Disclaimer:

Alle Harry-Potter-Charakter und was so dazugehört gehören natürlich nicht mir, sondern J. K. Rowling.


Summary:
Also, die Geschichte spielt in Harrys 7. Schuljahr, Severus ist immer noch Lehrer für Zaubertränke und Voldemort-Spion, Remus ist seit dem Vorjahr wieder DADA-Lehrer und Professor Vektor (die Arithmantik-Hexe, wir erinnern uns) muss aus familiären Gründen eine Auszeit nehmen. Die neue Lehrerin ist dem lieben Severus allerdings nicht unbekannt, denn die beiden waren in der gleichen Jahrgangsstufe.


Alle mal herhören! Dies wird ausnahmsweise keine Slash-Story (okay, der liebe Remus spielt am Rande mit und er ist schwul, aber sonst - niente!), sondern eine ernstzunehmende *räusper* Geschichte, in der zur Abwechslung mal Hermine eine tragende Rolle (Frauenpower!) neben meinem allerliebsten Severus spielt *schmacht* (ich weiss auch nicht wieso - ich bin dem Mann einfach verfallen) - also freut euch auf meinen ersten Versuch einer HG/SS-Romanze.
Mal sehen, wie's wird. Ich wünsche auch (hoffentlich) viel Spass, bei meiner neuesten Verrücktheit:

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Night and Day


Fanfiction von Lorelei Lee

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Kapitel 1

Memories are made of this


Es war ein Sonntag Abend im Herbst und die Hogwarts-Lehrer hatten sich ausserplanmässig im Lehrerzimmer versammelt. Das neue Schuljahr hatte schon seit einigen Wochen begonnen, doch dann hatte Professor Vektor eine dringende Eule erhalten und sie hatte bis auf Weiteres bei Professor Dumbledore Urlaub aus familiären Gründen beantragt und auch erhalten. Obwohl die Stelle sofort inseriert worden war, hatte sich lange Zeit niemand gefunden, der sich für einen Job mit ungewisser Dauer interessiert hätte. Daher hatten sich Professor Flitwick, Professor Snape und Professor McGonagall zähneknirschend die Vertretung für die Arithmantik-Stunden geteilt. Doch endlich hatte sich wohl eine geeignete Bewerberin gefunden und der Direktor hatte die Lehrerschaft gebeten, sich zu versammeln, damit er die neue Kollegin vorstellen konnte.

Snape, Lupin - der seit dem letzten Jahr wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtete - und Professor Sprout standen in einer Ecke beieinander und unterhielten sich gedämpft.
"Wie war der Name noch gleich?" fragte Sprout gerade.
Snape musterte gelangweilt die Decke, doch Lupin antwortete bereitwillig.
"Professor Lexington." Er wandte sich an Snape. "Severus, war in unserer Jahrgangsstufe nicht auch ein Mädchen mit diesem Namen? In Ravenclaw? Meinst du sie könnte es sein?"
"Wohl kaum", äusserte Snape desinteressiert.
"Nein, das glaube ich auch nicht" mischte sich Sprout ein. "Sie hat sich doch noch in ihrem letzten Jahr mit ihrem Klassenkameraden verlobt, mit diesem - na, wie hiess er noch... Waterford!" rief sie plötzlich aus und strahlte die beiden Männer an. "Und so, wie ich gehört habe, hat sie den dann auch geheiratet."
"Ach, ja, richtig", bestätigte Lupin. "Aber weißt du noch, wie die Lexington mit Vornamen hiess - es fällt mir im Moment nicht mehr ein..." Er sah Snape fragend an.
Doch Snape reagierte nicht, denn sein Blick war starr auf die Tür gerichtet, durch die in diesem Moment Dumbeldore in Begleitung einer aparten Frau eintrat. Sie trug einen dunkelblauen Umhang, hatte rotblondes Haar, das sie hochgesteckt trug und veilchenblaue Augen.

