Dies ist so eine Art Vorgeschichte zum Königreich. Es ist zwar nicht unbedingt erforderlich, sie zu lesen, aber sie dient dazu, meine selbst erdachten Charaktere vorzustellen und in eine Verbindung mit dem DB-Universum zu stellen. Außerdem erzähle ich in dieser Geschichte quasi meine Version der Ereignisse, die zum Untergang der Saiyajin führten. Wie auch in der Hauptgeschichte habe ich mich allerdings bemüht, keine Widersprüche zur Original-DB-Story zu schaffen, allerdings berücksichtige ich nicht die Ereignisse aus GT, da ich diese zu wenig kenne. Es wird also keinen vierfachen Supersaiyajin oder goldenen Wehraffen geben...
Genug gelabert, viel Spaß beim Lesen!
Das verlorene Königreich I - Baku und Fanea
Kapitel 1 - Cauly
-- 736 --
"Hohe Herrin?"
Leilia sah auf. "Was gibt es?"
"Eine saiyanische Raumkapsel wurde geborgen. Der Insasse ist schwer verletzt, er wurde ins Haus der Heilung gebracht."
Betroffen sah Leilia ihren ersten Minister an. Jetzt war es also soweit. Sie hatte ihn gefürchtet, den Tag, an dem die erste saiyanische Raumkapsel auch bei ihnen auftauchen würde. Eiskalte Hände griffen nach ihrem Herz. Sie hatte extra den Bannkreis um den Planeten verstärkt, um zu verhindern, daß sie entdeckt wurden. Und dennoch befand sich jetzt ein Angehöriger der Spezies, die überall in diesem Teil des Universums Angst und Schrecken verbreitete, hier.
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Als er die Augen aufschlug sah er goldene Lichtkringel an der Decke. Er wußte nicht wo er war oder wie er an diesen Ort gelangt war. Aber er war dankbar etwas anderes zu sehen als die Innenseite der Klappe seiner Raumkapsel. Er war wieder auf einem Planeten oder auf einer Raumstation, er war in Sicherheit und musste nicht mehr ständig darum bangen, daß sein schwer beschädigtes Gefährt auseinanderbrach. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf seine Umgebung. Offensichtlich befand er sich in einem kleinen aber komfortablen Zimmer, es roch angenehm nach Kräutern und sanfte Musik drang leise an sein Ohr. Weiches, goldenes Licht fiel durch ein großes Fenster und der Wind spielte mit den Vorhängen. Die Wände waren mit einem aufwändigen Fries geschmückt. Auf einem Tischchen neben dem Bett bemerkte er einen Becher und einen Krug, der offensichtlich Wasser enthielt. Er leckte sich über die trockenen Lippen. Doch er war zu schwach, um nach dem Becher zu greifen und stieß das Gefäß bei dem Versuch um. Die Türe öffnete sich und ein junger Mann kam herein, um nach dem Patienten zu sehen. Der sog vor Verblüffung scharf die Luft ein und starrte ungläubig auf den soeben Eingetretenen.
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'Hohes Licht, bitte gib mir Kraft!' Leilia wappnete sich innerlich für die ihr bevorstehende Aufgabe. Man hatte ihr gesagt, daß der Patient erwacht sei. Sie atmete noch einmal tief durch bevor sie das Zimmer betrat.
Die Regentin hatte noch nie zuvor in ihrem Leben einen Krieger gesehen, und sie war immerhin 84 Jahre alt. Ihr Volk scheute Gewalt, floh sie lieber als sich ihrer zu erwehren. Dementsprechend entsetzt war sie, als sie den narbenübersäten Oberkörper des Saiyajin sah. Schaudernd trat sie an das Bett des Verletzten und setzte sich auf den Hocker, der für sie bereitstand. Dann sah sie ihm in die tiefschwarzen Augen, in denen sie zu ihrer Überraschung weder Verachtung noch Wut oder Mordlust lesen konnte. Vielmehr spürte sie Neugierde und Anspannung.
"Es gibt euch wirklich." Er lachte leise. Verwundert zog Leilia die Augenbrauen hoch.
"Ein... Einhörner...", flüsterte er, als er ihren Blich bemerkte.
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Nachdenklich ging Leilia durch die filigranen Bogengänge zurück zu ihrem Arbeitszimmer. Das Gespräch hatte nicht lange gedauert, da der Saiyajin noch sehr schwach war, so hatte sie nicht sehr viel von ihm erfahren können - schließlich hatte auch er Fragen an sie gestellt. Immerhin wußte sie jetzt seinen Namen, Cauly, und daß er nicht das Monster war, das sie erwartet hatte. Im Gegenteil, fast hatte sie das Gefühl, eine verwandte Seele getroffen zu haben. Bei dem Gedanken mußte sie lächeln, äußerlich konnten sie kaum unterschiedlicher sein! Und er war ein Saiyajin... Wieder schüttelte sie leicht den Kopf. Sie wurde einfach nicht schlau aus dieser Sache.
