Disclaimer: Nicht alle Figuren gehören mir, die meisten habe ich mir von
Tolkien geliehen. Die Rechte bleiben somit bei ihm, ich verdiene damit kein
Geld, sondern schreibe nur aus Spaß!
Hinweis: In dieser Geschichte ist nicht alles endgültig... Der Titel sagt bereits einiges...
Ein wunderschöner Frühling und ein prachtvoller und warmer Sommer lag hinter Frodo und nun hatte sich seit ein paar Wochen der Herbst im Land niedergelassen. Es war der Morgen des 12. Oktobers, als Frodo noch ziemlich verschlafen die Augen aufschlug. Die Sonne schien hell durch ein kleines Fenster und der Hobbit kniff die Augen zusammen, weil er von ihr geblendet wurde. Trotzdem es bereits Herbst war, gab es nicht das geringste Anzeichen auf schlechtes Wetter. Ganz im Gegenteil, bisher war es immer noch sehr warm und die Sonne schien sich überhaupt nicht von dem Herbst und seinem normalerweise schlechtem Wetter verdrängen zu lassen. Frodo genoss es mit fast geschlossenen Augen, wie die Strahlen sein Gesicht wärmten.
"Was für ein schöner Morgen", dachte der Hobbit und hörte schon Sam, Rosie und die Kinder in den Nebenräumen poltern. Sam rief irgendwas von "Setz dich hin, sonst fällst du runter" und Rosie murmelte irgendwas wie "Hör auf deinen Papa und sei artig."
Frodo lächelte. Sam und seine Familie waren einfach nur wunderbar. Elanor war mit ihren vier Jahren die Älteste und machte eigentlich nie das, was sie sollte, aber gerade deswegen war sie so liebenswert. Der kleine Frodo war im Grunde genauso, nur konnte man ihn mit Belohnungen manchmal doch noch davon überzeugen das zu tun, was er sollte. Er war zwei und bewegte sich abwechselnd mit krabbeln und einer recht schwankenden Gangart fort. Er hatte auch die Angewohnheit alle Dinge durch die Gegend zu werfen und Schubladen und Kisten leer zu räumen und deren Inhalte auf dem gesamten Boden zu verteilen. Wenn Sam dann in das Zimmer kam, indem sich der kleine Frodo befand, eröffnete sich ihm ein wahrer Hindernisparcours, und bis Sam es geschafft hatte über die vielen Gegenstände hinweg zu balancieren, war Frodo schon juchzend ins nächste Zimmer gekrabbelt und fuhr dort mit seiner Arbeit fort. Gefährliche und wichtige Gegenstände wurden deshalb in die höher liegenden Regale verfrachtet, wo Frodo noch nicht rankam. Doch Sam befürchtete, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis er auch hier einen Weg finden würde...
Und dann kam vor ungefähr acht Wochen noch die kleine Rose dazu und erweiterte die Kinderschar der Gamdschies. Sam bewunderte oft Roses Haarpracht. Schon kurz nach ihrer Geburt hatte die Kleine ein paar ordentliche Haare auf dem Kopf, die sich an der einen oder anderen Stelle schon kringelten und kleine Löckchen bildeten.
Über Elanors erste Begegnung mit Rose schmunzelte Sam öfters. Zuerst blickte sie sehr zweifelnd auf das kleine Bündel, das Rosie in den Armen hielt und stellte sehr mürrisch fest: "Das hat ja gar keine Zähne! Es sieht komisch aus."
Sam hatte ihr dann erklärt, dass die Zähne erst noch wachsen und hatte sie auf Roses kleine Händchen aufmerksam gemacht, die noch ganz schrumplig waren, weil es erst kurz nach der Geburt war. Elanor hatte daraufhin den Fehler gemacht und einen ihrer Finger in Roses geöffnetes Händchen gelegt. Die Kleine hatte daraufhin die Hand sofort zugedrückt und hatte Elanor nicht mehr losgelassen. Elanor war daraufhin sehr erschreckt gewesen und meinte nur: "Es ist auch noch gefährlich, ich fasse es nie wieder an!"
Sam hatte ihr dann erklärt, dass sie früher genauso zahnlos ausgesehen hat, und dass es was völlig normales ist, wenn Babys etwas greifen und es nicht wieder loslassen. "Genau so warst du auch mal", hatte Sam gesagt, doch das wollte Elanor ihm überhaupt nicht glauben. Sie stand bei dieser Behauptung ihres Vaters vor ihm, verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper, zog eine ordentliche Schnute und schmollte eine ganze Zeit vor sich hin.
Frodo lag immer noch in seinem Bett und lauschte dem Rumoren der Kinder. Er lag einfach nur da, lauschte und genoss die Sonne. Er war noch immer etwas verschlafen, denn der Abend gestern war lang gewesen. Nachdem Rosie gestern die Kinder ins Bett gebracht hatte und Frodo zusammen mit Sam das Geschirr vom Abendbrot gespült hatte, hatte Sam vorgeschlagen, sich noch auf ein Glas Wein zusammenzusetzen. Stundenlang saßen sie dann da, und redeten über die verschiedensten Dinge. Rosie verschwand dann irgendwann ins Bett und Frodo und Sam blieben noch für sich allein. Sie saßen mit Wein und Pfeife und merkten überhaupt nicht, wie schnell die Zeit verging, während sie sich immer noch unterhielten.
