinmal so herzlich, sodass diesem die Luft weggblieb und verkündete dann: "Molly und Athur lassen sich entschuldigen. Sie sind in eine Auseinandersetzung mit Fleurs Eltern verstrickt." Ein Blick in Rons Gesicht bestätigte die Aussage. "Aber sie werden dir später gratullieren, wen wir zurück im Fuchsbau sind", beruhigte ihn Lupin.
Harry strahlte von einem zum anderen. Es war komisch, seine Freunde hier im Ligusterweg zu sehen.
Es passte nicht.
Onkel Vernon machte sich bemerkbar. Kreidebleich stand er da, unfähig etwas zu sagen und starrte die Besucher einfach nur an. Er kannte diese Leute! Und sie waren kein Umgang, sie gehörten zu diesem Pack, zu diesen "Verrückten". Der eine von ihnen, dieser Mann mit dem grauen Strähnigen Haar hatte ihm sogar im letzten Sommer bedroht! er solle diesen Potter Bengel freundlich behandeln, sonst würde er ihnen einmal einen Besuch abstatten. War er jetzt da um mit ihm abzurechnen? Himmel, das waren alles Leute aus dieser Schule für Missgeburten!
Sämtliche Blicke schweiften in die Richtung von Onkel Vernon, der sich langsam aus seiner Erstarrung löste.
"Guten Tag Mr. Dursley", grüsste Lupin höflich, jedoch fehlte die Herzlichkeit, die er bei Harry an den Tag gelegt hatte.
"Vernon, wer ist an der Tür?", drang Tante Petunias Stiemme in die Diele, gefolgt von ihr selbst. Auch sie blieb aprubt beim Anblick der kleinen Gruppe stehen. In ihrem Gesicht zeichnete sich Abneigung ab, als hätte jeder Einzelne der an der Tür stand die Pest.
"Ist das die Muggelfrau, die immer alles so ordentlich putzt?", fragte Tonks interessiert und musterte Tante Petunia.
"Äh", sagte Harry und warf rach einen Blick über seine Schulter.
"Sie haben wirklich meinen gröβten Respekt, wissen Sie. Alles so sauber zu putzen und das ohne Zauberei! Wirklich sehr erstaunlich. Ich könnte das nicht. Nicht mal mit Magie wird es bei mir so ordentlich", fügte sie etwas wehmütig hinzu.
"Nun Liebes, du machst auch sonst nichts ohne Zauberei wie willst du es da lernen?", meinte Lupin belustigt über Tonks Bermerkung.
"Das ist wahr", räumte diese ein. "Wie dem auch sei", sagte sie wieder an Tante Petunia und Onkel Vernon gewandt. "Wir kommen um Harry abzuholen." Die Gesichter der Dursleys verändeten sich nicht.
"Der Zauber der ihn geschützt hat wirkt nicht mehr und er ist hier nicht mehr sicher. Auβerdem ist Harry ja nun Volljährig", meinte sie, als wolle sie die Dursleys überreden, Harry gehen zu lassen.
"Allerdings gibt es mit dem gehen noch ein kleines Problem, Harry", sagte Ron und sah seinen Freund an.
"Wie können erst wieder in einer Stunde zurück apparieren. Neue Sicherheitsvorkehrungen, frag am besten gar nicht erst. Wenn du mich fragst, spinnt das Ministerium jetzt völlig und dieser Rufus Scrimgeour hat sie ohnehin nicht mehr alle, schon allein auf die Idee zu kommen du könntest..."
"Ron", warf Hermine scharf ein. "Nicht hier." Ron warf ihr einen bösen Blick zu, erwiderte jedoch nichts.
"Dann hole ich wohl meine Sachen", meinte Harry - er wollte keine Sekunde länger wie nötig in der Gegenwart der Dursleys bleiben "und dann warten wir drauβen, bis wir apparieren können." In Tante Petunias Kopf begann es zu arbeiten. Ihr gefiel der Gedanke überhaupt nicht, diese Leute in ihrem Haus zu haben. Doch noch viel weniger gefiel ihr der Gedanke, von einer Truppe wildgewordener Irrer in ihrem Vorgarten. Wo sie von der gesamten Nachtbarschaft gesehen werden könnten. Was auch immer apparieren war, es bedeutete bestimmt, das sie verschwinden würden, sie wog ab, was ihr unangenehmer war. Schlieβlich fiel ihre Entscheidung. Mit den Nachbar musste sie noch mehrere Jahre auskommen, im Haus hatte sie aber nur eine Stunde mit diesen Leuten zu tun. Ehe sie es selber begriff, hörte sie sich sagen: "Wollen Sie nicht zum Frühstück bleiben?" Onkel Vernon klappte der Mund auf und er sah aus wie ein Fisch der nach Luft schnappte. "Zum Frühstück Petunia? Du willst diese Leute zum Frühstück einladen?" Harry meinte sich verhört zu haben. Hatte seine Tante gerade wirklich eine Einladung zum Frühstück ausgesprochen? Wer hatte Tante Petunia geklaut? Das war bestimmt nicht seine Tante.
