Gebrochenes Vertrauen

Gebrochenes Vertrauen

Titel: Gebrochenes Vertrauen

Autor: Salarial

Pairing: HP/DM

Rating: P18-Slash

Kapitel: 8 + Epilog

Genre: Drama

Disclaimer: Alle Orte, Namen und eben alles bekannte gehört nicht mir sondern JKR ich verdiene kein Geld damit. Erhebe auch keinen Anspruch welches damit verdienen zu wollen und ihr wisst doch sowieso das nichts mir ist also warum schreib ich's eigentlich?

Anmerkung: Erstmal die Beta gelesene Version kommt noch, des Weiteren:

Ich habe hier das Klischee einer Harry ist übermächtig, bekommt alles hin und wird schon immer von seinen Freunden betrogen FF geschrieben. (Der Schema F Anfang ist Absicht)

Ich weiß nicht von wem diese Grundidee stammt, aber ich glaube genug eigene Ideen eingebracht zu haben damit es nicht als billige Kopie abgehandelt wird. Und wenn ihr dieses Klischee schon nicht mehr sehen könnte, dann sage ich euch das diese FF aus genau so einer Laune heraus entstanden ist. Ich konnte es nicht mehr sehen wie dann plötzlich alles Happy Happy wurde und Harry ohne zu zögern einen riesigen Radau gemacht hat.

Der Harry den ich kreiert habe, nun ja, er ist dunkler. Nicht bösartiger, grausamer oder Furcht einflößender um es richtig zu sagen, er ist… ihr werdet es sehen falls ihr es lest. Ich finde nicht die richtigen Worte dafür. Ich mag ihn sehr, auch wenn er OOC ist, leider aber anders geht es nicht.

Ich halte mich sehr an die Bücher und erfinde jetzt nicht am laufenden Band neue Charaktere. Auch werdet ihr wahrscheinlich die Handlung an manchen Punkten wieder erkennen, aber das ist so gewollt und nicht meine Phantasielosigkeit.

Außerdem habe ich mich bemüht so wenig wie möglich die Charaktere zu verändern, so das der Grundcharakter bei den Meisten noch wieder zu erkennen ist.

PS.:

Zuerst sollte es das Pairing Harry Potter/Theodore Nott werden aber ich habe mich dann doch um entschieden weil Draco besser hinein passt und wenn ich schon mit Klischees arbeite dann richtig.

PPS.:

Diese FF hat genau 7 Tage von ersten Wort bis zum Ende gebraucht und noch mal einen Tag zum Querelesen und Verbessern. Also verzeiht mir kleine Mängel. Es war etwas, was ich einfach runter schreiben wollte und nicht erst groß über alles nachdenken wollte. Gedanken habe ich mir natürlich schon gemacht. Falls euch zu große Logikfehler auffallen sagt mir bescheid ich werde versuchen sie zu verbessern, denn meinen Perfektionismus habe ich trotz allem nicht verloren.

Kurzbeschreibung:

Eine andere Art von FF des Klischees das Harrys Freundschaften nur vorgeheuchelt waren. Ich habe diese Idee aufgegriffen, an manchen Knöpfen gedreht und eine Eher düstere Version dieses Gedankengangs zusammengesetzt. (PS: Harry wird NICHT von den Durselys misshandelt und auf einen netten Voldemort wartet ihr vergeblich) HP/DM

Wichtig:

Diese FF beginnt am Ende von OdP, allerdings habe ich sie etwas anders angesetzt und einfach beschlossen, das die ZAG Prüfungen zwei Wochen vor den Prüfungen der anderen Geschrieben werden sodass jetzt noch 3 Wochen Zeit ist bevor die Ferien beginnen. Ron und Hermine liegen auf der Krankenstation wenn man eine genaue Seitenzahl will, kann man sagen ab oben Seite 1005 (deutsche Fassung) setzt die FF ein.

1. Ein Herz zerbricht

Harry war auf den Weg in den Krankenflügel um Ron und Hermine zu besuchen die noch immer nicht raus durften. Das Abenteuer im Ministerium hatte sie sehr mitgenommen. Er wollte gerade die Tür öffnen, als er von drinnen seinen Namen hörte und stockte. Die Neugierde übermannte ihn, was sie wohl über ihn zusagen hatten.

„Aber ich habe nun mal keine Wahl und du hast gesagt du hilfst mir, wenn ich dein Freund werde, erinnerst du dich?", hörte er Rons Stimme.