Frodo hatte Sam berichtet, wie glücklich er war, wieder in Mittelerde zu sein und mit ihm und seiner Familie in Beutelsend zu wohnen. Er hatte Sam wieder einmal erzählt, wie und warum er nach Valinor aufgebrochen war und wie er wieder umgekehrt war. Denn eine Trennung von seinem besten Freund Sam, die für immer andauern sollte, konnte und wollte er nicht ertragen. Er war wieder umgekehrt, war zurückgekommen, kurz bevor er sein Ziel Valinor erreicht hatte. Wie oft schon hatte Frodo Sam diese Geschichte erzählt und er liebte es, sie immer wieder von neuem zu erzählen. Er hielt die Rückkehr nach Mittelerde für eine seiner besten Entscheidungen, die er seit dem Ringkrieg getroffen hatte. Zu Anfang noch hatte er geglaubt, die ganzen Erlebnisse, Erfahrungen und Ängste könnten ihn wieder einholen, wenn er nach Mittelerde zurückkehrte. Doch er war bereit dieses Risiko einzugehen, er wollte es versuchen. Er wollte die Vergangenheit endlich hinter sich lassen. Und er merkte schnell, dass ihm das auch größtenteils gelang.
Zuerst wunderte sich Frodo darüber, wie schnell das ging. Sicher konnte er die Erlebnisse aus dem Ringkrieg nie ganz vergessen, denn ihm waren nicht nur seelische Narben geblieben, sondern auch äußerliche, die ihn stets an den Ringkrieg erinnerten und ihn nie ganz vergessen lassen würden.
Doch er hatte gelernt, nachdem er nach Mittelerde zurückgekehrt war, die Erlebnisse aus der Vergangenheit größtenteils zu verdrängen und sich auf sein jetziges Leben zu konzentrieren. In Mittelerde brauchte er sich nun nicht mehr zu fürchten, denn es gab keine schlimme Bedrohung mehr. Hier und da streiften zwar noch einige Orks durch das Land, aber sie waren herrenlos und hielten sich nur in kleinen Gruppen auf. Meist stellten sie auch keine Bedrohung dar, sondern suchten lediglich etwas essbares, das meistens aus ein paar unglücklichen Tieren bestand, die gerade zufällig ihren Weg kreuzten. Doch normalerweise stellten sie keine Gefahr dar, und auch sonst gab es nichts, was die Freiheit und den Frieden Mittelerdes bedrohen könnte.
Sam hatte Frodo anfangs sehr geholfen wieder ein normales Leben zu führen, denn obwohl Sam nicht der Ringträger gewesen war, hatte auch er viel durchgemacht in den Zeiten des Ringkrieges. Und auch er schaffte es damit in Frieden zu leben, und Frodo wollte es ihm gleichtun.
Frodo konnte nicht verläumnen, dass manche Nächte eine reinste Qual für ihn waren, denn in der Nacht holten ihn die Erinnerungen durch die Träume wieder ein. Dagegen konnte er sich dann nicht wehren, dann musste er es ertragen und niemand war da, der ihm dabei half. Wenn die alten Erinnerungen und die Ängste in der Nacht wieder aufloderten und die Vergangenheit nach ihm zu greifen schien...
Doch Frodo stand auch das durch. Der kommende Tag half ihm dann immer dabei die Ängste in der Nacht zu vergessen. Frodo erzählte auch das an dem gestrigen Abend und Sam hörte aufmerksam zu.
Sam seinerseits hatte Frodo, nachdem er mit seinen Erzählungen fertig gewesen war berichtet, wie sehr er in den Wochen gelitten hatte, als Frodo auf dem Weg nach Valinor gewesen war und Sam es für eine ewig andauernde Trennung gehalten hatte. Die Tatsache für Sam Frodo nie mehr wiederzusehen, war mehr als schlimm gewesen, doch er hatte ebenso verstanden, warum Frodo zuerst vorhatte Mittelerde zu verlassen.
An einem Abend dann, als Sam mit einer Pfeife an einem kleinen Tisch gesessen hatte, völlig in Gedanken versunken war und mit halbem Ohr dem starken Regen lauschte, der konstant gegen die Fensterscheibe prasselte, hatte es plötzlich an der Tür geklopft. Als Sam sie dann geöffnet hatte, wollte er seinen Augen nicht trauen. Er dachte schon, er würde träumen, mit jedem hätte er gerechnet, aber nicht mit der Gestalt, die da jetzt vor der Tür stand. Es war Frodo gewesen, der eigentlich in Valinor sein sollte, und von dem Sam dachte, er würde ihn nie wieder sehen. Er sah erschöpft aus, war völlig durchnässt und zitterte vor Kälte am ganzen Leib. An seinen Locken rann der Regen in vielen schnellen Tropfen herunter. Sam war unfähig gewesen auch nur ein Wort zu sagen, er stand nur da und starrte Frodo an, er wollte nicht glauben, dass er wirklich vor ihm stand. Als Frodo einige Momente vor der Tür verweilt hatte und Sam ebenfalls nur angesehen hatte sagte er zitternd: "Sam ich bin wieder Heim gekommen!"
Sam konnte immer noch nichts sagen, er wurde derart von Glück und Freude durchströmt, Frodo endlich wieder bei sich zu haben, dass er nicht fähig war einen Ton rauszubringen. Stattdessen ging er auf ihn zu und schloss ihn so fest in seine Arme, dass er Frodos Herzschlag schon an seinem Körper spüren konnte. Minutenlang standen die Hobbits in fester Umarmung draußen im Regen, und schienen gar nicht zu merken, wie sie immer mehr durchnässten. Das Wasser, das an ihren Gesichtern hinunter rann, vermischte sich mit Tränen der Freude und sie konnten gegenseitig ihren Atem hören, der immer wieder von Schluchzern unterbrochen wurde. Nach einer ganzen Zeit dann hatten sie wieder voneinander ab gelassen und sahen sich nur gegenseitig tief in die Augen. "Du bist wieder da", flüsterte Sam und konnte es immer noch nicht richtig glauben.
