Die Atlantiskrise

Titel:„Die Atlantiskrise"

Author:berg-ulme

Rating:FSK ab 12

Inhalt:Bei der Filmpreisverleihung der Unterirdischen passiert das Unvorstellbare. Die terroristischen Tuan überlisten das Sicherheitsnetz des Zentauren Foaly und nehmen das komplette Stadion als Geisel. Holly Short und ihr Team werden ausgeschickt, um Hinweise zu finden, wie sich die magische Barriere brechen lässt, die die Tuan auf gebaut haben.

Disclaimer:Das „Artemis Fowl" -Universum gehört nicht mir, sondern dessen Autor Eoin Colfer

Autorennotiz: In dieser Geschichte wird Artemis Fowl nicht persönlich auftreten, sondern ich konzentriere mich auf Nebencharaktere bzw. meine eignen Charaktere und natürlich Holly.

Das hier ist die Remaster-Version, die ich nun zu vollenden hoffe. Seid nicht irritiert, wenn ihr denkt, dass hätte ihr schon mal so ähnlich gelesen.


Kapitel 1 Epilog

Aufgeflogen

Hamburg, Containerhafen, Dock 12

Das hier war ganz bestimmt kein Platz, an dem man länger verweilen wollte.
Der Containerhafen war grauer, kalter und vor allem nasser Ort, an dem bunte Quader hin und her geschoben wurden.
Es gab wahrscheinlich nur zwei Arten von fühlenden Wesen, die bei diesem Anblick in Jubel ausgebrochen wären: Passionierte Logistikexperten und wahnsinnige Tetris-Spieler.
Allerdings war die wesentlich farblosere Innenseite der Metallhüllen ein noch weitaus scheußlicherer Anblick.
Im Inneren eines ausrangierten Hapag-Lloyd-Containers konnte sich derzeit ein glückloses Individuum davon überzeugen. Diese Container waren nicht zum Transport von Menschen gemacht. Die bedrückende Dunkelheit ließ den Raum kleiner erscheinen als er war.
Und daran änderte sich auch nicht, wenn man gar kein Mensch war, sondern nur eine Meter groß und spitze Ohren hatte.

Tapato Oculto, Captain der AUS (Atlantische Untergrundsicherheit), öffnete die Augen und hätte es genauso lassen können.
Seit etwa drei Tagen hatte er nichts gesehen außer Schwärze.
Der faulige Geruch von verschimmeltem Getreide, die letzten Ladung des Containers, betäubte seinen Kopf.
Ocultos Auftrag, die Organisation „Tuan" Undercover auszuspionieren, war eigentlich ganz gut gelaufen. Zumindest hatte Oculto das gedacht.
Bis man ihn eines Nachts aus dem Bett geholt, zusammen geschlagen und hier drin eingesperrt hatte. Da hatte sich ihm der Gedanke aufgedrängt, dass etwas schief gelaufen war.
Seitdem hing er gefesselt an seinen Stuhl und fragte sich was er falsch gemacht hatte.

Er war noch nicht lange hier, wo weit er das sagen konnte. Er war mit dröhnendem Schädel aus der Bewusstlosigkeit erwacht und erinnerte sich nur noch an seine Gefangennahme.
Oculto hatte nicht darauf gebrannt diesen Auftrag zu übernehmen. Seit seiner Beförderung zum Captian hatte er zwar schon einige Undercover-Einsäze erfolgreich hinter sich gebracht. Er war also kein Frischling mehr in diesem Job, doch die Tuan waren eine Nummer größer als ein Dealerring oder Kaffeeschmuggler. Als der Commander mit dem Auftrag die Tuan zu infiltrieren zu ihm kam, hatte er die Herausforderung angenommen. Es war seine Pflicht gewesen, dem Erdvolk so zu dienen.

In den lichtlosen Stunden in Container hatten Oculto hauptsächlich zwei Dinge beschäftigt. Zum einem, wie er überhaupt hier gekommen war. Wie, bei Fond, waren ihm die Tuan auf die Schliche gekommen? Er hatte doch alles getan, um sich das Vertrauen von Oberbosse zu erwerben. War es seine Schuld? Solche Gedanken schob er schnell wieder weg. Es brachte nichts, wenn er sich selbst runtermachte. Das würde nur seine geistige Abwehr schwächen.