„Schon klar, aber ich kriege einfach das Kotzen wenn ich an ihn denke. Und immer nur geht es um ihn. Dieses Jahr hätte er uns fast ungebracht was nützt es mir Freunde zu haben wenn ich dafür sterbe, kannst du mir das mal sagen? Dann will ich schon lieber noch ein bisschen länger leben und Harry dafür auf den Mond schießen.", sagte Hermine aufgebracht.

„Du kannst das, ich aber nicht. Ich muss so tun als ob ich ihn mögen würde, sonst zahlt Dumbledore uns nicht mehr das Schulgeld. Jetzt sind zwar nur noch Ginny und ich da, aber das Geld ist noch immer knapp."

„Dann frag doch Fred und George, ob sie es euch geben ihr Scherzartikelladen läuft doch gut."

„Das geht nicht. Ich glaube die beiden fangen langsam an ihn richtig zu mögen, er hat sie halt gekauft. Klar, ich könnte ihn bestimmt auch mögen wenn er mir 1000 Galleonen schenken würde.

„Aber sie verraten uns doch nicht an ihn oder? Es muss zu einem abgesprochenen Zeitraum rauskommen, das wir ihn nur benutzen, sonst geht Dumbledores Plan schief."

„Nein, sie verraten uns nicht, wir sind schließlich ihre Familie und sie halten zu uns, aber ich will ihnen damit lieber nicht auf die Nerven fallen. Dann spiele ich lieber noch ein bisschen Harrys Kumpel, der merkt schließlich sowieso nichts. Aber weißt du eigentlich warum wir das für Dumbledore abziehen diese Schmierenkomödie? Hat er dir was gesagt?", fragte Ron.

„Nein, hat er nicht. Aber es ist „Für das größere Wohl" und da muss man schon mal Opfer eingehen. Dumbledore wird schon das richtige tun."

„Ich glaube wir sollten das Thema wechseln, er kommt sicher gleich. Ich muss jetzt schon mal üben zu grinsen sonst bekomm ich es sicher nicht hin", sagte Ron worauf Hermines Lachen erklang.

„Immer schön grinsen Ron und dir nicht anmerken lassen, das du ihm den Hals umdrehen willst. Schließlich ist Harry doch unser bester Freund."

Die letzten Worte brachten etwas in Harry zum klingen, die Worte troffen so vor Abscheu, das es ihm in der Seele weh tat. Was hatte das nur zu bedeuten? War das ein Trick von Voldemort um ihm wehzutun?

Er wartete eine Weile, dann ging er hinein und tatsächlich saßen dort Ron und Hermine. Harry machte auf eilig und brachte Hermine nur die Hausaufgaben die sie heute aufbekommen hatten. Er sagte, er wolle noch eine Runde auf seinem Feuerblitz drehen, in der Erinnerung an Sirius. Beide sahen ihn mitleidig an und es sah so ehrlich aus, das er sich nicht vorstellen konnte, dass es unaufrichtig war. Er würde nicht auf noch eine Falle von Voldemort hineinfallen. Ron und Hermine waren seine besten Freunde, aber wenn es die Wahrheit war, was er eben gehört hatte? Dumbledore hatten ihm schon so viel verschwiegen. Aber das konnte er nicht glauben, wollte er nicht glauben.

Leise Zweifel nagten an ihm, den ganzen Weg zurück in den Gryffindorturm. Vielleicht sollte er heute Nacht, wenn sie beide schliefen, nachprüfen was von ihren Worten die Wahrheit war, wie es gemeint war oder ob sie vielleicht gar nicht Ron und Hermine sondern Todesser mit Vielsaft-Trank waren. Er musste es herausfinden und was bei Merlin und Morgana hatte Dumbledore damit zu tun?

Mit schlechtem Gewissen wartete im Gemeinschaftsraum bis alle Schüler schlafen gegangen waren, dann zog er die Karte des Rumtreibers hervor und tippte dagegen.

Da waren sie, Ron und Hermine, sie lagen beide im Krankenflügel und da ihre Namen angezeigt wurden, schloss sich Vielsaft-Trank aus. Vielleicht der Imperiusfluch?

Filch war in seinem Büro. Peeves hüpfte im zweiten Stock herum und Snape war in den Kerkern. Bei ihm war Draco Malfoy stellte Harry nachdenklich fest.

Aber momentan hatte er ein anderes Ziel. Er zog sich den Tarnumhang über und schlich sich auf die Krankenstation. Beide schliefen tief und fest. Umbridge lag in einem abgetrennten Bereich, nachdem ihr mehrere Schüler Streiche gespielt hatten. Einer hatte ihr die Haut rosa gefärbt, sodass sogar Madam Pomfrey Probleme hatte den Zauber rückgängig zu machen, sodass sie noch immer einen Hauch von ihrer Lieblingsfarbe zierte.