"Ja, und ich würde auch gerne bleiben, wenn es Rosie und dich nicht stört."
"Stört" wiederholte Sam ungläubig und seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist, du glaubst gar nicht, wie ich mir das gewünscht habe."
"Wahrscheinlich so sehr, wie ich mir gewünscht habe wieder bei dir zu sein. Deshalb bin ich auch wieder zurückgekehrt", entgegnete Frodo und lächelte.
Dann steckte plötzlich Rosie ihren Kopf aus der Tür und sah ebenfalls mehr als überrascht aus. "Frodo? Wie ist das möglich?" Sie stand ebenfalls einen Augenblick da und versicherte sich, dass ihre Augen sich nicht täuschten. "Ich dachte, wir würden dich nie mehr wiedersehen! Ich freue mich ja so, dass du wieder da bist, aber was steht ihr denn hier draußen im Regen, kommt doch endlich rein!"
Der folgende Abend und die folgende Nacht waren mit die schönste, die Sam je erlebt hatte. Frodo erzählte von dem Weg nach Valinor, und was ihn veranlasst hatte wieder umzukehren. Sie saßen die ganze Zeit vor dem Feuer, dass gemütlich im Kamin vor sich hinknisterte und Sam war so froh Frodo wiederzuhaben, dass er die aufsteigende Müdigkeit nicht im Geringsten wahrnahm.
Frodo lächelte, als er jetzt, am 12 Oktober, über fünf Jahre danach, in seinem Bett lag und sich wieder an diesen Abend erinnerte. Sam hatte es ihm gestern Nacht wieder erzählt, was er empfunden hatte, als er da plötzlich wieder vor der Tür stand.
Frodo lauschte. Noch immer ermahnte Sam eins der Kinder. Dann polterte es heftig und Frodo war sich fast sicher, dass der kleine Frodo mal wieder irgendwas durch den Raum geworfen hatte. Dann hörte er Rosie, die schimpfte und sagte, dass das Frühstück fertig wäre. Dann überschlugen sich die Stimmen von Elanor und Frodo, die darum stritten, wer denn nun Frodo wecken dürfte. Während Elanor zahllose Gründe nannte, warum sie heute an der Reihe war, schrie der kleine Frodo mit kindlicher Stimme immer nur "Aber ich will Onkel Frodo wecken!"
Sam ordnete an, dass niemand Frodo wecken sollte, denn nach der kurzen Nacht könnte er ruhig noch etwas schlafen. Doch noch während Sam das sagte, hörte Frodo aus seinem Bett heraus auch schon Schritte in Richtung seines Zimmers trappeln. Er schloss wieder die Augen und stellte sich schlafend, denn er wusste, wie viel Freude es den Kindern bereitete ihn zu wecken. Sam brüllte noch irgendwas hinterher, doch die Tür zu Frodos Zimmer öffnete sich auch schon, und herein trat Elanor und hinter ihr krabbelte der kleine Frodo. Elanor hüpfte sofort in Frodos Bett hinein, setzte sich auf seinen Bauch und rüttelte mit ihren Händen an Frodos Schultern. Dabei rief sie immer wieder freudig: "Aufstehen Onkel Frodo, es ist schon ganz spät!"
Frodo tat so, als würde er immer noch schlafen und die Kleine wurde immer aufgedrehter. Dann blinzelte er und Elanor ging von ihm runter und hüpfte ausgelassen auf seinem Bett rum. Der kleine Frodo krabbelte an die Bettkante und versuchte ebenfalls auf das Bett zu klettern, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. Er verzog das Gesicht und begann zu weinen und Frodo hob den Kleinen zu sich ins Bett und lächelte, als der Kleine sich die Tränen wegwischte und dann verkündete: "Elanor ist doof, ich wollte dich doch wecken!"
"Aber du hast mich doch geweckt. Ihr habt mich beide ganz toll geweckt!"
Daraufhin stürzten sich dann beide Kinder juchzend auf ihn und fingen an ihn zärtlich zu kneifen und zu necken. Frodo teilte ebenfalls aus, indem er Elanor die Decke über den Kopf warf und den kleinen Frodo am Bauch kitzelte. Die Kinder quietschten vor Vergnügen und als Sam seinen Kopf durch die Tür streckte um die Kinder aus dem Zimmer zu holen, bekam er von Elanor ein Kissen ins Gesicht geworfen. Daraufhin brach bei allen ein großes Gelächter aus und Sam warf schließlich das Kissen zurück, doch traf er dabei leider keins seiner Kinder, so wie es eigentlich beabsichtigt war, sondern Frodo, der keine Möglichkeit hatte dem Geschoss auszuweichen, weil der kleine Frodo auf seinem Schoß saß. Das war der Anlass dazu, dass Frodo seinerseits diesmal auch Sam als Ziel nahm, und bald war eine heftige Kissenschlacht im Gange ,bei der auch Frodo und Sam mit lautem Lachen kräftig mitmischten.
Nach einer Weile hörte man dann Rosie aus der Küche rufen, sie mögen doch bitte endlich zum Frühstück kommen. Erst dann wurden die Kissen beiseite gelegt und alle machten sich daran mit einem breiten Grinsen im Gesicht Frodos Zimmer zu verlassen und in die Küche zu gehen, wo Rosie schon ungeduldig mit der kleinen Rose auf dem Arm wartete. "Wie seht ihr denn alle aus" fragte sie mit einem kritischen Blick, als sie die völlig zerzausten Haare von allen sah. Von den vielen Kissentreffern hatten alle mehr als eine Sturmfrisur. Frodo hatte den kleinen Frodo auf dem Arm und begrüßte Rosie mit einem fröhlichen "Guten Morgen." Rasch wurde von Elanor berichtet, was sich in Frodos Zimmer zugetragen hatte und Rosie schüttelte nur ungläubig, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, den Kopf, als sie hörte, dass auch Sam und Frodo mitgemacht hatten und sogar großen Spaß daran hatten sich mit den Kissen abzuwerfen. Schließlich setzten sich alle an den reichlich gedeckten Tisch und begannen damit, hungrig das Frühstück zu verzehren.
