Erklärung: Diese Fanfic spielt nach der 7. Staffel. Damals ist Angel allerdings geblieben um das Amulett zu tragen. Spike hat an Buffy's Seite gekämpft. An Stelle von Spike, endete Angel als Staubhäufchen. Sunnydale überstand das ganze allerdings. Spike verließ Sunnydale, weil er glaubte Buffy sei in Trauer um Angel und würde auch nur diesen lieben. Buffy hatte nicht die Chance ihn zurückzuhalten, denn das Einzige, was er hinterließ, war ein Brief.
Heute führt Buffy eine scheinbar glückliche Beziehung. Sie ist nicht mehr die einzige Jägerin auf der Welt und kann sich somit anderen Dingen widmen. Das Jagen hat sie aber trotzdem nicht aufgegeben, allerdings weiß ihr Freund Mark davon nichts.
Don't know why-1-
(The Letter)
Here's a letter for you
but the words get confused
and the coversation dies.
Apologize for the past.
Talk some shit.
Take it back
Are we cursed to this life?
(Here's your letter – Blink 182)
Liebe Buffy,
ich weiß nicht annähernd, wie ich es dir sagen soll. Alles, was in den letzten Tagen geschehen ist, ist einfach zu verwirrend. Angel ist tot. Du bist nicht mehr die einzige Jägerin, die die Vampire in den Wahnsinn treibt und ich bin jetzt der einzige mit einer verdammten Seele.
Es ist schwer es dir zu sagen und es ist eben so schwer es zu tun: Buffy, ich werde gehen. Oder: Wenn du diesen Brief liest, werde ich bereits weg sein.
Ich weiß, ich habe oft gesagt, ich würde dich niemals alleine lassen, dich immer beschützen und immer für dich da sein. Ich weiß, dass wir uns in dieser letzten gemeinsamen Nacht sehr nahe gekommen sind, aber ich weiß auch, dass Angel dir immer näher gewesen ist. Viel näher. Nach wie vor liebe ich dich über alles. Und deshalb möchte ich dir nicht im Weg stehen. Trauere um Angel, aber vergiss mich. Vielleicht wirst du jetzt sagen, ich hätte für dich da sein müssen, in deiner Trauer, doch ich denke nicht, dass ich in der Lage gewesen wäre, ein paar nette Worte über ihn zu sagen. Du hast deine Freunde.
Du wirst wahrscheinlich wütend sein, vielleicht auch erleichtert.
Buffy, beginne ein neues Leben. Vergiss die Vergangenheit. Sei einfach Buffy. Sei glücklich, denn dann siehst du am schönsten aus.
Ich liebe dich,
William
Sehr wütend war sie damals gewesen. Nicht erleichtert, wie er vermutet hatte. Den Brief hatte sie im Keller gefunden. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebte. Sie hatte es während des Kampfes bemerkt. Immer wieder hatte sie angst um Spike gehabt und fürchtete sich vor der Vorstellung, er könnte tot sein. Um Angel hingegen hatte sie zwar getrauert, aber sie hatte auch bemerkt, dass Spike ihr mehr bedeutete.
Wie eine Verrückte war sie durch die Stadt gelaufen. Zu seiner alten Gruft, zu den Kirchen, ins Bronze, einfach überall hin. Doch er war verschwunden.
Sie hatte um ihn getrauert. Nicht um Angel. Monatelang. Immer wieder seinen Brief gelesen. Ihre Freunde wussten nicht, wie sie ihr helfen konnten. Jeder wusste, dass es wegen Spike war. Willow war es schließlich, die Buffy dazu bewegte, endlich das zu tun, was Spike von ihr verlangte: Leben. Willow hatte den Brief gelesen, es Buffy wieder und immer wieder erklärt, bis sie es verstanden hatte. Er hatte sie nicht so verlassen, wie Angel damals, weil er glaubte, dass sie ein normales Leben bräuchte, er hatte sie gar nicht verlassen. Spike ging einfach nur seinen Weg, weil er glaubte, Buffy wolle ihn nicht.
