Nightshade

Spielt zur Zeit von Band 6/7. Die Charaktere gehören J.K. Rowling (bis auf ein paar ... die sind dann doch mir..)

Eine Harry-Potter-Fanfic die an dem Ort beginnt, der die Personifizierung des Grauens schlechthin ist... Askaban.– bekanntlich ist inzwischen auch ein gewisser Jemand dort gelandet der sich – wohl nach Voldemorts Ansicht – als der größte Trottel der letzten Jahrtausende entpuppt hat..

1. Kapitel:

Blinzeln. – fahles Licht, das alles unwirklich erscheinen ließ… Kälte.. eisige Kälte die vom Nordwind herangetragen wurde. Manchmal wunderte er es ihn, wie es ihm überhaupt gelang hin und wieder an diesem Ort etwas Schlaf zu finden. Aber letzten Endes verlangte der Körper wohl irgendwann danach. Vorsichtig setzte er sich auf, nur um kurz darauf zusammenzuzucken. Er fühlte sich immer noch, als wenn eine ganze Thestralherde ihn niedergetrampelt hätte. Na schön – das nächste Mal sollte er vielleicht nicht mehr ganz so hochmütig zu den Wächtern hier sein – denn das rächte sich, wie er nun zu spüren gekommen hatte. Die Kerle hatten ihn als „Anwort" grün und blau geprügelt... er hatte verdammtes Glück gehabt, dass nichts gebrochen war. Was hätte es auch gebracht zu sagen, dass er an so einen Ton zu Hause schlicht gewöhnt war..? Aber zugegeben – die Typen hier waren keine Hauselfen und.... er war nicht zu Hause. Er schlug die Augen nieder und ein Schatten huschte über sein Gesicht. Bisher hatte man ihm ja noch nicht mal erlaubt zu IRGENDJEMAND Kontakt aufzunehmen... man duldete offenbar nicht, dass er mit jemandem korrespondierte. Nicht einmal mit seiner Frau, seinem Sohn... oder Snape... Nein – er durfte jetzt nicht solchen Gedanken nachhängen, das würde ihn nur wieder runterziehen... Andererseits... die Realität HIER war auch nicht gerade tröstlicher. Hier wurde es irgendwie nicht richtig hell – nur immer dieses dämmrige Zwielicht. Selbst die Sonne schien diesen Ort gänzlich zu meiden. Durch das kleine, vergitterte Fenster fiel jedenfalls wieder dieses grau-trübe Licht... man konnte noch nicht einmal sagen, wie spät es war... Irgendwann verlor man hier jegliches Zeitgefühl.. Doch offenbar war es noch früh, denn kurz darauf waren Schritte zu vernehmen – die „Morgenvisite".