Der kleine Frodo hatte riesigen Spaß daran einen großen, roten Apfel auf Elanors Teller zu werfen und amüsierte sich prächtig, als das Essen nach dem Treffer auf dem gesamten Tisch verstreut lag. Rosie ermahnte ihn des öfteren, er solle doch endlich einmal stillsitzen und in Ruhe aufessen, doch der Kleine wollte einfach nicht hören. Stattdessen zappelte er wild auf dem Stuhl herum, streckte immer wieder beide Arme in die Höhe und forderte alle auf, doch mal zu gucken, wie groß er schon wäre. Elanor wies daraufhin, dass auch sie schon eine beachtliche Größe erreicht hätte, und beschwerte sich, dass das niemand beachten würde. Sam streichelte sie daraufhin über den Kopf und sagte: "Aber, du bist doch mein großes Mädchen!" Das stellte Elanor dann sehr zufrieden.
"Und, steht heute etwas an, das erledigt werden muss", fragte Frodo und sah Sam aufmerksam an, der sehr damit beschäftigt war, ein Stück Kuchen zu verzehren.
"Du könntest dich mal um Elanors Schrank kümmern, da ist schon vor zwei Wochen der Griff abgefallen", meinte Rosie an Sam gewand, noch ehe jemand anderes irgendetwas antworten konnte. Sam sah sie daraufhin mit einem etwas vorwurfsvollen Blick an und antwortete dann: "Aber Rosie, schau dir doch das Wetter an! Es ist so schön draußen, da ließe sich noch etwas im Garten machen, anstatt jetzt in der Stube zu sitzen und den Schrank zu reparieren."
Als er jedoch merkte, dass Rosie ihn etwas mürrisch ansah, sagte er: "Ich könnte ja den Schrank heute Abend, wenn es dunkel ist reparieren."
Rosie lächelte. "Schon gut, tu, was du nicht lassen kannst, aber wenn du Zeit hast, könntest du ja mal nach dem Schrank sehen."
Frodo und Sam lächelten sich an. "Was gibt es denn im Garten zu tun, kann ich vielleicht was helfen", fragte Frodo und sah amüsiert auf den kleinen Frodo, der sich gerade reichlich von dem Teller seines Onkels bediente. Frodo ließ den Kleinen jedoch verweilen und schüttelte den Kopf, als Sam gerade seinen Sohn auffordern wollte, die Hände auf seinem eigenen Teller zu lassen. "Schon in Ordnung", flüsterte er. "Was hast du denn nun heute im Garten vor?"
Sam sah mit einem Kopfschütteln auf seinen keinen Sohn, der mit übervollen Backen Frodos Teller leer putzte und den es nicht im geringsten zu kümmern schien, dass das Essen jemand andres gehörte.
"Ich hatte heute eigentlich vor, die welken Rosen abzuschneiden, das Gras könnte mal wieder gekürzt werden und von dem Apfelbaum wird es Zeit die Äpfel zu ernten. Rosie wollte Apfelkuchen backen und wenn ich nicht bald die Äpfel abernte, werden noch die Vögel darauf aufmerksam."
"Ich kann dir ja helfen", schlug Frodo bereitwillig vor, "zu zweit macht die Arbeit doch viel mehr Spaß."
"Ich kann auch helfen", mischte sich der kleine Frodo sofort ein.
"Du wirst jetzt erst mal gebadet", sagte Rosie und zeigte auf den kleinen Frodo, "wenn ich schon wieder sehe, wo du überall den Kuchen hast...
Mir scheint, als hättest du deinen Mund nicht einmal getroffen."
Der kleine Frodo grinste über beide Ohren und stopfte sich noch etwas in den Mund.
"Ich habe einen Vorschlag", sagte Sam. "Rosie geht jetzt die Kinder baden, Frodo und ich räumen den Tisch ab und dann gehen er und ich raus in den Garten." Damit waren alle einverstanden, die Kinder liebten Baden und liefen schon eilig los. Rosie begann damit einen Topf mit Wasser im Kamin heiß zu machen, und Sam holte aus einer Abstellkammer einen großen Holztrog, in dem Frodo und Elanor immer badeten. Die kleine Rose wurde in der Nähe auf einen weichen Teppich aus Schafwolle gelegt, damit Rosie sie immer im Blickfeld haben konnte, während sie die Kinder badete.
Frodo war indes in der Küche schon zu Gange mit abräumen und machte sich danach auf in sein Zimmer, um sich anzuziehen. Als er es betrat schmunzelte er, überall lagen die Kissen verstreut, die Decke lag auf dem Boden und Kleidungsstücke waren überall im Zimmer verteilt. Der Hobbit blickte sich um, das war eine Unordnung, aber er entschloss sich, sie nachher zu beseitigen. Heute Abend hatte er genügend Zeit dazu. Jetzt wollte er möglichst schnell hinaus, denn das schöne Wetter hatte eine Anziehungskraft auf Frodo. Es würde ein wundervoller Tag werden, dessen war sich Frodo sicher. Bei dem schönen Wetter draußen im Garten an der frischen Luft und heute Abend vielleicht wieder am warmen Kamin mit Rosie und Sam. Ja, diesen Tag würde er so richtig genießen. Er war voller Freude über alles, was um ihn herum geschah.
