Von Ringkriegen und Sternenkriegern


Disclaimer: Alle bekannten Personen und Orte gehören J.R.R. Tolkien bzw. Gene Roddenberry. Mir gehört nur die Idee zu dieser Story, mit der ich auch kein Geld verdiene.

Rating: K+

Pairing: keines

Summary: Ein Crossover der etwas anderen Art. Die Welt der Elben bekommt Besuch aus Sphären, in denen nie zuvor ein Elb gewesen ist...

A/N: Ein besonderer Dank geht an meine unermüdliche, geduldige Co-Autorin und Betaleserin Shelley, für ihre tollen Ideen und all ihre Hilfe!


Kapitel 1 – Überraschungen

"Computerlogbuch der Enterprise, Sternzeit 45761,3, Captain Picard. Nachdem wir Botschafter Spock an Bord gebeamt haben, verlassen wir nun den Vulkan-Orbit um mit den Delegierten zum Planeten Parliament zu fliegen, wo eine Konferenz stattfinden wird, um über die Aufnahme Bajors in die Föderation zu beraten."

Der Captain des Flagschiffs der Föderation saß in seinem Büro direkt neben der Hauptbrücke, auf welcher sein Erster Offizier, Commander Riker, gerade das Kommando führte, und beschäftigte sich mit Formalitäten, wie den Logbucheinträgen und dem Abrufen und Durchlesen einiger Hyperraumbotschaften aus dem Hauptquartier der Sternenflotte. Ein sonores Piepsen unterbrach die angenehme Stille und verkündete, dass jemand vor der Tür stand und um Einlass ersuchte.

Der Captain seufzte kurz, da er es gerade genossen hatte, ein paar Minuten ungestört zu sein. Als hätte er eine innere Eingebung fügte er dem Computerlogbuch noch hinzu: "Da wir den Botschafter des Planeten Betazed ebenfalls auf Vulkan antrafen, wird ein Flug zu diesem Planeten nun nicht mehr erforderlich sein. Es handelt sich bei der Botschafterin Betazeds übrigens wieder... – die Stimme des ehrwürdigen Mannes bekam irgendwie einen gequälten Touch - ... um Lwaxana Troi." Er beendete den Eintrag und sagte: "Herein!"

Die automatische Bürotür öffnete sich mit dem ihr eigenen Geräusch und nur eine Sekunde später stand "das Übel" in Gestalt von Lwaxana Troi persönlich vor ihm. Mr. Worf, der klingonische Sicherheitschef des Schiffes hatte ganz offensichtlich gerade erfolglos versucht sie aufzuhalten. Auch ihre Tochter, der Schiffs-Counselor, scheiterte gerade kläglich bei demselben Versuch.

"Mr. Wuff, ich versichere Ihnen, dass der Captain für MICH IMMER Zeit hat. Sie sollten den Gästen Ihres Schiffes höflicher gegenüber treten", belehrte sie erst den Klingonen, der mit einer Mischung aus Genervtheit und Angewidertheit die Augen verdrehte.

"Mutter, ich bitte dich... Captain, es tut mir außerordentlich leid", versuchte inzwischen Beraterin Troi zu vermitteln. Dieser Versuch wurde von ihrer eigenen Mutter jedoch sofort im Keim erstickt. "Mein liebes Kind, ich weiß genau was ich tue..." Sie unterbrach sich selber, um dem Captain einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen. "Also wirklich Captain! Sie sollten sich schämen so was von mir zu denken!"

Ein Hauch Röte schoss in die Wangen des Captains, als ihm bewusst wurde, dass er vergessen hatte, dass Betazoiden Gedanken lesen konnten und die Botschafterin dies oft und gerne – und vor allem ungehemmt – tat und ganz sicher gerade mitbekommen hatte, dass seine Gedanken in etwa 'Warum ich? Warum mein Schiff? Warum ausgerechnet ich? Warum findet das Hauptquartier nicht EIN EINZIGES MAL einen anderen Deppen, um Lwaxana Troi irgendwohin zu eskortieren?' gelautet hatten. Aussprechen würde er solche Worte niemals laut, dazu war er viel zu sehr Gentleman.

Umso ertappter fühlte er sich nun, als er seinen letzten Gedanken nicht rechtzeitig hatte verbannen können und Lwaxana ihm und dank der offenen Tür, in der sie noch immer stand, dem Rest der Brückenbesatzung mitteilte, dass sie niemals Raumschiffe auf den Kopf stelle und so was auch noch nie getan habe.