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Auch Cauly dachte über die Begegnung mit der Hohen Herrin nach. Er konnte immer noch nicht ganz glauben, daß es Einhörner - Xanaidurin hatte sie gesagt - wirklich gab. Und sie selbst... Als sie eingetreten war und er den Kopf nach ihr wandte, war er erstaunt gewesen, daß so eine junge Frau, fast noch ein Mädchen die Herrscherin über diesen Planeten war. Allerdings musste er zugeben, daß sie eine erstaunliche Reife zeigte, sie war ihrer Aufgabe als Königin durchaus gewachsen. Er zwang sich, an etwas anderes zu denken. Sein Auftrag... vielleicht war dies der richtige Planet. Die wenigen Fragen, die er ihr gestellt hatte, zielten vor allem auf eines ab: Er wollte wissen wie er aus dem Weltraum auf diesen Planeten gelangt war, und sie hatte es ihm bereitwillig erklärt. Caulys Herz schöpfte wieder Hoffnung. Ein Bannkreis, der leeren Raum vorgaukelte und verhinderte, daß Meteoriten oder Weltraumschrott auf Xana einschlugen - und mit Sicherheit auch bemannte Raumkapseln potentieller Feinde, das hatte sie zwar nicht gesagt, aber er konnte es sich auch so denken. Nur, warum war er hier? Warum hatten sie ihn nicht da draußen elend krepieren lassen, wo sie doch sicherlich wußten, was sein Volk tat? Danach musste er sie morgen fragen.
-- Einen Tag später --
"Nun, wie geht es Dir heute?"
"Meine Kraft kehrt langsam zurück", meinte Cauly, "die Schmerzen haben auch etwas nachgelassen."
"Das freut mich zu hören. Ich habe heute mehr Fragen an Dich als gestern."
"Ich habe nichts anderes erwartet", sagte er lächelnd. "Doch vorher habe ich auch eine Frage. Warum wurde ich gerettet?"
"Du warst schwer verletzt und Deine Raumkapsel trieb manövrierunfähig durch das All. Du brauchtest Hilfe."
"Ich könnte Euer Feind sein."
"Was ändert das?"
Einen Augenblick sah er sie verwundert an, bis er begriff, daß sie diese Frage ernst meinte. Für sie schien das wirklich keinen Unterschied zu machen.
"Eure Hilfe könnte Euch zum Verhängnis werden."
Sie schien über diese Worte nachzudenken. Schließlich sprach sie wieder zu ihm.
"Es mag eines Tages unser Verhängnis sein, da stimme ich Dir zu. Dennoch haben wir nicht das Recht über Leben und Tod zu entscheiden. Es ist einfach, ein Leben auszulöschen oder dabei zuzusehen wie es erlischt. Doch kannst Du jene zurückholen, die den Tod nicht verdient haben? Kannst Du ihnen das Leben zurückgeben, das ihnen genommen wurde? Ich vermag es nicht, und in meinem Volk gibt es keinen, der diese Fähigkeit besitzt. Der Tod ist endgültig, wie könnte ich da ruhigen Gewissens den einfachen Weg gehen? Der andere mag steinig sein und ein bitteres Ende haben, aber er ist der einzige, der für mich und mein Volk in Frage kommt."
Nachdem beide eine Weile geschwiegen hatten stellte Leilia schließlich die Frage, die ihr am dringlichsten erschien.
"Über Dein Volk hörte ich bisher nichts Gutes, doch Du scheinst nicht böse oder gewalttätig zu sein. Ich kann auch keine Falschheit bei Dir fühlen. Sind die Saiyajin nicht so, wie man erzählt oder bist Du ein eher untypischer Vertreter deines Volkes?"
Caulys Gesicht verdunkelte sich. "Ich denke es trifft beides zu."
Da er ihren fragenden Blick spüren konnte, fuhr er fort.
"Lange Zeit lebte mein Volk gemeinsam mit einem anderen, den Tsufuru auf unserem Planeten. Es gab zwar manchmal kleinere Konflikte, aber alles in allem lebten wir in friedlicher Koexistenz und jedes Volk ging seinen eigenen Belangen nach. Unsere Kontakte untereinander beschränkten sich auf Handel.