"Nun, wir wollen Ihnen keine Umstände machen", sagte Lupin und sah hinüber zu Tonks, die ebenfalls nicht recht wusste, was zu tun war. Onkel Vernon, der offensichtlich ebenfalls zu der Erkenntnis gekommen war, das dies unmöglich seine Frau sein konnte rief: "Was haben Sie mit meiner Frau angestellt? Sie alter ver...", ehe er den Satz beenden konnte, fuhr Tante Petunia dazwischen. "Vernon, ist es dir lieber, sie eine Stunde im Vorgarten zu haben oder im Haus. Was würden die Nachbarn denn denken, wenn sie sie sehen würden?" Onkel Vernon, der die Proplematik nun verstand lief rot an. Er verstand die Lösung zwar, aber sie gefiel ihm durchaus nicht. Er sah von den Besuchern zu seiner Frau und wieder zurück. Heute galt es eben einmal in der saueren Apfel zu beiβen, Glücklicherweise würde er danach nie wieder etwas mit diesem Pakt zu tun zu haben, oder mit seinem Neffen.
So geschah als das Unglaublichste, was im Hause Dursley auch nur geschehen konnte. Zwei Hexen und zwei Zauberer wurden zum gemeinsamen Frühstück eingeladen. Etwas unbehaglich dreinschauend, folgten Ron, Hermine, Tonks und Lupin der Tante und dem Onkel in die Küche. Nach Harrys Geschmack, passten weder Ron, noch Tonks oder Lumpin in dieses Haus. Alle auβer Hermine schienen sich höchst unwohl zu fühlen. Hermine, deren Eltern selbst Muggels waren, kam mit all den Muggelgegenständen und der Sauberkeit am meinsten zurecht.
Dudley Dursley, Harrys fettgewichtiger Cousin starrte mit offenem Mund zur Tür, als sie eintarten. Im Hintergrund lief der Fernseher. Er sah so dämlich aus, das Harry fast laut loslachen musste. Da standen sie nun, allesamt in der blitzblank geputzten Küche der Dursleys, nicht recht wissend, was tun. Tante Petunia begann umständlich ihrer Einladung nachzukommen.
"Lassen Sie das mal uns machen", rief Tonks, der es offenbar peinlich war, sich von einem Muggel bedienen zu lassen und zückte ihren Zauberstab. Sofort herrschte eine Grabesstille in der Küche und Dudley verschwand mit einem Qieken unter dem Esstisch, so dass nur noch sein grosser, Überdemensionaler Hintern zu sehen war. Tonks, voll in ihrem Element, lieβ den Zauberstab durch die Luft surren und im selben Moment begann sich der Tisch selbst zu decken. Selbst der Geburtstagskuchen von Hagrid kam aus Harrys Zimmer herbei geschwebt und setzte sich in die Mitte des Tisches auf eine Glasplatte, welche aus dem Schrank zu ihrer Rechten geflogen gekommen war. Überall im Raum schwirrten Luftballons herum und ein Radio war angesprungen, dass nun "Alles Gute für dich..." spielte.
Tante Petunia hatte sich mit einem Aufschrei des Entsetzens in die Arme von Onkel Vernon geflüchtet. Sie war ganz sicher der Meinung, dass Tonks ihr ihre kostbar geschrubbte Küche verunstaltet hatte, so wie sie aussah.
"Setzt euch", forderte Harry seine Gäste auf und grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd. Er fand die Sezene mittlerweile aüsserst belustigend. Seine vier Gäste nahmen Platz und Dudley kroch, gezwungenermassen, unter dem Tisch hervor.
"Wer möchte Tee", fragte Hermine und lieβ die Teekanne reihumschweben.
"Danke meine Liebe", sagte Lupin, nachdem sie ihm Tee eingegossen hatte. "Möchten Sie sich nicht setzten? Schlieβlich ist das der Geburststag Ihres Neffen", meinte Lupin, an die Dursleys gewandt.
"der ist von Hagrid, er kam heute Morgen mit der Eulenpost und ein paar hundert Karten", meinte Harry und schnitt den Kuchen an.
"Ah. Wenn wir schon beim Thema Geschenke sind, natürlich haben wir dich auch nicht vergessen", meinte Lupin.
Harry sah von seinem Kuchenstück auf. "Ach nein? Ich meine ... äh, ihr müsst mir doch nichts schenken."
"Ach komm schon Harry, sei nicht albern!", rief Hermine. "Natürlich haben wir ein Geschenk für dich!" Harry schluckte. Soviele Jahre lang, hatte er nie seinen Geburtstag gefeiert, die Dursleys hatten ihn einfach immer übergangen. Doch jetzt, heute, an seinem siebzehnten, hatte sich das plötzlich geändert und er saβ sogar zusammen mit den Dursleys an einem Tisch und aβ Kuchen! Wie komisch das doch war.
"Weisst du, wir dachten, zu deinem siebzehnten Geburtstag, wär es an der Zeit, für dein Vermächtnis", fuhr Lupin ruhig fort. Sein Vermächtnis?
"Ich glaube ich kann dir nicht ganz folgen", sagte Harry etwas verwirrt und bestrich sich sein Brötchen mit Marmelade.
"Es gib, oder sagen wir besser gab, Dinge im Leben von deinem Vater und mir, für die du bisher noch nicht alt genug warst. Sachen, Gegenstände, die einem erst guttun, wenn man das Alter dafür hat." Lupin sah Harrys unverständliche Miene und Lädchelte wehmütig.
"Wovon ich spreche, Harry, ist das Vermächtnis deiner Eltern."
Lupin griff nach seiner Tasche und brachte eine kleine, hölzerne Schatulle zum Vorschein. Er reichte sie Harry.