"So, meine Liebe. Treten sie nur ein, damit ich sie mit ihren zukünftigen Kollegen bekannt machen kann", sagte Dumbledore galant.
"Rozelda!" stiess Snape halblaut hervor. Es klang fast wie ein Fluch.
"Richtig, Rozelda..." erwiderte Lupin erleichtert, doch dann bemerkte er Snapes starren Blick und folgte ihm, bis zu der Frau in Dumbledores Begleitung. Als er sie auch erkannte, entfuhr ihm unwillkürlich ein leises "oh-oh".

"Ich darf Ihnen Professor Rozelda Lexington vorstellen, die sich glücklicherweise bereit erklärt hat uns aus unserer personellen Patsche zu helfen", stelle Dumbledore die neue Lehrerin freundlich lächelnd vor. Auch Rozelda lächelte, doch ihr Lächeln war automatisch und erreichte nicht ihre Augen.
"Einige von Ihnen erinnern sich vielleicht noch an Professor Lexington - sie hat damals auch ihren Abschluss hier in Hogwarts gemacht." Dumbledore machte eine kleine Handbewegung in die Ecke, in der Snape und Lupin standen. Rozeldas Blick folgte dieser Geste.
"Natürlich", bestätigte sie mit klarer Stimme. "Ich freue mich sehr, euch wiederzusehen. Remus, Severus." Sie nickte ihnen zu und ihr Lächeln vertiefte sich für einige Sekunden.
Snape spürte einen leichten Druck auf seinem Arm und bemerkte, dass Lupin ihm - von den anderen unbemerkt - wie zur Warnung oder um ihn zurück zu halten die Hand auf den Arm gelegt hatte und ihn mit einem seltsamen Ausdruck ansah.
Snape schüttelte die Finger ungehalten ab und sandte einen giftigen Blick in Lupins Richtung.

Rozelda macht mit Dumbledore die Runde durch das Lehrerkollegium, schüttelte jedem die Hand und wechselte einige Worte mit ihnen.
Als die Reihe an Snape, Lupin und Sprout kam, begrüsste sie Snape als Letzten.
"Hallo, Severus" sagte sie mit einem leichten Vibrieren in der Stimme. "Es ist lange her."
"Allerdings. Müsste es eigentlich nicht eher Professor Waterford heissen?" fragte er kalt.
Ein amüsiertes Glitzern liess Rozeldas veilchenblaue Augen kurz erstrahlen.
"Nein, das müsste es nicht. Ich habe meinen Mädchennamen wieder angenommen."
"Ihre Tochter wurde übrigens für Ravenclaw eingeteilt", warf Dumbledore an Rozelda gewandt ein. "Aber das war wohl zu erwarten, nicht wahr?" er schmunzelte.
"Allerdings", erwiderte Rozelda stolz. "Sie wird doch die 5. Klasse besuchen, Professor?" fragte sie Dumbledore und entfernte sich mit ihm von der kleinen Gruppe.

Snape verliess die Zusammenkunft fast augenblicklich, dicht gefolgt von Lupin. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander durch die Gänge. An der Treppe, wo sich ihre Wege zwangsläufig trennen mussten, blieb Snape stehen und funkelte Lupin zornig an.
"Was sollte das vorhin eigentlich?" zischte er böse.
"Ich dachte, es wäre gut, dich von einer übereilten Reaktion zurückzuhalten", erwiderte Lupin ungerührt.
"Wie bitte?!" fragte Snape scharf.
"Mein Gott, Severus. Es war damals wirklich kein Geheimnis. Sogar die Luschen aus Hufflepuff wussten, dass du und Zelda...", doch weiter kam er nicht.
"Remus?" unterbrach ihn Snape nicht unfreundlich.
"Ja?"
"Krepier'!" knurrte Snape, drehte sich auf dem Absatz um und strebte mit wehender Robe seinen Räumlichkeiten zu.
"Auch dir eine gute Nacht", rief ihm Lupin heiter nach, dann ging er die Treppe hoch zu seinem eigenen Zimmer.


