Titel: Lower Your Shields And Surrender

Autor: ZaLa

Disclaimer: Weder die Jungs noch ST gehört uns. Sollte es aber, von Rechts wegen. :-)

Warnungen: lemon, angst, action, Relena

Pairings: 1x2x1, 3x4x3 und eine Überraschung! :-)

Kommentar: Tja, hier ist also das von euch so sehnsüchtig erwartete Sequel. Wir befürchten, daß das ebenfalls was längeres wird. 'g' Ok, ein paar kleine Infos am Anfang: es spielt ungefähr 9-10 Jahre nach RIF, so daß die Jungs jetzt ungefähr 25-26 Jahre alt sind. Wenn ihr sonst noch irgendwelche Fragen habt, schreibt uns nen Kommi und fragt. Falls ihr keine Fragen habt, schreibt uns trotzdem nen Kommi. Falls ihr mehr Kapitel haben wollt, schreibt uns nen Kommi. Falls ihr euch bei uns einschleimen wollt, schreibt uns nen Kommi. Falls ihr euch darüber beschweren wollt, das wir zu sehr nach Kommis betteln, schreibt uns nen Kommi. Falls nichts von all dem auf euch zutrifft, schreibt uns trotzdem nen Kommi. :-))))


Prolog

Hastig rannte Wufei in Richtung des Transporterraums Vier. Das Heulen der Sirenen tönte laut in den Korridoren des Hauptquartiers und brachte damit jeden einzelnen Preventer dazu, sich plötzlich schneller zu bewegen, selbst wenn er mit diesem speziellen Notfall überhaupt nichts zu tun hatte.

Atemlos öffnete Wufei die Tür des Transporterraums und stürmte hinein. Der diensthabende Preventer, der hinter der Transporterkonsole stand und mit fliegenden Fingern das Gerät bediente, blickte besorgt von seiner Tätigkeit auf.

„Agent Chang..."

„Haben Sie die beiden schon dort herausgeholt?" unterbrach Wufei den rangniedrigeren Agenten harsch.

„Ich bin gerade dabei, Sir. Ich hatte zunächst ein paar Schwierigkeiten die Signale der Agents Yuy und Maxwell zu erfassen, aber es ist mir soeben gelungen."

„Worauf warten Sie dann noch? Führen Sie den Transport schon durch!"

„Jawohl, Sir!" sagte der Mann leicht eingeschüchtert und wandte sich wieder der Bedienung des Transporters zu.

Wufei runzelte die Stirn während er sich der Transporterplattform zuwandte und auf das Erscheinen seiner beiden Freunde und Kollegen wartete.

Nach der erfolgreichen Abwehr der Invasion der Borg vor – bei Nataku, war das inzwischen wirklich schon über neun Jahre her? – hatten der Doktor und Seven of Nine ihnen einiges an Föderationstechnologie hinterlassen. Obwohl es eigentlich gegen die Erste Direktive verstieß – offenbar das oberste der Gesetze von Starfleet – hatten die beiden es als eine Art von Wiedergutmachung angesehen.

Immerhin hatte die Invasion der Borg ihre Dimension Unmengen von Menschenleben gekostet – Menschen, die nicht hätten sterben müssen, wären die Borg in der Dimension geblieben, in die sie eigentlich gehörten.

Nur durch List und Tücke war es ihnen damals gelungen, die Borg zu vernichten. Obwohl ‚vernichten' vielleicht nicht unbedingt das richtige Wort dafür war – denn sie hatten sie nicht im wirklichen Sinne vernichtet. Sie hatten lediglich die Königin vom Großteil ihres Kollektiv getrennt und im Subraum eingesperrt, woraufhin das Kollektiv im Normalraum zusammengebrochen war.

Doch bevor es damals soweit gewesen war, hatte es große, teilweise sehr hohe persönliche Verluste gegeben. So waren unter anderem 37 der Manguanacs getötet worden, ebenso zwei von Quatres Schwestern und Treize Kushrenada, der Zechs bester Freund gewesen war. Und auch Duo hätten sie dabei beinahe verloren – er war assimiliert worden und hatte für eine schreckliche Woche lang zum Kollektiv der Borg gehört, bevor sie in der Lage gewesen waren, ihn zu retten. Keiner von ihnen – vor allem Heero nicht – dachte gerne an diese schlimme Zeit zurück.

Nachdem dann die Borg vernichtet worden waren, standen sie alle vor neuen Problemen – die auf ihre Art nicht weniger schlimm waren. Da die Borg bereits einen Großteil der politischen Führer sowohl auf der Erde als auch den Kolonien assimiliert hatten, waren sämtliche Regierungen auf einen Schlag ausgefallen. Was natürlich zu erheblichem Chaos geführt hatte.

