Die Story setzt ungefähr zu dem Zeitpunkt ein, als Inu Yasha sich für Kikyo entscheidet und Kagome die beiden beobachtet. Ab da wird aber natürlich alles anders. Vor allem Kagome/Kouga Fans sollten hier auf ihre Kosten kommen, aber in den späteren Kapiteln (ab Kapitel 5) kommen auch Sesshy, sowie Miroku und Sango Fans sicher nicht zu kurz.

Was den Titel dieser Geschichte angeht, so habe ich ihn in erster Linie gewählt, weil ich finde, dass er gut klingt. Meine Freundin, Xena (Ankantoiel) hat mir viele nützliche Tipps für die Storyline gegeben und nicht zu letzt auch zu diesem Titel angeregt. Grob übersetzt heißt es „von hinten würgen" und ihr werdet sehen, dass das Böse wirklich einem oft in den Rücken fällt.

Ich widme diese Geschichte Xena, ohne die sie lange nicht so ausführlich wäre und ohne die ich viel weniger Arbeit (und Kopfschmerzen) hätte!! *gg*

Ushiro Kugishime

Kagomes Entscheidung

Kagome saß in ihrem Zimmer. Seit sie aus der Epoche der kriegerischen Staaten zurückgekehrt war, saß sie nun schon da und starrte an die Wand. Nicht, dass die Wand ihr Interesse geweckt hatte, nein, in Wahrheit sah sie die Wand überhaupt nicht. Ein anderes Bild beherrschte ihr gesamtes Bewusstsein. Inu Yasha! Kikyo! Zusammen! Sich umarmend!

Kagome schüttelte den Kopf und versuchte so, die Erinnerung loszuwerden. Aber es gelang ihr nicht. Immer wieder kehrte das Bild zurück! Immer wieder hörte sie die Worte, Inu Yashas Worte!

„Nur ich will dich beschützen!"

Kagome hob die Hand und strich sich müde über die Augen. Immer und immer wieder spielte sie es in Gedanken durch, überlegte, was Kikyo hatte, das ihr fehlte, grübelte warum Inu Yasha sich für die andere entschieden hatte.

Doch sie kam zu keiner Entscheidung, keiner Lösung.

Das Mädchen ließ sich nach hinten fallen, auf die weiche Matratze. Ihr Blick blieb an der Decke hängen, wanderte nach endlos scheinenden Sekunden zum Fenster. Kagome sah, wie die hellen Strahlen der Sonne wunderschöne Lichtspiele auf die Blätter des Baumes warfen.

Wann würde in ihrem Herzen wieder die Sonne scheinen? Oder sollte sich besser fragen, würde in ihrem Herzen jemals wieder die Sonne scheinen?

Ihr Blick wanderte uninteressiert weiter, blieb dann an zwei kleinen, scheinbar unauffälligen Gegenständen auf dem Schreibtisch liegen. Die Juwelensplitter! Kagome überlegte kurz, ob sie aufstehen und sie holen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Warum auch? Änderte es etwas an der Situation? Nein!

Sie schloss die Augen, riss sie aber Sekunden später wieder auf, als das verhasste und inzwischen beinahe schon vertraut gewordene Bild erschien. Sie seufzte auf.

„Kagome! Telefon! Ayumi!" Gedämpft drang die Stimme ihrer Mutter zu Kagome. Ayumi, ihre Freundin rief also an? Einen Moment zögerte Kagome.

„Sag ihr, es geh mir nicht so gut…ich rufe sie morgen an!"

Stille kehrte wieder ein. Nur undeutlich hörte Kagome ihre Mutter am Telefon mit Ayumi reden. Dann legte sie wieder auf und Kagomes Gedanken wanderten wieder zurück zum vergangenen Tag.

Plötzlich sprang sie auf und schnappte sich die Juwelensplitter. Genug! Es reichte ihr. Inu Yasha trieb sie schon dazu, dass sie ihre Freunde belog. Nein! Sie würde das Ganze jetzt beenden. Kikyo war ihm also wichtiger als sie? Nun gut, dann sollte Kikyo ihm doch dabei helfen, die restlichen Splitter zu sammeln. Sie, Kagome würde in ihre Zeit zurückkehren und alles, was auch nur im Entferntesten mit Inu Yasha zu tun hatte, vergessen.

Sie machte sich nicht einmal die Mühe sich umzuziehen, denn sie hatte nicht vor, länger als unbedingt nötig in Inu Yashas Epoche zu bleiben.

