Stellt euch vor, Eragon besiegt den König. Was passiert danach? In vielen Fanfiktions herrscht danach Frieden, so als ob ein Schalter umgelegt würde.
Aber kann es so einfach sein? Auch Kriege in unserer Welt sind nicht einfach vorbei, nur weil sich die Armee zurückzieht. Man muss nur in die Nachrichten schauen, Irak, Afghanistan…
Diese Geschichte soll zeigen, was mit den Überlebenden des Kriegs passiert, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben.
Natürlich gehören mir die Geschichte und die Charaktere aus dem Buch nicht. Nur die Personen, die euch unbekannt sind und die Idee, das ist meins ;)
Inhaltlich berücksichtigt die Story alles bis zum dritten Buch, da ich das vierte (noch) nicht kenne. Vielleicht kommen später auch Einflüsse oder Ideen des Vierten dazu, lange müssen wir ja nicht mehr drauf warten.
Genug geredet, jetzt wünsche ich allen Lesern ganz viel Spaß!
Prolog
Von oben betrachtet, von weit oben, sah es noch friedlich aus. Ameisen wuselten über den Erdboden, durch Senken und über Erhebungen, durch Pflanzen und über totes Holz, scheinbar chaotisch und ohne Sinn, doch wer sich die Mühe machte, genauer hinzuschauen, der erkannte die Ordnung dahinter. Es war eine seltsame Art von Schönheit.
Zwei Ameisenstaaten standen sich gegenüber, noch trennte sie ein kleiner Bereich Niemandsland, in dem sich nichts regte. Die vordersten Linien standen still, doch dahinter herrschte eine unglaubliche Bewegung.
Es war still.
Ein solches Aufeinandertreffen von Ameisen unterschiedlicher Staaten geschah tagtäglich in den endlosen Wäldern Alagaësias und endete meist mit dem Tod der schwächeren Gruppe.
Es war kalt.
Nur, das diese Ameisen Soldaten waren, kurz davor, übereinander herzufallen, sich gegenseitig zu töten, im Kampf um die Vorherrschaft, im Glauben an das Richtige.
Der endlose Kampf sollte heute entschieden werden.
„Er kommt, Eragon." Ein harmloser Satz, doch Nasuadas Stimme war angespannt. Eragon blickte auf und sein Inneres krampfte sich zusammen. Ein kleiner schwarzer Punkt am Himmel, kaum zu erkennen. Dahinter etwas Rotes.
Saphira neben ihm bewegte sich unruhig, ihr Schwanz peitschte wild hin und her. Wir werden dich zerreißen, Schwurbrecher, Drachenmörder, heute entkommst du nicht… steig auf Eragon, das wird der letzte Tag von diesem verfluchten Drachendieb.
Der Reiter zog sich in den Sattel. Saphira beschimpfte weiter den König. Ihre Wildheit erschreckte ihn ein wenig, und doch war er dankbar für die Entschlossenheit, die sie ausstrahlte.
Eragon lies den Blick ein letztes Mal umherschweifen. Roran stand neben Saphira, den Hammer in der Hand, in angespannter Erwartung. Bloëdhgarm trug eine ausdruckslose Maske. Die Augen der anderen Elfenmagier waren auf den schwarzen Drachen gerichtet, der Zorn über Oromis' und Glaedrs Tod brannte darin. Arya hingegen sah ihn direkt an. Ihr stummer Blick drückte Besorgnis aus, warnte ihn, vorsichtig zu sein, den König nicht zu unterschätzen.
Auch Nasuada sah ihn an. „Viel Glück, Eragon. Die Varden vertrauen auf dich."
Zuversicht erfüllte ihn. Er trug die Kraft eines ganzen Königreichs bei sich. Sein Ring, der Saphir am Knauf Brisingrs und die Diamanten in seinem Gürtel waren bis zum Bersten gefüllt mit Energie, die ihm die Menschen, Tiere und Pflanzen Surdas gespendet hatten.
Saphira schwang sich in die Luft. Eragon zog Brisingr.
.
