Titel: Vampire - Bite in the Hell of Feelings
Autor: Tanya C. Silver
eMail: SilverAlecis (at) aol (dot) com
Rating: T
Genre: Fantasy/Romance/Drama
Cast: Hermione Granger, Draco Malfoy
Summary: Durch ihre Träume trifft die 16-jährige Hermione Granger auf einen Vampir, dem sie schon bald ihr Herz schenkt. Doch der Vampir braucht ihre Hilfe, denn er ist verflucht...
Disclaimer: Weder die Figuren, noch die darauf basierende Handlung meiner Fanfiction, gehören mir. Die Rechte an Harry Potter liegen ganz alleine bei Joanne K. Rowling. Ich verdiene hiermit kein Geld.


Vampire – Bite in the Hell of Feelings – Tote grüne Augen

Mitte April. Für diese Jahreszeit machte sich bereits eine beachtliche Hitze in ganz England breit, die fast die dreißig Grad erreichte. Diese mörderischen Temperaturen herrschten auch in Hogwarts, der Schule für Hexerei- und Zauberei und machte es den Schülern des Arithmantik-Unterrichts kaum möglich dem Wortschwall Professor Vektors zu folgen, der nicht die geringste Müdigkeit zu spüren schien. Hin und wieder hörte man das klägliche Kratzen einer Feder oder den leisen Seufzer eines Schülers.

Selbst Hermione Granger war mehr als geistig abwesend. Selten kostete es sie so viel Mühe wie heute wach zu bleiben. Ihren Kopf hatte sie auf die linke Hand gebettet und betrachtete so mit trüben Blick ihren Lehrer. Irgendein Abkühlungszauber, vermutete sie. Andernfalls war es einfach nicht möglich keine Spur von Erschöpfung zu zeigen. In Gedanken machte sie sich eine Notiz zu den Zaubersprüchen, die sie unbedingt in der Bibliothek nachschlagen wollte.

Sie schaffte es aber nicht mehr darüber nachzugrübeln, wie lange ihre Liste bereits war, denn plötzlich gelang es ihren Lidern nicht mehr offen zu bleiben und klappten zusammen. Hinweg in einen tiefen Schlaf...


Leise war das Rascheln Blätter zu vernehmen, während sie die unheimliche Stille durchbrachen. Der helle Schein des Vollmondes zog sich durch den dichten schwarzen Umhang der Nacht. Keine einzige Wolke war am Himmel zu erkennen, nicht mal das kleine Funkeln eines hellen Sternes.
Der Verbotene Wald wirkte in der Dunkelheit noch unheimlicher als tagsüber, vor allem wenn man sich in Mitten dessen befand.
Schon lange aber wunderte sich Hermione nicht mehr darüber. Ein Traum der immer wiederkehrte und doch unheimlich vielfältig war. Gleichzeitig so intensiv und lebendig, wie sie es noch nie erlebt hatte.

Wie jedes Mal saß sie auf dem großen Stein in der Mitte der Lichtung des Verbotenen Waldes und ließ sich von dem hellen Vollmond bescheinen. Ihre Ohren allerdings lauschten gespannt einem Geräusch das sich deutlich von den wiegenden Blättern unterschied.
Und da war es! Ein lautes sanftes Flügelschlagen durchfuhr die Nacht. Gespannt zog sich Hermiones Herz vor Erwartung zusammen, in ihrem Magen machte sich auf einmal ein rotierendes Gefühl breit und ihre Lippen sehnten sich schon danach von seinen berührt zu werden.

Langsam, im Schein des Mondes, schwebte er voll Anmut, ein paar Meter vor Hermione, auf die Lichtung. Wie jedes mal war er vollkommen in Schwarz gekleidet.
Noch niemals zuvor, hatte Hermione so einen schönen Menschen gesehen, wie er es war. Sein blondes, etwas längliches Haare fiel ihm locker ins blasse, doch unglaublich ausdrucksstarke männliche Gesicht. Die schwarzen Flügel ließen ihn wie einen gefallenen Engel wirken. Das dies aber täuschte, wusste Hermione. Er war alles andere als ein Engel. Lucien war ein Vampir. Ihr Vampir...
Nicht aber nur seine Schönheit war die Tatsache, dass Hermione wusste, dass er ihr nichts tun würde und auch nicht die Worte die er jede Nacht zu ihr sprach. Die Küsse bestätigten ebenfalls nicht, dass sie bei ihm vollkommen in Sicherheit war. Es waren einzig und alleine seine grünen Augen.