Harry tippte die Karte an flüsterte „Unheil angerichtet" und sie löschte sich. Danach trat er an Rons Bett. Ron würde seinem Angriff weniger standhalten können als Hermine und Harry hatte den Spruch noch nie ausprobiert. Nur Snape hatte ihn immer und immer wieder gegen ihn angewendet. Er musste also vorsichtig sein, er war klein Legilimentor und seine Okklumentik war mehr als dürftig. Er konzentrierte sich und deutete mit dem Zauberstab auf den schlafenden Ron. Er würde sehr behutsam vorgehen müssen wenn er ihn nicht wecken wollte.

„Legilimens." Eine Sturmflut von Erinnerungen schlug auf Harry ein, es dauerte lange bis er sie geordnet hatte und zwei Mal musste er von vorne beginnen. Doch Ron war im Schlaf so schutzlos, das seine geistigen Widerstandskräfte so gut wie nicht vorhanden waren. Dazu kam, dass dieser Zauberspruch mehr starken Willen als Übung benötigte und starken Willen hatte Harry zur Genüge.

Dann endlich fand er den Faden der Erinnerungen die er suchte. Angefangen im Haus der Weasleys, wo Albus Dumbledore bei Eintreten der Zwillinge nach Hogwarts ein Angebot unterbreitete und es angenommen wurde. Dann die Erinnerung an den Vertrag, als Ron in die Schule kam und wie sie extra über den Bahnhof gehen sollten und sich auffällig verhalten, um ihn aufzusammeln. Dann Ron der sich zu ihm setzte und viele Momente im Gryffindorturm als Ron sich bei seinen Brüdern über ihn, Harry, beschwerte. Hermine wie sie hineinplatze, alles auf deckte und versprach ihn zu unterstützen, wenn er dafür ihr Freund sein würde. Unterredungen mit Dumbledore und jede Szene schnitt ihm tiefer ins Herz. Irgendwann konnte er seine Konzentration nicht mehr aufrechterhalten und löste den Zauber. Ron schreckte aus dem Schlaf auf und sah auf die Stelle an der Harry stand. Doch er konnte ihn nicht sehen. Harry liefen die Tränen über die Wange

„Scheiß Harry Potter", flüsterte er und legte sich zurück ins Bett.

Harry hörte die Worte und etwas in ihm brach. Tränen sammelten sich in seinen Augen.

Sie hassten ihn. Seine besten Freunde hassten ihn. Er war ganz alleine. Niemand mochte ihn. Er hatte nur noch sich selbst.

Dumbledore. Das war alles Dumbledores Schuld.

Harry wandte sich um und verließ den Krankenflügel.

Trotzdem, etwas in Harry weigerte sich Dumbledore als schlecht anzusehen. Er würde diesen Erinnerungen nicht trauen, solange er keine Beweise hatte. Beweise von Dumbledore. Er würde sie sich holen. Er würde Beweisen, das Rons Erinnerungen Manipuliert gewesen waren, dass es nicht stimmte, was er gesehen hatte. Den Beweis, für ihrer aller Unschuld.

Dumbledore durfte ihn nicht erwischen wenn er versuchte in sein Büro einzubrechen, aber in letzter Zeit gingen so viele Leute ein und aus, es würde nicht allzu schwer werden sich hinein zu stehen. So folgte Harry am nächsten Nachmittag dem Zaubereiminister unter den Tarnumhang in Dumbledores Büro. Dumbledore stellte das Denkarium auf eine Kommode, als der Minister eintrat.

Fudge wollte das er ihm Harry geben sollte, damit dieser zeigen konnte, das er das Ministerium unterstützte, damit er den Menschen Hoffnung schenken konnte, als Symbol des Widerstandes gegen Voldemort. Harry stand ganz ruhig in einer Ecke und hoffet das Fawkes ihn nicht bemerken würde, was er hier tat war mehr als gefährlich, aber nötig.

Die Unterredung dauerte fast eine Stunde, dann verließen Dumbledore und der Minister gemeinsam das Schulleiterbüro um im Drei Besen etwas trinken zu gehen.

Harry hatte nur auf diese Gelegenheit gewartet, denn Fawkes verschwand auch, wahrscheinlich um seinem Herren zu folgen. Harry indes ging zum Denkarium. Er hatte nur diesen Versuch, wenn es stimmte das Dumbledore seine Freunde manipulierte, dann würde er dort drinnen den Beweis finden, wenn nicht, dann müsste er sich Sorgen um Ron machen.