Hinweis: In dieser Geschichte ist nicht alles endgültig... Der Titel sagt bereits einiges...
Ein wunderschöner Frühling und ein prachtvoller und warmer Sommer lag hinter Frodo und nun hatte sich seit ein paar Wochen der Herbst im Land niedergelassen. Es war der Morgen des 12. Oktobers, als Frodo noch ziemlich verschlafen die Augen aufschlug. Die Sonne schien hell durch ein kleines Fenster und der Hobbit kniff die Augen zusammen, weil er von ihr geblendet wurde. Trotzdem es bereits Herbst war, gab es nicht das geringste Anzeichen auf schlechtes Wetter. Ganz im Gegenteil, bisher war es immer noch sehr warm und die Sonne schien sich überhaupt nicht von dem Herbst und seinem normalerweise schlechtem Wetter verdrängen zu lassen. Frodo genoss es mit fast geschlossenen Augen, wie die Strahlen sein Gesicht wärmten.
"Was für ein schöner Morgen", dachte der Hobbit und hörte schon Sam, Rosie und die Kinder in den Nebenräumen poltern. Sam rief irgendwas von "Setz dich hin, sonst fällst du runter" und Rosie murmelte irgendwas wie "Hör auf deinen Papa und sei artig."
Frodo lächelte. Sam und seine Familie waren einfach nur wunderbar. Elanor war mit ihren vier Jahren die Älteste und machte eigentlich nie das, was sie sollte, aber gerade deswegen war sie so liebenswert. Der kleine Frodo war im Grunde genauso, nur konnte man ihn mit Belohnungen manchmal doch noch davon überzeugen das zu tun, was er sollte. Er war zwei und bewegte sich abwechselnd mit krabbeln und einer recht schwankenden Gangart fort. Er hatte auch die Angewohnheit alle Dinge durch die Gegend zu werfen und Schubladen und Kisten leer zu räumen und deren Inhalte auf dem gesamten Boden zu verteilen. Wenn Sam dann in das Zimmer kam, indem sich der kleine Frodo befand, eröffnete sich ihm ein wahrer Hindernisparcours, und bis Sam es geschafft hatte über die vielen Gegenstände hinweg zu balancieren, war Frodo schon juchzend ins nächste Zimmer gekrabbelt und fuhr dort mit seiner Arbeit fort. Gefährliche und wichtige Gegenstände wurden deshalb in die höher liegenden Regale verfrachtet, wo Frodo noch nicht rankam. Doch Sam befürchtete, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis er auch hier einen Weg finden würde...
Und dann kam vor ungefähr acht Wochen noch die kleine Rose dazu und erweiterte die Kinderschar der Gamdschies. Sam bewunderte oft Roses Haarpracht. Schon kurz nach ihrer Geburt hatte die Kleine ein paar ordentliche Haare auf dem Kopf, die sich an der einen oder anderen Stelle schon kringelten und kleine Löckchen bildeten.
Über Elanors erste Begegnung mit Rose schmunzelte Sam öfters. Zuerst blickte sie sehr zweifelnd auf das kleine Bündel, das Rosie in den Armen hielt und stellte sehr mürrisch fest: "Das hat ja gar keine Zähne! Es sieht komisch aus."
Sam hatte ihr dann erklärt, dass die Zähne erst noch wachsen und hatte sie auf Roses kleine Händchen aufmerksam gemacht, die noch ganz schrumplig waren, weil es erst kurz nach der Geburt war. Elanor hatte daraufhin den Fehler gemacht und einen ihrer Finger in Roses geöffnetes Händchen gelegt. Die Kleine hatte daraufhin die Hand sofort zugedrückt und hatte Elanor nicht mehr losgelassen. Elanor war daraufhin sehr erschreckt gewesen und meinte nur: "Es ist auch noch gefährlich, ich fasse es nie wieder an!"
Sam hatte ihr dann erklärt, dass sie früher genauso zahnlos ausgesehen hat, und dass es was völlig normales ist, wenn Babys etwas greifen und es nicht wieder loslassen. "Genau so warst du auch mal", hatte Sam gesagt, doch das wollte Elanor ihm überhaupt nicht glauben. Sie stand bei dieser Behauptung ihres Vaters vor ihm, verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper, zog eine ordentliche Schnute und schmollte eine ganze Zeit vor sich hin.
Frodo lag immer noch in seinem Bett und lauschte dem Rumoren der Kinder. Er lag einfach nur da, lauschte und genoss die Sonne. Er war noch immer etwas verschlafen, denn der Abend gestern war lang gewesen. Nachdem Rosie gestern die Kinder ins Bett gebracht hatte und Frodo zusammen mit Sam das Geschirr vom Abendbrot gespült hatte, hatte Sam vorgeschlagen, sich noch auf ein Glas Wein zusammenzusetzen. Stundenlang saßen sie dann da, und redeten über die verschiedensten Dinge. Rosie verschwand dann irgendwann ins Bett und Frodo und Sam blieben noch für sich allein. Sie saßen mit Wein und Pfeife und merkten überhaupt nicht, wie schnell die Zeit verging, während sie sich immer noch unterhielten.