Als Hermione zum ersten Mal in diese Augen geblickt hatte, hatte es ihr das Herz zusammengezogen. Sie waren genauso wie er unheimlich schön, konnten einen in den Bann ziehen und fast schon paralysieren. Doch in diesen Augen gab es kein Leben. Wenn man ihn ansah, dann glaubte man, er wäre tot. Niemals zuvor hatte Hermione in solch tote Augen geblickt, die voll Schmerz laut aufzuschreien schienen.
Hermione kam es so vor, als hatten sie sich bereits mehr als tausend mal gesehen und doch war es noch immer so, als würden sie sich gerade erst begegnen. Jemand musste wirklich etwas ganz besonders sein, um sie derart zu verzaubern und das war Lucien definitiv.

Langsam trat Lucien auf sie zu. Er lächelte nicht. Normalerweise tat er das jedes mal wenn sie sich sahen. Jetzt jedoch blickte er ernst drein, was Hermione etwas beunruhigte. Er nahm ihre Hand, zog sie von dem Stein sanft auf die Beine und bedeckte ihre Lippen mit einem leichten Kuss, während er seine Hände um ihre Taille schlang.
Als sich ihre Lippen wieder trennten, stützte er leicht seinen Kopf an ihre Stirn und sah ihr tief in die Augen.
„Was hast du?", fragte Hermione vorsichtig.
Ein kleiner Kloß hatte sich in ihrem Hals gebildet. Eigentlich kannte sie ihn so nicht und durch sein ganzes Auftreten befürchtete sie schon das Schlimmste.

Wir können uns nicht mehr sehen, Hermione...", murmelte er mit trüber Stimme.
Der Kloß schaffte es auf einmal, ihr die Stimme vollkommen einzunehmen. Für einige Sekunden blickte sie starr zu Lucien empor, dann auf einmal trat sie einen Schritt zurück und machte sich von seinem Griff um ihre Taille los.
„Tja, dann würde ich sagen... Leb wohl..."
Es war nicht zu überhören, dass Hermiones Tonfall kalt geworden war und auch eine Spur von Sarkasmus in sich trug. Lucien aber schien von ihrer Reaktion vollkommen überrascht.
„Wie?", fragte er verwirrt.
„Ich habe mich verabschiedet.", meinte Hermione trotzig, „Immerhin sagtest du ja, dass wir uns nicht mehr sehen können."

Wie aber... willst du so tun, als ob es dir nichts ausmachen würde?"
Er wollte nach Hermione Hand greifen und sie zu sich ziehen, doch Hermione wehrte seinen Griff ab.
„Du bist ein Traum, für mich weiter nichts."
Am liebsten hätte sich Hermione für diese Worte sofort geohrfeigt. Sie wollte nicht, dass sie und Lucien sich nie wieder sahen, doch sie wollte auch nicht hören, dass er sie einfach schlicht und ergreifend „satt" hatte.
Eben aber war der Sarkasmus verschwunden und es hatte sich nach bitterem Ernst angehört, was Lucien auch so aufgefasst hatte.

Verstehe, ich bin also nur eine kleine Fantasie für dich, die sich eine dumme Sechzehnjährige zusammenspinnt.", meinte Lucien scharf.
Seine Augen wirkten auf einmal noch lebloser, aber wenn Hermione es nicht besser gewusste hätte, hatten sie auch jetzt irgendetwas dämonisches an sich. Ihr war klar, er war wütend.
„Stimmt es denn nicht? Bist du denn kein Traum?"
Er ist kein Traum, er ist es nicht..., aber all diese Gedanken brachten nichts, denn ihre Zunge sprach eine anderen Sprache.