Aber zuerst schickte er die Porträts der Schulleiter in den Schlaf, was ihnen nicht sonderlich auffiel, da sie sowieso die meiste Zeit im Dämmerzustand dahinvegetierten. Danach wandte er sich dem Denkarium zu. Schon seid gestern hatte ihn eine merkwürdige Ruhe erfasst. Er würde sich beweisen, dass sie unschuldig waren, sie alle. Und dann galt es nur noch denjenigen zu finden, der Rons Erinnerungen manipuliert hatte.

Dumbledores Denkarium war wirr, Harry kannte die Erinnerungen nicht und so viel es ihm schwer die Richtigen zu finden. Aber letztendlich brachte die Wahrheit sein Herz zum Stillstand. Nun wusste er es und es war so logisch! Aus Dumbledores Sicht so einleuchtend, aber er würde es nicht zulassen, konnte es nicht zulassen.

Er würde es ihnen Zeigen, ihnen allen. So leicht ließ er sich nicht den Garaus machen. Er würde Leben und es ihnen allen zeigen, er war kein Bauer in diesem Schachspiel, es würde darum gehen das Spiel um einen Spieler zu erweitern.

Die Erinnerungen drangen in Harry Bewusstsein, die Bedeutung und es war mehr als nur ein Schock. Der Schmerz in seinem Inneren war so groß, das er glaubte keine Luft mehr zu bekommen. Unkontrolliert begann er zu zittern, wollte weinen schreien toben etwas zusammenschlagen, aber da war es schon zu spät. Sein Herz zersplitterte in tausend Teile und wurde erwürgt von dem Schicksalssträngen der Realität.

Es war nur noch eine Sache in ihm, ein Schrei nach Rache. Er würde sich Rächen, für diese Lüge. Am liebsten hätte er hier auf Dumbledore gewartet und ihm umgebracht. Aber etwas in ihm schaltete sich ein. Etwas, das man wohl als Überlebenswillen bezeichnen konnte. Er war zu schwach um Dumbledore zu töten und selbst wenn er es schaffte, würde danach Voldemort zu mächtig werden und ihn, Harry, auslöschen. Er musste das ganze Subtiler angehen.

Nachdenklich setzte sich Harry auf Dumbledore Schreibtischstuhl. Vor ihm lag ein Buch, Geheimnisse der Dunkelsten Kunst, stand darauf. Neugierig geworden schlug Harry es auf.

Horkruxe, Dumbledore hatte das in einer Denkariumsszene erwähnt aber Harry verstand es nicht, noch nicht. Also hatte es etwas mit schwarzer Magie zu tun. Harry sah über das Inhaltsverzeichnis und seine Augen blieben an etwas anderem hängen, gleich unter Horkruxe. Er las es sich durch und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Wenn er das schaffen würde, dann hätte er eine Chance.

Sein größter Nachteil war, dass er nur ein fünfzehnjähriger Junge war. Noch nicht mal halb fertig mit seiner Zaubererausbildung und nicht halb so begabt wie Voldemort und Dumbledore. Wenn er dieses Manko ausgleichen könnte, dann könnte er vielleicht mitspielen im Spiel der Mächtigen.

Hier hatte er nun die Chance. Die Chance auf eine Zukunft und er würde sie ergreifen, so verachtenswert sie auch war. Der Mächtigste und Gewiefteste würde Überleben und wenn er nicht die Zeit hatte zu warten, musste er eben dunkle Abkürzungen gehen.

Von draußen kamen Schritte. Schnell schlug Harry das Buch zu und steckte den Zettel mit der Abschrift in die Hosentasche bevor er sich hinter der Tür versteckte und hinaus glitt als Professor McGonagall und Dumbledore hineinkamen.

Es gab eine Möglichkeit, etwas was er tun konnte aber selbst, als er daran dachte, stieg die Übelkeit in ihm auf. Das war mehr als schwarze Magie, das war Wahnsinn und schon mehr als ein Zauberer war dem Wahnsinn verfallen weil er sich solcher Magie hingegeben hatte.

Doch wenn er es tat, dann hatte er die Möglichkeit an Rache, Rache für ein verpatztes Leben, Rache für so viele Demütigungen, Rache für Betrug und Verleumdung. Rache dafür, dass er nie richtig gelebt hatte, nie die Wahrheit gelebt hatte sondern ein Leben voller Lügen absolviert hatte.