Frodo hatte Sam berichtet, wie glücklich er war, wieder in Mittelerde zu sein und mit ihm und seiner Familie in Beutelsend zu wohnen. Er hatte Sam wieder einmal erzählt, wie und warum er nach Valinor aufgebrochen war und wie er wieder umgekehrt war. Denn eine Trennung von seinem besten Freund Sam, die für immer andauern sollte, konnte und wollte er nicht ertragen. Er war wieder umgekehrt, war zurückgekommen, kurz bevor er sein Ziel Valinor erreicht hatte. Wie oft schon hatte Frodo Sam diese Geschichte erzählt und er liebte es, sie immer wieder von neuem zu erzählen. Er hielt die Rückkehr nach Mittelerde für eine seiner besten Entscheidungen, die er seit dem Ringkrieg getroffen hatte. Zu Anfang noch hatte er geglaubt, die ganzen Erlebnisse, Erfahrungen und Ängste könnten ihn wieder einholen, wenn er nach Mittelerde zurückkehrte. Doch er war bereit dieses Risiko einzugehen, er wollte es versuchen. Er wollte die Vergangenheit endlich hinter sich lassen. Und er merkte schnell, dass ihm das auch größtenteils gelang.
Zuerst wunderte sich Frodo darüber, wie schnell das ging. Sicher konnte er die Erlebnisse aus dem Ringkrieg nie ganz vergessen, denn ihm waren nicht nur seelische Narben geblieben, sondern auch äußerliche, die ihn stets an den Ringkrieg erinnerten und ihn nie ganz vergessen lassen würden.
Doch er hatte gelernt, nachdem er nach Mittelerde zurückgekehrt war, die Erlebnisse aus der Vergangenheit größtenteils zu verdrängen und sich auf sein jetziges Leben zu konzentrieren. In Mittelerde brauchte er sich nun nicht mehr zu fürchten, denn es gab keine schlimme Bedrohung mehr. Hier und da streiften zwar noch einige Orks durch das Land, aber sie waren herrenlos und hielten sich nur in kleinen Gruppen auf. Meist stellten sie auch keine Bedrohung dar, sondern suchten lediglich etwas essbares, das meistens aus ein paar unglücklichen Tieren bestand, die gerade zufällig ihren Weg kreuzten. Doch normalerweise stellten sie keine Gefahr dar, und auch sonst gab es nichts, was die Freiheit und den Frieden Mittelerdes bedrohen könnte.
Sam hatte Frodo anfangs sehr geholfen wieder ein normales Leben zu führen, denn obwohl Sam nicht der Ringträger gewesen war, hatte auch er viel durchgemacht in den Zeiten des Ringkrieges. Und auch er schaffte es damit in Frieden zu leben, und Frodo wollte es ihm gleichtun.
Frodo konnte nicht verläumnen, dass manche Nächte eine reinste Qual für ihn waren, denn in der Nacht holten ihn die Erinnerungen durch die Träume wieder ein. Dagegen konnte er sich dann nicht wehren, dann musste er es ertragen und niemand war da, der ihm dabei half. Wenn die alten Erinnerungen und die Ängste in der Nacht wieder aufloderten und die Vergangenheit nach ihm zu greifen schien...
Doch Frodo stand auch das durch. Der kommende Tag half ihm dann immer dabei die Ängste in der Nacht zu vergessen. Frodo erzählte auch das an dem gestrigen Abend und Sam hörte aufmerksam zu.
Sam seinerseits hatte Frodo, nachdem er mit seinen Erzählungen fertig gewesen war berichtet, wie sehr er in den Wochen gelitten hatte, als Frodo auf dem Weg nach Valinor gewesen war und Sam es für eine ewig andauernde Trennung gehalten hatte. Die Tatsache für Sam Frodo nie mehr wiederzusehen, war mehr als schlimm gewesen, doch er hatte ebenso verstanden, warum Frodo zuerst vorhatte Mittelerde zu verlassen.
An einem Abend dann, als Sam mit einer Pfeife an einem kleinen Tisch gesessen hatte, völlig in Gedanken versunken war und mit halbem Ohr dem starken Regen lauschte, der konstant gegen die Fensterscheibe prasselte, hatte es plötzlich an der Tür geklopft. Als Sam sie dann geöffnet hatte, wollte er seinen Augen nicht trauen. Er dachte schon, er würde träumen, mit jedem hätte er gerechnet, aber nicht mit der Gestalt, die da jetzt vor der Tür stand. Es war Frodo gewesen, der eigentlich in Valinor sein sollte, und von dem Sam dachte, er würde ihn nie wieder sehen. Er sah erschöpft aus, war völlig durchnässt und zitterte vor Kälte am ganzen Leib. An seinen Locken rann der Regen in vielen schnellen Tropfen herunter. Sam war unfähig gewesen auch nur ein Wort zu sagen, er stand nur da und starrte Frodo an, er wollte nicht glauben, dass er wirklich vor ihm stand. Als Frodo einige Momente vor der Tür verweilt hatte und Sam ebenfalls nur angesehen hatte sagte er zitternd: "Sam ich bin wieder Heim gekommen!"
Sam konnte immer noch nichts sagen, er wurde derart von Glück und Freude durchströmt, Frodo endlich wieder bei sich zu haben, dass er nicht fähig war einen Ton rauszubringen. Stattdessen ging er auf ihn zu und schloss ihn so fest in seine Arme, dass er Frodos Herzschlag schon an seinem Körper spüren konnte. Minutenlang standen die Hobbits in fester Umarmung draußen im Regen, und schienen gar nicht zu merken, wie sie immer mehr durchnässten. Das Wasser, das an ihren Gesichtern hinunter rann, vermischte sich mit Tränen der Freude und sie konnten gegenseitig ihren Atem hören, der immer wieder von Schluchzern unterbrochen wurde. Nach einer ganzen Zeit dann hatten sie wieder voneinander ab gelassen und sahen sich nur gegenseitig tief in die Augen. "Du bist wieder da", flüsterte Sam und konnte es immer noch nicht richtig glauben.
