Der Krieg war endgültig beendet, nicht nur die Kämpfe, sondern nun auch die Prozesse.
Hermine wollte aufatmen, aber es gelang ihr nicht. Der Schmerz saß tief und er schien mehr und mehr anzuwachsen, statt abzuebben.
Poppy hatte ihr einmal geschworen, dass es besser werden würde, dass sie Zeit benötigte, um die Wunden heilen zu lassen. Doch nichts heilte. Inzwischen waren die Worte der Heilerin für Hermine nur noch leere Phrasen, die wohl jedem Patienten mit ihrer Symptomatik erzählt wurden, vielleicht sogar um ihn von einem übereilten Suizid abzuhalten. Als ob sie jemals derartiges im Sinn gehabt hätte.
Letztlich war wohl für die meisten Akzeptanz das Zauberwort, das das Überleben sicherte. Harry hatte sein Schicksal akzeptiert, so viele andere hatten sich damit abgefunden, was sie im Krieg erlebt oder verloren hatten. Aber wie sollte sie akzeptieren, was sie noch nicht einmal wusste?
Ihre größte Last war wohl das schwarze Loch in ihrem Geist.
Dumbledore hatte ihr in seinem fürsorglichsten Ton erklärt, dass man ihr die Erinnerungen an den Überfall genommen hatte, das sei nur zu ihrem besten gewesen. So wusste Hermine nur noch, dass sie über die Ostertage in ihrem sechsten Jahr ihre Eltern besucht hatte, sie wusste wie sie Hogwarts verlassen und in London angekommen war. Sie wusste, dass sie sonntags mit Vater und Mutter gefrühstückt hatte. Und dann nichts mehr, bis zum Erwachen auf der Krankenstation. Oder war es das, was sie dann erfahren hatte, was ihr Verderben besiegelte? Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem, ihr Unwissen bedingte ihre kranken Gedanken. Ihre Phantasien. Snape.

Eiskalt lief es ihr den Rücken hinab. Oft ekelte sie sich vor sich selbst.
Oh ja, der Tränkemeister war ein Held. Er hatte maßgeblich dafür gesorgt, dass die Horkruxe hatten vernichtet werden können. Doch für sie persönlich war er vor allem ein Retter. Seine Tarnung war an diesem Osterwochenende gefallen, weil er sie gerettet hatte. Als Todesser war er an dem Überfall auf das Haus der Grangers beteiligt gewesen. Als Spion und Mitglied des Ordens des Phönix hatte er sie fortgeschafft. Lebend.
Krank war es dennoch, einfach nur krank.
Ron konnte sie berühren, ohne dass sie dabei viel empfand. Er konnte mir ihr schlafen und sie stöhnte aus dem Pflichtgefühl heraus, ihn für seine Mühen zu belohnen. In solchen Momenten fragte sie sich, ob sie überhaupt Lust empfinden konnte. Eine dumme Frage, denn ja, natürlich konnte sie es.
Oft keuchte sie im Schlaf. Sie stöhnte, wenn ihre Hand sich in einem festen Rhythmus zwischen den Beinen rieb, wenn sie sich vorstellte, es wäre die eines anderen. Und dieser andere war leider nicht Ron.
Wie hatte sie nur ihr letztes Schuljahr überstehen können?
Das sechste hatte mit dem Überfall auf das Schloss geendet, drei Schüler waren dabei um Leben gekommen. Einer war Draco Malfoy, dem es nicht wie von Voldemort verlangt gelungen war, Dumbledore zu töten. Nachdem Snape - wieder Snape, warum immer er? - den Astronomieturm erreicht und Draco entwaffnet hatte, hatte sich dieser mit einem klagenden Schrei von der Brüstung gestürzt. Ein Selbstmord aus Verzweiflung.
Dumbledore hatte den Angriff kaum noch zwei Wochen überlebt. Die Malfoys waren wohl in der gleichen Nacht von ihrem Meister getötet worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte schon längst festgestanden, was in den folgenden Monaten zu geschehen hatte. Snape und Dumbledore hatten Harry alles erzählt. Horkruxe, Heiligtümer des Todes, die Vergangenheit des Tränkemeisters, alles war klar gewesen. Fast alles hatte der Freund anschließend ihr und Ron berichtet. Nur nichts von Horkrux Nummer sieben.