Nur aufgrund seiner außerordentlichen Disziplin schaffte Picard es, nicht noch weiter zu erröten, sondern sich ein Lächeln abzuringen. Commander Rikers breites Grinsen, das er im Hintergrund, also hinter den beiden den Türrahmen verstopfenden Damen Troi erblickte, trug auch nicht sonderlich dazu bei, seine Stimmung zu heben.

Dennoch nickte er Deanna Troi zu, dass es ihm spontan passe, ein Gespräch mit ihrer Mutter zu führen. Die jüngere Betazoidin lächelte halb gequält, halb entschuldigend. Für Lwaxana schien das Ganze eh nie in Frage gestanden zu haben, denn sie marschierte nun hoch erhobenen Hauptes in das Büro direkt zum Essensreplikator und klopfte nachdrücklich und geräuschvoll gegen das Auswahl-Display oberhalb des Gerätes. "Ich möchte einen Tee!" forderte sie.

Picard entließ Deanna mit einem Lächeln und während diese sich langsam zurückzog fragte er sich im Stillen, wann Lwaxana Troi endlich lernen würde, dass man nicht mit Fäusten auf elektronische Präzisionsgeräte einschlug. Außerdem, dachte er, sollte sie vielleicht das vielgerühmte Zauberwort benutzen, um die Aufmerksamkeit des Computers zu erlangen.

Erneut traf ihn ein vorwurfsvoller Blick der Betazoidin, da sie auch diese Gedanken des Captains "gelesen" hatte. Dann starrte sie den Replikator an, der sich nicht muckste und sagte nachdrücklich, mit pikiertem Unterton: "BITTE! Ich möchte BITTE einen Tee!"

Picard seufzte erneut und sagte: "Mit Zauberwort meinte ich ‚Computer', damit er weiß, dass er angesprochen wird."

Um eine eventuelle Beschädigung des Gerätes zu vermeiden, orderte er dann lieber selber zwei Tassen Tee.

Commander Riker sah zu, wie sich die Tür zu Picards Büro schloss und er konnte nicht verhindern, dass sein Grinsen noch mehr in die Breite wuchs. Solange er nämlich nicht das Opfer war, fand er die Auftritte von Lwaxana Troi immer wieder höchst amüsant.

Counselor Troi teilte diese Ansicht ganz offensichtlich nicht. Ihre Wangen glühten hochrot. Ob vor Scham oder Wut über das Verhalten ihrer Mutter war schwer zu sagen. Riker bemerkte es und lachte sie nur vergnügt an. "Nimm sie einfach wie sie ist. Du wirst sie eh nicht mehr ändern können", sagte der Erste Offizier aufmunternd.

"Vielleicht lerne ich ja eines Tages mich daran zu gewöhnen", seufzte Troi resignierend. Damit plumpste sie in ihren Sessel auf der Brücke.

Auch Riker setzte sich auf seinen Platz. Da er nun das Kommando hatte, saß er jetzt im mittleren der drei Sessel. Worf hatte auch wieder seinen Platz an der Konsole oberhalb der drei Sessel bezogen. Eine ganze Weile verging ereignislos. Sie schauten ab und an von ihren Konsolen auf den Hauptschirm, wo man die Sterne nun bei Warp 5 recht schnell vorbeiziehen sah.

Dann begann Deanna ein wenig unruhig auf ihrem Sitz herumzurutschen, sagte aber nichts. Worf ließ sich davon nicht irritieren, da er annahm, dass ihre Unruhe sicher mit ihrer Mutter zu tun hatte und deren Nähe wollte er um jeden Preis meiden, es sei denn, er hatte keine andere Wahl. Commander Riker schienen ähnliche Gedanken durch den Kopf zu gehen, denn auch er schaute sich das Rumgerutsche eine ganze Weile an, bis er sich endlich dazu durchrang sie anzusprechen.

"Counselor? Ist mit Ihrem Stuhl etwas nicht in Ordnung?" erkundigte er sich.

"Doch, doch", versicherte die Halbbetazoidin rasch. Da sie dann eine Pause machte, wollte Riker schon aufatmen. Doch just in dem Moment, in dem er dazu ansetzte, holte Deanna Luft, seufzte und fuhr fort: "Es ist nur..."

'Oh nein, bitte nicht. Ich will's gar nicht hören', seufzte der Commander in Gedanken.

"Ich frage mich... meine Mutter ist schon eine ganze Weile beim Captain", begann Troi erneut.

"Ja", antwortete Riker und führte in Gedanken fort: 'Nicht mein Problem!'

"Er hat doch sicher einiges zu erledigen."

'Allerdings', dachte Riker. "Aber er nimmt sich sicher gern Zeit."

