Gott des Lebens, Gott des Todes
Von Linchen
Disclaimer: Gundam Wing gehört nicht mir *heul* und Geld mache ich mit dieser Geschichte leider auch nicht. *schaut in ihren leeren Geldstrumpf* ;_; Ach ja, den Namen Ehlana habe ich mir von David Eddings geliehen, aber sämtlich Personen im Prolog gehören mir. J
Prolog
Ehlana sprang aus dem Wagen und rannte die Stufen zur Tür empor. Oben angelangt betätigte sie voller Elan den Türklopfer aus geschwärztem Eisen. Als die schwere hölzerne Tür von einem alten Mann geöffnet wurde, drehte sie sich noch einmal um und winkte ihren Eltern zu, die sie aus dem Wagen heraus beobachteten. Nachdem sie sich kurze Zeit zugelächelt hatten, drehte sich Ehlana wieder zurück und huschte an dem Mann vorbei ins Haus. In der Halle blieb sie stehen und rief dann aus vollster Brust:
"Großmutter, ich bin daaaaa!!!"
Kurze Zeit später trat eine alte Frau aus einer Tür neben der großen Treppe. Sie trug ein langes weites Kleid aus dunkelrotem Samt und ihre schneeweißen Haare waren zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt. Sie lächelte liebenswürdig, beugte sich leicht herunter und öffnete ihre Arme. Das kleine Mädchen gab einen Jubelschrei von sich und warf sich in die geöffneten Arme.
"Ehlana mein Schatz, es ist schön dich zu sehen. Sind deine Eltern gar nicht mit hereingekommen?"
Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Nein, sie mußten gleich weiter, um noch rechtzeitig zur Versammlung zu kommen."
Nach diesen Worten befreite Ehlana sich aus der Umarmung und zog die alte Frau an der Hand in einen angrenzenden Raum. Als sie durch die Tür traten, standen sie in einer großen Bibliothek mit unzähligen Büchern, die in großen Regalen standen, welche sich vom Boden bis zur Decke erstreckten. In der Mitte an der Wand war ein Kamin, in dem ein warmes Feuer knisterte. Vor dem Kamin lag ein weicher dunkler Teppich, auf dem eine blau gepolsterte hölzerne Sitzgruppe und ein kleines Tischchen stand. Über dem Kaminsims hing ein Bild, welches ein Portrait der Familie zeigte.
Ehlana ließ die Hand ihrer Großmutter los und lief zu dem kleinen Sofa vor dem Kamin. Sie setzte sich darauf und machte es sich mit Hilfe von zwei dunkelblauen Samtkissen bequem.
"Großmutter, liest du mir wieder etwas vor? Du kannst so schön erzählen."
"Gern, aber was möchtest du hören?"
Ehlana sah sich in dem großen Raum um, dann deutete sie auf ein in dunkles Leder gebundenen Buch, welches bei der Sitzgruppe auf dem kleinen Tischchen lag. Sie betrachtete das Buch genauer. In dem ledernen Einband waren oben und unten große goldene Letter gedruckt. In der Mitte des Deckels prangte das farbenprächtige Bild eines Phönix.
"Was ist das für ein Buch? Es sieht schön aus."
"Dies ist ein Buch aus der Reihe der Mythen und Legenden. Es gibt noch mehr davon."
Mit diesen Worten führte sie Ehlana zu einem der Regale und zog noch vier weitere dieser kostbaren Bücher heraus. Diese legte sie auf einen großen Tisch, damit Ehlana sie sich betrachten konnte. Alle Bücher sahen gleich aus, bis auf einen Unterschied. Jedes der Bücher hatte ein anderes Bild in der Mitte. Die Beiden Bände auf der rechten Seite waren mit einem Einhorn und einem Drachen versehen, während die beiden Bücher auf der linken Seite eine Fee und einen Greif abgebildet hatten.
Ehlana besah sich die Werke mit leuchtenden Augen. Ehrfurchtsvoll strich sie mit ihren kleinen Fingern darüber. Mit einem Lachen im Gesicht sah sie ihre Großmutter an, dann blinzelte sie kurz und lief wieder zu dem Regal. Sie sah sich um und entdeckte noch ein Buch in der gleichen Machart, nur war dieses dünner als die anderen. Als sie es herauszog, sah sie das auf dem Einband dieses Buches wieder ein anderes Bild war und unter dem Bild noch einmal kleinere Letter. Das Bild zeigte eine Sense, die von einem herrlichen Wasserspiel umwunden war. Der Schaft der Sense erschien in einem prächtigen violett, während die Schneide im pursten Silber strahlte. Das Wasserspiel leuchtete mit einem tiefen blau, daß es Ehlana die Sprache verschlug. Wie einen kostbaren Schatz nahm sie das Buch in die Hände und brachte es zu ihrer Großmutter.
"Wovon handelt dieses Buch?" fragte sie.
"Dies ist die Legende vom Gott des Lebens und dem Gott des Todes. Es ist eine lange Geschichte und würde viel Zeit in Anspruch nehmen."
"Bitte, ich möchte sie hören." Ehlana sah ihre Großmutter mit flehenden Augen an und diese konnte es ihr nicht abschlagen und nickte.
"Wenn du sie unbedingt hören möchtest... Aber dann sollten wir uns vorher umziehen und dich ins Bett bringen. Ich werde sie dir dann vorlesen."
Ehlana nickte, dann umarmte sie die alte Dame noch einmal und rannte aus der Bibliothek, die Treppe hinauf, in ein anderes Zimmer. Ihre Großmutter folgte ihr kurze Zeit später.
Als Ehlana mit einem Nachthemd bekleidet in ihrem Bett saß, setzte sich ihre Großmutter in einen Sessel neben das Bett und schlug die erste Seite des Buches auf.
"Vor langer Zeit lebten auf dieser Welt Götter, Menschen, Tiere und andere Kreaturen zusammen. Unter ihnen waren auch der Gott des Lebens und der Gott des Todes..."
Ende Prolog!