Disclaimer: Alle Figuren gehören Joanne K. Rowling und ich verdiene kein Geld mit diesen Geschichten.
Vor langer Zeit
Prolog – 2017
„Mum?", rief Eileen, als sie am frühen Abend von einer Freundin nach Hause kam. Es waren Sommerferien und daher war Eileen nicht wie sonst in Hogwarts, wo sie im September ihr fünftes Schuljahr beginnen würde. „Mum?"
„Ich bin im Garten!", rief ihre Mutter zurück.
Eileen lief durch den Flur, das Wohnzimmer und auf die Terrasse, wo ihr Vater in einem gemütlichen Gartenstuhl saß und Zeitung las, während ihre Mutter die Blumen goss. „Hey, Mum, hey, Dad."
„Hallo, mein Schatz", grüßte ihre Mutter sie strahlend. „Und, wie war's bei Mary?"
„Gut", erwiderte Eileen schnell. „Sie hat mir ein altes Hochzeitsbild von ihren Eltern gezeigt und da wollte ich euch fragen, ob ich ihr auch eins von euch zeigen kann."
Ihre Eltern sahen sich einen kurzen Moment fragend an, bevor ihre Mutter nickte. „Da dein Vater ja keine Bilder von sich im Haus haben möchte", sagte sie und bedachte ihren Mann mit einem vorwurfsvollen Blick, „musst du mal auf dem Dachboden schauen. Hinten in der rechten Ecke, gleich wenn du hochkommst, steht eine braune Kiste – da sind all unsere Fotos drin."
„Okay, super, danke." Sie wollte gerade hochlaufen, als ihr Vater sie aufhielt.
„Ist Mary denn magisch?"
Eileen blieb wie angewurzelt stehen. „Nein." Da Zaubererfotos sich bewegten, durften sie keinem Muggel gezeigt werden.
Doch ihre Mutter wusste wie immer eine Lösung. „Das macht nichts. In der Kiste sind auch Fotos, die meine Eltern damals von uns gemacht haben. Und das sind ganz normale Muggelfotos."
„Klasse", rief Eileen erfreut und stieg auf den Dachboden. Sie fand die Kiste bald, öffnete sie und erblickte hunderte von alten Fotos. Da waren Kinderbilder von ihrer Mutter, das Hochzeitsbild ihrer Großeltern und ihre eigenen Kinderbilder, zumindest die, die nicht im ganzen Haus verteilt waren… Doch sie war auf der Suche nach einem ganz bestimmten Bild, und als sie es schließlich fand, wollte sie ihren Augen nicht trauen. Ihre Eltern zwanzig Jahre jünger auf einem Bild zu sehen, war doch zu witzig. Außerdem sah man stärker als heute den Altersunterschied zwischen den beiden. Aber nichtsdestotrotz sahen sie sehr glücklich aus.
„Und, hast du's gefunden?", wollte ihre Mutter wissen, als sie ebenfalls den Dachboden betrat.
„Ja, hier."
Ihre Mutter trat heran und betrachtete das alte Bild.
„Das ist Dad?!", kicherte Eileen erstaunt.
„Ja", erwiderte Hermine selig lächelnd. „So sah dein Vater aus, als ich ihn kennenlernte. Nun gut, eigentlich zehn Jahre jünger." Und automatisch dachte sie an die verquere Geschichte, die schließlich zu diesem fröhlichen Ereignis – ihrer Hochzeit – geführt hatte…