"Deine Mutter hatte mich kurz vor ihrem Tod gebeten, diese aufzubewahren. Sie sagte, vielleicht würde sie irgendwann einmal nützlich sein. Ich hoffe, du verzeihst mir, aber ich habe sie einmal vor ein paar Jahren geöffnet. Sie enthält viele persönliche Gegenstände deiner Eltern, noch aus ihrer Schulzeit, sowie auch Aufzeichnungen und Briefe." Lupin betrachtete Harry, der Schatulle in seinen Händen hin und her drehte. Sie war ganz aus Holz, an den Enden schon ein wenig abgenutzt und abgegriffen. Sie hatte einen Goldenen Verschluss und oben auf dem Deckel waren die Buchstaben "J" und "L" ineinander verschlungen eingraphiert. Sie sah wunderschön aus. Ob er sie aufmachen durfte? Gerade als er seine Gedanken aussprechen wollte, erhob sich Onkel Vernon vom Tisch, seine Teetasse festumklammert.
"Ich glaube", sagte er glucksend. "Heute ist ein Tag an dem wir uns alle Freuen können. Denn unser Harry ist endlich Volljährig geworden!"
"Genau", fiel Tante Petunia ein und strahlte über das ganze Gesicht. "Deswegen müssen wir diesen Tag feiern."
"Harry", rief sein Onkel. "Wir haben leider vergessen ein Geschenk zu kaufen, aber da werden wir nachholen, Junge." Onkel Vernon lieβ ein dröhnendes Lachen von sich vernehmen. Harry starrte mit Tellergroβen Augen auf seine Tante und seinen Onkel an. Heute war eindeutig etwas nicht in Ordnung mit den Durselys.
"Ron", rief Hermine und wandte sich ihrem Freund zu. "Hast du diesen Muggels etwas von dem Dauerlächelpulver verabreicht?", fragte sie vorwurfsvoll.
"Ach Hermine komm schon, die haben ausgesehen, als hätten sie in eine Zitrone gebissen!"
"Das ist nicht witzig, Ron!"
"Es ist Harrys Geburtstag, und wenn er ihn schon mit diesen Muggels verbringen muss, dann wenigstens wenn sie in einer guten Stimmung sind."
Ron sah sich hilfesuchend nach Tonks oder Lumpin um.
"Hast du uns das auch in den Tee gekippt", fragte stattdessen Tonks und beäugte misstrauisch den Inhalt ihrer Tasse.
"Nein."
"Was ist Dauerlächelpulver?", fragte Harry, während er fasziniert auf seinen Onkel starrte, der mit Lupin ein angeregtes Gespräch über magische Dinge führte, welcher diesem ihm mit einer Stimme erklärte, mit der man sonst nur mit Kleinkindern redete. Ganz egal, was diese Pulver war, es wirkte Wunder.
"Das, ist ein neues Produkt von Fred und George", sagte Hermine, die immernoch säuerlich drein sah. Offenbar fand sie dieses Zeug überhaupt nicht lustig.
"In einer Überdosis verabreicht kann es ein unangenejme Wirkung haben. Fred und George waren damals, als sie es an sich testeten drei Wochen nur noch in Partylaune. Du hättest sie mal erleben sollen, das war vielleicht was! Aber keine Sorge, ich habe ihnen nur ein ganz kleines wenig in den Tee geschüttet, reicht höchstens für zwei Stunden oder..."
"RON WEASLEY! Das ist eindeutig ein Verstoβ gegen das Gesetz im Umgang mit nicht Magischen Wesen."
"Ach nun hab dich doch nicht so, Hermine. Was willst du denn, die sehen doch glücklich aus. Oder was meinst du Harry?"
"Dieses Zeugs ist cool, so hab ich meine Familie noch nie erlebt. Hätten Fred und George das nicht schon früher erfinden können?" Darauf erhielt Harry keine Antwort.
"Wie zur Antwort auf Rons Frage, fing Dudley zu lachen an, fast so, als hätte jemand einen besonders lustigen Witz gemacht."
"Sie sehen aus wie auf Drogen", sagte Hermine missmutig. Der Appetit war ihr vergangen, und sie war ernstahft böse mit Ron. Wie hatte er nur so etwas unverantwortliches tun können?
"Oh, keine Sorge Hermine, ich glaube, den Dursleys tut es auch einmal gut, einfach nur menschlich zu sein", meinte Harry Schulterzuckend. So waren ihm die Dursleys ohnehin viel sympathischer.
Hermine schüttelte den Kopf. Aber irgendwann, gab auch sie es auf, wütend auf Ron zu sein und hatte sogar ein richtig interessantes Gespräch mit Tante Petunia über Bücher.
Das restliche Frühstück verlief in einer fröhlichen Stimmung und ehe sie sich versahen, war die Stunde lägst vergangen.
"Wir müssen jetzt dann aufbrechen, Harry. Hast du dein Koffer gepackt?"
"Ja er ist oben in meinem Zimmer."
"Sehr schön. Remus wird ihn nehmen. Ihr seit alle noch nicht so geübt im apparieren, als dass ihr damit zurechtkämt." Tonks zwinkerte. "Vielen Dank für das Frühstück, Petunia", sagte Tonks, der Tante Petunia freundlicherweise angeboten hatte, sie mit ihrem Vornamen anzusprechen. "Es war wirklich ausgezeichnet."