Das goldene Trio hatte sich wohl genau deshalb voneinander entfernt und so lange hatten weder Hermine noch der jüngste Weasley Spross auch nur eine Ahnung gehabt, warum es geschehen war. Manchmal hatten sie sogar gescherzt, dass es schlicht die viele Zeit war, die Harry mit der Fledermaus verbrachte. Vermutlich konnte sein Verhalten nur abfärben, hatten sie gesagt. Hermine hatte gelacht, auch wenn Snape da für sie schon nicht mehr die Fledermaus gewesen war. Sie hatte lachen wollen. Zumindest Ron war es gelungen, es ihr in der Zeit der tiefen Trauer hin und wieder zu entlocken. Sie hatte ihm, der sich wirklich um sie bemüht hatte, belohnen wollen, dafür, dass er sie manchmal eben tatsächlich aus der Schwärze hatte zerren können. Sie hatte sich an ihm halten wollen, sie hatte ihn gebraucht, einen vertrauten Freund, und Nähe. Da er für sie hatte da sein wollen, waren sie ein Paar geworden. Sie waren es bis heute.
Doch schon damals hatte es angefangen, sie war Ron immer näher gekommen und im gleichen Maß waren ihr ihre Gedanken entglitten.
Snape, immer wieder Snape.
Der Mann der sie gerettet hatte - wie auch immer, sie konnte sich an die Umstände nicht erinnern. Der Mann, der sich einer Überzahl Todessern entgegen stellte und so Dumbledore die Zeit verschaffte, Harry bei dessen erster Horkruxvernichtung noch begleiten zu können. Der Mann, der Harry ab diesem Moment der Partner im Kampf gegen Voldemort gewesen war, der die Angriffe auf die Seelenfragmente mit geplant und ausgeführt hatte, die alte Feindschaft vorerst außer Acht lassend. Zumindest unter vier Augen, im Unterricht hatten sich die Männern noch immer bekämpft, aber anders, nicht mehr derart verhasst.
Snape, der Mann, der im Januar Voldemort getötet hatte. Mit dem Elderstab, der Dank der Entwaffnung von Draco ihm gehorcht hatte. Denn der junge Malfoy war zuvor mit seinem Expelliarmus erfolgreich gegen den Direktor gewesen.
Snape.
Sie hatte ihn im Unterricht nicht mehr ansehen können. Ihr Herz hatte begonnen schneller zu schlagen, wann immer sie es getan hatte.
Er hatte seine Spionagetätigkeit für ihre Rettung geopfert. Wenn er in Verteidigung hinter sie getreten war, um Armhaltung eines Fluchs zu korrigieren, oder sie auch nur spöttisch zu kritisieren, hatte sie sich immer häufiger vorgestellt, sich einfach nach hinten zu lehnen. Ein Gedanke, der sie träumen ließ, er würde in diesem Moment die Arme um sie legen, eine um ihren Oberkörper, eine um ihre Hüfte. Eine Hand sollte sie im Schritt reiben, so fest, dass sie es durch Umhang, Jeans und Slip würde spüren können. Die andere sollte eine ihrer Brüste umfassen, sie massieren. Allein die Vorstellung reichte, ihre Nippel gegen den BH drücken zu lassen.
Er hatte Harrys Mutter geliebt. Ob er sie je so berührt hatte?
Was sie im Unterricht verdrängt hatte, hatte sie später im Schlafsaal verfolgt, das tat es heute noch.

Sie träumte vom Nachsitzen bei ihm, in ihrer Phantasie war sie im Kerker, musste sein Privatlabor reinigen.
Ein Trank ergießt sich auf ihren Umhang und er forderte sie auf, ihn auszuziehen. Das kann sie nicht, denn sie trägt nichts darunter. Leichtsinnig hat sie sich dem erregenden Gedanken hingegeben, sich ihm derart gegenüber zu stellen. Auch der irrwitzigen Vorstellung geschuldet, wie viel besser sie seine Berührungen würde spüren können, wenn es eben nur eine Lage Stoff auf ihrer Haut wäre.
"Ausziehen, Granger, ich will nicht für Verätzungen verantwortlich gemacht werden.", fordert er erneut.
Sie kann es nicht. Sein Tonfall versetzt sie in Panik. Und gleichzeitig erregt seine Forderung sie. Ausziehen.
So tut sie es, öffnet mit zitternden Fingern ihren Umhang. Als er erkennt, was sich darunter verbirgt, nämlich nichts, greift er nach ihren Händen. Kurz glaubt sie, er will die Peinlichkeit verhindern, doch dann legen sich seine Hände an den Stoff und reißen ihn auseinander, er zerrt er ihn von den Schultern. Als dunkler Haufen liegt er zu ihren Füßen, Hermine ist splitterfasernackt.
