Die großen Töchter Ardas
„Es wird eine Versammlung geben. Einen Rat im Hause Elronds und es werden Vertreter aller Völker Mittelerdes erscheinen um zu entscheiden, was geschehen soll mit Isildurs Fluch". Galadriels Augen glitzerten im Sternenlicht, als sie durch ihr Waldreich wandelte und dem Gesang der Galadhrim lauschte. „Auch der Hobbit aus dem Auenland wird bald dort sein. Ich spüre wie das Übel sich nähert. Es wird eine Gemeinschaft geben, die sich auf den steinigen Weg in die dunklen Lande wagt."
Galadriel blieb stehen, war sie doch an ihrem Ziel angelangt. Vor ihr schimmerte der Spiegel im Mondschein. Der Spiegel, der ihr den Blick in die Mysterien und Geschehnisse Mittelerdes zu geben vermochte. Als die Herrin des goldenen Waldes ihren Blick auf die glatte Oberfläche richtete, kräuselte sich diese und das Spiegelbild der Nacht verschwamm. Etwas, das selbst sie in ihrer Voraussicht nicht erwartet hatte bot sich ihren Augen. Das Bild zeigte ihr das Antlitz dreier Frauen, Seite an Seite mit der Gemeinschaft, die den Halbling Frodo nach Mordor begleiten sollte. Konnte es sein? Sollte die Prophezeiung der drei großen Heldinnen dieser Zeit endlich Erfüllung finden, nun, da das dritte Zeitalter allmählich sein Ende fand?
Zur Zeit, da sich die Welt dem Ende neigt,
Da Berge zerfallen und Grün vergeht,
Flüsse versiegen und Völker schwinden,
Treten Kriegerinnen auf den Plan.
Von Ost und West, von Nord und Süd
Erklingen Stimmen.
Von den Valar gerufen reiten sie in die Schlacht.
Angst und Schmerzen werden sie begleiten,
Gemeinschaft und Liebe werden sie stärken,
Die drei großen Töchter Ardas.
„Es ist soweit", flüsterte Galadriel, die schöne Herrin des Lichts in die Nacht hinein.
„Sie werden gerufen".