Und kurz darauf ertönte auch schon die inzwischen wohlvertraute, kratzige Stimme. „Aahhh... schon wach ?? Hmmm... dem entnehm' ich mal, hast nicht sonderlich gut geschlafen, was?". Nein – hatte er nicht... er hatte wieder irgendwelche Alpträume gehabt, an die er sich lieber nicht erinnern wollte.. Die Tür zu seiner Zelle war geöffnet worden, und im Türrahmen stand Angus Donegal – einer hiesiger Wärter. Ein ziemlich herb wirkender, drahtiger Mann, alles in allem ziemlich unheilverkündend. Wie sehr... das hatte er vor 2 Tagen am eigenen Leib zu spüren gekriegt... Es waren Angus und noch ein paar seiner Kollegen gewesen, die ihn so zerschunden hatten. Auf den kleinen Tisch in der Zelle wurde ein Schüssel mit - man konnte es nicht anders nennen – Pampe gestellt, dazu noch eine Schale Wasser. „Nein..." wurde schließlich die Frage des Wächters beantwortet. „So... Mahlzeit.." man konnte ein schiefes Grinsen und einen Wink zum „Frühstück" hin, dann: „Na ja – wenn mir jeder einzelne Knochen im Leib weh tun würde, könnt' ich auch nicht schlafen." Ja – das war vielleicht auch ein Grund – aber nicht die Hauptursache. „Mag sein..." Etwas unbeholfen humpelte er zu seinem Frühstück hinüber – es schmeckte zwar so grässlich wie es aussah – aber immerhin besser als nicht. „Was heißt... mag sein..?? Spielen wir jetzt auch noch den Tapferen??". Donegal verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich ihm geradewegs in den Weg. „Was..?" „Du hast das schon verstanden, Kumpel. Machst ja immer noch so auf unnahbar.. immer noch nicht kapiert..?". Sein Gegenüber wich ein paar Schritte zurück. „Doch... ich... schon gut, ist ja schon gut.." beschwichtigend hob er die Hände. „Tut weh oder..?" Es klang absolut gehässig und genauso war es auch gemeint. „J... ja..." kam es schließlich fast kleinlaut. Er wollte nicht schon wieder Ärger. „Brav..". „Ich... ich hab mich im Ton vergriffen – es kommt nicht wieder vor." „Hmm... wär` gesünder für dich.." Dann mit einem Mal wurde es merklich kühler, dann eiskalt... der Gefangene runzelte leicht die Stirn. Die Tür hinter Angus stand immer noch offen – an Vorbeikommen war aber nicht zu denken, da der Wärter bekanntlich genau vor ihm stand. Außerdem – für eine Flucht musste man rennen können – und er... er konnte im Moment bestenfalls humpeln. Dennoch... Etwas kam näher und schließlich flutete ein dunkler Schemen hinter Angus in den Raum. Eigentlich hatte er gerade nach dem Essen greifen wollen, doch jetzt war ihm der Appetit vollends vergangen. Er schluckte und wich noch weiter zurück. Der Schatten – genau genommen ein Dementor – schien Witterung aufzunehmen, man konnte so etwas wie ein Schnüffeln hören. „Nein..." es war kaum mehr als ein Flüstern. „Keine Panik... er sichert doch nur die Nachhut.." kam es hingegen vollkommen lässig von Angus. „ Na Kleiner komm – lass die Leute doch wenigstens mal was essen, bevor du loslegst." Der „Kleine" schwebte noch kurz auf der Stelle, offenbar unschlüssig – zog sich dann aber wieder in den Gang zurück. Erleichtert ließ sich der Blonde auf seine Pritsche zurückfallen. „Danke..". „Bild dir nichts ein – hast du eigentlich nicht verdient. Ist dir hoffentlich klar?". „Ja durchaus – trotzdem... danke. Sie haben was gut bei mir." „Oha – muss mir ein Kreuzchen im Kalender machen – der hohe Herr hat sich gerade bei mir bedankt". Verlegen blickte sein Gegenüber Angus an. „Ich... tut mir leid wegen dem, was ich gesagt habe." Okay – jetzt hatte sich der hohe Herr sogar ENTSCHULDIGT. „Ähhmm... gut... man sollte vielleicht nen Feiertag draus machen. Aber in Ordnung – so ein übler Kerl bin ich dann ja auch nicht – Entschuldigung angenommen. Trotzdem... solltest du nochmal so nen Anfall à la Malfoy kriegen – bleibt es nicht bei blauen Flecken. Soweit klar?". Die Antwort war nur ein ebenso zaghaftes, wie beschämtes Nicken. „Aber gut, scheinst deine Lektion für's Erste ja gelernt zu haben. Na denn – Mahlzeit, wie gesagt." Und damit verließ Donegal die Zelle und die Tür schloss sich Dennoch – nach dem Zwischenfall mit dem Dementor – nein – er hatte wirklich keinen Hunger mehr. Aber da war so ein inneres Stimmchen – du musst was essen, verdammt! Er war eigentlich schon abgemagert genug... wenn Narcissa ihn wiedersehen würde, würde sie einen Schock kriegen. Zugegeben – die Betonung lag auf WENN... Und auch diese Gedanken animierten nicht gerade zum Essen.

Er seufzte leise und griff schließlich doch danach. Er... dachte einfach zuviel. Und dann tönte mal wieder eine der üblichen Beleidigungen zu ihm hinüber. „Malfoy – du bist blöder als jeder Muggel – echt..". In der Zelle gegenüber war Rabastan Lestrange untergebracht... und besagter hatte einen Hals sondergleichen auf ihn. Überhaupt schien jeder ihm die Schuld dafür zu geben, dass das in der Mysteriumsabteilung schief gelaufen war – inklusive... IHM. Und wie lange ER ihn dafür jetzt hier schmoren lassen würde, war auch ungewiss. Er hatte Glück, wenn es dabei blieb.. . Und schon wieder verging ihm der Appetit. Sicher – er hatte Fehler gemacht aber... es war unfair ihm alles allein anzukreiden. Warum hatte Bella auch mit ihrem verfluchten Potter-Baby spielen wollten..? Die Frau – peinlicherweise auch noch Verwandtschaft – war einfach vollkommen durchgeknallt und stellte nach seiner Ansicht mit ihrem Wahnsinn schon eine Bedrohung an sich dar. Aber nein – ER hielt sie sich offenbar sehr gerne als Schoßhündchen. Wieder leises Seufzen. Lestrange ließ drüben noch ein paar sehr nette Flüche los, aber er hörte nicht mehr hin. Und dann plötzlich.. wurde es still.. ganz still... ZU STILL.