"Erklären Sie mir diesen Aufzug!", grollt er ihr wütend entgegen. Sie kann es nicht erklären. Er erregt sie. Mister Fetthaar verfolgt sie in ihren Gedanken. Wie soll die ihm derartiges sagen?
Er setzt sich in Bewegung, umrundet sie, begutachtet sie abschätzig. Hermine hofft, ihm gefällt, was er sieht.
Sie beginnt zu zittern, vor Erregung nicht aus Furcht.
"Wen wollten Sie nach dieser Stunde noch treffen?"
Keinen. Sie wollte in den Schlafsaal, ihr Bett mit einem Zauber belegen und sich selbst befriedigen. Sich über ihren Kitzler streichen, in Gedanken an Snape, während Ron auf das Wochenende wartete, auf Zeit mit ihr. Auf Sex, den sie nicht genießen konnte.
"Niemanden.", haucht sie.
Er schnaubt verächtlich.
"So, niemanden? Soll ich also davon ausgehen, Sie haben das für mich getan?"
Sie schweigt. Er darf es nicht wissen.
"Soll ich es, Granger?", fragt er wesentlich leiser.
Er beginnt seinen eigenen Umhang aufzuknöpfen, zieht ihn aus und legt ihn ordentlich über den Stuhl.
"Ja? Dann blas mir einen."
Zweifellos will er sie verschrecken, will so brutal herauspressen, mit wem sie die Regeln brechen wollte. Es ist ihr egal. Seine Forderung sorgt dafür, dass sie nicht mehr einfach nur feucht ist. Sie kann fühlen, dass erste Tropfen an der Innenseite ihrer Beine entlang laufen.
Sie geht in die Knie. Ihre Augen weiten sich, als sie die deutliche Beule erkennt. Mit zitternden Fingern öffnet sie den Gürtel, dann die Hose. Als sie sie mit samt der engen Boxershorts nach unten zieht, wippt sein Glied ihr entgegen. Sein wunderschönes, steifes, großes Glied. Er ist besser ausgestattet als Ron. Würde er sie ficken, sollte das in einigen Stellungen regelrecht schmerzen. Ihr Unterleib zieht sich bei diesem Gedanken zusammen. Wir gern würde sie es tun. 'Fick mich' schreit ihr Geist.
"Tu es, Granger", zischt er.
Ja, ja, natürlich. Sie will es doch.
Sie leckt sich über die Lippen, öffnet den Mund und nimmt ihn in sich auf. Ganz sanft leckt sie ihn mit ihrer Zunge, gleitet mit den Lippen in einem langsamen Rhythmus am Schaft entlang, den sie mit der rechten Hand in Position hält. Langsam und sanft scheint aber nicht sein Interesse zu sein. Seine Hand packt fest ihren Kopf, Finger krallen sich in ihre Haare. Er gibt grob ein schnelleres Tempo vor. Sie fügt sich. Schließt die Augen, als er ihr den Atem zu nehmen droht, denn seine Hüfte kommt ihr nun stoßend entgegen, immer tiefer in ihren Mund dringt er ein. Sie sieht es vor sich, Snape mit heruntergelassener Hose mitten in seinem Labor, sie kniet mit leicht gespreizten Beinen vor ihm und hat sein Glied in ihrem Mund. Das Aufstöhnen kann sie nicht unterdrücken.
"Sieh mich an, du versautes Stück."
Sie blickt zu ihm auf, trifft seine schwarzen Augen.
"Mach es dir selbst.", keucht er.
Ihre Hand linke Hand wandert in ihren Schritt, doch sein spritzender Samen verhindert die eigene Befriedigung. Als das wilde Pumpen nachlässt, schluckt sie voller Genuss, die salzig herbe Flüssigkeit.

Die Übelkeit überfiel sie mit dem Erwachen. Sie war so krank.
Ron lag neben ihr und schlief, während ihr Schritt pulsierte. Normal wollte sie sein, normal lieben. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, ihren Freund verführend zu wecken, den Druck abzubauen, aber noch viel schmutziger fühlte sie sich bei diesem Gedanken.
So schlich sie sich in gewohnter Art davon, ins Bad und sicherte magisch den Raum. Sie war so schrecklich, so widerlich erregt. Wieder sah sie Snape vor sich, als sie sich ihre Finger in den Mund schob und befeuchtete. Sie setzte sich auf die kleine Bank und strich mit der ganzen Hand zunächst über ihre äußeren Schamlippen. Als sie die Beine spreizte und zwei Finger ihre Klitoris berührten, stellte sie sich vor, Snape würde sie lecken.
Das musste enden. Sofort. Sofort nachdem sie fertig war.