Immer mehr reifte in Harry die Entschlossenheit heran, auch diese Grenze zu überschreiten, diese letzte Grenze, die selbst Voldemort nicht überschritten hatte, aus Angst zu versagen. Aus Angst heraus nicht stark genug zu sein.

Er, Harry würde nicht versagen und wenn doch, er hatte nichts mehr zu verlieren.

Er hatte keine Freunde, er hatte keine Familie, er hatte kein Leben.

Mit wehendem Umhang schritt Harry durch die Gänge, hinein ins verderben, hinein in die ewige Finsternis.

Es dauerte eine Woche, dann hatte er die passenden Opfer gefunden. Lorane Dolohow und Davis Edgecombe. Sie waren beide sehr begabte Schüler, Lorane Dolohow war für ihre besonderen Zauberkunststücke bekannt. Sie hatte ein sehr hohen maß an Begabung, das Harry brauchte, außerdem war ihr Vater wahrscheinlich ein Todesser oder jemand aus ihrem Verwandtenkreis und er brauchte die Informationen die sie ihm geben konnte. Informationen waren nötig um zu überlebe und ein Anhalspunkt wie jemand, der in solchen Kreisen verkehrte lebte, würde ihm sicher viel bringen. Dazu kam, dass er nun ergründen konnte wie viel daran Wahrheit war, das Lorane als sehr eitel und Schlampe verschrien war. Sie hatte zwar Begabung, aber war nicht ehrgeizig, sie könnte viel besser sein sagten alle.

Davis Edgecombe hingegen war ein ruhiger begabter Mann, der Harry nur aufgefallen war, weil er im Ministerium als Okklumens gemeldet war. Harry wusste, die Fähigkeit alleine würde ihm sehr helfen. Zudem schien es so, das er Harry ständig beobachtete jetzt wo Harry einmal auf ihn aufmerksam geworden war. Davis hätte in diesem Jahr seine UTZ gemacht und Harry war sich nach dem, was er über ihn zusammengetragen hatte sicher, das er sie alle exzellent bestanden hätte.

Sie beide würde er nehmen. Ein bisschen schlechtes Gewissen hatte er schon, wenn er an seinen Plan dachte, doch jeder Krieg fordert nun mal Opfer.

Er brauchte nicht lange für die Vorbereitungen des eigentlichen Rituals, es würde nicht sonderlich schwer werden. Der schwierigste Teil wäre das Überleben.

Jetzt musste er nur noch seine Opfer zu sich locken, bei Davis war es nicht schwer. Er war, anders als seine Schwester Marietta, in Hufflepuff und schien ihn sowieso ständig zu beobachten, so fand Harry es nicht auffällig ihm mit einer Schuleule eine Nachricht zukommen zu lassen, weil er sich mit ihm treffen wollte, da er sein komisches Benehmen bemerkt hatte. Um Lorane würde er sich erst Gedanken machen wenn er Davis verinnerlicht hatte.

Harry legte sich auf die Lauer, präparierte den Raum, legte Fallen, mehr als eine denn er wusste wie gut Davis war, aber hier würde er sich nicht raus winden können.

Harry wartete, doch nicht so lange wie er befürchtet hatte, als Davis auch schon die Tür öffnete.

„Harry Potter?", fragte er misstrauisch und Harry sagte so normal wie immer: „Hier bin ich."

Der Siebtklässler kam einen Schritt auf ihn zu, dann blieb er plötzlich stehen und zog seinen Zauberstab, ganz so, als hätte er Angst, als wüsste er um Harrys Pläne oder würde zumindest davon ahnen. Vorsichtig kam er näher und schloss die Tür hinter sich. Kalter Triumph stieg in ihm auf, als sich mehrere Flüche auf einmal lösten und zu Harrys entsetzen auf Davis Schild prallten. Wütend feuerte er einen Schockzauber, der den Schild ankratze und noch einen der ihn zum bersten brachte. Davis währenddessen war damit beschäftigt, schnell alles an Zaubern abzuwenden was er ausgelöst hatte, doch letztendlich schaffte es der vorletzte Fluch ihn auszuschalten und er viel unter dem Petrificus Totalus zu Boden. Harry hechtete zu ihm hin und riss ihm den Zauberstab aus der Hand.

