Ein ganz normaler Tag

Disclaimer: Harry Potter ist die Erfindung von JK Rowling. Alle Figuren gehören ihr, ich spiele nur mit ihnen (armer Harry).

Ich weiß nicht wo das herkam, aber es ist ziemlich düster geworden, nur damit ihr gewarnt seid... Ich habe lange überlegt, ob ich diesen One-shot veröffentlichen soll, normalerweise bin ich nicht so gemein zu den Charakteren.

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.

Es war Nacht.

Dunkelheit umgab ihn, füllte jeden Spalt, jeden Winkel in dem kleinen, engen Raum. Der Junge seufzte, es war schon viel zu lange hier eingesperrt, doch es gab kein Entkommen. Es war nicht das erste mal, dass seine „Familie" ihn in dem Schrank eingeschlossen hatte, doch noch nie für so lange Zeit.

War es überhaupt Nacht? Harry hatte jedes Gefühl für Zeit verloren, Tage oder schon Wochen (?) im Dunkeln hatten dafür gesorgt..

Seit so langem hatte er keinen Lichtschein mehr gesehen, die Dursleys hatten selbst den Spalt unter der Tür abgedichtet. Kein Licht drang mehr in sein Gefängnis, so lange schon.

Es schien ihm als wäre schon ewig in dem Schrank, als treibe er schon ewig umher, ohne Zeitgefühl, ohne Licht, ohne Kontakt zur Welt außerhalb des Schranks.

Und doch, es konnte noch keine Ewigkeit sein, noch war er schließlich weder verhungert noch verdurstet.

Wie lange konnte ein Mensch ohne Wasser leben?

Die Wände schienen immer näher zu kommen, schienen immer näher zu kommen, wie Monster in der Dunkelheit, die darauf lauerten ihn endlich zu verschlingen.

Harry glaubte eigentlich schon lange nicht mehr an Monster, schließlich war er schon 7, aber hier in dem dunklen Schrank, mit nichts als der Fantasie, um die Dunkelheit zu füllen, begann er zu zweifeln.

Die Schatten der Dunkelheit drängten sich immer näher um den hilflosen Jungen, wisperten Drohungen, streiften sein Gesicht.

Eine Spinne seilte sich auf den kleinen Jungen ab, krabbelte über seine Arme, sein Gesicht. Kitzelte seine bloße Haut, Folterknecht der Schatten.

Schluchzend rollte sich Harry zusammen, machte sich so klein wie nur möglich, in dem Versuch all dem zu entfliehen. Zitternd harrte er aus in der Dunkelheit.

Als Vernon Dursley sich schließlich seines Neffen erinnerte und die Tür öffnete, war es dies was er vorfand, der kleine Junge zusammengerollt, erbärmlich zitternd.

Das würde den Burschen lehren das Essen anbrennen zu lassen!

Unsanft packte er das Häufchen Elend bei den Schultern. „Komm raus da Bursche, stell dich hin!"

Immer noch zitternd gehorchte Harry, eng an die Wand gepresst stand er seinem Onkel gegenüber, wagte nicht um Wasser zu bitten, wagte nicht einmal aufzusehen.

„Du weißt wieso ich dich in den Schrank gesperrt habe?", fragte sein Onkel mit gefährlich leiser Stimme.

„Ja Onkel Vernon", antwortet der Junge.

„NUN?"

„Ich habe euer Essen anbrennen lassen. Es tut mir leid", wimmerte Harry.

„Das sollte es auch. Du kannst froh sein, dass wir dich überhaupt behalten, beim nächsten Mal kommst du nicht so glimpflich davon", drohte Mr. Dursley. „Und jetzt komm mit!"

Grob zerrte er den Jungen in den Garten.

„Mach das Unkraut aus den Beeten, Junge", befahl er, dann verschwand er. Den immer noch zitternden Harry zurücklassend.

Ohne Wasser, ohne Essen.

Ein ganz normaler Tag...

Danke fürs lesen und bitte, bitte reviewed!