Keine der Personen und Orte aus Herr der Ringe gehört mir, sondern J.R.R.Tolkien. Dies gilt für die ganze Geschichte. Ich verdiene hiermit auch kein Geld.
Auf der Suche
Prolog
Sie fiel. Ein Strudel zog sie mit sich. Mit geschlossenen Augen wartete sie auf den Aufprall. Nichts konnte sie vor dem Fall schützen. Ihre Hände griffen in die Leere. Nur Leere und dann umhüllte sie völlige Dunkelheit...
Drei dunkle Gestalten ritten durch die Nacht.
„Wann rasten wir, Susto?", fragte einer.
Der Gefragte mit dem Namen Susto antwortete nur mit einem mürrischen „Bald".
Er war sichtlich schlechter Laune. Vor einigen Tagen hatte ihnen ein Bote berichtet, dass der König Elessar von Gondor die Absicht hegte, Spione in ihren Reihen zu senden, um dem Sklavenhandel ein für alle mal ein Ende zu setzen.
Das hieß nun, dass sie noch vorsichtiger sein mussten. Einzig bei den Gedanken daran, zog Susto eine Grimasse.
Und gerade jetzt wurden sie wieder nach Minas Tirith beordert, wo ein Händler einen gewinnbringenden Auftrag für sie hatte.
Susto spürte, wie sein Pferd langsam aber sicher anfing zu lahmen. Sie ritten schon seit einiger Zeit pausenlos, um diesen Auftrag zu bekommen.
Ihr letzter Auftrag ging schlecht aus. Die Gefangene konnten entfliehen. Sie wurden fast geschnappt und hatten natürlich keinen Lohn für ihre Bemühungen erhalten. Deshalb litten sie zur Zeit an Geldmangel.
Seufzend beschloss er eine Rast für die Nacht anzuordnen. Seine Kollegen waren sichtlich erleichtert. Kein Wunder, dass der letzte Auftrag gescheitert war, bei solchen Kumpanen, die nichts anderes konnten, als sich hemmungslos zu betrinken und den Barmädchen schöne Augen zu machen.
In der Nähe eines Flusses fanden sie einen guten Rastplatz und stiegen von ihren Pferden herab. Ihre Pferden banden sie an ein robust aussehenden Baum. Sie setzten sich hin und aßen schweigend ihre Vorräte. Einen Feuer konnten sie unglücklicherweise nicht riskieren.
Susto übernahm freiwillig die erste Wache. Während die anderen schliefen, beobachtete er die Umgebung um sich. Es war recht still. Nur manchmal hörte er einen Vogelschrei. Nach einiger Zeit spürte er eine bleierne Müdigkeit in sich aufsteigen. Er versuchte sie abzuschütteln und stand auf. Zuerst wollte er sich nur die Beine vertreten, doch dann sah er unweit vom Lager das Wasser im Mondlicht schimmern und beschloss einen Bad zu nehmen. Das kühle Wasser wird bestimmt seine Sinne auffrischen.
Nach dem Bad fühlte er sich viel wacher. Als er wieder zum Lager zurückkehren wollte, wehte der Wind die Wolken fort, die den Mond für kurze Zeit bedeckten und das Mondlicht schien durch die Bäume. Susto sah am Ufer des Flusses eine Gestalt liegen, die er nicht bemerkt hatte. Vorsichtig schlich er sich näher an der Gestalt. Er hielt unwillkürlich den Atem an.
Es war ein Mädchen, eigentlich schon eine junge Frau. Ihre Ohren waren rund. Demnach war sie ein Mensch. Doch dies war nicht der Grund, weshalb er den Atem anhielt. Die Frau, die da lag, war für Susto die Schönheit im Person. Ihr langen, schwarzen Haare glänzten im Mondlicht und umrandete ein ebenmäßiges Gesicht. Sie trug ein einfaches, weißes Sommerkleid, das für seinen Geschmack sehr gewagt war. Das Kleid hatte dünne Trägern und ging ihr bis zu den Knien. Ihre Arme und Schultern waren völlig unbedeckt.
Er wusste gut genug, dass sich kaum eine normale Frau in einem solchen Aufzug und ohne Waffen in die Wildnis trauen würde. Andererseits war sie anscheinend auch nicht auf der Flucht vor irgendetwas. Sie schien unverletzt und sah recht gepflegt aus.
In diesem Augenblick hatten seine Augen einen seltsamen Glanz angenommen. Gier war daraus zu lesen. Pure Geldgier.
Wenn er sie an einem Sklavenhändler verkaufte, wäre er reich, steinreich, für dass ihre Schönheit ihm einen guten Preis einbringen wird.
Er beschloss das Mädchen zuerst zur Lager zu bringen und ihre Hände zu fesseln, für den Fall, dass sie beschloss zu fliehen.
