Dying

Jessica stand vor dem Fenster wie festgenagelt und starrte in den dahinterliegenden Raum, indem Don um sein Leben kämpfte. Tränen verschleierten ihren Blick so sehr, das sie kaum noch etwas erkennen konnte.

Jessica liebte Don mehr als ihr eignes Leben und schon aus diesem Grunde müsste sie jetzt an seinem Bett sitzen, seine Hand halten und ihn ermutigen durchzuhalten.

Doch sie konnte einfach nicht.

Jedesmal, wenn sie der Tür zu nahe kam und die Klinke berührte, war es als ob ein unsichtbarer Strick ihre Kehle verschnürte. Sie bekam keine Luft mehr. Gleich zu Anfang war sie bereits Ohnmächtig geworden, seit dem wagte sie sich nicht mehr in die nähe der Tür.

Alle Kollegen und Freunde waren bereits da gewesen und hatten Don besucht. Anna hatte sie sogar eine Weile getröstet. Niemand machte ihr einen Vorwurf. Den machte sie sich selber.

Was war sie nur für eine Freundin. Sie konnte einfach nicht die Kraft aufbringen Don beizustehen, was immer auch passieren mochte.

Verärgert über sich selber wischte Jessica die Tränen fort. Grade als sie überlegte es doch noch einmal zu versuchen, ging die Tür zu Don's Krankenzimmer auf und Mac trat in den Flur hinaus.

Als Mac Jessica sah, kam er auf sie zu und nahm sie in die Arme. Wieder fing sie an zu weinen.

'Es ist nicht schlimm Angst zu haben,' hörte sie Mac's beruhigende Stimme. ' Es sah eine ganze Weile sehr, sehr schlimm aus. Aber ich denke, es wird alles wieder gut und was Don jetzt am meisten braucht, ist die Frau die er liebt an seiner Seite.'

Jessica löste sich aus Mac's Umarmung und sah ihn hoffnungsvoll an.

Mac nickte und lächelte ihr aufmunternd zu.

'Geh schon, ich weiß das du's schaffst.'

Jessica holte tief Luft und wandt' sich dann der Tür zu. Mit langsamen Schritten trat sie ein. Ihre Beine fühlten sich immer noch wie Wackelpudding an, aber sie wurde nicht wieder ohnmächtig. Ein leichtes Gefühl der Hilflosigkeit in der Magengegend blieb und würde wohl auch so schnell nicht verschwinden.

Vorsichtig setzte Jessica sich neben dem Krankenbett auf den Stuhl und nahm ganz sanft Don's Hand in ihre. Zärtlich küsste sie die Oberseite, dann sah sie ihn an und wieder liefen die Tränen.

' Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren,' schluchzte sie. 'als ich von der Bombe erfahren habe. Ich dachte wenn du sterben würdest, könnte ich keine Minute, keine Sekunde mehr leben. Es hat mir das Herz zerrissen. Don, ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt. Bitte, verlass mich nicht.'

Schließlich versagte ihre Stimme und Jessica weinte wie noch nie zuvor in ihrem Leben.

Plötzlich spürte sie eine Bewegung und als sie ihre und Don's Hand ansah, bemerkte sie das er ihre Hand drückte. Jessica lächelte.

Sie wußte, Don würde zu ihr zurück kehren.

Ende