Alle Charaktere und sämtliche Rechte an ‚NCIS: Los Angeles' gehören CBS und Shane Brennan Productions. Die folgende Geschichte dient keinerlei kommerziellen Zwecken, sondern wurde nur zum Vergnügen für Fans geschrieben. Eine Verletzung des Copyrights ist nicht beabsichtigt. Alle weiteren Personen gehören der Autorin.
Ich bin keine Fachfrau in Bereichen wie Medizin, Drogen, Flugzeugtechnik, Waffen oder Undercoverarbeit. Sollten Euch also Fehler auffallen, lasse ich mich gerne korrigieren.
Kapitel 1 - Einsatzbesprechung mit Überraschung
Er sah sie an und konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Diese Frau faszinierte ihn nicht nur, sie fesselte ihn regelrecht. Er hatte Schwierigkeiten, den Ausführungen von FBI-Abteilungsleiter Larry Cummings zu folgen. Immer wieder schweifte sein Blick zu ihr hinüber, während sie ihn gar nicht bemerkte. Mühsam riss er sich zusammen und konzentrierte sich.
Es kostete sie viel Kraft, nicht auf seine ständig wiederkehrende Blicke zu reagieren. Ihre Situation war schon schwierig genug, weitere Komplikationen durch einen Flirt würde sie nicht riskieren. Sie hatte schon zu viel verloren.
Neugierig beobachtete Sam seinen Freund und Partner. Es war gar nicht G's Art, sich durch eine Frau ablenken zu lassen. Doch diese FBI-Agentin hatte es ihm angetan, dass war nicht zu übersehen. Sams Blick schweifte zu ihr hinüber. Er verstand nicht, was seinen Freund so an dieser Frau faszinierte, sie war so reserviert und unscheinbar. Sam runzelte die Stirn und konzentrierte sich dann wieder.
Nate musterte die beiden Teams, die bei diesem Einsatz zusammen arbeiten sollten. Die FBI-Agenten wirkten kühl und distanziert, was durch ihre Kleidung noch unterstützt wurde. Alle trugen dunkle Anzüge und weiße Hemden bzw. Blusen. Sein eigenes Team war, wie immer, leger und sportlich gekleidet. Der Surferlook von Eric hatte irritiertes Stirnrunzeln beim FBI hervorgerufen, was wiederum zu einem amüsierten Schmunzeln von Hetty geführt hatte. Nachdenklich registrierte Nate Callens Faszination für die FBI-Agentin MacKenzie. Wie immer passte Sam auf seinen Partner auf. Kensi und Marty hatten Callens seltsames Verhalten ebenfalls bemerkt, sich aber entschlossen, es erst einmal zu ignorieren. Hetty schien die einzige zu sein, die nichts bemerkt hatte. Was wiederum bedeutete, dass es ganz bestimmt nicht so war. Also, alle waren wir immer. Bis auf Callen. Weshalb Nate sich die Agentin noch mal näher ansah.
„Noch Fragen? Keine? Gut, dann teilen wir jetzt die Teams ein. Miss Lange, bitte fahren Sie fort." Cummings trat einen Schritt zur Seite und machte Hetty Platz. Diese warf ihm einen durchdringenden Blick zu, bevor sie weitermachte. „Sobald Sie Ihren Partner für diesen Einsatz haben, Ladies und Gentlemen, erhalten Sie Ihre Tarnidentitäten. Für den Einsatz auf dem Empfang stellen wir Ihnen eine entsprechende Garderobe zur Verfügung: Smoking für die Herren, Abendkleider mit passenden Accessoires für die Damen. Sie werden dort Tanzen müssen, um nicht aufzufallen. Sollten Sie dabei noch Unterstützung brauchen, lassen Sie es mich bitte rechtzeitig wissen." Hetty war einen Blick auf die Runde. „Callen und MacKenzie, Hanna und Foster, Blye und Mitchell, Deeks und Barrett. Eric, Sie übernehmen die technische Überwachung. Mr. Getz, Sie werden uns vom Technikraum aus unterstützen. Agent Grant, Sie sind dem Sicherheitspersonal zugeteilt worden."
