Ich habe mich hier mal an etwas versucht. Eine FF zu dem Buch "Der Kuss meiner Schwester" von Jana Frey.

Die story setzt an dem Punkt ein wo die Beziehung zwischen Mieke und Mattis auffliegt. Die ersten beiden Sätze in Kursiv stammen sind aus dem Buch zitiert und bilden quasi die Einleitung.

Ich hoffe es gefällt euch :)

Disclaimer: Die Figuren gehören Jana Frey, ich verdiene hiermit kein Geld. Die Idee ist mir ;)


Schmerzende Erinnerungen

Mieke und ich schlichen uns, ohne uns anzuschauen, nach oben und schlossen uns, jeder für sich, in unseren Zimmern ein.

Dann war es ganz still im Haus.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen, verschränkte die Arme im Nacken und starrte an meine Zimmerdecke. Meine Gedanken kreisten – ein undurchdringliches Chaos von Worten und Bildern. Mieke und ich, wie wir das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Mieke und ich in Schweden im See. Mieke und ich vor nicht einmal 2 Stunden. Wie sie mich angeschaut hatte, und wie glücklich ich war. Doch jetzt ist alles aus. Aus und vorbei. Nie wieder kann ich meine Mieke im Arm halten. Nie wieder ihre weichen Lippen küssen. Dieser Gedanke schmerzt. Ich fühle mich wie durchbohrt von hunderten Pfeilen kann nicht atmen, nicht fühlen. Alles dreht sich um dich – Mieke.

Wie von selbst schleicht sich die Szene von vorhin in meine Gedanken. Wie erschrocken du mich ansahst, als Annegret mich packte und aus dem Raum bugsierte. Du dachtest sie tat mir dabei weh. Doch das einzige was schmerzte war dich zu verlieren, zu merken dass alles vorbei ist.

Nun liege ich hier und frage mich was du wohl gerade machst. Liegst du auf deinem Bett und denkst an mich? Ich rücke ganz nah an die Wand. Auf der anderen Seite liegt dein Zimmer, steht dein Bett. Ich lausche auf Geräusche, doch ich höre nichts. Stille – wie auch im restlichen Haus. Ich stelle mir vor, wie du auf deinem Bett liegst, deinen Schlafschlumpf in den schönen, weichen Armen. Ich presse mich an die Wand, so dass es weh tut. Ich versuche dir nah zu sein. Uns trennen nur einige Zentimeter und doch bist du mir so fern wie nie.

Als ich dies bemerkte, fing ich an zu weinen. Ganz leise und sanft. Es wurde mir schlagartig bewusst, dass nichts mehr so war wie noch vor ein paar Stunden und es auch niemals wieder so sein wird. Mieke und Mattis. Magdalena und Martin. All das war vorbei.

Traurig rollte ich mich von der Wand weg und angelte meine Kopfhörer vom Boden. Ich drehte die Lautstärke bis zum Anschlag und ließ mich beschallen von Mieke's Lieblingsmusik. Denn sonst war mir nichts geblieben. Abgesehen von den Erinnerungen an den schönsten Sommer meines Zwillings-Lebens.

Der Mieke-und-Mattis-Sommer. Der, den niemand uns noch nehmen kann.