Disclaimer: Harry Potter und die darin vorkommenden Charaktere gehören Evandar und mir in keiner Weise. Alle originalen Charaktere gehören Evandar.

SEQUEL von Serpens Armarum

Warnungen: Kraftworte, Slash etc. Es ist M.


Serpens Arcanem

By Evandar

Kapitel Eins

Unwillkommene Besucher

„Hey, du weißt schon, dass der Laden um fünf Uhr schließt, nicht wahr?"

Harry japste und setzte sich so schnell in seinem Stuhl auf, dass er fast herunterfiel. Er verschloss sofort seine zweiten und dritten Lider, wodurch er die tödlichen Kräfte seiner Augen ausschaltete, bevor er sich dem Sprecher zuwandte. Es war Seraphina: Eine junge Hexe, die sich weigerte ihren Nachnamen zu nennen und die letzten September im Hostel angekommen war. Sie war hübsch und die einzige Hexe, die Harry je getroffen hatte, die ihr Haar kurz trug. Sie grinste ihn an, während sie sich gegen den Türrahmen lehnte, der vom Geschäft in das Last Hope Hostel führte; Harrys Zuhause seit zwei Jahren.

„Schleich dich nicht so an mich heran!", wies Harry sie an, in dem Wissen, dass sie es ignorieren würde, und drehte sich wieder zurück, um die Stelle in seinem Buch zu markieren, in welches er vertieft gewesen war. „Wie spät ist es eigentlich?"

„Viertel vor sechs", teilte sie ihm mit. „Gutes Buch?"

„Schon", sagte Harry. „Eher schwierig." Er stand auf, streckte sich und ging dann zur Tür, um abzuschließen. Die Sonne schien noch durch das Fenster, auch wenn sie schon unterging und ihr Licht reflektierte sich golden von der Wackersteinstraße der Knockturngasse. „Musst du nicht bald zur Arbeit?"

Er wusste nicht genau, als was sie arbeitete, aber er wusste, dass was auch immer sie tat, es moschusartig schmeckte, wenn er ihr begegnete, bevor sie duschte.

Sie summte zustimmend. „Das muss ich", sagte sie. „Aber da sind Besucher, die mit dir sprechen möchten und es braucht beide, sowohl Tiberius als auch Aurora, um sie daran zu hindern hier hereinzustürmen und dich zu stehlen, also habe ich mich, da alle noch schlafen und daher sonst niemand da war, dazu bereiterklärt Bescheid zu sagen."

Harry hatte alle Verschließzauber gelegt und wandte sich ihr mit erhobenen Brauen zu. „Leute sind hier die mich sprechen möchten?", fragte er. „Wer?"

„Zauberer", meinte sie.

Harry stöhnte.

Er konnte sich vorstellen, worum es ging. Früher im Sommer, bevor das letzte Semester in Hogwarts vorbei war, hatte er einen schrecklich brennenden Schmerz in seiner Narbe verspürt. Am nächsten Morgen stand auf der Titelseite, dass der Trimagische Champion aus Hogwarts, Cedric Diggory, ermordet wurde – er wurde mit einem Portschlüssel entführt, dann dazu gezwungen, bei einem Ritual mitzumachen und dann getötet, bevor sein Körper mit demselben Portschlüssel wieder nach Hogwarts geschickt wurde, der ihn auch weggebracht hatte. Wenn er vom brennenden Schmerz, den Harry in seiner Narbe gespürt hatte, ausging, dann hatte er so eine schleichende Ahnung, wer für den Tod verantwortlich war.

Anscheinend war er da nicht der Einzige. Wenn Leute hier waren, um mit ihm zu sprechen und wenn Tiberius und Aurora sie aufhielten, dann hatte entweder Dumbledore oder das Ministerium die richtigen Schlüsse gezogen und sie wollten, dass der Junge-der-lebte als eine Gallionsfigur wieder zurück ins Rampenlicht trat.

Verdammt.