„Ich habe wirklich nicht übertrieben mit den Sicherheitsvorkehrungen, eher habe ich untertrieben", sagte er lakonisch. Doch er hatte sich zu schnell in Sicherheit gewähnt, denn plötzlich spürte er wie jemand in seinen Geist eindrang, durch seine so gut wie nicht vorhandene Okklumentik. Bilder rasten durch seinen Geist, er selbst bei den Dursleys, er mit Hermine und Ron im Gemeinschaftsraum, er Quidditch spielend und letztendlich wie er selbst nach geeigneten Opfern suchte. Es kostete ihn alle Willenskraft Davis von seinen Gedanken fern zu halten, doch letztendlich war nicht er es, der den Legilimentikangriff abbrach, sondern Davis, der ihn nun aus schreckgeweiteten Augen ansah. Harry zögerte nicht sondern machte ihm mit einem Stupor bewusstlos.

„Mobilicorpus", flüsterte er und der bewusstlose Körper schwebte in die Luft. Harry legte ihm den Tarnumhang über und überprüfte die Karte des Rumtreibers. Niemand in der Nähe.

Schnell stahl er sich aus dem unbenutzten Klassenraum hoch in den siebten Stock. Unbehelligt kamen vor dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten an und Harry hielt den bewusstlosen Körper an. Dann konzentrierte er sich um den Raum der Wünsche so zu kreieren wie er ihn brauchte.

Hogwarts, bei all meiner Magie flehe ich dich an, gibt mir einen Raum in dem ich starke verbotene Magie anwenden kann. Gib mir einen Raum in dem ich nicht entdeckt werden kann.

Mit diesem Gedanken im Kopf lief Harry drei Mal an der kahlen Wand entlang und beim dritten Mal manifestierte sich eine Tür vor ihm. Rasch zog er sie auf und dirigierte den bewusstlosen Körper hinein.

Der Raum der sich ihm offenbarte sah aus wie einer der Kerkerräume. Alles aus Stein und vollkommen leer, bis auf ein Pult in einer Ecke auf dem eine Keramikschale und ein silberner Dolch lagen.

Er schloss die Tür hinter sich und beobachtete fasziniert wie sich eine leuchtende Schrift in einer ihm unbekannten Sprache auf der Wand entlang zog. Sie umschloss den Raum und Harry schätze, dass sie wohl als Bannkreis dienen würde. Hogwarts sorgte gut für seine Kinder.

Harry beeilte sich Davis den Tarnumhang herunterzureißen und ihn zu dem Pult schweben zu lassen. Er wusste nicht wie viel Zeit er hatte, es könnte sein, das Davis jemandem bescheid gesagt hatte, der nun auf ihn wartete. Er an seiner Stelle hätte es getan.

Ohne zu zögern nahm er das Handgelenk seines Opfers und schlitze ihm den Puls auf. Mit einer beängstigenden Ruhe beobachtete er wie das Blut hervorspritze und in die Schale sprudelte. Einen halben Liter brauchte er, nicht genug um ihn zu töten, nicht mal genug um ihm irgendwie zu schaden. Dann tippte er mit seinem Zauberstab gegen das Handgelenk und sagte „Episkey", einen Spruch den er extra hierfür gelernt hatte und die Wunde heilte sofort zu.

Nun war er an der Reihe. Er setzte sich auf den Boden, überprüfte, dass Davis noch immer bewusstlos war und setzte das Messer an seinem eigenen Handgelenk an. Aber seine Hand wollte sich nicht bewegen. Er hätte nicht gedacht das es ihm solche Überwindung kosten würde, sich selbst zu verletzten. Aber die stoische Ruhe und Abgeklärtheit die ihn seid Dumbledores Büro erfüllte, brachen ihn dazu sich nach einiger Zeit zu überwinden und der Schmerz pulsierte durch seine Adern, als das Blut in die Keramikschüssel quoll. Es war kein so schlimmer Schmerz wie er gedacht hatte, er hatte schon schlimmeres überstanden, aber es war etwas anderes zu wissen das es nur an einem selbst hing, ob man starb oder ob man überlebte und das aufgrund einer Wunde die man sich selbst zugefügt hatte. Mit zitterndem Zauberstab heilte er auch seine Verletzung als er genug Blut aufgefangen hatte.

Das war überstanden und nun durfte er einfach keinen Fehler mehr machen, dann würde alles gut gehen. Er berührte die Oberfläche des gemischten Blutes mit dem Zauberstab und machte drei Kreisbewegungen nach rechts und danach drei nach links und sagte den Zauber den er aus jenem alten Buch genommen hatte, in welchem er vor einer Woche in Dumbledores Büro gelesen hatte.

Das Blut leuchtete kurz silbrig auf, dann sah es wieder ganz normal aus. Harry stand auf und ihm wurde im ersten Moment ein bisschen Schwindelig, doch schnell hatte er sich wieder gefangen und atmete tief durch.