Wenn du es so glauben willst, dann wird es wohl so sein.", meinte er aber nur. Mit diesen Worten allerdings wandte er sich ab und spannte wieder seine Flügel aus. Lucien wollte sich schon in die Nacht erheben, als Hermione jedoch plötzlich noch einmal den Mund aufbekam. Nicht aber, um ihn zurückzuhalten...
„Lucien?", fragte sie.
Lucien hielt in seiner Bewegung inne und warf einen Blick über seine Schulter. Hoffnung war in seinen Augen versteckt, sie konnte es deutlich erkennen.
„Sag mir nur eins, bevor wir uns nie wiedersehen. Wieso haben wir uns eigentlich überhaupt kennen gelernt?"
Die Hoffnung verschwand und ließ das Tote in ihnen zurück. „Ich dachte damals, du wärst vielleicht in der Lage mir zu helfen. Jetzt aber habe ich gemerkt, dass du vollkommen unfähig dazu bist."
So wandte er sich um, glitt in die Nacht davon und ließ Hermione alleine zurück.


„Miss Granger?", erklang eine weit entfernte Stimme, doch sie war viel zu weit entfernt um Hermione wirklich zu erreichen.
„Miss Granger?", fragte sie abermals, dieses mal aber mit einer Spur Schärfe. Abermals keine Reaktion.
Professor Vektor räusperte sich und rief jetzt laut ihren Namen. „Miss Granger!"
Dieses Mal hatte es gereicht um Hermione aus dem Land der Träume zurückzuholen. Erschrocken hob sie den Kopf und sah ihren Professor schockiert an. In der Klasse war vollkommene Stille eingetreten. Aus dem Augenwinkel glaubte sie die Slytherins hinter hervorgehaltener Hand kichern zu sehen. Andere taten ihrer Schadenfreude keinen Anlass verdeckt zu bleiben und grinsten ihren Nachbarn an. Die Gryffindors wirkten eher etwas überrascht.

„Ich hätte niemals erwartete, dass sie bei einem so wichtigen Thema mit geistlicher Abwesenheit glänzen, Miss Granger.", meinte Professor Vektor und sah ernst zu ihr herab. Hermione schienen die Worte im Halse stecken geblieben zu sein. Es kratzte sie nicht wirklich, dass dieses kleine „Mittagsschläfchen" jetzt ihrem Image zu schaden schien, eher geisterten die eben unschönen Träumereien durch ihre Gedanken.
„Miss Granger!", mahnte Vektor erneut, „Kann ich bitte erfahren, wieso sie keinen Wert darauf legen, an unserem Gespräch teilzunehmen und dem Unterricht zu folgen?"
„Tut mir Leid...", brachte Hermione schließlich mit schwacher Stimme entschuldigend über die Lippen. „Ich... Mir geht es heute nicht sonderlich..."
Die Gesichtszüge Vektors entspannten sich. „Sie sehen auch nicht unbedingt gut aus, wenn ich das so sagen darf. Wahrscheinlich wäre es das beste, wenn Sie den Krankenflügel aufsuchen würden. Madame Pomfrey hat bestimmt irgendein Mittel, gegen diese lästige Hitze."

Hermione nickte schwach und erhob sich langsam von ihrem Platz, während sie ihre Bücher zusammenkramte und in die Tasche steckte. Hoffnung, dass Madame Pomfreys Medizin irgendetwas helfen würde, hatte sie allerdings nicht.
Beim Hinausgehen aus dem Klassenzimmer, erhaschte sie einen kleinen Blick in die letzte Reihe und sah in das kalte Gesicht eines Jungen mit etwas blonden länglichem Haar. Kein Grinsen hatte sich auf seinem Gesicht ausgebreitet, wie sie es sonst eigentlich von ihm gewohnt war. Alleine Kälte, vollkommene grausame Eiseskälte sah ihr entgegen und bei diesem Anblick zog sich Hermiones Herz unerwartet zusammen. Gleichzeitig schien sie etwas wie ein Schlag zu treffen...


TBC