Aber die Tsufuru haben uns hintergangen: Sie haben unser Volk über Generationen hinweg immer wieder für Versuche mißbraucht, ohne unser Wissen geschweige denn unsere Zustimmung. Als das bekannt wurde, kam es sofort zu ersten Kämpfen, aber die überlegene Technologie unserer Gegner brachte uns herbe Verluste bei. Dann tauchte Vegeta auf, unser jetziger König, und er schaffte es im Handumdrehen die zerstrittenen Clans zu einen und die Tsufuru vernichtend zu schlagen. Soweit ich weiß wurden sie vollkommen ausgelöscht. Dafür tauchte kurze Zeit später Freezer auf. Ich bin ihm nie begegnet, aber er muß eine unglaubliche Macht besitzen, denn Vegeta unterwarf sich ihm widerstandslos. Wir Saiyajin wurden zu Freezers Sklaven und mussten anfangen, Planeten für ihn zu 'säubern' oder sogar ganz vernichten.
Versteht mich nicht falsch, mein Volk liebt den Kampf, wir sind Krieger. Aber wir hatten immer unseren Stolz, unsere Ehre! Und Freezer hat uns das genommen, zu vielen von uns! Gehorchen wir ihm nicht, wird er uns einfach vernichten. Aber das Schlimmste ist, daß es viele unter uns gibt, besonders unter den jungen Saiyajin, die Freezer geradezu vergöttern! Sie werden von einem Planeten zum anderen geschickt und genießen es richtig die dortige Bevölkerung abzuschlachten!" Caulys Stimme bebte vor Zorn.
"Was versteht Dein Volk unter Stolz und Ehre?"
"Ich denke es bedeutet, uns nur ebenbürtige Gegner zu suchen, das Andenken eines gefallenen Gegners zu achten und sich nicht an Schwächeren zu vergreifen oder sich fremden Besitz anzueignen. Wer hingegen wehrlose Frauen und Kinder, Alte und Kranke und jene, die keine Krieger sind einfach abschlachtet wie Vieh und sich dabei dann auch noch gut fühlt, hat keines von beidem! Solche bringen nichts als Schande über mein Volk!"
Leilia spürte, daß der Saiyajin Zeit brauchte sich zu beruhigen. Sie trat an das große Fenster und ergötzte sich am Anblick des sonnenüberfluteten, nebligen Waldes unter ihr. Ein Phönix flog, einen langen Feuerschweif hinter sich herziehend, durch ihr Blickfeld.
"Wer hat Dich so schwer verletzt?", brach sie schließlich das Schweigen.
"Ich kenne die Spezies nicht. Der Planet interessierte mich nur insofern, daß ich eine Rast machen und eine anständige Mahlzeit wollte. Aber kaum war ich gelandet, wurde ich von den Bewohnern angegriffen."
"Hm, und in welcher Angelegenheit bist Du unterwegs?"
Die Frage hing im Raum. Sollte er es ihr sagen? Er zögerte. Wenn Freezer davon erfuhr war alles aus, dessen konnte er sich sicher sein. Während er mit sich rang sah sie wieder aus dem Fenster. Der Phönix war mittlerweile nicht mehr alleine, ein Weibchen hatte sich zu ihm gesellt und gemeinsam tanzten sie in der Luft. Leilia hatte diesen Tanz schon oft gesehen, doch er faszinierte sie immer aufs Neue.
"Ich bin auf der Suche nach einer neuen Heimat für mein Volk, einen Ort, an dem wir so lange vor Freezer sicher sind, bis wir die Kraft haben ihm entgegenzutreten." Cauly hatte sehr leise gesprochen, fast so als wollte er nicht, daß sie es hörte.
"Kannst Du aufstehen?", fragte sie ihn nach einer Weile.
"Ich... denke schon."
"Dann komm her, Cauly. Sieh hinaus."
Zögernd folgte er ihrem Wunsch. Als er neben der zierlichen Königin stand und seinen Blick auf die Landschaft fallen ließ, stockte ihm der Atem. Gebannt verfolgte er das Schauspiel, das die beiden Vögel boten. Von Zeit zu Zeit zogen Nebelschwaden vorbei und verdeckten kurz die Sicht. Schließlich beendeten die Phönixe ihr Balzritual und flogen gemeinsam davon, der Nebel im Tal war mittlerweile so dicht, daß nur noch sehr hohe Bäume daraus hervorragten, wie kleine, grüne Inseln in einem weißen Meer. Dieses Bild strahlte soviel Ruhe und Frieden aus, daß es ihm schwerfiel sich davon loszureißen.