"Jederzeit wieder, Miss Tonks", gab Tante Petunia lachend zurück. "Ach Harry", sie kam auf ihren Neffen zu. "Machs gut, mein Junge und pass auf dich auf."
"Und schreib mal", sagte sein Onkel. "Du hast ja diese fabelhafte Eule." Harry nickte. "Also dann, ach komm her und lass dich drücken!" Tante Petunia eilte zwei Schritte auf ihn zu und drückte ihn an ihre Brust. "Tante Petunia, du zerquetscht mich", würgte Harry hervor und kämpfte sich aus ihrer Umarmung. Das Dauerlächelpulver verfehlte seine Wirkung nicht..
Harry hatte wieder das Gefühl durch einen Schlauch gezogen zu werden, als er wenige Sekunden später im Vorgarten des Fuchsbaues stand. Neben ihn tauchten Hermine, Ron, Tonks und Lumpin mit seinem Koffer auf. Jeder mit einem lauten Knall.
Der Fuchsabau stand in seiner ganzen Pracht vor ihm, genauso, wie er ihn noch von seinem letzten Besuch in Erinnerung hatte, kunterbunt zusammen gewürfelt.
"Ich werde das apparieren wohl nie mögen", sagte er an Ron gewandt.
"Man gewöhnt sich dran", antwortete dieser und zuckte die Schultern. "Alles reine Gewöhnungssache, Harry. Du musst es nur noch ein paar Mal machen und schon ist es so einfach wie Butterbrot schmieren..."
"HARRY!" Ein Aufschrei war zu hören, gefolgt von einem zweiten. "'ARRY!"
Harry drehte sich um um zu sehen, wer nach ihm rief, als er sich in den Armen von Fleur wiederfand. " ´appy Birthday! Oh, es ist so schön disch wieder zu seh´en! Wie geht es dir?" Doch ehe er antworten konnte, wurde er erneut heftig gedrückt und zwar von Mrs. Weasley, die ihn gar nicht mehr los lassen wollte. "Alles Gute zu deinem Geburtstag! Ach mein Lieber, ich bin ja so froh das du da bist, wie gut, das dir nicht passiert ist..."
"Molly, du erdrückst den armen Kerl ja noch", rief Mr. Weasley und bewerkstelligte somit, dass Harry aus der klammendern Umarmung Mrs. Weasley befreit wurde. "Harry mein Junge", sagte Mr. und drückte ihn kurz und kräftig an die Brust. "Alles liebe zu deinem Geburtstag. Freut mich sehr, dass du hier bist."
"Danke Mr. Weasley."
"Harry! Wir haben schon auf dich gewartet!", rief es von einer Stimme die Harry nur zu gut kannte, Fred. Die beiden schüttelten sich die Hände und er nahm ebefalls Glückwünsche entgegen.
"Warum hat das so lang gedauert, kleiner Bruder", fragte George an Ron gewandt. "Hallo Harry, Happy Birthday auch von mir!" Harry sah die beiden Zwillinge grinsend an. Sie sahen sich so gleich, wie ein Ei dem anderen. Beide trugen Drachenlederjacken und hatte eine andere Frisur wie beim letzten Mal.
"Wie ich sehe läuft der Laden immer noch gut", meinte Harry und lächelte.
"Wie eh und je", kam es von den Zwillingen. "Das Geschäft boomt. Wir haben schon wieder unser Sortiment erweitert, du musst unbedingt mal wieder vorbeischauen! Das Dauerlächelpulver ist der Hammer!"
"Das habe ich schon bemerkt, aber ja, ich schaue gerne mal vorbei."
"´arry, gehen wir doch ins Haus, meine Eltern wollen disch auch kennenlernen", meldete sich Fleur wieder zu Wort.
"Eine hervorragende Idee, Fleur", stimmt Mrs. Weasley zu. "Harry ist drinnen sicherer."
"Isch weiss, Schwiegermama", lachte Fleur. Und alle folgten ihr ins Haus.
Im Haus herrschte ein reges Treiben, wie Harry sofort nach seinem Eintreten feststellen musste. Überall standen Kisten in den Ecken, Dekorationen stapelten sich, wo man hintrat und es wusselte von ... "Hauselfen?" Harry blieb stehen und betrachtete eine kleine Hauselfe, die gerade einen Teller mit einem Kuchen an ihm vorbeitrug.
"Ja, das sind die 'auselfchen, meiner Eltern", rief Fleur und winkte ihn ins Wohnzimmer. Ein Blick auf Hermine genügte um ihm zu sagen, was sie davonhielt.
Fleur ergriff Harrys Arm und zog ihn ins Wohnzimmer. "Mamá, Papá, darf ich euch 'Arry Potter vorstellen!", sagte Fleur in einem Gemisch aus Englisch und Französisch. Vor Harry standen eine Frau, die wie ein älteres Vormat einer Fleur aussah, blod, schlank und mit diesem Hauch von einer Vela, die auch Fleur hatte. Zudem ein Mann, groβ, schlank mit strahlend blauen Augen und braunen Haaren. Madame und Monsieur Delacour sahen äuβerst verzückt bei Harrys Anblick aus. "Guten Tag Mr. Potter", sagte Madame Delacour und reichte ihm die Hand. "Es ist mir wirklich eine auβerordentliche Ehre, Sie kennen zu lernen."
"Auch mir ist es eine Ehre", pflichtete Monsieur Delacour bei, jedoch mit einem ausgeprägterem Französischem Akzent, wie seine Frau.