„Denk an deine Ausbildung.", sagte er sich und besann sich auf den kühlen Kopf, den seine Vorgesetzten so schätzten, „Erstens keine Panik. Zweitens Konzentriere dich auf deine momentane Situation. Was wollen die Tuan? Was könnten sie als nächstes mit dir tun? Kannst du mit ihnen verhandeln? Und am wichtigsten: Wie komme ich hier so schnell wie möglich raus? " (Tuan wiederholt sich oft. Vielleicht durch „sie" ersetzen?)

Diese Fragen zu beantworten, wäre etwas leichter gewesen, wenn die Tuan bei ihm vorstellig geworden wären.
Die einzige Gesellschaft - bis jetzt- waren die Wachen, die ihn entweder als Punchingball missbrauchten oder, noch schlimmer, ihm nach Verwesung stinkendes Brackwasser zu trinken gaben. Vielleicht waren sie noch nicht sicher, ob sie ihn umbringen sollten oder nach Informationen ausquetschen. Oder beides. Diese blöde Gnomwache würde es fertig bringen seine Leichenteile nach Infos zu befragen, dachte Oculto sarkastisch. In einer Ecke nahm er Geräusche war. Das Hören war der einzige Sinn, der ihm jetzt irgendwas nützte. Vielleicht, so dachte er weiter, wollten sie auch warten bis er Mulch war.

Dort wo Oculto den Eingang des Containers vermutete, schoben schwere Schritte die feuchten Getreidekörner auseinander.
„Crash", ein Gnom, der kräftig wie dumm war, war beauftragt worden dem Chef beim Verhör behilflich zu sein. Darüber freute er sich sehr, denn es war eine Ehre direkt mit dem Chef zusammen zu arbeiten. Mit einem zufriedenen Summen schloss er den versifften Container auf. Er machte seinen Job gut und die Arbeit machte die Arbeit Spaß. Crash hatte immer auf seine alte Nanny gehört, die zu sagen pflegte: „Ein Tunnelkröte muss Fliegen fressen. Tu das, was du man besten kannst." Crash war im Großen und Ganzen zufrieden mit sich. Wer hatte gesagt, dass ein brutaler Handlanger sein nicht die Selbsterfüllung sein konnte?

Der Gefangene, weniger mit seinem Leben zufrieden, hing immer noch auf seinem Stuhl. Naja, etwas anders blieb ihm ja auch nicht übrig.
„Guten Morgen, der Herr. Wie geht's uns denn heute?", flötete Crash höhnisch.
Oculto drehte seinen Kopf in die Richtung, aus der der dumme Spruch kam. Vielleicht war dieser Muskelbimbo sein Ticket hier raus.
„Ob das ein guter Morgen ist, kommt drauf an, was ich heute noch so vor habe.", sagte er im beiläufigen Tonfall. „Weißt du, ich hatte mich schon so auf einen entspannten Tag gefreut. Ein bisschen Rumhängen und so…"
Crash war ein etwas irritiert davon, so cool angesprochen zu werden. Sonst flehten die Gefangenen immer ein bisschen. Das war eine der schönen Seiten seine Jobs. Scheinbar entspannt lehnte sich Oculto in seinen Fesseln zurück. Ruhig bleiben. Bloß keine Angst zeigen und von gar nicht vor solchen hirnlosen Schlägern, die am Ende noch glaubten ihm überlegen zu sein.