Lupin hatte vorgehabt, noch etwas zu lesen, bevor er zu Bett ging. Deshalb zog er sich den Sessel näher ans Feuer und holte ein Buch aus dem Regal. Doch kaum hatte er sich gesetzt, legte er das Buch wieder beiseite und starrte stattdessen nachdenklich in die züngelnden Flammen.
Dieses Jahr würde möglicherweise noch verrückter werden, als die letzten drei. Angefangen hatte alles damit, dass Sirius nach dem Trimagischen Turnier bei ihm auf der Matte gestanden hatte, um sich eine Zeit lang bei ihm zu verstecken. Es kam, wie es kommen musste, als Sirius nach drei Wochen wieder verschwand um einen Auftrag für Dumbledore auszuführen, hatten beide ihre Beziehung - die zwar seit ihrem gemeinsamen letzten Schuljahr bestanden hatte, jedoch über ein paar nervöse Küsse nicht hinausgegangen war und die durch Sirius Verhaftung ein jähes Ende genommen hatte - wieder aufgenommen und intensiviert. Ein zärtliches Lächeln huschte über Lupins Gesicht, wenn er an seinen Partner und Liebhaber dachte - wo er jetzt gerade wohl steckte? Sie hatten sich nie bemüht, ihre Liebe geheim zu halten, allerdings hatte Lupin mit Rücksicht auf seinen Beruf darauf bestanden, seine Sexualität nicht an die grosse Glocke zu hängen. Die meisten Lehrer wussten jedoch Bescheid und es schien sie nicht zu stören. Auch Severus nicht und das war das Unglaublichste an der ganzen Angelegenheit.
Seltsamerweise hatte etwas, das Lupin nachträglich als die grösste Fehleinschätzung seines Lebens verbuchte zu einem entspannteren Umgang zwischen dem Werwolf und dem Zaubertränkelehrer geführt.
Sirius hatte sich vorletzten Sommer - nur Lupin zuliebe - bereit erklärt ein Gespräch mit Severus zu führen. Lupin hatte sich davon eine endgültige Aussöhnung erhofft, doch geendet hatte es mit einer blutigen Lippe bei Severus und einem blauen Auge bei Sirius. Lupins Zorn hatte sich darauf hin über Sirius ergossen, dem er so interessante Titel wie ‚sturer Holzkopf' verlieh. Anscheinend hatte dies entscheidend dazu beigetragen, dass Lupin im nächsten Schuljahr, als er wieder unterrichtete, von Severus zwar nicht freundlich aufgenommen wurde, aber dieser ihm immerhin ohne offensichtliche Abscheu oder Misstrauen entgegentrat.
Im Laufe der Monate hatte Lupin gelernt mit Severus umzugehen und sich nicht an seiner schroffen und zynischen Art zu stören. Nahezu unmerklich hatten diese beiden speziellen Charaktere - ein Werwolf und ein Todesser-Spion - eine Ebene gefunden auf der sie miteinander umgehen konnten.
Dennoch war es für die Schüler und einige der Lehrer ein nie versiegender Quell des Erstaunens, wenn sie beiden miteinander sprechen sahen. Höflich und gutgelaunt der Eine, sarkastisch und düster der Andere.
Lupin seufzte. Und nun war auch noch Rozelda aufgetaucht. Er würde in nächster Zeit den lieben Severus etwas genauer im Auge behalten. Man konnte nie voraussagen, wie ein Mann wie Severus Snape auf seine verflossene Liebe reagieren würde.


(Fortsetzung folgt)
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Äh, ich hätte da mal eine Frage an euch... ich bin mir immer nicht so recht schlüssig ob ich Lupin und Snape nicht lieber doch als Remus und Severus titulieren soll oder nicht... ich hab's in diesem Kapitel mal gemischt, je nach Standpunkt - was meint ihr dazu? Bin mir da im Moment echt unsicher.

Das nächste Update wird wohl am Freitag erfolgen. Ich werde versuchen, die weiteren Kapitel dann zukünftig immer Freitags online zu stellen - ich hoffe, dass ich das auch schaffe...