"Ja, und ich würde auch gerne bleiben, wenn es Rosie und dich nicht stört."
"Stört" wiederholte Sam ungläubig und seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist, du glaubst gar nicht, wie ich mir das gewünscht habe."
"Wahrscheinlich so sehr, wie ich mir gewünscht habe wieder bei dir zu sein. Deshalb bin ich auch wieder zurückgekehrt", entgegnete Frodo und lächelte.
Dann steckte plötzlich Rosie ihren Kopf aus der Tür und sah ebenfalls mehr als überrascht aus. "Frodo? Wie ist das möglich?" Sie stand ebenfalls einen Augenblick da und versicherte sich, dass ihre Augen sich nicht täuschten. "Ich dachte, wir würden dich nie mehr wiedersehen! Ich freue mich ja so, dass du wieder da bist, aber was steht ihr denn hier draußen im Regen, kommt doch endlich rein!"
Der folgende Abend und die folgende Nacht waren mit die schönste, die Sam je erlebt hatte. Frodo erzählte von dem Weg nach Valinor, und was ihn veranlasst hatte wieder umzukehren. Sie saßen die ganze Zeit vor dem Feuer, dass gemütlich im Kamin vor sich hinknisterte und Sam war so froh Frodo wiederzuhaben, dass er die aufsteigende Müdigkeit nicht im Geringsten wahrnahm.
Frodo lächelte, als er jetzt, am 12 Oktober, über fünf Jahre danach, in seinem Bett lag und sich wieder an diesen Abend erinnerte. Sam hatte es ihm gestern Nacht wieder erzählt, was er empfunden hatte, als er da plötzlich wieder vor der Tür stand.
Frodo lauschte. Noch immer ermahnte Sam eins der Kinder. Dann polterte es heftig und Frodo war sich fast sicher, dass der kleine Frodo mal wieder irgendwas durch den Raum geworfen hatte. Dann hörte er Rosie, die schimpfte und sagte, dass das Frühstück fertig wäre. Dann überschlugen sich die Stimmen von Elanor und Frodo, die darum stritten, wer denn nun Frodo wecken dürfte. Während Elanor zahllose Gründe nannte, warum sie heute an der Reihe war, schrie der kleine Frodo mit kindlicher Stimme immer nur "Aber ich will Onkel Frodo wecken!"
Sam ordnete an, dass niemand Frodo wecken sollte, denn nach der kurzen Nacht könnte er ruhig noch etwas schlafen. Doch noch während Sam das sagte, hörte Frodo aus seinem Bett heraus auch schon Schritte in Richtung seines Zimmers trappeln. Er schloss wieder die Augen und stellte sich schlafend, denn er wusste, wie viel Freude es den Kindern bereitete ihn zu wecken. Sam brüllte noch irgendwas hinterher, doch die Tür zu Frodos Zimmer öffnete sich auch schon, und herein trat Elanor und hinter ihr krabbelte der kleine Frodo. Elanor hüpfte sofort in Frodos Bett hinein, setzte sich auf seinen Bauch und rüttelte mit ihren Händen an Frodos Schultern. Dabei rief sie immer wieder freudig: "Aufstehen Onkel Frodo, es ist schon ganz spät!"
Frodo tat so, als würde er immer noch schlafen und die Kleine wurde immer aufgedrehter. Dann blinzelte er und Elanor ging von ihm runter und hüpfte ausgelassen auf seinem Bett rum. Der kleine Frodo krabbelte an die Bettkante und versuchte ebenfalls auf das Bett zu klettern, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. Er verzog das Gesicht und begann zu weinen und Frodo hob den Kleinen zu sich ins Bett und lächelte, als der Kleine sich die Tränen wegwischte und dann verkündete: "Elanor ist doof, ich wollte dich doch wecken!"
"Aber du hast mich doch geweckt. Ihr habt mich beide ganz toll geweckt!"
Daraufhin stürzten sich dann beide Kinder juchzend auf ihn und fingen an ihn zärtlich zu kneifen und zu necken. Frodo teilte ebenfalls aus, indem er Elanor die Decke über den Kopf warf und den kleinen Frodo am Bauch kitzelte. Die Kinder quietschten vor Vergnügen und als Sam seinen Kopf durch die Tür streckte um die Kinder aus dem Zimmer zu holen, bekam er von Elanor ein Kissen ins Gesicht geworfen. Daraufhin brach bei allen ein großes Gelächter aus und Sam warf schließlich das Kissen zurück, doch traf er dabei leider keins seiner Kinder, so wie es eigentlich beabsichtigt war, sondern Frodo, der keine Möglichkeit hatte dem Geschoss auszuweichen, weil der kleine Frodo auf seinem Schoß saß. Das war der Anlass dazu, dass Frodo seinerseits diesmal auch Sam als Ziel nahm, und bald war eine heftige Kissenschlacht im Gange ,bei der auch Frodo und Sam mit lautem Lachen kräftig mitmischten.
Nach einer Weile hörte man dann Rosie aus der Küche rufen, sie mögen doch bitte endlich zum Frühstück kommen. Erst dann wurden die Kissen beiseite gelegt und alle machten sich daran mit einem breiten Grinsen im Gesicht Frodos Zimmer zu verlassen und in die Küche zu gehen, wo Rosie schon ungeduldig mit der kleinen Rose auf dem Arm wartete. "Wie seht ihr denn alle aus" fragte sie mit einem kritischen Blick, als sie die völlig zerzausten Haare von allen sah. Von den vielen Kissentreffern hatten alle mehr als eine Sturmfrisur. Frodo hatte den kleinen Frodo auf dem Arm und begrüßte Rosie mit einem fröhlichen "Guten Morgen." Rasch wurde von Elanor berichtet, was sich in Frodos Zimmer zugetragen hatte und Rosie schüttelte nur ungläubig, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, den Kopf, als sie hörte, dass auch Sam und Frodo mitgemacht hatten und sogar großen Spaß daran hatten sich mit den Kissen abzuwerfen. Schließlich setzten sich alle an den reichlich gedeckten Tisch und begannen damit, hungrig das Frühstück zu verzehren.