„Kennst du ja. Abends ein bisschen auf die Piste gehen. Mit den Jungs das Angebot sondieren." ,sagte er locker, „Du weißt schon, was ich meine…"
Der Gnom war sich nicht ganz sicher, was der Elf vor ihm meinte, doch er vermutete, dass es mit Mädchen zutun hatte. Kein gutes Thema für Crash. Er hatte keine Erfahrung mit Mädchen. Seine Nanny hatte ihm verboten sich mit Mädchen zu treffen und man hörte auf seine alte Nanny. Die cooleren Gnomjungs in seinem Alter hatten sich darüber lustig gemacht. Er hatte Klang und Tock damals eine Abreibung verpassen müssen. Dieser Elf hörte sich genauso so an wie die coolen Jungs. Jovial sprach Oculto weiter.
„Du bringst bestimmt auch den einen oder anderen heißen Feger mit nach Hause."
Der Gnom schwieg. Ocultos Nerven spannten sich an doch er seufzte schwer und sagte: „Jaja, die Frauen. Es geht nicht mit und nicht ohne sie, oder wie siehst du das?"
Wieder keine Erwiderung, doch es war ihm, als ob zusammen mit dem Körpergeruch eine ebenso starke Welle Verlegenheit von Crash zu ihm schwappte.
„Der Stinker ist unsicher.", dachte er. Gleich hatte er ich ihn soweit, um ihm etwas einflüstern zu können.
„Immer zu diese Fragen. Wo bist du? Was machst du? Und ,wenn man sich einmal zu spät meldet, dann sind sie sauer bis zu deinem Lebensende."
Die Nervosität fiel von Crash ab. Er grunzte jetzt zustimmenden. Seine Nanny war genau so. Vielleicht war dieser Elf doch nicht so ein Arsch wie Klang.
Im Dunkeln grinste Oculto. Wenn man die Leute dazu brachte einem zu zustimmen, und dazu noch so hirnlos, hatte man sie in der Tasche. Vielleicht kommt er seinen Wächter dazudringen ihn loszumachen. Wenn das geschah ,war er schneller hier raus als die Tuan gucken konnten. Notruf absetzen, abhauen und so lange verstecken bis die AUS ihn aufsammelte. Er ließ seine Schultern etwas hängen, was am einen Stuhl gefesselt nicht so leicht ist.„Weist du", setzte er im leisen Ton dazu, „Ich kenne da so ein Mädchen, das auf meinen Anruf warte, und ich…ich will wirklich nicht, dass sie bis an mein Lebensende sauer auf mich ist. Verstehst du? Ihre wunderschönen Augen…Ich wäre dir echt dankbar, wenn ich ihr kurz eine Nachricht schicken könnte, damit sie sich keine Sorgen macht. Könntest du mich kurz los machen und mir meinen Com geben?"

Für einen kurzen Augenblick zögerte Crash. Der Chef hatte gesagt, dass der Gefangen auf dem Stuhl bleibt, bis er etwas anderes sagte. Aber wenn das Mädchen wirklich wartete… Crash würde seine Nanny auch anrufen wollen. Es war ein verständlicher Wunsch und unter dem brutalen Schlager hatte Crash auch ein Herz, doch Befehl war Befehl… Schließlich rang er sich zum losbinden durch. Er wollte auch nicht, wie Idiot wirken, der nicht wusste, wie dass war mit Frauen. Das kurze Zögern jedoch schickte Panik durch Ocultos Kopf. Hatte der Gnom seinen Manipulationstrick durchschaut? Verdammte Schlickwurmscheiße! Vielleicht war der Gnom durch nicht so blöd und er brauchte noch einen anderen Anreiz, dachte Oculto fieberhaft.
„Und weißt du, ich könnte auch gleich einen Bericht an meinen Kommander schicken.", presste er hastig heraus und versuchte gleichgültig zu klingen, „Damit er nicht nervös wird."
Plötzlich hatte sich die Atmosphäre verändert. Und nicht zu Ocultos Gunsten.