Buffy setzte es nun in die Tat um. Sie ging wieder zur Uni. Sie war zwar etwas älter als ihre Kommilitonen, weil sie ja ein paar Jahre verpasst hatte, aber das machte ihr nichts. Sie tat es für Spike. Sie gab die Hoffnung nicht auf ihn wiederzusehen. Doch schon bald musste sie sich eingestehen, dass es wohl eher unwahrscheinlich wäre. Amerika war groß. Die Welt noch größer. Spike konnte überall sein.
Ein Jahr verging und sie lernte Mark in der Cafeteria kennen. Er hatte sich einfach zu ihr gesetzt, sie angeschaut und gesagt, sie sähe hübsch aus. Ganz direkt. Fast wie Spike. Buffy war überwältigt gewesen. Nach ein paar Dates wurden sie ein Paar. Alles wurde perfekt, als Buffy nichts Negatives über ihn herausbekam. Keine Initiative, keine Dämonen. Nichts. Einfach nur Mark. Er war stinknormal, unter 100 und würde jeden für verrückt erklären, der ihm irgendwas von Dämonen erzählen würde. Er war einfach toll. Dawn mochte ihn, ihre Freunde mochten ihn. Es war perfekt.
„Buffy?" , hörte sie eine Stimme vom Flur.
Schnell legte sie den Brief zur Seite. Es war zwar schon 2 Jahre her, aber sie las ihn ab und dann noch.
„Ach, hier bist du. Was ist mit Bronze heute abend?", fragte Mark. Buffy nickte.
„Was hast du da?", fragte er
„Ähm, nichts. Lass uns ein bisschen spazieren gehen."
Er wusste, dass es dieser Brief gewesen war. Sie trug ihn oft mit sich herum. Am Anfang ihrer Beziehung öfter als jetzt. Doch alle paar Monate schien sie ihn zu lesen. Auf Nachfrage wollte sie ihm nie erzählen, was es für ein Brief sei. Als er einmal Willow danach gefragt hatte, hatte sie nur gesagt, es sei wichtig für Buffy.
Buffy war etwas zurückhaltend gewesen. Er hatte immer den ersten Schritt tun müssen, von der ersten Einladung, über den ersten Kuss, bis zur ersten gemeinsamen Nacht. Einmal hatte er sie darauf angesprochen. Er hatte sie gefragt, warum sie so zurückhaltend sei. Sie hatte nur geantwortet: „Ich bin zu oft verletzt worden." Später hatte sie ihm erzählt, sie habe die ganzen letzten Monate mit Liebeskummer verbracht.
Es war nicht normal für einen Lebenspartner, den anderen nach dem Vorgänger zu fragen, doch er tat es. Und musste feststellen, dass es Buffy guttat darüber zu reden. Sie erzählte davon, dass dieser Mann gegangen sei, weil er glaubte, sie liebte einen anderen. Sie offenbarte ihm, dass sie vor einiger Zeit eine rein sexuelle Beziehung gehabt hatten und später Freunde wurden. Als sei es ihm dann endlich gestehen wollte, dass sie ihn liebte, war er weg gewesen. Er wusste nichts über das Aussehen des Mannes, er wusste nicht, was ihre Freunde über ihn dachten, er wusste nicht, was für einen Charakter er gehabt hatte, er wusste nur seinen Namen: William.
All das hätte ihn stutzig machen müssen, doch er war sich sicher, Buffy liebte ihn genauso wie er sie.
Das einzig komische an Buffy war, dass sie manchmal in der Nacht nicht da war. Sie stand dann einfach auf, ging los und kam nach einiger Zeit zurück. Es fiel ihm auch schon mal auf, dass Mr. Giles von komischen dingen sprach, oder dass Willow und Kennedy zu eigenartigen Treffen fuhren. Er machte sich nichts daraus.
„Buffy, was ist das immer für ein Brief?", fragte er nun.
„Nicht wichtig.", murmelte sie.
„Doch, ist es. Warum sagst du mir nicht die Wahrheit?" Er klang verletzt.
„Es ist William's Abschiedsbrief.", sagte sie.
„Warum ist er so wichtig für dich? Er ist weg."
„Ich weiß, aber ich möchte ihn nicht vergessen."
„Buffy, das kann ich verstehen aber ich..."
„Hör zu, Mark, glaub nicht, dass du ein Ersatz bist. Ich liebe dich."
Daraufhin küsste Buffy ihn und Mark war sich sicher, sie meinte es ernst.