Er ging in die Mitte des leeren Raumes und begann mit dem Blut einen Kreis zu ziehen. Immer wieder korrigierte er Stellen, damit auch ja keine Lücke entstehen konnte und als alles Blut aufgebraucht war, war es relativ zufrieden mit sich. Der Kreis glich zwar mehr einem Ei, aber letztendlich würde es das Ritual nicht stören.

Nun musste er nur noch Davis bewusstlosen Körper hineinschweben lassen und alles war vorbereitet.

Er kniete sich neben ihn und besah sich noch mal alles. Der Raum würde ihn schützen damit man seine Magie nicht bemerken würde und er selbst saß neben Davis im Blutkreis aus dem es kein Entkommen mehr gab.

Harry nickte entschlossen und nahm den silbernen Dolch. Kurz wog er ihn in der Hand doch es gab schon kein Zurück mehr.

Entschlossen rammte er ihn in den Körper vor sich. Stach in den Brustkorb und zog das Messer wieder heraus. Stach noch mal zu um ihn möglichst schnell zu töten, versuchte das Herz zu treffen und hörte den gurgelnden Atmen seines Opfers der immer leiser wurde bis er irgendwann verklang. Er hatte seinen ersten Mord begangen.

Harry legte das Messer zur Seite und wartete ruhig ab. Erst langsam dann immer schneller begann sich an den Seiten des Blutkreises indem er saß silbriger Nebel zu bilden. Immer mehr und mehr wurde es. Er waberte herum und plötzlich schoss er zusammen und das geisterhafte Abbild von Davis Edgecombe sah ihn aus traurigen Augen an. Langsam begann Davis auf ihn zuzuschweben, als würde Harrys Körper ihn anziehen und Harry spürte wie unaufhaltsam etwas an seinen Geist stieß. Erst Zögerlich, dann immer intensiver bis es irgendwann schmerzhaft wurde. Nun begann der Kampf um den Körper und wer auch immer ihn gewinnen würde, ob Harry oder Davis, würde den anderen verschlingen und zu einem Teil seiner selbst machen.

Davis hatte seinen Willen geformt, ihn geschliffen und zu einer scharfen Klinge geschmiedet, die er präzise einsetzen konnte. Durch Legilimentik, Okklumentik und noch etwas anderes das Harry jetzt noch nicht ergründen konnte, denn es lag noch viel tiefer in der Seele verankert. Harrys Wille dagegen war Wild, ungezähmt aber dafür umso machtvoller und darum ging es hier.

Sein Körper zuckte zurück, wand sich auf dem Boden und er schrie, aber Harry bekam nichts davon mit. Er drang weiter, immer weiter vor in den Geist der ihn zu vereinnahmen versuchte und fraß ihn teilweise auf. Doch dann wendete sich das Blatt und plötzlich begann Davis Seele an ihm zu zerren, ihn zu bezwingen denn noch etwas mischte sich ein. Es war schwach, so unglaublich schwach und setzte sich trotzdem gegen Harry zur Wehr um nicht. Noch ein Stückchen Seele kämpfe um die Überhand und gemeinsam begannen sie Harry zu bezwingen. Immer mehr wurde er zerrissen und mit Entsetzen spürte er, das er verlieren würde.

„Neiiiinnn", dieser Schrei entrang sich nicht nur seiner Seele, sondern auch sein Körper schrie es aus Leibeskräften und mit einem Mal riss er die Augen auf.

Er war wieder er selbst und auch doch nicht. Er hatte gewonnen, hatte seinen Körper behalten und die andere Seele aufgefressen und zu einem Teil seiner eigenen gemacht, doch da war nun so viel mehr in ihm als nur Harry. Er hatte plötzlich Erinnerungen aus einem ganzen Leben. Einem Leben, das länger gewesen war als sein eigenes. Er hatte Erinnerungen an Eltern, Geschwister, eine Kindheit in der er geliebt wurde. An Familienprobleme und Lösungen. So viel Leben strömte in ihn, das ihm die Tränen über die Wange liefen.

Er wusste das Davis niemandem gesagt hatte wohin er ging, weil er sich unsicher war was er, Harry Potter, von ihm wollte. Er, der Junge der sich in den letzten Tagen so verändert hatte. Dessen ganze Kraft in ein einziges Gefühl geflossen war, sodass er es am Frühstückstisch sofort mit seiner angeborenen Empathie aufgefallen war.