Harry seufzte sanft. Er hätte wissen müssen, dass der Frieden den er hatte, seit er aus Hogwarts raus war, nicht für ewig anhalten würde.

„Richtig", sagte er. „Danke für die Warnung."

„Kein Problem, Kurzer", sagte sie. Sie wandte sich um und stolzierte zurück ins Hostel, ihre Hüften schwangen hin und her als sie lief. Harry schnaubte und schüttelte den Kopf und hob sein Buch auf, als er am Tisch vorbeiging.

„Nox", murmelte er und das Geschäft wurde hinter ihm dunkel. Er verschloss die Tür.

Harry konnte nicht anders als einen Anflug an Schuld zu spüren, als er den Flur entlang zum Wohnzimmer ging. Er hasste es, dass die Zuflucht des Hostels nur wegen ihm gestört wurde. Tiberius und Aurora verdienten den Scheiß nicht, der damit einherkam den Jungen-der –lebte zu beherbergen und auch kein anderer der Bewohner verdiente die Aufregung. Er war sich nicht sicher was genau passieren würde, wenn das Ministerium herausfand, dass er das Dach über seinem Kopf mit zwei Vampiren, einem Drow und einer … was auch immer es war, dass Seraphina tat – Harry war sich immer noch nicht sicher, dass es legal war – teilte. Alles was er wusste war, dass es nicht schön sein würde, und wenn es passierte, dann …

„Wäre es nicht meine Schuld", murmelte er sich selbst zu. „Es wäre ihre, weil sie in die allmächtige Kraft der Narbe glauben." Harry schnaubte verächtlich.

Er konnte sich daran erinnern, wie eingeschüchtert er von der Zaubererwelt gewesen war; begeistert, dass so ein wunderbarer Ort existierte; erstaunt, dass alle dort seinen Namen kannten. Zeit und eine gesunde Dosis Wirklichkeit hatten ihn davon geheilt. Hexen und Zauberer waren einfach nur Menschen. Eine höchst voreingenommene Minderheit, die Magie zu sehr und gesunden Menschenverstand zu wenig nutzte. Harry war berühmt, das war wahr und seine Narbe war legendär, aber die Leute die wirklich in der Position waren, das ganze einzuschätzen waren Harry, der sich nicht erinnern konnte und Voldemort, der angeblich tot war, auch wenn er es nicht wirklich war und der den absolut peinlichsten Moment in seiner Karriere als Dunkler Lord so oder so nicht kommentieren wollte.

Aber trotzdem nahmen alle an, alles darüber zu wissen. Bis hin zu der Position von Harrys Wiege und der genutzten Flüche. Es war ermüdend. Mehr als ermüdend, um die Wahrheit zu sagen. Harry wusste, dass jetzt, da Voldemort zurück war – wirklich, dass seine Narbe so stark schmerzte konnte einfach nichts anderes bedeuten – die Leute zu Harry Potter und seiner Magischen Narbe der Freude schauen würden, damit er sie ein weiteres Mal rettete.

Die Frage war, ob er es wollte oder nicht.

Harry stoppte vor der Wohnzimmertür und legte seine Hand auf den Türknauf. Seine wärmesensitive Sicht registrierte mehrere Warmblüter im Raum. Er wusste, dass zwei davon Tiberius und Aurora waren, und dass das hieß, dass dort mehr als zehn Zauberer waren, die darauf warteten ihn zu sehen. An ihren Positionen gemessen standen sie alle; den wütenden Geräuschen nach, die er durch die Wände hören konnte, waren sie nicht glücklich darüber warten zu müssen.

Aber sie warteten nicht auf ihn: Auf den Jungen, der einst darauf bestanden hatte, dass er „einfach nur Harry" war, oder auf den Jungen, der ein Lamia war. Nein, sie warteten auf Harry Potter und das war jemand ganz anderes. Er tat einen langen, tiefen Atemzug und schob die Tür auf.