Erstaunlicherweise hatte sich ausgerechnet Lady Une, die für einige Zeit von der Königin der Borg besessen gewesen war, in dieser Situation als äußerst kompetent erwiesen und hatte die aufkommende Panik mildern können. Sie hatte eine Art Polizeitruppe gegründet, die Preventers, die dafür gesorgt hatte, das kein Chaos entstehen konnte und nicht irgendwelche kriminellen Subjekte das entstandene Machtvakuum ausnützen konnten. Und mit Relena als politische Galionsfigur hatten sie es tatsächlich geschafft, die Erde und die Kolonien zu einigen und ein weiteres Chaos zu verhindern.

Von der zweiten, weitaus wichtigeren Aufgabe der Preventers wußte allerdings so gut wie niemand etwas. Sie mußten die Überreste der Borginvasion einsammeln, sie vernichten, oder wenn das nicht möglich war zumindest dafür sorgen, daß sie nicht Unbefugten in die Hände fiel.

Erstaunlicherweise hatte die breite Öffentlichkeit von der Invasion der Borg nichts mitbekommen. Wufei schnaubte empört bei dem Gedanken. Nur die Götter allein wußten, was die Leute dachten, aus welchem Grund sämtliche Politiker gleichzeitig tot umgefallen waren. Natürlich, Lady Unes Erklärung von einem mißglückten Staatsstreich einer unbekannten dritten Partei hatte zwar noch recht einleuchtend geklungen – aber jedem, der etwas genauer darüber nachgedacht hätte, hätten die vielen kleinen Ungereimtheiten dieser Erklärung auffallen müssen. Aber offensichtlich war niemand so aufmerksam gewesen, oder hatte daraus die richtigen Schlüsse gezogen.

Genau wie Seven es vorgeschlagen hatte, waren alle die damals an der Vernichtung der Borg beteiligt waren, sofort zu Preventers erklärt worden. Sie alle hatten alle hohe Ränge und die höchsten Sicherheitsstufen zugeteilt bekommen. Wobei nur Agenten der Sicherheitsstufe sieben oder höher in das Geheimnis der Borg eingeweiht wurden. Der Rest der Preventer erledigte die üblichen Aufträge, die eine solche Polizeiorganisation normalerweise zu erfüllen hatte.

Und dank der Föderationstechnologie, die Seven und der Doc ihnen überlassen hatte – wie zum Beispiel den Transporter, den Replikator und einige Phaser – waren diese Aufgaben meist sehr schnell und wesentlich einfacher zu erledigen als ohne derartige Hilfsmittel.

Von all diesen Dingen hatte sich zweifellos der Transporter als am nützlichsten erwiesen. Jeder Preventer – egal ob er über die Borg Bescheid wußte oder nicht – trug stets einen Signalgeber bei sich, wenn er sich auf einer Mission befand. Und geriet dieser Agent dann in Schwierigkeiten, so konnte er auf der Stelle dort herausgeholt werden. So gingen keine Informationen und vor allem keine Menschenleben verloren.

Und genau das war der Grund, warum Wufei jetzt hier in diesem Transporterraum stand und ungeduldig von einem Fuß auf den andere trat. Heero und Duo hatten einen scheinbar einfach Auftrag zu erledigen gehabt – sie sollten einen Hehlerring hochnehmen, der mit gestohlener Borgtechnologie handelte. Obwohl sie in den ersten Jahren nach der Invasion versucht hatten, jedes einzelne Stück das die Borg hinterlassen hatten einzusammeln, so war es doch einfach unmöglich gewesen, alles zu finden. Das Sonnensystem war groß, und keiner von ihnen wußte, wohin die Borg überall gekommen waren.

Doch obwohl der Auftrag eigentlich kinderleicht hätte sein sollen, waren Heero und Duo auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen. Zum einen hatten die Hehler sich wesentlich heftiger gewehrt, als es zu erwarten war – und zwar nicht nur mit den üblichen Waffen, sondern mit Ausrüstung die durch Teile der Borg aufgebessert worden waren. Sie hatten Heero und Duo derart in die Ecke gedrängt, das den beiden nur noch übrig blieb, nach einer hastigen Beschreibung der Lage um ihren sofortigen Nottransport zu bitten.