"Na ja, du weißt, wie meine Mutter sein kann..."

'Ja leider', dachte Riker und lächelte: "Nun ja... sie ist etwas... impulsiv", fand er eine nette Umschreibung, da er trotz allem sehr bemüht war die "Sag-nie-was-schlechtes-über-ihre-Mutter-auch-wenn-du-glaubst-sie-will-es-hören-Regel" nicht zu verletzen.

"Jemand sollte den Captain erlösen!"

'Ich mach's nicht', dachte Riker sofort und bekam beinahe einen panischen Gesichtsausdruck. "Ach, der Captain wird sich schon selber zu helfen wissen!"

"Aber trotzdem", klang Troi fast mitleidig.

"Hab Vertrauen, er kommt schon klar." Riker zeigte sein breitestes, zuversichtlichstes Grinsen. 'Alles regelt sich von selber, Hauptsache ich bin nicht Lwaxanas nächstes Opfer.' Es musste sicher nicht extra erwähnt werden, dass Riker gerade gottfroh war, dass Deanna als Halbbetazoidin nicht dazu in der Lage war, Gedanken wortgetreu zu lesen.

Deanna schien mit dieser Lösung jedoch irgendwie noch nicht ganz zufrieden zu sein. Sie überlegte offenbar gerade, wie sie weiter vorgehen sollte, um irgendjemanden zum Captain zu schicken. Da Riker offenbar nicht gehen wollte, sah sie zunächst die Alternative, Worf loszuschicken. Diesen Gedanken verwarf sie aber gleich wieder, da sie Worfs Ansichten über ihre Mutter nur allzu gut kannte. Blieb noch Data, der Android, übrig. Er hatte keine Gefühle, war immer pünktlich, korrekt und... gerade an der OPS beschäftigt.

Ihre letzte gedankliche Alternative stützte sich darauf, William Riker nach langer Zeit mal wieder anzuflirten und ihm schöne Augen zu machen. Darauf fielen Männer schließlich seit Ewigkeiten herein.

Riker saß nur arglos in seinem Sessel und vertraute ganz fest darauf – genaugenommen betete er schon dafür –, dass sich von allein eine Lösung finden würde.

Dann schien es plötzlich, als seien seine Gebete erhört worden.

"Commander, wir verlieren Geschwindigkeit", meldete der junge Fähnrich, der an der CON saß.

Riker war sofort hellwach. "Gibt es einen Grund dafür?"

"Nein, Commander. Alle Systeme arbeiten scheinbar normal", meldete Data. "Ich führe bereits eine schiffsweite Diagnose durch."

"Brücke an Maschinenraum", rief Riker.

"LaForge hier", kam die prompte Antwort.

"Geordi, gibt es ein Problem mit dem Warp-Kern?"

"Nein, wir arbeiten hier bereits fieberhaft daran, den Grund für den Geschwindigkeitsverlust herauszufinden", berichtete der Chef-Ingenieur. Noch ehe er fortfahren konnte, wurde er von Worf unterbrochen.

"Commander, Eindringlingsalarm!"

"Schilde hoch!" befahl Riker.

Zeitgleich mit Worfs "Schilde außer Funktion", sahen alle Brückencrewmitglieder ein gleißendes Blitzen vor dem Hauptschirm und ein alter Bekannter stand mitten auf der Hauptbrücke.

"Q!" Worf spuckte den Namen wie etwas besonders Ekliges aus und knurrte ein wenig, da er es hasste überrumpelt zu werden.

Riker dagegen grinste fast und seine Augen schienen aufzuleuchten, als er dachte: 'Na bitte, alles regelt sich von selber!'

Sekunden später flog die Tür von Picards Büro auf und der Captain stürmte auf die in rotes Licht getauchte Brücke. Diesen Moment schien das allmächtige Wesen Q, auch heute wieder in eine Kapitänsuniform der Sternenflotte gewandet, nur abgewartet zu haben, um die Arme auszubreiten und großartig zu deklamieren: "Bonjour, mon Capitan! So sehen wir uns also wieder zum nächsten Kapitel im Prozess gegen die Menschheit!"


Nein, Ihr habt Euch nicht im Genre geirrt! Zwinker! Diese Story gehört hierher, denn schon im nächsten Kapitel werdet ihr all die guten alten Bekannten wiedertreffen, die in der Geschichte des Herrn der Ring vorkommen! Vorausgesetzt, Euch gefällt diese Idee und Ihr habt auch wirklich Lust zu erfahren wie es weitergeht! Lasst es mich wissen, ich freu mich auf Eure Meinung!