Die Stimmen verstummten augenblicklich. Die ersten Leute, die er sah, waren Tiberius und Aurora. Das alte Paar sah grimmig aus und sie blickten ihre Gäste finster an. Als Harrys Zunge hervorschoss, konnte er die Wut schmecken, die von ihnen ausging – ein bitterer Geschmack, der Harry ein wenig an Blut erinnerte – und er konnte die Besorgnis der versammelten Zauberer spüren. Er schaute sich im Raum um und wünschte sich, dass die Leute dort ihn nicht anstarren würden.

Dumbledore war hier, zusammen mit Snape, McGonagall, Lupin, Sirius und Arthur Weasley. Das waren die Einzigen, die Harry erkannte. Die anderen bestanden aus einem großen, kahlen, dunkelhäutigen Zauberer, einem älteren Zauberer im selben Alter wie Tiberius, mit einem zerrupften Äußeren und einem merkwürdigen magischen Auge, dass sich unabhängig von seinem natürlichen Auge bewegte, einer jungen Hexe mit herzförmigen Gesicht und schockierend pinken Haar und einer Hexe im mittleren Alter, mit bleicher Haut und langem, schwarzem Haar, das in losen Locken ihren Rücken herabfiel. Harry überblickte sie alle noch einmal und achtete auf ihre Gesichtsausdrücke. Die, die er noch nie zuvor getroffen hatte, sahen – zum größten Teil – bei seinem Anblick von Ehrfurcht ergriffen aus. Sie alle warfen einen flüchtigen Blick zu seiner Stirn auf der Suche nach der Narbe. Der alte Mann mit dem magischen Auge sah neugierig aus, behielt seinen Blick aber auf Tiberius.

Seine alten Lehrer sahen um einiges älter aus, als sich Harry erinnerte, besonders Dumbledore. Sein Verlust des Jungen-der-lebte hatte seinen Ruf hart getroffen und von dem was Harry gehört hatte, hatte er seitdem Schwierigkeiten in der Politik. McGonagall schaute ihn missbilligend über die Ränder ihrer quadratischen Brille an – Harry konnte sehen, dass sein Verlassen von Hogwarts ihr nicht sehr gefallen hatte – während Snape ihn mit einem absolut blanken Ausdruck, statt seinem üblichen höhnischen Grinsen, an das sich Harry so gut erinnerte, anschaute. Harry ließ seinen Blick über die Anwesenheit von Arthur Weasley schweifen. Er hatte keinen der Weasleys mehr gesehen, seit er Hogwarts verlassen hatte und es war ein Zeugnis ihres Betrugs, dass es Harry immer noch so sehr schmerzte, dass er sich nicht dazu bringen konnte den älteren Mann anzublicken. Lupin und Sirius – mit beiden war Harry in Kontakt geblieben – lächelten ihn fröhlich an und Harry lächelte kurz zurück, bevor er seine Aufmerksamkeit dem gefährlichsten Zauberer im Raum zuwandte.

„Seraphina hat mir gesagt, dass diese Leute mit mir sprechen wollen, Tiberius", sagte er leise.

Tiberius nickte. „Das behaupten sie", sagte er. Er klang neutral, als ob er sich bemühen musste sein Temperament im Zaum zu halten. Harry konnte sich vorstellen warum. Ganz besonders Dumbledore hatte in Tiberius keinen Freund.

„In Ordnung", sagte Harry. Er zuckte die Schultern und spielte Lässigkeit vor. „Wollen wir uns setzen?"

Die versammelten Zauberer nahmen auf den vielen Stühlen, die das Wohnzimmer okkupierten, Platz. Harry setzte sich ebenfalls und achtete darauf, in der Nähe von Tiberius und Aurora zu bleiben, von denen er wusste, dass sie ihm den Rücken stärken würden, ganz egal was geschah. Dann wartete er.

Es dauerte nicht lange.

„Harry, mein Junge", begann Dumbledore. „Du siehst gut aus."