G erstarrte innerlich. Warum ausgerechnet sie! Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein. Aber ein Blick auf Hetty machte ihm klar, dass ein Tausch der Partnerin mit Sam oder Deeks nicht in Frage kommen würde. Also nahm er mit neutraler Miene die Akte über seine und Joanns Tarnidentität entgegen und ging auf sie zu.
Joann wappnete sich innerlich, als sie G auf sich zukommen sah. Warum bekam sie ausgerechnet den einzigen Agenten als Partner, der Gefühle bei ihr auslöste?
„MacKenzie." G nickte ihr kurz zu und reichte Joann dann ihr Exemplar der Akte. „Callen." Sie deutete zur Tür des Besprechungsraums. „Es wurden ein paar Büros für uns zur Verfügung gestellt, wenn Sie mir bitte folgen würden." Ihr distanziertes Verhalten machten G nur noch neugieriger. Schweigend beschäftigten sie sich mit den Unterlagen. Knappe zwanzig Minuten später schloss Joann den Aktendeckel und sah G an. „Schon fertig?" Er war ehrlich verblüfft. So ein Tempo war er nur von seinem Team gewöhnt, deren Hauptaufgabe verdeckte Einsätze waren. „Okay, dann lassen Sie mal hören."
Schnell wurde ihm klar, dass er mit Joann MacKenzie eine fähige Partnerin für den Einsatz bekommen hatte. Sie hatte ihre Tarnidentität vollkommen verinnerlicht und machte keinen Fehler. Ihre Analyse des gesamten Einsatzes und ihrer Aufgabe im speziellen war klar und auf den Punkt gebracht und mit den Details der Operation war sie komplett vertraut. Ihr profundes Wissen beeindruckte ihn. Wenn ihre übrigen Fähigkeiten ebenso gut waren, konnte es sich bei diesem Einsatz auf sie verlassen.
„Sind wir fertig?" Fragend sah Joann G an, der nickte. „Gut, dann werde ich mal sehen, dass ich meine Verkleidung bekomme." Sie konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken. „Gibt's Probleme damit?" Joann zuckte leicht zusammen. Verdammt, da hatte sie sich trotz aller Vorsicht eine Blöße gegeben! Sie schluckte heftig. „Na ja, Sie und die übrigen männlichen Kollegen werfen sich in einen Smoking und das war's. Wir Frauen müssen Kleider tragen, die so eng sitzen, dass man nicht mal eine Waffe darunter verstecken kann und die so lang sind, dass man sich beim Rennen darin verheddert. Sofern Rennen in den hohen und unbequemen Schuhe überhaupt möglich ist. Im Grunde ist man in so einer Verkleidung nicht wirklich einsatzfähig." G hatte ernsthaft Mühe, nicht zu lachen. Er hatte Kensi mehr als einmal in einem entsprechenden Outfit gesehen und sie schien keine Schwierigkeiten damit zu haben. Ein beunruhigender Gedanke kam ihm. „Wie viele Undercovereinsätze haben Sie eigentlich schon gehabt, MacKenzie?" Sofort zog sich Joann hinter ihre Maske zurück. „Sicher nicht so viele wie Sie, aber genug, um zu wissen, was ich zu tun habe." Die Temperatur im Raum war plötzlich rapide gesunken. Joann stand auf. „Sie finden sicher alleine hinaus." Und ließ ihn stehen.
Verblüfft sah Callen hinter Joann her. Das war nicht unbedingt die übliche Reaktion von Frauen auf ihn. Außerdem hatte er den Eindruck gewonnen, ihre Distanz ein wenig zum Bröckeln gebracht zu haben. Da schien er sich geirrt zu haben.