Mühsam kletterte sie am anderen Ende des Brunnens aus dem Schacht hervor. Dann ließ sie sich auf der Kante nieder und wartete. Inu Yasha würde früher oder später hier vorbei kommen. Sie wollte nicht den Anschein erwecken, als würde sie ihn suchen.

Die Sonne senkte sich langsam und immer noch saß Kagome ruhig da.

Plötzlich teilte sich das Gebüsch und der Halbdämon trat hervor. Überrascht blieb er stehen und starrte auf das Mädchen. „Er hat wohl nicht mit mir gerechnet.", dachte sich Kagome. „Mir solls egal sein, ich bin ohnehin bald wieder weg."

Mutig trat sie einige Schritte auf den abwartend dastehenden Inu Yasha zu. Sie sah die Unsicherheit in seinen Augen und freute sich insgeheim darüber. Er wusste wohl nicht, was er von ihr zu erwarten hatte.

Kagome streckte die Hand aus und im Licht der untergehenden Sonne blitzen die beiden Splitter kurz auf.

„Hier, Inu Yasha, die wirst du wohl noch brauchen."

Zögernd griff der Junge nach den rosa Splittern und schaute unschlüssig von Kagome zu den Teilen des Juwels. Seine Hand schwebte über der ihren.

„Kagome, ich…"

Ehe Inu Yasha weitersprechen konnte, nahm Kagome seine Hand, drehte sie, legte die Splitter hinein und schloss sie. Dann trat sie einen Schritt zurück, hielt den Kopf aber gesenkt.

„Weißt du was, Inu Yasha, es interessiert mich nicht mehr. Tu doch was du willst."

Sprachlos starrte Inu Yasha sie an. Er war es nicht gewöhnt, dass sie so harsch ihm gegenüber war.

„Also, Kagome, hör mal…"

„Nein, ich höre nicht mehr. Lang genug hab ich alles für dich getan, aber hast du das überhaupt gemerkt? Nein! Denn deine Gedanken waren immer nur bei ihr. Nun gut, so soll es sein! Du hast dich entschieden, Inu Yasha. Ich habe diese Entscheidung zu respektieren. Machs gut!"

Sie wirbelte herum und wollte schon in den Brunnen springen. Doch Inu Yashas Stimme hielt sie zurück.

„Kagome, geh doch nicht so! Lass mich wenigstens,…"

Kagome spürte, wie die Tränen in ihrer Kehle brannten. Dann spürte sie Inu Yashas warme Hand auf ihrer Schulter. Verstohlen wischte sie die Tränen weg. Auf keinen Fall wollte sie, dass er sie weinen sah. Doch was sollte sie tun?

„Mach Platz!"

Sie wusste, dass das jetzt nicht fair gewesen war, aber ihr war nichts anderes eingefallen. Kaum hatte sie geendet, spürte sie auch schon, wie seine Hand von ihrer Schulter glitt und ein lautes Krachen verkündete seine Landung auf dem Boden. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, sprang sie über die Kante in die Dunkelheit. Inu Yashas Stimme verfolgte sie, als sie unsanft auf dem Boden aufschlug.

„Du dumme Kuh! Wofür war das jetzt wieder? Verschwinde endlich und lass mich doch einfach in Ruhe. Wer braucht dich schon? Ich sicher nicht! Pah!"

Kagome hörte, wie er wieder hoch krabbelte und sie verwünschend und verfluchend im nahen Wald verschwand. Sie ließ dich zu Boden fallen, schlang die Arme um die Knie und ließ den Tränen freien Lauf. Seine Worte hatten sie verletzt, mehr als sie zugeben wollte. Aus diesem Grund hatte sie auch nicht nach ihm gerufen, als sie festgestellt hatte, dass sie nicht mehr in ihre Zeit zurückkehren konnte. War doch auch ganz klar, schließlich hatte sie ja keine Juwelensplitter mehr. Was sollte sie nun nur tun? Sie war ganz alleine, in einer fremden Epoche, ohne Freunde, ohne alles!

Sie weinte und weinte, bis sie keine Tränen mehr hatte. Dann saß sie in der Dunkelheit des kalten Brunnens und starrte vor sich hin. Sie würde wieder nach Hause kommen, egal wie sie es anstellte. Fast egal, verbesserte sie sich selbst, denn eines würde sie mit Sicherheit nicht tun: Inu Yasha um Hilfe bitten.