„Es geht mir gut, Direktor", entgegnete Harry höflich. „Aber ich glaube nicht, dass dies ein Höflichkeitsbesuch ist. Wenn Sie mich entschuldigen, würde Sie bitte auf den Punkt kommen?"

Dumbledores Spießgesellen rutschen wegen seiner Unhöflichkeit gegenüber dem Mann, den sie so hoch hielten, unbequem berührt herum. Zum größten Teil ignorierte Harry sie.

„Natürlich", sagte Dumbledore, „natürlich." Dann schaute er flüchtig zu den anderen Bewohnern des Hostels; ganz besonders Tiberius. „Ich würde es vorziehen, Harry, wenn wir allein sprechen könnten."

Harry blinzelte. „Wenn das der Fall ist, warum haben Sie dann so viele Leute mitgebracht?", fragte er. Dumbledores Unterstützer rutschten wieder unbequem herum und tauschten Blicke aus.

„Harry", sagte Sirius, „sie haben darauf bestanden mitzukommen. Wir wollten dich wiedersehen, Kiddo, und ob du es magst oder nicht, dein Name bedeutet einigen Leuten eine Menge."

Harry nickte. „In Ordnung", sagte er. „Aber trotzdem. Wenn es Ihnen erlaubt ist, Leute hierher einzuladen, dann ist mir das auch, Schulleiter. Immerhin ist das nur fair."

Dumbledore runzelte die Stirn, aber es war der zerrupfte Mann mit dem magischen Auge, der sprach. „Rat von einem dunklen Magier annehmen, Potter?" Beide seiner Augen waren auf Tiberius fixiert.

Tiberius öffnete seinen Mund um etwas zu entgegnen, aber Harry mischte sich ein und warf dem älteren Mann einen wegen der Unterbrechung um Verzeihung heischenden Blick zu. „Nun, Sir, Sie haben einen Black auf Ihrer Seite", sagte er. „Und die Blacks sind eine dunklere Familie als die Woodrifts."

Der alte Mann sah überhaupt nicht glücklich aus, aber Sirius grinste; anscheinend störte es ihn nicht, dass sein Familienname und dessen Konnotationen benutzt wurden, um Harrys Punkt zu bestätigen.

„Da hat er dich, Alastor", sagte Lupin.

„Nun, ich werde Sie nicht fragen, wer all diese Leute sind und was ihr Nutzen hier ist, Schulleiter, weil ich es nicht für nötig halte", sagte Harry. „Aber ich würde es bevorzugen, wenn Sie einfach zum Punkt kommen würden und aufhören Zeit zu schinden."

Dumbledore schaute ihn ernst über die Ränder seiner halbmondförmigen Brille hinweg an und räusperte sich. „In Ordnung, Harry", sagte er. „Wenn es das ist, was du möchtest. Ich kam her um dich um Hilfe zu bitten, mein Junge, und darum, dass du nach Hogwarts zurückkehrst."

„Warum?", fragte Harry.

„Lord Voldemort ist zurückgekehrt, Harry", meinte Dumbledore zu ihm. Harry ließ einen kurzen Seufzer hören; seine Vermutungen waren korrekt gewesen. „Jetzt, da er zurück ist, wirst du eines seiner ersten Ziele sein, Harry", fuhr Dumbledore fort. „In Hogwarts wirst du sicher sein und dir werden Dinge beigebracht, die dir helfen werden zu überleben, wenn er wegen dir kommt."

„Ich war in Hogwarts niemals sicher, Direktor", sagte Harry. „Zumindest habe ich mich nie so gefühlt. Nach Quirrell, nach Lockhart, nach dem Basilisken, nach den Dementoren und nachdem Cedric Diggory direkt aus Hogwarts entführt wurde … glauben Sie wirklich, dass ich mich dort jetzt sicher fühlen würde?"