"Danke, es ist mir auch eine Freude, Sie kennen zu lernen", erwiederte Harry höflich.
Es herrschte ein reges Stimmengewirr im Raum. Monsieur Delacour verwickelte Harry sofort in ein Gespräch über seine damaligen Leistungen beim Trimagischen Tunier und die Heldenhafte Rettung seiner kleinen Tochter Gabriel, wobei er ihn in so hohen Tönen lobte, dass es Harry richtig unangenehm war. Zwischen allem dem Getummel bemerkte Harry nicht, wie sich die Terassentür öffnete und ein Mädchen mit roten Haaren, gefolgt von einem Mädchen mit Strohblonden Haaren eintraten. Ginny Weasley, Rons kleine Schwester erblickte Harry zuerst. Bevor er diese überhaupt wahrnahm, stand sie schon vor ihm und unterbrach somit Monsieur Delacour in seinen weiten Ausschweifungen.
"Hallo Harry", sagte Ginny. Sie blinzelte. Harrys Herz machte einen Satz in die Luft. Ginny!
"Hallo Ginny, wie geht es dir...", ehe er seinen Satz beenden konnte, lag sie in seinen Armen.
"Alles Liebe zum Geburtstag", flüsterte sie ihm in sein Ohr. Harry konnte spüren, wie ihr Körper leicht unter seinen Händen zitterte. Er hatte das unbestimmte Gefühl dass alle Blicke in diesem Augenblick auf sie gerichtet waren, auch wenn die Gespräche nicht verstummten. Ginny löste sich von ihm und er bedauerte, ihre kurze intime Nähe verloren zu haben. Sie sahen sich an, nur einen Bruchteil einer Sekunde doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Er wusste, seine Entscheidung war entgültig gewesen und nicht mehr rückgängig zu machen. Sie wusste es auch. "Es gibt irgendeinen dummen, edlen Grund dafür, nicht wahr?", hatte sie gefragt "Und was, wenn es mir egal ist?". Ihm war es aber nicht egal gewesen, auch jetzt noch nicht. Und sie wusste es. Sie musste das verstehen.
"´allo Harry", vernahm er eine hohe Stimme. Das blonde Mädchen das mit Ginny eingetreten war, lächelte ihn an. "Erinnerst du dich noch an mich?", fragte es und blinzelte. Gabriel, Fleurs kleine Schwester stand mit geröteten Wangen vor ihm.
"Aber natürlich erinnere ich mich noch an dich", sagte Harry lächelnd. Wie könnte er auch den Grund vergessen, warum er damals beim Trimagischen Tunier beinahe disqualifiziert worden war. Und das alles nur weil er den "Helden" hatte spielen wollen, wie Hermine es so schön gesagt hatte.
"Wie geht es dir denn?", fragte Harry Gabriel höflich.
"Sehr gut, danke und dir?" Er sah, wie Ginny sich entfernte und verspürte einen Stich. Der magische Faden, der sie noch wenige Sekunden zuvor zwischen ihm und ihr bestanden hatte, brach ab. Sein Herz schlug ungefähr noch doppelt so schnell, wie normal, doch er hatte keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, denn Bill begann gerade eine Rede zu halten, welche er mit den Worten schloss "... und da unser lieber Harry nun sein siebzehntes Lebensjahr erreicht hat, müssen wir das natürlich auch feiern." Bill begann Happy Birthday to you... anzustimmen und alle fielen ein, während im Hintergrund eine Torte hereingetragen wurde.
Es war die erste Geburtstagsfeier seines Lebens. Und es war unglaublich schön, dies mit seinen besten Freunden und der Familie Weasley zu erleben. Nach dem der Kuchen angeschnitten und jeder davon gegessen hatte (magischer Kuchen der sich immer wieder erneuert) ging es an die Geschenke. Harry wollte seinen Augen nicht trauen, bei dem Berg, der sich vor ihm im Wohnzimmer auftürmte. Das sollte alles für ihn sein? Gleich nach dem er sein erstes Päckchen von dem Papier befreit hatte, wusste er, das es der beste Geburtstag in seinem Leben sein würde. Fred und Gerorge hatten ihm ein ganzes Sortiment ihrer neusten Produkte des Scherzartikelladens geschenkt inklusive Schildhüten und anderen sehr praktischen Zaubern geschenkt. Von Monsier und Madame Delacour schenkten ihm "Die Sammlung in Verteidigung gegen die dunklen Künste" von Albert Hopkins während Ron und Hermine ihm nützliche Dinge wie unsichtbare Tinte, Elexiere und ähnliches geschenkt hatten. Zudem hatte er ein neues Besenpflegeset und einen Strickpullover von Mr. und Mrs. Weasley bekommen. Doch das gröβte und wohl praktischte Geschenk kam von Fleur, Bill und Charlie, einen "Camälionumhang", angefertigt von den besten Hexen in Frankreich.
"Er funktioniert fast wie ein Tarnumhang", erklärte ihm Bill und zog den Umhang aus der Schachtel. "Nur das du automatisch die Gestalt eines Gegenstandes animmst, sobald du ihn dir überziehst und bist so für die umstehenden unsichtbar." Er schweifte sich den Umhang über und augenblicklich stand da, wo wenige Sekunden zuvor Bill gestanden hatte, ein kleiner Holztisch, passend zur Couch. "Das praktische an einem Camälionumhang ist", kam Bills gedämpfte Stimme von dem Tisch her "dass du nicht der Gefahr ausgesetzt bist, dass dich jemand anrempelt, denn du bist für jeden sichtbar aber doch unsichtbar. Die perfekte Tarnung eben", schloss er und tauchte wieder auf. Harry betrachtete einen nach dem anderen und schlieβlich den Umhang in Bills Hand.