Wufei war auf die Einzelheiten die Heero und Duo über den Hehlerring in Erfahrung gebracht hatten schon sehr gespannt Offensichtlich hatten die beiden unwissentlich in ein richtiges Wespennest gestochen. Es würde mit Sicherheit etwas mehr Planung erfordern, bevor sie diese neue Gefahr erfolgreich beseitigen könnten.

Wufei runzelte die Stirn. Wieso dauerte das denn so lange? Normalerweise hätten die beiden in der Sekunde, in der sie vom Transporterstrahl erfaßt worden waren, hier auftauchen sollen. Fragend drehte er sich zum Transporteroffizier um.

„Was ist denn los? Wieso dauert das denn so lange?" herrschte er den Mann an.

Der junge Offizier wurde noch bleicher, als er es sowieso schon gewesen war. „Ich... ich habe keine Ahnung, Sir," stotterte er und fing an zu schwitzen. „Ich habe alle Kommandos korrekt eingegeben, die beiden hätten eigentlich schon hier erscheinen sollen. Ich fürchte, der Transporter hat eine Fehlfunktion."

Mit ein paar großen Schritten war Wufei an der Seite des Mannes, schob ihn beiseite und blickte nun selbst auf die Anzeigen des Geräts, er wollte sich selbst ein Bild machen. Der Junge hatte Recht, er hatte alles korrekt eingegeben, und offenbar waren Duo und Heero auch vom Transporter erfaßt worden. Nur das sie eben noch nicht rematerialisiert worden waren.

„Verdammt!" fluchte Wufei und ließ seine Finger besorgt über das Gerät huschen. Das konnte doch nicht sein! Nicht nach allem was sie schon durchgemacht hatten! Es konnte doch nicht sein, das zwei seiner besten Freunde auf eine derart unsinnige und ungerechte Art und Weise ums Leben kamen, oder? Wufei suchte verzweifelt nach einer Lösung für dieses Problem. Mit seiner Erfahrung was die Transportertechnologie anging würde er doch wohl herausfinden können was mit seinen Freunden geschehen war.

Konzentriert laß er die Anzeigen, die über den kleinen Bildschirm rollten und atmete dann erleichtert aus. Offenbar waren Heero und Duo noch am Leben, ihre Atome waren nicht über das gesamte Universum verteilt, wie Wufei es schon fast befürchtet hatte. Der Transporter hatte nur eine kleine Fehlfunktion und hatte die beiden nicht rematerialisieren können – aber glücklicherweise waren die Muster der beiden noch im Musterpuffer gespeichert. Alles was sie jetzt tun mußten war diese Fehlfunktion zu beseitigen und die beiden könnten dann ohne Probleme aus dem Puffer rematerialisiert werden.

Mit ein paar schnellen Handgriffen öffnete Wufei die Abdeckung des Transporters und machte sich daran, den Fehler zu beheben. Zum Glück hatte er sich damals von Seven alles beibringen lassen, was man über die Transportertechnologie wissen konnte. Er hielt inzwischen sogar schon Vorlesungen darüber in der Preventer-Akademie, so dass der diensthabende Offizier die Reparatur eigentlich auch alleine durchführen können sollte, aber es konnte sicher nicht schaden wenn er selbst die Reparatur durchführte.

Der junge Offizier stand mit ängstlichem Gesichtsausdruck neben ihm und sah Wufei zitternd zu. Wufei unterdrückte ein schnelles Grinsen. Er konnte die Angst des jungen Mannes sehr gut verstehen. Er würde wirklich nicht in dessen Haut stecken wollen, wenn er Commander Une später erklären müßte, daß er Agent Yuy und Agent Maxwell im Transporter verloren hatte. Zum Glück musste es ja nicht soweit kommen.

„Stehen Sie nicht einfach nur so herum, helfen Sie mir!"

Der junge Fähnrich zuckte zusammen, seinen Augen weiteten sich noch mehr, doch mit einem hastigen „Jawohl Sir!" setzte er sich endlich in Bewegung und kniete neben Wufei nieder.

Etwas freundlicher, um den armen Jungen nicht noch mehr zu verschrecken – großer Gott, seit wann stellten die Preventers denn Kinder als Agenten ein? – wandte Wufei sich an ihn, „In Ordnung, haben Sie sowas schonmal gemacht, Fähnrich...?"

„Trueheart, Sir."

„Also, haben Sie sowas schon mal gemacht, Fähnrich Trueheart?"

„Nein Sir."

„In Ordnung, dann machen Sie einfach genau was ich Ihnen sage und wir sollten das Problem im Nu behoben haben."

Ein paar Minuten später erhoben sich Wufei und Trueheart wieder – zu Wufeis Erstaunen hatte sich der Junge gar nicht einmal so dumm angestellt.