„Und was meinen Unterricht angeht, bin ich schon ganz gut. In den meisten Fächern bin ich meinem Jahr voraus, also würde es nur Zeitverschwendung sein, nach Hogwarts zu gehen. Ich würde nichts lernen, dass ich nicht auch von meinen Hausunterrichtskursen oder durch lesen erfahre. Tatsächlich habe ich mehr gelernt, seit ich Hogwarts verlassen habe, als ich es hinter ihren Mauern je getan habe."

„Harry", seufzte Dumbledore. „Du bist hier nicht sicher. Lord Voldemort wird dich finden und die Leute, die hier mit dir leben, sind nichts gegen ihn oder seine Todesser."

Harry wusste das. Er wusste, dass Tiberius und Aurora und Linael und Nikolai und Isabella und Seraphina alle auf ihre Weise stark waren, aber er wusste, dass wenn Voldemort mit seinem Gefolge hier auftauchte, sie wahrscheinlich sterben würden. Sogar er würde zumindest verletzt werden und er hatte die natürliche Abwehr eines Basilisken.

Aber zur gleichen Zeit … „Also wollen Sie eine Schule voller Kinder in ein noch größeres Ziel verwandeln?", fragte Harry. „Sie wollen das Leben all Ihrer Schüler riskieren, nur um mich wieder in der Burg zu haben?" Er lachte leise und schüttelte den Kopf. „Nein."

„Mr Potter", begann McGonagall.

„Professor, hören Sie mir einen Moment zu", meinte Harry zu ihr. „Ich weiß, dass Voldemort mich tot sehen möchte. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich mit ihm kämpfen muss und ich weiß, dass ich – und alle um mich herum – vielleicht sterben. Aber die Leute, die mich momentan umgeben, sind voll ausgebildet. Hogwarts ist voller untrainierter Schüler, die man auf Kosten des Kollegiums und der älteren Schüler verteidigen müsste. Hier gibt es keine Schüler, die man beschützen müsste. Ich bin der jüngste und ich werde nächsten Januar mein UTZ in Verteidigung gegen die Dunklen Künste machen, wenn die Dinge nach Plan laufen. Hier werde ich sicher sein und muss mir keine Sorgen über Elfjährige machen, die in den Kampf hineinstolpern und versuchen nützlich zu sein, indem sie im Weg stehen, wie es in Hogwarts sein würde."

„Ich mag es nicht sagen, aber der Junge hat einen Punkt", sagte der Mann mit dem merkwürdigen Auge, sein blaues Auge rotierte zu Harry, um ihn mit einem stechenden Blick zu fixieren, als er sprach. „Hier gibt es weniger Ablenkungen, Dumbledore, und die Schutzschilder sind genauso gut – wenn nicht gar besser – als die in Hogwarts; es gibt weniger Leute, die man beschützen muss. Und wie du selbst gesagt hast, wenn du nicht bereits gewusst hättest, wo der Junge ist, dann hättest du ihn hier nicht gefunden." Das magische Auge wandte sich Tiberius zu. „Einige der Schutzzauber unterdrücken magische Signaturen. Sehr paranoid von dir, Tiberius."

„Immer aufmerksam, Alastor", murmelte Tiberius.

Der alte Mann nickte; seine von Narben ruinierten Lippen zuckten zum kleinsten, furchterregendsten Lächeln, das er je gesehen hat. Harry schauderte, als er erkannte, dass der alte Mann gefährlich war und dass er sein Bestes versuchen sollte es sich nicht mit ihm zu verscherzen. Er fragte sich, woher Tiberius ihn kannte. Eins war sicher, die Hexe mit den pinken Haaren schaute zwischen den beiden Männern mit einem Ausdruck auf ihrem Gesicht, der Horror ähnelte, hin und her.

„Gibt es etwas was ich tun kann, damit du mir vertraust, Harry?", fragte Dumbledore und Harry krümmte sich innerlich bei seinem traurigen Tonfall. Dumbledore trug dick auf …

„Nichts, Schulleiter", sagte Harry fest. „Sie haben nichts getan, womit sie mein Vertrauen erweckt haben und alles um es zu verlieren."