"Das ist...", begann er.
"Unser Geburtstagsgeschenk an dich", vollendete Charlie für Harry den Satz und trat an die Seite seines Bruders und seiner zukünftigen Schwägerin.
"Ich weiβ gar nicht was ich sagen soll", sagte Harry.
"Wie wäre es mit einem einfaschen Danke, ´arry?" Fleur lächelte ihn glücklich an.
"Danke. Danke für das alles hier. Ihr seit wirklich die Besten!" Er sah von einem glücklichen Gesicht ins nächste und er hatte fast das Gefühl als wäre es ein ganz normaler Geburtstag, ohne die lauerende Gefahr, die sich Voldemort nannte und ihm im Nacken saβ.
Der Abend nahte und es ging schon fast auf zwölf Uhr zu, als er endlich mit Ron in dessen Zimmer unter dem Dachboden ging. Das Fest war noch sehr lange gegangen. Es hatte Musik gegeben und Fred und George hatten ihnen ihre neusten Scherzartikel vorgeführt, zur Verärgerung von Mrs. Weasley, die gemeint hatte, dies seie nicht der richtige Anlass dazu und überhaupt seinen Fred und George noch wie kleine Kinder. Monsieur Delacour hatte am Schluss dann noch auf dem Tisch gesteppt und zur Freude aller (er hatte zuviel getrunken) "What shall we do with a drunken sailor" gesungen. Harry hatte seinen Geburtstag sichtlich genossen und er hatte ihn für wenige Stunden von seinen Sorgen abgelenkt. Ein Geburtstag voller Lächeln, schoss es ihm durch den Kopf, vor allem als er an die Dursleys dachte.
"Es war ein toller Tag heute", meinte Ron und zog sich sein Pyjama Oberteil über den Kopf.
"Ja, das fand ich auch", stimmte Harry zu und sein Blick wanderte hinüber zum Fenster, hinaus in die schwarze Nacht.
"Und du willst wirklich nicht mehr zurück nach Hogwarts, Harry? Du möchtest ihn suchen.", Ron sprach immernoch sehr ungern Voldemorts Namen aus. Vor allem jetzt, nach den letzten Ereignissen in Hogwarts und dem Tod des ehemaligen Schulmeisters.
"Mir bleibt keine andere Wahl, Ron. Entweder er oder ich. Auβerdem, was will ich noch in Hogwarts? Dumbledore ist tot und zudem weiβ immer noch keiner, ob Hogwarts je wieder geöffnet wird."
"Hast du denn heute noch keine Zeitung gelesen", fragte Ron erstaunt und hielt in seiner Bewegung inne. Harry sah ihn unverständlich an.
"Ich hatte heute ein Pfund Geburtstagskarten, die ich noch nicht einmal gelesen habe, wie soll ich da bitte zum Zeitung lesen kommen?" Manchmal hatte Ron wirklich komische Ideen. Zudem war ihm heute alles andere als zum Zeitungslesen zu Mute, nur um zu erfahren, wer jetzt schon wieder tot aufgefunden wurde.
"Es war ein ganz groβe Bericht heute Morgen, auf der Titelseite. Hogwarts hat einen neuen Schulleiter." Harry starrte Ron an.
"Wer?", fragte er.
"McGonagall", antwortete dieser. "Sie haben McGonagall eingesetzt. Hogwarts wird nicht geschlossen."
"McGonagall?", Harry setzte sich aufs Bett. Seine Ehemalige Hauslehrerin war also jetzt Schulleiterin.
"Ja. Sie wird Dumbledore zwar nicht ersetzten können, aber hey, sie ist besser als jeder andere und zudem ein Mitglied des Ordens."
Harry schüttelte den Kopf: "Tut mir Leid, was hast du gesagt?"
"Ich sagte, McGonagall ist vielleicht nicht Dumbledore, aber sie ist besser als jeder andere. Auβerdem", fügte er hinzu "Ist sie ein Mitglied im Orden und das ist sehr wichtig, dass wir jemanden in Hogwarts haben." Der Orden?
"Ron, du willst mir doch nicht allen ernstes sagen, das der Orden des Phönix immer noch existiert, ohne Dumbledore!"
Ron sah seinen Freund an.
"Natürlich gibt es ihn noch oder glaubst du, Dumbledore hätte gewollt, das er auseinander bricht, wie eine Keramikschale die zu Boden fällt?"
"Aber das ist doch viel zu gefährlich! Voldemort weiss alles über den Orden, Snape hat im bestimmt jedes Detail verraten!" Ron sah seinen Freund lange an, ehe er antwortet.
"Harry, wenn wir uns nicht Voldemort entgegenstellen, wer tut es dann? Zudem, keiner ist mehr sicher, ob Ordensmitlgied oder nicht. Es macht keinen Unterschied mehr."
Er stieg in sein Bett.
