Sommer 1874 - New Orleans

Scott's Sicht:

Es war ein wunderbarer Sommerabend. Es dämmerte langsam, ich stand auf der Veranda des Bürgermeisters und beobachtete wie sie mit ihren Nichten im Garten spielte. Ihr Lachen war so voller Freude und Glückseligkeit, dass mein Herz schneller schlug. Ihr blondes Haar mit dem roten unterton glänzte golden in der untergehenden Sonne und ich konnte ein lächeln nicht länger verbergen.

Aubrey Michaelson war das wunderbarste Mädchen, dass ich konnte und würde bald, so hoffte ich meine Verlobte sein. Ich hatte den Bürgermeistr schon vor einer ganzen Weile um die Hand seiner einzigen Tochter gebeten. Er war nicht einfach ihn davon zu überzeugen, der Richtige für Aubrey zu sein, denn als Dämonenjäger führte man ein normales und bürgerliches Leben, doch ich schwor ihm, dass ich aus liebe zu seiner Tochter alles aufgeben würde. Dies war wohl das größte Opfer, dass ich bringen konnte denn nicht nur meine Berufung sondern auch meine Unsterblichkeit würde ich für die Liebe meines Lebens an den Nagel hängen. Dieses Opfer überzeugte ihn wohl und er erlaubte mir Aubrey zur Frau zu nehmen.

Ewig hatte ich auf den heutigen Abend, ihren 17 Geburtstag gewartet um ihr die Frage aller Fragen zu stellen und in wenigen Minuten würde es soweit sein. , Warum lächelst du so verträumt, denkst du an wen bestimmtes?", riss mich eine melodische Stimme aus meinen Gedanken. Aubrey hatte sich an mich heran geschlichen. ,Nur an dich!", sagte ich und zog sie an mich heran. Ihre Wangen röteten sich leicht und sie lächelte verlegen. Langsam beugte ich mich zu ihr hinunter um sie zu küssen, doch sie riss sich los und rief: , Für einen Kuss musst du mich erst fangen!" Sie lief um die Pfeiler des Balkons über uns herum und lachte. Ich lief hinter ihr her, doch Aubrey war schnell und fast so flink wie ich. Erst nach einigen Minuten, die wir durch den Garten jagten, bekam ich sie zu fassen, indem ich sie an der Hüfte fasste. Dadurch verlor Aubrey das Gleichgewicht und stieß eine überraschten Schrei aus, welcher sich in ein kichern verwandelte als sie Rücklinks ins Gras fiel. Auch ich taumelte und stützte mich links und rechts von ihrem Kopf mit den Armen ab. Sie sah mich an und ihr Atem ging schwer, Sie spiele unfair Mr. McKean!", sagte sie lachend und sah mir direkt in die Augen. ,Ich glaube ihr spielt mit den unfairen Mitteln Miss Aubrey! Ihr nutzt es schamlos aus, dass ich euch verfallen bin!" Sie lachte laut und nahm mein Gesicht zwischen ihre Hände. ,Dann spiele ich nun mit fairen Mitteln!", sagte sie leise und zog mein Gesicht zu ihrem und legte ihre Lippen sanft auf meine. Mich durchfuhr

ein warmes und wohliges Gefühl und ich presste meine Lippen fester auf ihre. Ich spürte wie ihre Lippen sich zu einem Lächeln formten und ich löste mich von ihr. Mein Augenblick war gekommen. , Komm wir gehen Spazieren!" sagte ich und half ihr auf.

Sie nahm meine Hand und verschrenkte ihre Finger mit meinen. Langsam schlenderten wir durch den Garten und kamen am Labyrinth aus Hecken zum stehen. ,Du wirkst so nachdenklich!", sagte Aubrey und strich mit ihrem Daumen über meinen Handrücken. ,Ich bin nicht nachdenklich,sondern nervös!", gestand ich ihr. ,Wieso denn nervös?", ihr Blick war durchdringend. ,Ich muss dich etwas fragen!" Ich holte tief Luft und sie sah mich erwartungsvoll und mit ihren wunderschönen grünen Augen an. ,Aubrey ich kann nicht leugnen, dass ich dich seit unserem ersten treffen vergöttere. Und das du meine Gefühle erwiderst macht mich zum Glücklichsten Mann in ganz New Orleans! Ich möchte dich nun endlich meine Frau nennen dürfen und daher Frage ich dich Aubrey Michaelson, möchtest du meine Frau werden?" ich ging vor ihr auf die Knie und zog eine Schachtel aus meiner Hosentasche in den der Verlobungsring meiner Mutter steckte. Aubrey sah mich überrascht und mit Tränen in den Augen an. ,Scott!", flüsterte sie als sie den Ring sah. Vorsichtig nahm sie ihn und meine Hand in ihre und sagte: , Ich würde nichts lieber tun, als deine Frau zu werden!", antwortet sie. In meinem Gesicht breitete sich ein grinsen auf und ich sprang auf die Füße um meine Verlobte zu küssen.

Langsam löste sie sich von mir und ihr Lächeln war das schönste der ganzen Welt.

,Du bist der wunderbarste Mensch der ganzen Welt Scott R. McKean!", sagte sie küsste mich und lief ins Labyrinth. , Fang mich!", rief sie und war verschwunden. Ich lachte und lief ihr hinterher. Die Sonne war bereits untergegangen und man konnte kaum noch etwas sehen. Ich hörte die aber lachen und lies mich von meinen Jägerinnen leiten. Nun waren wir schon tief im Labyrinth und ihr lachen war nicht mehr zu hören und es war still. ,Aubrey?", rief ich. Niemand antwortete. ,Aubrey!", rief ich erneut. ,Scott!", schrie sie und klang dabei panisch und ein spitzer Herzzerreißender schrei erklang. ,Aubrey!", schrie ich und bemerkte erst jetzt die Anwesenheit von Vampiren. ,Verdamm! Aubrey!". Ich rannte so schnell ich konnte und wurde noch schneller als ich den Geruch von Blut wahrnahm. Erneut rief sie nach mir und schrie dann als ob sie furchtbare schmerzen erleiden würde. Ich lief wie ein wilder und näherte mich der Mitte des Labyrinths als es plötzlich totenstill wurde. Ich erreichte die Mitte des Labyrinths und erschauderte. Überall waren dunkle Flecken und auf dem Brunnenrand in der Mitte lag der Ring meiner Mutter.