Am Abend trafen sich alle im Bronze. Buffy, Mark, Dawn, Willow, Kennedy, Andrew und Xander mit seiner neuen Freundin Michelle. Sie sah Anya ein bisschen ähnlich, ähnelte ihr vom Charakter und vom Witz aber in keinster Weise. Da erinnerte sie eher an Cordelia.
„Und? Was war bei euch heut so los?", fragte Buffy in die Runde.
„Was soll gewesen sein? Nichts natürlich.", sagte Dawn gelangweilt.
„Dawn. Du gehst jetzt zur Uni. Da wird sich doch was Aufregendes finden. Ich gehe auch hin und es ist gar nicht so langweilig.", sagte Buffy.
„Stimmt. Habe heute in einer Vorlesung mit Kelly Poker gespielt.", sagte Dawn.
„Was? Woher kannst du denn pokern?", fragte Buffy.
„Ähm, Spike hat's mir beigebracht.", sagte Dawn kleinlaut, weil sie Angst vor Buffy's Reaktion hatte.
„Wann hat er dir das denn beigebracht?", fragte Buffy ruhig.
„Damals, als du...na ja du weißt schon...für längere Zeit nicht da warst.", umschrieb Dawn Buffy's Tod.
Mark verfolgte das Gespräch aufmerksam. Etwas verwundert ihn. Als der Name Spike erwähnt wurde, schauten alle Buffy an. Sie schien davon nichts zu merken. Alle hatten wohl eine andere Reaktion von ihr auf diesen Namen erwartete. Wer war bloß Spike?
Sunnydale Friedhof:
„Verfluchte Chaos-Dämonen! Da kann man seine Gruft doch noch nicht mal für ein paar Jährchen alleine lassen.", fluchte ein bekannte Stimme durch die wohlbekannten vier Wände.
Er war jetzt 2 Jahre weg gewesen. Es war schön England einmal wiederzusehen. Doch er hatte etwas vermisst. Sunnydale, Buffy, den Krümel. Irgendetwas von dem Ganzen. Den Gipskopf sicher nicht, vielleicht Red. Er wusste es nicht. Er hatte sich vorgenommen ein paar Wochen zu bleiben und dann weiterzuziehen. Was sollte er auch sonst machen? Er hatte eine verfluchte Seele.
Er wollte sehen, ob mit Buffy alles in Ordnung war und dann wieder verschwinden. Sie sollte ihn nicht sehen. Er wollte nicht reden. Noch nicht. Vielleicht irgendwann.
Gemütlich schlenderte Spike die dunklen Straßen Sunnydale's entlang. Es hatte sich wirklich kaum etwas verändert. Alles war wie früher. Außer sein Leben hier.
Mark war gerade auf dem Weg zu seiner Wohnung, als zwei Typen ihn festhielten.
„Rück dein Geld raus!", schnauzte der eine ihn an.
„Ich hab nichts.", antwortete Mark.
„Soll ich dich erst verprügeln?" Daraufhin schlug ihn der eine Kerl in den Magen, bis Mark zu Boden ging. Er keuchte schwer und war kurz vor der Bewusstlosigkeit.
„Hey!", hörte er plötzlich eine Stimme rufen.
Die beiden Männer waren für einen Augenblick irritiert und ließen von Mark ab.
„Lasst ihn in Ruhe, klar?", knurrte der Mann die beiden an.
„Wieso sollten wir?", fragte der eine mutig.
„Weil ich euch sonst windelweich schlage."
„Versuchs doch!"
Gesagt getan. Zwei Minuten später waren die zwei verschwunden und der Unbekannte half Mark auf.
„Danke, du hast mir fast das Leben gerettet.", bedankte Mark sich.
„Kein Problem.", sagte der Typ, kramte in der Manteltasche seines Ledermantels und zündete sich eine Zigarette an.
„Ähm, kann ich mich irgendwie bedanken? Vielleicht möchtest du morgen mal bei mir vorbeikommen und wir trinken was?", fragte Mark.
„In Ordnung.", sagte der Typ.
„Ich heiße übrigens Mark."
„Kannst Will sagen."
Mark gab Will noch seine Adresse und dann gingen die beiden getrennte Wege. Ohne zu wissen, wen sie gerade getroffen hatten.