"Ich weiβ, du wirst nicht mehr nach Hogwarts zurückgehen, Harry. Doch lass dir eines gesagt sein, dass was Hermine und ich dir an der Beerdigung gesagt haben, werden wir auch tun. Versuche nicht uns abzuhalten, ebensowenig wie wir versuchen werden dich abzuhalten. Wir sind deine Freunde und stehen das gemeinsam mit dir durch, wenn es sein muss... dann werden wir auch dafür sterben." Er schluckte schwer, nickte dann und legte sich mit dem Gesicht zur Wand auf die Seite.
"Gute Nacht Harry, mach das Licht aus, wenn du dich hinlegst."
Harry sah sich den Rücken seines Freundes noch einige Minuten schweigend an, ehe er sich aus seiner Erstarrung löste. Er war Ron sehr dankbar, für das was er gesagt hatte.
Der nächste Morgen war schwühl warm und es sah nach dem lang erwarteten Regen aus, den alle so sehr brauchten. Ron war schon vor Harry zum Frühstück hinunter in die Küche gegangen und als er hinzukam, saβen Ron und Hermine nebeneinander auf der Bank und fütterten sich gegenseitig mit Marmelade Brötchen.
Harry lieβ sich Ginny gegenüber nieder, welche es vermied ihn anzusehen.
"Guten Morgen Harry, Schatz. Was möchtest du frühstücken, Toast und Ei?", fragte ihn Mrs. Weasley und reichte ihm eine Tasse Kaffee.
"Toast ist okay", antwortete er. Mr. Weasley sah von seiner Zeitung auf. "Es gab einen weiteren Angriff", teilte er mit und sein Gesicht war dabei sehr ernst.
"Wer", fragte Mrs. Weasley und ihre Stimme zitterte dabei.
"Allan McKenzie", antwortete ihr Mr. Weasley und nahm den letzten Schluck Kaffee aus seiner Tasse.
"Nein, nicht Allan", rief Mrs. Weasley leise aus und musste sich abstützen um nicht den Halt zu verlieren.
"Du kanntest ihn Mum?", fragte Ron, der aufgehört hatte, Hermine zu füttern.
"Er war in meinem Jahrgang in Hogwarts. Ein sehr gutaussehender und intelligenter Zauberer." Mrs Weasley schüttelte den Kopf.
"Da traut man sich nirgendwo mehr hin", sagte sie wie zu sich selbst und stapelte Harry Toast auf den Teller. Die Stimmung war allgemein gedrückt und es wurde nicht allzu viel gesprochen.
Fleur, deren Eltern sowie Bill und Charlie waren schon in aller Frühe aufgebrochen um noch Besorgungen für die Hochzeit machen. Fleur hatte zusammen mit ihrer Mutter einen Termin bei der Schneiderin ihres Kleides und Bill und Charlie suchten passende Schuhe zu ihren Festumhängen.
Harry aβ rasch zu Ende, und wollte sich auf den Weg hinauf in Rons Zimmer machen, als die Post kam. Vier groβe, braune Eulen flogen durchs Fenster herein und eine landete direkt vor Harrys Nase. Er brauchte den Brief gar nicht erst aufmachen um zu wissen von wem er war und was sich darin befand. Das rot Wachssiegel genügte ihm um alles zu wissen. Er band der Eule den Brief vom Bein und diese flog davon. Er blickte hinüber zu Hermine und Ron, die ihre Brief bereit geöffnet hatten.
"Ich brauche ein neues Buch in Verwandlung", sagte Ginny ohne von ihrer Liste aufzusehen.
"Du kannst meines haben", erklärte Ron. "Ich brauch' es nicht mehr." Er warf die Liste beiseite und sah Harry direkt an.
"Was heiβt das, du brauchst es nicht mehr", fragte Mrs. Weasley und sah ihren Sohn entgeistert an.
"Mum, ich werde nicht mehr zurück nach Hogwarts gehen", verkündete Ron der Ohnmächtigkeits anfälligen Mrs. Weasley. Diese schnappte nach Luft.
"Du willst WAS?" Harry hatte den Eindruck, dass sie gleich die Nerven verlor.
"Mum, ich bin jetzt Volljährig, ich brauche mein letztes Jahr in Hogwarts nicht mehr und ich werde mit Harry gehen."
"Mit Harry?" Mrs. Weasleys Blick glitt panisch zu ihm hinüber. "Soll das etwa heiβen, du hast dir auch in den Kopf gesetzt, nicht mehr zurück zu gehen?" Fragte sie und ihre Stimme klang dabei so hoch, dass sie unmöglich menschlich sein konnte.
"Ja", sagte Harry schlicht. Doch dann fügte er hinzu: "Meine Aufgabe ist jetzt eine andere, Mrs. Weasley. Ich muss Voldemort finden und ihn töten."
Vielleicht hätte ich es etwas anders formulieren sollen, stieβ es Harry durch den Kopf, als Mrs. Weasley in Sekunden später an den Schultern packte und heftig zu schütteln begann.
"Bist du denn von allen guten Geistern verlassen Harry? Er wird dich umbringen! Wie kannst du freiwillig in seine Arme laufen? Nein mein Lieber, das werde ich nicht zulassen, ich werde..."
"Molly lass den Jungen los!" War auf einmal die Stimme von Athur Weasley zu hören.
"Arthur, er will ihm suchen! Er will nicht zurück nach Hogwarts, er will ihn suchen!"
"Ja, Molly ich weiβ", sagte Mr. Weasley und blickte auf seine Frau hinunter.