"Ich muß mich um meine Pflichten kümmern, aber morgen werde ich wieder nach Dir sehen, dann können wir unser Gespräch fortsetzen."
Cauly nickte nur als Antwort, er sah immer noch hinaus in den Nebel.
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Wieder in ihrem Arbeitszimmer angekommen läutete Leilia nach Mellon, der kurz darauf erschien.
"Hohe Herrin?"
"Der Ältestenrat soll einberufen werden und zwar sofort. Diese Angelegenheit duldet nicht den geringsten Aufschub!"
"Ich werde das Nötige veranlassen."
Während der Sekretär sich entfernte begann sie unruhig auf und ab zu wandern. Sie zweifelte nicht am Wahrheitsgehalt dessen, was Cauly ihr erzählt hatte. Die Frage war jetzt, was sie tun konnten. Dieser Freezer stellte eine ernst zunehmende Gefahr für alle Völker dar. Sie selbst konnten zwar nichts gegen ihn ausrichten, aber vielleicht, vielleicht gab es ja eine andere Möglichkeit!
Mellon tauchte wieder auf, um ihr mitzuteilen, daß die Mitglieder des Rates sich versammelt hatten. Leilia dankte ihm und betrat den Thronsaal, wo sie bereits erwartet wurde.
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Am nächsten Tag fand Leilia zu ihrer Verwunderung ein leeres Bett vor, als sie Cauly aufsuchte. Der Saiyajin stand auf dem Balkon und sog die Morgenluft in seine Lungen während er den Blick über die Landschaft schweifen ließ.
"Ist es hier immer so neblig?", fragte er, als die Hohe Herrin neben ihn trat.
"Die meiste Zeit über." Dann wechselte sie das Thema. "Wie ich sehe geht es Dir schon besser. Da Deine Raumkapsel bereits repariert wurde, wirst Du in einigen Tagen wieder aufbrechen können."
"Ihr laßt mich einfach so gehen? Ohne Bedingungen? Obwohl ich das Geheimnis Eures Planeten kenne?"
Sie lächelte. "Ich vertraue Dir, und außerdem wirst Du Deinem König über diesen Planeten berichten müssen."
"Ich... verstehe nicht ganz..."
Jetzt lachte Leilia vergnügt auf. "Ich habe gestern noch den Ältestenrat einberufen, wir haben beschlossen Deinem Volk zu helfen!"
-- 737 --
König Vegeta betrachtete finster den Mann, der vor ihm stand.
"Warum? Ich habe Paragas' Sohn töten lassen, warum kommt er dennoch?"
"Das konnten unsere Spione leider nicht herausfinden mein König. Wenn Brolly nicht der Grund seines Kommens ist..." Cauly sprach den Gedanken nicht aus.
"Steht die Raumkapsel bereit?"
"Als ich hörte, daß Freezer sich auf dem Weg zu uns befindet, ließ ich die nötigen Vorbereitungen treffen. Der Prinz wird in Sicherheit sein bevor Freezer das Sonnensystem erreicht. Falls es unerwartet Schwierigkeiten geben sollte, steht Bardock bereit, um uns den Rücken freizuhalten. Er wartet mit seinem Kommando auf weitere Befehle."
König Vegeta nickte. Die Zeit war so knapp gewesen! Sie hatten noch nicht einmal die Hälfte evakuiert! Als Cauly vor einem knappen halben Jahr zurückgekehrt war, überbrachte er ihm ein Angebot. Das Angebot eines Einhorns. Erst hatte er seinem Untergebenen nicht glauben wollen, doch dann hatte Cauly ihm den Siegelring der Hohen Herrin gegeben. Und plötzlich war sie vor ihm gestanden, eine zierliche junge Frau mit langen, lockigen weißen Haaren, leuchtend blauen Augen, heller Haut und... einem schwarzen Horn, das aus der Mitte ihrer Stirn wuchs. Sie trug einen filigranen, silbernen Stirnreif und an einer ebenfalls silbernen Kette um ihren Hals hing ein Amulett, das auf dem samtigen, nachtblauen Gewand glitzerte. Nachdem er seinen anfänglichen Schreck überwunden und die fremde Königin ihm erklärt hatte, daß er nur eine Seelenprojektion sah, begannen sie, über die Einzelheiten des Planes zu sprechen. Überrascht hatte er zur Kenntnis genommen, daß sie nur eine einzige Bedingung stellte: Nur Saiyajin, für die Cauly bürgte, sollten Xana betreten dürfen, wer jedoch Freezers williges Werkzeug war, durfte nichts von alldem erfahren.
