Prolog
Die Sonne kam langsam am Horizont hervor. Die vier Gestalten redeten leise miteinander. Sie wurden vom Sonnenlicht geblendet. Der Erste, mit Namen Arthos, versteckte sich im Schatten und hielt sich zusehends aus dem Gespräch raus. Er trug eine dunkelgraue Jeans, ein hellgraues T-Shirt. Darüber eine schwarze Lederjacke mit seitlichen Reißverschluss und einen passenden Schal. Dazu schwarze Biker Boots.
Der Zweite, Porthos, trug auch eine dunkle Jeans, ein weißes Hemd und ein dunkelblaues, schmalgeschnittenes Sakko. Zum Schutz gegen die Sonne hatte er eine Hornsonnenbrille auf. Er hatte sich für rehbraune Lederschnürstiefel entschieden. Er saß entspannt auf einer Holzbank und hatte die beiden Arme jeweils auf die Rückenlehne neben sich ausgebreitet. D'Artagnan, der Dritte im Bunde, schaute immer wieder in Richtung Gleise. Er war etwas farbenfroher angezogen als die anderen. Eine orangene Röhrenjeans, ein graues T-Shirt mit orangenen Druck und einen schwarzen Cardigan. Auf dem Kopf trug er eine graue Kappe mit orangenem Schirm. Um den Hals hing eine Kette mit einem kleinen Holzanhänger. Er trug heute schwarze Sneakers. Der Letzte, Aramis schnitt sich Stücke von seinem Apfel ab und sah unbekümmert aus. Er hatte sich heute für eine schwarze Jeans, ein hellblaues Hemd, einen schwarzen Cardigan und eine dünne schwarz karierte Krawatte entschieden. Braune Boots rundeten das Outfit ab.
„Wann wird sie denn endlich ankommen? Ist das eine normale Verspätung des TGV oder sollten wir uns Sorgen machen?" D'Artagnan blickte entschlossen in die Runde. Er war jünger als die anderen, vielleicht war er deswegen noch wild, entschlossen und voller Tatendrang. „Immer mit der Ruhe. Wir waren eine viertel Stunde zu früh da. Der Zug hat laut Internet 5 Minuten Verspätung. Alles OK. Genieße die unbekümmerte Zeit. Die nächsten Monate erscheinen mir sehr düster." Aramis biss das letzte Stück vom Apfel ab und warf das Gehäuse auf die Schienen in den Schotter. „Denkst du, es macht viel Arbeit die Cousine von Louis zu bewachen?" Porthos blinzelte durch die Sonne. „ Sie ist seine Cousine. Louis ist einer der vermögendsten und einflussreichsten Personen in Frankreich, vor allem in Europa. Sie, die nächste Verwandte, ein willkommenes Ziel. Wir müssen auf der Hut sein." D'Artagnan nickte ernst Arthos zu. Die beiden verstanden den Ernst der Lage. „Des Weiteren kommt eine ihrer Freundinnen mit. Es sind also zwei potentielle Ziele." „Das auch noch." Porthos schien von der Situation nicht erfreut zu sein. Er stand, wie die anderen drei auch, im Dienst von Louis und seine Pflicht und Ehrgefühl waren zu groß, um diese Aufgabe auszuschlagen.
Nach ein paar Minuten kam der TGV an. Nicht viele Leute stiegen in Foret, dem Bahnhof von Fontainbleau, aus. Eine junge blonde Frau, elegant und doch jugendlich gekleidet viel Aramis sofort auf. Sie leuchtete eine Fröhlichkeit und Erhabenheit aus. Die junge Brünette hinter ihr nahm er gar nicht mehr wahr. Porthos schaute erst seinen Freund verwundert an und folgte dann seinen Blick. Auch er fand die Fremde sehr schön. Erkannte jedoch schneller um wen es sich handelte. „Starr nicht so. Das ist Anne. Die Cousine von Louis, unser Auftrag." raunte er ihm zu. „ Ein Wesen von atemberaubender Schönheit" Er konnte kaum den Blick von ihr ablassen. „Jetzt wird er wieder zum Romantiker." Arthos war die Szene zu anstrengend geworden. Er ging langsam auf die beiden Damen zu und deutete einen Diener an. „Mesdames, ich darf sie in Fontainbleau begrüßen."
Er wendete sich an Anne. „Euer Cousin hat uns geschickt um eure Sicherheit zu gewährleisten. Ich hoffe eure Reise war angenehm und unbeschwert? Mein Name ist Arthos. Der Jungspund ist D'Artagnan, dort sitzt Porthos und das ist…" Aramis tritt neben Arthos, nahm die Hand der Blondine und hauchte einen Kuss darauf. „Ich bin Aramis und hocherfreut eure Bekanntschaft zu machen." Anne war gefesselt von den Augen ihres Gegenübers. Erinnerte sich jedoch an ihre Erziehung. „Dankeschön dass ihr auf uns gewartet habt. Die Reise war zwar lang von Madrid bis hier, aber wir konnten uns die Zeit gut vertreiben. Darf ich vorstellen, das ist Constance, meine älteste und beste Freundin." Die Brünette nickte allen zu. „Nun gut. Hier ist es etwas zu offen für euch. Wir sollten uns zum Chateau begeben. Anne fährt mit Aramis und mir. Constance, ihr mit Porthos und D'Artagnan"
Aramis und D'Artagnan boten den Damen jeweils ihren Arm an, sodass Porthos und Aramis mit dem Koffertragen alleine waren. „Annes Cousin Louis wohnt in einem Chateau?" Constance fragte D'Artagnan unglaubwürdig. „Jawohl, im Chateau Fontainbleau. Er ist ein sehr reicher und mächtiger Mann. Sein Wohnsitz unterstreicht das noch. Aber keine Sorge, ihr werdet dort sicher sein. Die Gärten und das Anwesen sind wunderschön." Die kleine Gruppe lief zu den Parkplätzen. Dort stiegen sie in zwei schwarze Volvos mit geschwärzten Scheiben ein. Der kleine Konvoi fuhr Richtung Chateau.