"Aber Molly, du kannst ihn nicht aufhalten, er ist nicht dein Sohn und..."
"Aber er ist wie mein Sohn", schrie Mrs. Weasley hysterisch und lieβ Harry los.
"... zudem, ist er nun Volljährig. Du kannst ihn nicht halten."
"Ich werde nicht zulassen, das einer von euch sich freiwillig in Gefahr begibt, das werde ich nicht zulassen! Vielleicht kann ich es Harry nicht verbieten, aber dir schon, junger Mann, dir schon!", schrie Mrs. Weasley und zeigte drohend mit ihrem Zeigefinger auf Ron.
Hermine saβ regungslos in der Bank, das Marmeladenbrötchen noch in der Hand und starrte Mrs. Weasley mit offenem Mund an.
"Wie könnt ihr zwei nur so unvernünftig sein? Wie könnt ihr nur überhaupt Ansatzweise auf die Idee kommen, nach ihm zu suchen. Reicht es euch nocht, das Dumbledore umkam. Glaubt ihr, ihr seit bessere Zauberer wie Dumbledore? Kaum aus den Windeln und sich mit dem mächtigsten schwarzen Magier aller Zeiten einlassen wollen, IHR HABT JA DEN VERSTAND VERLOREN!" Mrs. Weasleys Stimme überschlug sich ein paar Mal kräftig.
"Molly, bitte", versuchte Mr. Weasley seine Frau zu beruhigen
"Seht euch nur einmal Hermine an, die ist wenigstens vernünftig und kommt nicht auf solch bescheuerte Ideen wie ihr zwei! Sie..."
Harry fing Hermines Blick auf, die nun ganz klein in der Bank wurde. Natürlich hatte sie nie vorgehabt zurück zu gehen und das wussten alle - auβer Mrs. Weasley.
Mrs. Weasley hielt aprubt inne, als sich Ginny ruckartig vom Stuhl erhob. Alle Blicke richteten sich nun auf sie.
"Mum, wenn Harry gehen will, dann lass ihn gehen.", sagte sie mit fester Stimme. "Und wenn Ron es für richtig hält dann lass ihn mit ihm gehen. Du kannst uns nicht zwingen, zurück nach Hogwarts zu gehen." Uns? Hatte Harry gerade richtig gehört und sie hatte uns gesagt? Oh nein, dass konnte sie nicht machen...
"Ginny nein." Sagte Harry plötzlich ziemlich laut und mit fester Stimme, so dass es im Raum Totenstill wurde. "Du wirst nach Hogwarts gehen ich hab dir schon einmal gesagt, ich möchte nicht das du dich unnötig in Gefahr begibst du..."
"WAS DU AUCH GINNY?", kreischte Mrs. Weasley und jetzt war sie wirklich kurz vor einen Nervenzusammenbruch. Sie klammerte sich haltsuchend an ihren Ehemann, der vor Schreck ganz bleich war.
"Ich werde nicht nach Hogwarts gehen, wenn Ron, Harry und Hermine meinen, sie müssen drauβen "fang den Voldemort" spielen", sagte sie und reckte das Kinn.
Ehe irgendjemand noch etwas weiteres sagen konnte, trat Lupin in die Küche gefolgt von Tonks.
"Was ist denn hier los", fragte er in die Runde und starrte auf die aufgelöste Mrs. Weasley. "Molly, alles in Ordnung mit dir. Was ist hier geschehen." Lupins Blick fiel auf die offenen Briefe auf dem Tisch und betrachtete dann Harry.
"Ah ja, sowas habe ich mir schon gedacht", sagte er leise. Mrs. Weasley begann zu schluchzen.
"Sie wollen nicht zurück", brach es aus ihr heraus und sie begann zu weinen. Tonks trat an ihre Seite und tätschelte ihr die Schulter. "M - m - meine Babys wollen n - n - nicht zurück. Sie w - wollen sich lieber freiwillig umbringen." Erneut wurde sie von einem heftigen Tränenanfall gepackt, während Athur Weasley sie liebevoll in den Arm nahm.
Lupin betrachtete Harry lange Zeit, ehe er etwas sagte: "Dumbledore hat mir, kurz vor seinem Tod, einen Brief zukommen lassen", sagte er leise. "Ich weiβ von der Prophezeiung, Harry und ich weiβ auch, das es deine Pflicht ist zu gehen und du deine Entscheidung schon getroffen hast. Aber trotzdem, ist es meine Pflicht, dich daruf hinzuweisen, dass deine Ausbildung zum Zauberer noch nicht abgeschlossen ist. Das letzte Jahr, wäre vielleicht... es würde euch nicht schaden."
Harry sah Lupin an.
"Zumindest wenn ihr vorerst in die Schule zurückkehrt", beendete er. "Solange, bis man das unvermeitliche nicht mehr vermeiden kann."
Er blickte jeden einzelnen an, Harry, Ron, Hermine und auch Ginny.
"Zudem", fügte er hinzu. "Bist du noch nicht Volljährig, Ginny. Du kannst die Schule noch nicht verlassen."
Ron und Harry sahen sich an. Er wusste, Lupin hatte ihm somit die Chance gegeben das zu tun, was er wollte, friedlich."
"Okay, ich werde zur Schule zurück gehen, aber nicht, bevor ich nicht in Godric's Hollow gewesen bin", sagte er und verlieβ die Küche, den zerknitterten Hogwartsbrief in der Hand.