Der König der Saiyajin sah auf die Sternenkarte, die eine ganze Wand des Raumes einnahm und ein Geschenk Freezers zur Geburt des Prinzen gewesen war. Sie zeigte das Hoheitsgebiet des widerwärtigen Echsenwesens und Vegeta-sei war natürlich auch darauf eingetragen. Sein Blick wanderte auf der Karte zu einem anderen Sonnensystem, das als uninteressant gekennzeichnet war, und von dem er wußte, daß ein Planet auf der Sternenkarte fehlte.
- Mögen die Götter dafür sorgen, daß es so bleibt! -
Dann öffnete er eine Schatulle, auf deren Deckel das rote Wappen seines Clans prangte. Er nahm die schwere Kette, die er trug, ab und legte sie zu dem restlichen Inhalt. Nachdem er sich nochmals davon überzeugt hatte, daß nichts fehlte, schloß er das Kästchen wieder und gab es Cauly.
"Sorge dafür, daß aus Vegeta ein guter Krieger und gerechter König wird. Und nun geh. Die Götter sollen mit Euch sein."
Cauly nickte kurz und verließ den Raum, es gab nichts mehr zu sagen. Er eilte zu den Gemächern des jungen Prinzen, um mit ihm in eine neue Heimat aufzubrechen. Doch zwei Wachen hielten ihn zurück.
"Was soll das, ich handle im Auftrag des Königs!"
"Verzeih, doch wenn Du zu Prinz Vegeta willst, brauchst Du nicht weiterzugehen. Er hat den Palast verlassen um sich mit Nappa zu treffen."
"Und Ihr habt ihn gehen lassen?! Wo wollte er hin? Schnell!!"
"Ich glaube zur Flugrampe..."
Cauly fluchte und rannte los. - Ausgerechnet Nappa! Das bedeutet nichts Gutes! -
Schon von weitem konnte er zwei Raumkapseln starten sehen. Für heute waren nur zwei Flüge geplant gewesen: Bardocks jüngster Sohn sollte auf einen Planeten weit entfernt im nördlichen Sektor gesandt werden, doch der Start würde erst in einigen Stunden erfolgen. Der andere Flug gehörte Nappa und einem anderen Saiyajin, die gemeinsam los geschickt werden sollten, um einen kleinen Planeten im westlichen Sektor zu überfallen. Das müssten diese beiden gewesen sein. Doch warum sollte Vegeta zur Flugrampe kommen? Zum Abschied winken doch wohl kaum! Er schnappte sich den ersten Techniker, den er zwischen die Finger bekam und fragte ihn nach dem Prinzen.
"Der Prinz? Er ist gerade mit Nappa weggeflogen. Sie sollen einen Planeten im..."
"Warum Vegeta?! Nappa sollte doch mit Celeriac fliegen!"
"Celeriac wurde heute bei einem Unfall schwer verletzt und Nappa wollte den Start nicht verschieben. Deswegen fragte er den Prinzen ob er nicht Lust hätte mitzukommen."
"Verdammt! DER TEUFEL SOLL NAPPA HOLEN!!"
Kurze Zeit später war Cauly wieder bei König Vegeta, um ihm von der unglücklichen Wendung zu berichten. Nach langem Schweigen sprach der König schließlich.
"Dich trifft keine Schuld, Cauly. Starte wie geplant. Dich trifft... keine... Schuld..."
Als Cauly aufsah, schien ihm der König um Jahre gealtert. Vor ihm stand ein gebrochener Mann, ein Mann, der bereit war in den Tod zu gehen, damit sein Volk noch eine Chance zum Überleben hatte und der nun erkennen musste, daß er seinen eigenen Sohn, sein einziges Kind nicht retten konnte.
"Mein König, ich werde ihn zurückholen. Ich werde nicht zul..."
"SCHWEIG!!" Vegetas Stimme duldete keinen Widerspruch. "Du wirst nichts dergleichen tun. Ich habe ihm verboten den Palast zu verlassen. Du wirst Deinen Auftrag nicht gefährden, nur weil mein Sohn nicht gehorchen kann. Überbringe der Hohen Herrin meine Grüße, sie wird nun über zwei Völker herrschen."
Als Cauly kurze Zeit später in der zweisitzigen Raumkapsel saß, fasste er einen Entschluß. "Ich werde nach Xana fliegen wie Ihr es wünscht, mein König. Doch danach werde ich aufbrechen um den Prinzen zu retten, das schwöre ich." Mit diesen Worten drückte er den Startknopf und das kleine Raumschiff hob ab, um ihn in die neue Heimat der Saiyajin zu tragen.