Der kleine Frodo hatte riesigen Spaß daran einen großen, roten Apfel auf Elanors Teller zu werfen und amüsierte sich prächtig, als das Essen nach dem Treffer auf dem gesamten Tisch verstreut lag. Rosie ermahnte ihn des öfteren, er solle doch endlich einmal stillsitzen und in Ruhe aufessen, doch der Kleine wollte einfach nicht hören. Stattdessen zappelte er wild auf dem Stuhl herum, streckte immer wieder beide Arme in die Höhe und forderte alle auf, doch mal zu gucken, wie groß er schon wäre. Elanor wies daraufhin, dass auch sie schon eine beachtliche Größe erreicht hätte, und beschwerte sich, dass das niemand beachten würde. Sam streichelte sie daraufhin über den Kopf und sagte: "Aber, du bist doch mein großes Mädchen!" Das stellte Elanor dann sehr zufrieden.
"Und, steht heute etwas an, das erledigt werden muss", fragte Frodo und sah Sam aufmerksam an, der sehr damit beschäftigt war, ein Stück Kuchen zu verzehren.
"Du könntest dich mal um Elanors Schrank kümmern, da ist schon vor zwei Wochen der Griff abgefallen", meinte Rosie an Sam gewand, noch ehe jemand anderes irgendetwas antworten konnte. Sam sah sie daraufhin mit einem etwas vorwurfsvollen Blick an und antwortete dann: "Aber Rosie, schau dir doch das Wetter an! Es ist so schön draußen, da ließe sich noch etwas im Garten machen, anstatt jetzt in der Stube zu sitzen und den Schrank zu reparieren."
Als er jedoch merkte, dass Rosie ihn etwas mürrisch ansah, sagte er: "Ich könnte ja den Schrank heute Abend, wenn es dunkel ist reparieren."
Rosie lächelte. "Schon gut, tu, was du nicht lassen kannst, aber wenn du Zeit hast, könntest du ja mal nach dem Schrank sehen."
Frodo und Sam lächelten sich an. "Was gibt es denn im Garten zu tun, kann ich vielleicht was helfen", fragte Frodo und sah amüsiert auf den kleinen Frodo, der sich gerade reichlich von dem Teller seines Onkels bediente. Frodo ließ den Kleinen jedoch verweilen und schüttelte den Kopf, als Sam gerade seinen Sohn auffordern wollte, die Hände auf seinem eigenen Teller zu lassen. "Schon in Ordnung", flüsterte er. "Was hast du denn nun heute im Garten vor?"
Sam sah mit einem Kopfschütteln auf seinen keinen Sohn, der mit übervollen Backen Frodos Teller leer putzte und den es nicht im geringsten zu kümmern schien, dass das Essen jemand andres gehörte.
"Ich hatte heute eigentlich vor, die welken Rosen abzuschneiden, das Gras könnte mal wieder gekürzt werden und von dem Apfelbaum wird es Zeit die Äpfel zu ernten. Rosie wollte Apfelkuchen backen und wenn ich nicht bald die Äpfel abernte, werden noch die Vögel darauf aufmerksam."
"Ich kann dir ja helfen", schlug Frodo bereitwillig vor, "zu zweit macht die Arbeit doch viel mehr Spaß."
"Ich kann auch helfen", mischte sich der kleine Frodo sofort ein.
"Du wirst jetzt erst mal gebadet", sagte Rosie und zeigte auf den kleinen Frodo, "wenn ich schon wieder sehe, wo du überall den Kuchen hast...
Mir scheint, als hättest du deinen Mund nicht einmal getroffen."
Der kleine Frodo grinste über beide Ohren und stopfte sich noch etwas in den Mund.
"Ich habe einen Vorschlag", sagte Sam. "Rosie geht jetzt die Kinder baden, Frodo und ich räumen den Tisch ab und dann gehen er und ich raus in den Garten." Damit waren alle einverstanden, die Kinder liebten Baden und liefen schon eilig los. Rosie begann damit einen Topf mit Wasser im Kamin heiß zu machen, und Sam holte aus einer Abstellkammer einen großen Holztrog, in dem Frodo und Elanor immer badeten. Die kleine Rose wurde in der Nähe auf einen weichen Teppich aus Schafwolle gelegt, damit Rosie sie immer im Blickfeld haben konnte, während sie die Kinder badete.
Frodo war indes in der Küche schon zu Gange mit abräumen und machte sich danach auf in sein Zimmer, um sich anzuziehen. Als er es betrat schmunzelte er, überall lagen die Kissen verstreut, die Decke lag auf dem Boden und Kleidungsstücke waren überall im Zimmer verteilt. Der Hobbit blickte sich um, das war eine Unordnung, aber er entschloss sich, sie nachher zu beseitigen. Heute Abend hatte er genügend Zeit dazu. Jetzt wollte er möglichst schnell hinaus, denn das schöne Wetter hatte eine Anziehungskraft auf Frodo. Es würde ein wundervoller Tag werden, dessen war sich Frodo sicher. Bei dem schönen Wetter draußen im Garten an der frischen Luft und heute Abend vielleicht wieder am warmen Kamin mit Rosie und Sam. Ja, diesen Tag würde er so richtig genießen. Er war voller Freude über alles, was um ihn herum geschah.