„In Ordnung, dann versuchen wir es gleich nochmal," sagte Wufei und gab die Befehle ein, die Heero und Duo rematerialisieren lassen sollten.

Der Transporter schimmerte auf, das wohlbekannte Sirren erklang, doch noch tat sich nichts und der Transporterstrahl begann zu flackern. Mit einem leisen Fluch gab Wufei mehr Energie hinzu und der Strahl stabilisierte sich wieder. Ein paar Augenblicke später erschienen zwei Gestalten im Schimmern und als der Transporterstrahl verschwand standen Heero und Duo scheinbar unversehrt auf der Transporterplattform.

Wufei lächelte erleichtert auf, trat von der Bedienungskonsole weg und auf seine Freunde zu. Doch noch bevor er etwas sagen konnte sackte Duo plötzlich in sich zusammen. Mit einem erschrockenen Ausruf hechtete Heero sofort auf Duo zu und fing diesen auf, bevor er vollends auf dem Boden aufschlug.

„Hol Sally!" rief Heero Wufei aufgeregt entgegen. Wufei gab den Befehl mit einem Kopfnicken an Trueheart weiter, der daraufhin sofort loslief.

„Ist Duo verletzt?" fragte Wufei und trat zu seinen beiden Freunden.

Duo hob den Kopf. „Unsinn, mir geht es gut. Ich bin nicht verletzt. Mir war nur für eine Sekunde schwindlig." Er versuchte sich aus Heeros schützender Umklammerung zu winden.

„Nein, er wurde nicht verletzt, Wufei," antwortete Heero Wufei und ignorierte dabei einfach Duos Aussage sowie dessen Versuche alleine zu stehen.

Duo funkelte Heero an. „Das hab ich doch schon gesagt! Du kannst mich loslassen, Heero, mir geht es gut! Ich weiß auch nicht wieso mir plötzlich die Beine weggeknickt sind!"

„Möglicherweise lag es am Transporter," meinte Wufei, inzwischen beruhigt das es Heero und Duo wirklich gutging.

„Am Transporter? Was meinst du damit?" hakte Heero sofort nach, ließ Duo aber immer noch nicht los. Mit einem Seufzer fügte Duo sich ins Unvermeidliche, beendete seine Befreiungsversuche und lehnte sich stattdessen an Heero an.

„Wir hatten grad ein kleines Problem mit dem Transporter. Wir konnten euch nicht auf der Stelle rematerialisieren, weshalb eure Signale ein paar Minuten im Musterpuffer verbracht haben."

„Siehst du Heero, alles ok. Mir geht's gut, wirklich," rief Duo aus, machte aber keine erneuten Anstalten sich von Heero zu lösen.

„Hn. Dann sollte Sally uns aber trotzdem beide besser untersuchen. Wer weiß was alles passiert sein kann während wir im Puffer waren – Seven hat uns ausdrücklich davor gewarnt, was alles passieren kann wenn ein Muster zu lange im Musterpuffer verweilt."

Duo rollte mit den Augen. „Wirklich Heero, du bist einfach zu mißtrauisch was den Transporter angeht. Ständig bastelst du an dem Ding herum und versuchst es noch sicherer zu machen. Die Leute in Sevens Dimension benutzen das Ding seit Jahrzehnten, und es ist absolut sicher. Und uns beiden ist ja auch nichts passiert."

Wufei lauscht amüsiert dem kleinen Disput seiner Freunde. Es war wie immer alles beim alten. Heero war wie immer fast überfürsorglich was Duos Sicherheit betraf, und Duos Proteste dagegen hatten wie immer so gut wie keine Wirkung. Den beiden ging es gut, eindeutig.

Immer noch amüsiert sah Wufei zu, wie Heero Duo hochhob, von der Plattform hinunter und in den Flur hinaustrat – offensichtlich wollte Heero nicht mehr warten, bis Sally endlich in den Transporterraum Vier käme, sondern eilte mit einem wild zappelnden und fluchenden Duo auf dem Arm zur Krankenstation. Hoffentlich würde Sally die Untersuchungen schnell erledigen, damit sie danach einen genauen Bericht über die Vorkommnisse auf der mißglückten Mission abgeben konnten. Une wartete sicherlich schon ungeduldig darauf.

Breit grinsend folgte Wufei den beiden etwas langsamer. Es war nicht nötig mit Heero Schritt zu halten. Selbst wenn Wufei nicht gewußt hätte, wo sich die Krankenstation befand, so hätten ihm Duos laut geäußerte Proteste mit Sicherheit den richtigen Weg gewiesen.