Er hatte Angst vor ihm gehabt und war doch neugierig geworden auf dieses unheimliche übermächtige Gefühl, das das ganze Wesen des Jungen zu vereinnahmen schien. Es mutete wie Hass an, aber in einer so abstrakten Form, dass er ihn nicht wirklich lokalisieren konnte.

Seufzend ließ sich Harry nach hinten auf den Steinfußboden sinken. Sein Körper zitterte noch immer und er war klitschnass vor Schweiß.

Nun brauchte er etwas Zeit um sich seinen Gedanken hinzugeben die nicht nur auf seinem Wissen basierten. Er durchdachte nun zwei Leben und doch drangen immer wieder Bilder in seinen Kopf die aus keinem dieser Leben gekommen waren.

Ein kleiner Junge, weinend gehänselt, verachtet. Das Gefühl der Genugtuung als ein kleines Mädchen vor Schmerzen schrie. Dann ein Dumbledore mit kastanienbraunem Haar der Verwandlung unterrichtete und die Bibliothek, wo ein unheilvolles Buch aufgeschlagen wurde, jenes Buch, das auch Harry zu Rate gezogen hatte. Eine Seite, Horkruxe. Ein heruntergekommenes Haus mit einem Zauberer den Parsel sprach und ein Herrenhaus das er kannte. Das Herrenhaus der Riddles wo drei Verwandte zu Tode kamen.

Wissen war in Harry, so viel Wissen und Macht das es ihn schier um den Verstand brachte. Er hatte sich mehr einverleibt als erwartet und langsam, immer mehr, wurde dieses Wissen dieses Leben zu einem Teil von ihm.

Davis Edgecombe war aus einer Zaubererfamilie, sein Vater arbeitete als Vergissmich und seine Mutter in Flohnetzwerkaufsicht. Er hatte noch eine jüngere Schwester Marietta die nun mit dem Wort Petze in Gesicht herumlief.

Davis war mit der Gabe der Empathie geboren worden, die Fähigkeit Gefühle von anderen zu spüren, wobei es sehr schwer war sie von den eigenen Gefühlen fern zu halten, da es schnell passieren konnte, das man Gefühle eines anderen übernahm, wodurch er schon seid frühester Kindheit Okklumentik hatte lernen müssen, um Gefühle bewusst wahrnehmen zu können oder auszublenden.

Später war er ehrgeizig gewesen. Er wollte, dass seine Eltern auch auf seine Leistungen stolz sind, nicht nur auf seine Gabe für die er nichts konnte. Deshalb hatte er sich so in die Schule vertieft. Es hatte jedoch noch andere Familiäre Probleme gegeben, die schließlich dazu führten, dass der Vater ihn, seine Schwester und seine Mutter verlassen hatte, um bei einer anderen Hexe zu leben. In der Schule war Davis sehr zurückhaltend, und versuchte allen bei seinen Problemen zu helfen die er dank seiner Empathie bemerkte. Er war eigentlich ein sehr netter junger Mann und hatte seid einiger Zeit eine Freundin aus Harrys Jahrgang, Susan Bones.

Doch nun war er nicht mehr. Alles was ihn geprägt hatte, war zu einem Teil von Harry geworden und das was seinen Charakter einst ausgemacht hatte war verschwunden. Zurück blieben ein klares Bild seiner Erinnerungen, Fähigkeiten und seiner Magie.

Müde stand Harry auf, trat aus dem Kreis und ließ das Blut mit einer einzigen Bewegung seines Zauberstabes verschwinden. Ungesagt versteht sich natürlich und ein Gefühl der Genugtuung breitete sich in ihm aus.

Jetzt war nur noch die Frage, was er mit der Leiche tun sollte. Besonders der Zauberstab war gefährlich. Ab liebsten hätte Harry ihn behalten falls er mal einen Ersatz brauchte, da der Zauberstab für ihn genauso gut arbeiten würde, wie für Davis doch er konnte ihn nicht behalten.

Harry konzentrierte sich und war erstaunt wie einfach es ihm viel Davis Leichnam zu verwandeln. So, als hätte er diesen Zauber schon tausendmal verwendet. Selbst Davis war es nie so leicht gefallen. Ob es jetzt daran lag, dass er so viel mehr Magie hatte?

Er beugte sich hinunter und hob einen langen flachen Stein auf, der einst Davis Überreste gewesen war. Nun blieb nur noch der Zauberstab. Zauberstäbe ließen sich nicht so einfach verwandeln. Wahrscheinlich würde man Todesser für sein Verschwinden verantwortlich machen. Solange niemand den Kontakt zu ihm fand war es Harry egal.