„Und jetzt, da das geklärt ist", sagte Tiberius und erhob sich von seinem Stuhl, „würde es Sie stören uns in Frieden zu verlassen?"

Die versammelten Zauberer, Dumbledore eingeschlossen, standen auf und begannen aus dem Raum zu gehen, Tiberius ging voran und führte sie durch das Hostel zur Tür. Dumbledore allerdings drehte sich im Türrahmen um, um auf Harry zurückzuschauen.

„Der Krieg kommt, Harry, und du wirst gefragt werden zu kämpfen", sagte er. „Lord Voldemort wird dir nicht erlauben auf den Seitenlinien zu stehen. Er wird dich jagen, er wird dich finden und er wird dich, so wie du bist, töten."

„So wie ich bin?", fragte Harry. „Ich habe mich ihm schon einmal entgegengestellt, Schulleiter, und glauben Sie mir wenn ich sage, dass ich die Jahre nicht vertrödelt habe."

„Ich bin mir sicher, dass du das nicht hast, Harry, aber ich glaube, dass du sie nicht weise verbracht hast." Dumbledores Blick flackerte kurz zu Tiberius. „Sei vorsichtig, für was du dich entscheidest, Harry. Mein Angebot steht noch. Du bist jederzeit in Hogwarts willkommen."

„Auf Wiedersehen, Schulleiter", entgegnete Harry.

Dumbledore ging, die Tür hinter sich verschließend. Aurora gab ein verärgertes Seufzen von sich. „Wie melodramatisch", sagte sie. „Er will dich benutzen. Du wirst vorsichtig sein, oder Harry?"

„Wann bin ich das nicht?", fragte Harry mit einem kleinen Lächeln, das an seinen Mundwinkeln zog.

Die anderen würdigten das mit keiner Antwort. Stattdessen sprach Tiberius: „Er hat recht, Harry", sagte er. „Du bist in Gefahr. Du wirst dafür so viele Verbündete brauchen, wie du kriegen kannst. Du solltest dich nicht komplett mit Dumbledore verfeinden. Er könnte nützlich sein."

Harry seufzte. „Ich weiß", sagte er. „Und ich werde ihm eine Chance geben. Ich werde. Aber … ich tue es nur, wenn er aufhört mich wie eine Mischung aus Kind und Schachfigur zu behandeln."

„Dann nicht sehr bald", murmelte Aurora. Sie trat zu Harry und legte eine warme Hand auf seine Schulter. Er lehnte sich in die sanfte Berührung und schloss seine Augen.

„Ich werde Voldemort bekämpfen", sagte er leise. „Zwischen ihm und Dumbledore und dem Rest der Welt habe ich da nicht wirklich eine Chance. Ich würde es nur gerne zu meinen eigenen Bedingungen tun. Ist das … okay?"

„Natürlich ist es das", sagte sie. „Natürlich ist es das."

Harry seufzte ein weiteres Mal. „Gut." Er fühlte sich aber immer noch schuldig, dafür, dass er Voldemort nicht beim ersten Mal getötet hatte – auch, wenn er da erst ein Jahr alt gewesen war – dafür, dass Dumbledore in ihr Zuhause eingedrungen war und dafür, dass er sich so verdammt verantwortlich für alles fühlte.

„Du wirst es überstehen", meinte Tiberius zu ihm. „Wir stellen das sicher."

Harry lächelte schwach und öffnete seine Augen, um den älteren Mann anzuschauen. Sein Lächeln weitete sich, als er die Entschlossenheit auf Tiberius Gesicht geschrieben sah. Es fühlte sich gut an, geliebt zu sein.


TN: Das erste Chap des Sequels ... an einem Dienstagmorgen? Jupp, bin dann glech verreist (wir mussten umbuchen) und ich wollte euch nicht warten lassen.

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