Nachdenklich verließ Callen den Raum und suchte Hetty. Er fand sie und Nate in einer anregend-amüsanten Diskussion zum Thema Kleidervorschriften beim FBI vertieft. Einen Augenblick lauschte er den beiden lächelnd, dann unterbrach er sie. „Hetty, was wissen Sie über Joann MacKenzie?" Hetty sah ihn nachdenklich an. „Gibt es einen Grund für diese Frage, Mr. Callen?" G zögerte, suchte nach den richtigen Worten. „Da war etwas während unserer Besprechung. Sie wirkte gleichzeitig sehr kompetent und vollkommen überfordert. Ich kann es nicht besser beschreiben, Hetty." „Sie ist mit Sicherheit eine fähige Agentin, sonst wäre sie bei diesem Einsatz nicht dabei. Ich setze mein Team keiner Gefahr durch ungeeignete Partner aus." „Das wollte ich auch nicht damit sagen, aber da ist etwas…" G zuckte frustriert mit den Schultern. Ein warmes Lächeln erschien auf Hettys Gesicht. „Vertrauen Sie ihr, Mr. Callen. Vertrauen Sie ihr." Sie konnten seine Enttäuschung förmlich greifen, als sie den Raum verließ.
Nate sah Hetty hinterher und konzentrierte sich dann auf Callen. „Welches Problem hast Du mit Agent MacKenzie?" G zögerte. „Die Stärke von uns ist es, jederzeit sofort in eine Rolle schlüpfen zu können, mit und ohne Vorbereitung. Wir haben nicht immer viel Zeit, Situationen zu analysieren, sondern müssen uns auf unser Gefühl und unseren Instinkt verlassen. Das habe ich bei ihr entdeckt, als wir unsere Geschichte durchgegangen sind. Aber dann war da diese Bemerkung, als hätte sie noch niemals verdeckt gearbeitet. Als ich sie darauf ansprach, hat sie mich eiskalt vor die Wand laufen lassen." Die Frustration von Callen nahm deutlich zu. Nate musste ein Schmunzeln unterdrücken. „Hetty hat die Auswahl der FBI-Agenten genehmigt, also muss MacKenzie alle erforderlichen Fähigkeiten besitzen." Nate machte eine Pause. „Oder stört es Dich, dass sie nicht dem Callen-Charme erlegen ist? Wann hat Dich eine Frau das letzte Mal abblitzen lassen?" G's Blick wurde kühl und abweisend, doch Nate ließ sich davon nicht abschrecken. „Callen, Dein Interesse war nicht zu übersehen, zumindest nicht für die, die Dich kennen. Lass ihr Desinteresse nicht zu einem Problem werden." „Darum geht es gar nicht, Nate. Wir sollen bei diesem Einsatz einen oder mehrere Attentäter identifizieren und ausschalten und sie ist meine Rückendeckung. Ich muss mich auf meinen Partner verlassen können und ich hatte nicht den Eindruck, dass dies der Fall ist." „Nun, Hetty scheint MacKenzie zu vertrauen, also solltest Du das auch." Callen ließ Nate einfach stehen und ging.
Auf dem Flur stieß er beinahe mit Eric zusammen. Der war extrem genervt. „Die Technik hier ist aus der Steinzeit! Ich bin alt und grau, bevor ich alle notwendigen Anpassungen vorgenommen habe. Der Typ behauptet, er sei Computerexperte und von nichts eine Ahnung!" G konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die OSP war mit reichlich Technik ausgestattet worden, alles nur vom Neusten und Besten. Da konnte das FBI nicht mithalten und die meisten anderen Behörden auch nicht. Sie alle wussten, dass Hetty Beziehungen hatte und so stellten sie keine Fragen, wo die Sachen herkamen. „Sag mal, kommst Du an die Akte von Agent MacKenzie heran?" „Du willst, dass ich das FBI hacke?" Eric grinste auf einmal von einem Ohr zum anderen. „Würde ich Dich jemals etwas Ungesetzliches tun lassen?" Auch Callen hatte sein Grinsen wiedergefunden. Gemeinsam fuhren sie ins Hauptquartier.