Mit der Hand kurz vor den Fesseln hielt Crash inne. Moment mal, dachte er, als es weit hinten in seinem Hirn klingelte. Vielleicht war es wirklich keine so tolle Idee, den AUS-Elf loszumachen. In Crash kopf gingen ein paar selten benutzte Lichter an. Aus Ocultos Sicht genau im falschen Moment, aber selbst eine Fluchkröte findet manchmal einen Stinkwurm. Die Wut fing an in Crashs Magen zu kochen als ihm aufging, dass man ihn hatte verarschen wollen. Genauso wie Klang und Tock damals. Irgendwie bemerkte Oculto die emotionale Talfahrt seiner Wache und der Rest seiner Gelassenheit ging mit unter.
„Wenn ich keine Bericht erstatte", brabbelte er schnell, „ kann es sein, dass meine Leute mich suchen kommen. Und das würde Ärger geben für uns alle, weißt du. Und ich will ja nicht, dass einer zuschaden kommt."
Aber Crash hörte schon gar nicht mehr hin. Irgendwie war er enttäuscht, dass sogar irgendwelche Geiseln, ihn behandelten wie Klang und Tock. Er beugte sich zu Oculto herunter.
„Kein Bericht erstatten, hm? Also, nach einem Blick in meine wunderschönen Augen hast du erstattet wie ein Weltmeister.", brummte er hämisch.

Der Captain japste. Das Blut gefror ihn in den Adern.Die Tuan hatten den Blick an ihm angewandt. Es war eines der schlimmsten Verbrechen unter Unterirdischen einem anderen seinen eigenen Willen aufzuzwingen. Es war moralisch falsch und einfach widerlich. Und er hatte sich nicht da gegen wehren können. Sein Kopf fühlte sich leer an. Der Trotz wich einen Gefühl der Schwäche. Doch noch schlimmer war der Gedanke für die Zwecke der Tuan missbraucht worden zu sein.
Ein falscher Bericht an dem Commander, die lange Liste der Polizeigeheimnisse. Die Konsequenzen seiner Schwäche trommelten auf ihn ein. Der Gedanke, seine Kameraden ans Messer geliefert zuhaben. Versagen. Der letzte Rest Ocultos antrainierter Gelassenheit schnappte zusammen. Wütend biss er die Zähne zusammen.
„Euch ist auch nichts heilig, oder?", zischte er und zerrte plötzlich an seinen Fesseln.
„Doch, uns ist sogar sehr viel heilig, Captain. Aber manchmal führt der Weg zum Heiligtum durch die Hölle.", drang eine bekannte Stimme aus dem Dunkel an sein Ohr.
Oculto erstarrte kurz in seiner Wut. Der „Chef" hatte in Ocultos Zeit bei den Tuan noch nie das Wort an ihn selbst gerichtet. Und in den Wochen hatte Oculto gespürt, wie sein Respekt für diesen Mann gewachsen war, ohne das er etwas dagegen tun konnte. Zweifel an der Richtigkeit seiner Spionagetätigkeit waren aufgetaucht. In ihm hatten es getobt, als er sich bei solchen Gedanken erwischte, doch Oculto war wieder zu Verstand gekommen. Er hatte nicht den Fehler gemacht, einfach seinem Umfeld nach zu geben. Auch jetzt –erst recht jetzt- brüllten die Emotionen, als er den Namen zu dieser bekannten Stimme schnappte.
„Aluc!"

Aluc Antonius, der Anführer der Tuan, wollte nicht die Welt. Er wollte Freiheit für sein Volk. Er wollte Atlantis aus dem Schatten von Heaven führen, es zurück an die Erdoberfläche bringen und ein neues Zeitalter einläuten.
Das reichte mindestens für die Top-20 der wahnsinnigen Anführer von kriminellen Vereinigungen.
Eine Flamme entzündete sich und Oculto drückte die geblendeten Augen zu.
Als er sie wieder vorsichtig öffneten, nahm er verschwommen Wände und Boden des Containers wahr. Er freute sich nicht besonders sein Gefängnis nun auch noch sehen zu müssen.
Mühsam blinzelte er die Tränen fort.
Vor ihm im Zentrum des Lichtkegels stand Aluc.
„Guten Abend, Captain. Ich hoffe dir geht es gut." Es klang ernst gemeint, doch Oculto wollte sich nicht von denen bemuttert werden, die ihn gefangen genommen und so an seiner Gesinnung gerüttelt hatten. Oculto ließ alle Vernunft fahren und lachte sarkastisch.
„Ha, gut ! Jaja, mir geht es sehr gut, danke. Nur der Zimmerservice lässt zu wünschen übrig."
Crash erkannte die Beleidigung und reagierte. Der Schlag riss fast den Stuhl um. Aluc schüttelte den Kopf. Er schien wirklich entäuscht.
„Ich fürchte, es ist nicht der richtige Moment um Witze zu machen, Captian.", sagte er.
„Ich habe etwas Wichtiges mit dir zu besprechen."
„Ach?", keucht der Captain nachdem er seine Gehirnzellen sortiert hatte. „Ist das die Stelle, an der du mir deinen teuflisch genialen Plan erzählst bevor du mich umbringst?"
„Dich umbringen? Nein. Mein lieber Captain, ich muss sagen, dass dein Verhalten unserer Bewegung gegenüber ist zwar…unangemessen gewesen. Sehr zu meinem Bedauern, wie ich betonen muss. Ein junger Elf wie du hätte es in unseren Reihen zu etwas bringen können, aber ich muss deine Entscheidung respektieren, die Chance nicht wahr zunehmen."
Ocultos Augen hatten sich jetzt an das Licht gewöhnt, deswegen konnte er den Ausdruck in Alucs Gesicht sehen. Es gefiel ihm noch weniger als die Containerwände.
„Chance? Welche Chance denn? Eher später als frührer hier verscharrt zu werden?"
Als Aluc weiter sprach, tat er dies im gereizten Ton.
„Ich rede von der Chance, euch zu besinnen und die Pläne der AUS freiwillig an uns zu übergegeben. Euch selbst zu stellen und mit offenen Armen empfangen zu werden. Doch keine Sorge. Ich bin eine gnädige Person. Ich werde es euch verzeihen. So seid und werdet ihr auch immerhin von Nutzen sein."

Aluc drehte sich um und sah Tapato ins wütende Gesicht. Den jungen Elfen hatte die Ansprache nicht beeindruckt.
„Was meint ihr damit? Hat es nicht gereicht, dass ihr mich mit den Blick ausgequetscht habt?" Der Chef der Tuan schüttelte wiederum den Kopf.
„Es erstaunt mich, dass du meinen Plan noch nicht erraten hast, erstaunt mich, schließlich warst du ein Teil davon. Ohne deine Informationen hätte ich ihn nie aufstellen können."
Diese ruhige Stimme ließ Zorn im Captain hochkochen.
„Komm zur Sache, Aluc!"
Aluc lächelte immer noch.
„Ah, anscheinend bis du gespannt darauf zu erfahren, was deine weitere Rolle in diesem Spiel ist. Dazu, lass mich dir jemanden vorstellen."
Hinter Aluc tauchte wie aus dem Nichts eine andere Person auf.Es schein ein recht junges Elfenmädchen zu sein, das etwas schüchtern neben Aluc stehen bleib. Sie hatte irgendwas an sich, das Oculto nicht einordnen konnte. Auf seinen Armen stellten sich die Härchen auf. Im Dunkel des Containers schein sie von etwas anderem erhellt zu werden als der Kerzenflamme.
„Tapato, das ist Maja. Maja, das ist Tapato."
Das Mädchen nickte kurz, hielt aber den Blick gesenkt. Väterlich legte Aluc ihr die Hand auf die Schulter.

„Sie ist das begabteste Mitglied unserer Organisation. Oculto überwand sein Schaudern. Verächtlich schnaubte er.
„Seid ihr von Tuan schon so weit Kinder mit rein zuziehen?"
„Oh, Maja ist kein normales Kind. Nicht wahr, Maja? Komm schon. Zeig unserem Freund, was du für ihn vorbereitet hast."
Sein Ton war der eines Vaters, der seiner kleinen Tochter das Fahrradfahren beibringt. Einen Moment schaute das Mädchen unsicher den beiden hin und her bis es dann auf Oculto zuging. Nervös rang es die Hände. Die Hände scheinen Oculto, so erkannte er plötzlich, schienen irgendwie vertraut.
„Entschuldigung nochmals", hauchte es. „Ich hoffe es tut nicht so weh."

Das Letzte, was Captain Oculto sah, waren diese zwei Hände, die sich über seine Augen legten.


Ich hoffe, es hat euch gefallen. Bis bald. Ulme