Zeit der Nachtfalter

Autor: Silver-chan
Email: star-silverweb.de
Teil: Prolog/??
Pairings: HP/??
Warnings: AU (post GoF), Slash (in späteren Kapiteln), Kindesmisshandlung, MPS (könnte triggern!!!)
Rating: PG-15
Disclaimer: Gehört alles JKR... ;;
Betaleser: Develi (vielen, vielen lieben Dank knuddel)
Kommentar: Nachdem ASL abgebrochen ist, meine neue HPFF...
Die Zeitsprünge mögen am Anfang etwas merkwürdig sein, dass muss aber so...-;
Klärt sich alles später auf.
Mehr gibbet wohl nich zu sagen...
Außer das ich die FF meinem süßen Spiki-Mäuschen widme! Hab dich lieb!

Ciao, Sil

Prolog: Am Fenster
Ein großer, fetter Mann schlug immer wieder mit dem Gürtel auf den am Boden liegenden Jungen ein.
Dieser versuchte nur noch sich zu schützen und kauerte sich zusammen, aber kein Ton verließ seine Lippen. Kein Laut des Schmerzes, nicht einmal ein leises Schluchzen.
Irgendwann hörte der Mann auf und fuhr ihn wütend an: "Steh auf du nutzloser Bengel und verzieh dich in deinen Schrank."
Der Junge rappelte sich auf und floh regelrecht, so schnell es ihm mit dem schmerzenden Rücken möglich war, in sein Reich, seinen Schrank.
Jeder andere hätte sich in der dunklen Enge unwohl gefühlt, aber der Junge liebte sie.
Hier hatte er seine Ruhe, hier geschah ihm nichts.
Auf der Liege, die sein Bett darstellen sollte, aber eher eine schlechten Karikatur desselben glich, rollte er sich zusammen, möglichst so, dass nichts an seinen Rücken stieß und dann begannen die Tränen seine Wangen hinab zulaufen. Stumme Tränen. Er weinte sich stumm in den Schlaf.

Als er erwachte, fragte er sich, kurz wo er war und warum er schon wieder diese Schmerzen hatte.
Er verstand es nicht, aber es geschah immer wieder. Er fühlte sich komisch.
Dann konzentrierte er sich und die Wunden heilten, die Schmerzen verschwanden.
Aber jetzt wurde er wieder so unendlich müde.
Einen kurzen Moment bevor der Dämmerzustand in den wirklichen Schlaf überging, fühlte er etwas. Es war, als ob etwas seinen Geist berühren würde.
Wie ein Falter, der ihn beim unruhigen Flug mit den Flügeln streifte.
Doch bevor er das Gefühl näher bestimmen konnte, war er auch schon in Morpheus Armen gefangen.

Harry erwachte früh am nächsten Morgen. Wie immer, seitdem er vor neun Jahren auf die Türschwelle dieses Hauses gelegt wurde, machte er Frühstück und wartete bis seine ‚Familie' aufwachte.
Sie frühstückten, moserten dabei wie immer an ihm herum und ließen ihn dann den Abwasch machen.
Dann mussten er und Dudley in die Schule.
Noch ein Jahr! Ein Jahr und dann würde er endlich auf eine andere Schule, als sein Cousin, kommen.
Kein Weglaufen vor Dudleys Schlägern in den Pause mehr, kein Dudley im Unterricht mehr.
Noch ein Jahr, und dann mußte er endlich Dudley´s Visage nicht mehr so oft ertragen. Ein Jahr.

Ein Jahr später war alles anders gekommen.
Hagrid holte Harry ab und er erfuhr von seiner Herkunft. Er kam nach Hogwarts, lernte seine besten Freunde Hermione Granger und Ron Weasley kennen.
Allerdings erfuhr er auch, dass er von Voldemort, einem der bösesten und mächtigsten Zauberer der Welt, gejagt wurde und dieser ihn tot sehen wollte.
In den letzten vier Jahren war soviel geschehen, viel Schreckliches, wie die Wiederkehr des Lord vor einem Monat, aber auch viel Schönes.
Harry freute sich schon auf die Schule, aber zuvor musste er noch drei Wochen hier bei den Dursleys hocken.
Harry sah auf die Uhr, kurz nach Mitternacht. Er sollte schlafen, wenn er morgen pünktlich Frühstück machen wollte. Und etwas in seinem Innersten warnte ihn davor, zu verschlafen.
Er wusste zwar nicht warum, aber er spürte, dass es besser war, wenn er nicht verschlief. Irgendwie brachte er Schmerzen mit verschlafen in Verbindung.
Schmerzen? Wieso Schmerzen? Außer Dudleys Schlägertypen hatte ihm nie jemand Gewalt angetan, und was hatten die mit dem Frühstück zu tun?
Er verstand es nicht. Vielleicht war er einfach übermüdet.

Die restlichen Ferien überstand er auch noch irgendwie und dann war er endlich wieder in Hogwarts.
Um kurz nach eins entschieden sich die Fünftklässler, auch mal so langsam ins Bett zu gehen.
Harry schrieb die Ereignisse des Tags noch in sein Notizbuch.
Es war ihm in der letzten Zeit immer deutlicher aufgefallen, dass er sich manchmal an Zeitabschnitte nicht erinnern konnte, als ob er geschlafen hätte. Aber durch die anderen wusste er, dass er da gewesen war und zum Beispiel gelernt hatte.
Jetzt hoffte er, dass er das durch das Aufschreiben vermeiden konnte.
Als Harry fertig war, legte auch er sich schlafen. Vorher aber hatte er das Notizbuch gut versteckt. "Nacht, ihr vier!"
"Nacht Harry!"

Er erwachte in einem weichen Himmelbett. Er war also wieder in Hogwarts.
Leise stand er auf, legte sich den Tarnumhang um und schlich sich aus dem Turm. Er liebte es nachts durchs Schloss zu streifen. Und er wurde nie erwischt.
Drei Jahre hatte er gebraucht um so schleichen zu lernen. Aber jetzt konnte er sogar hinter Snape hergehen, ohne, dass dieser ihn hörte.
Er setzte sich in einem Flur auf eine Fensterbank und sah nach draußen über das Schulgelände und den See. Dabei rutschte der Umhang von seinen Schultern.

Zur gleichen Zeit war ein weiterer Junge im Schloss unterwegs.
Jetzt in der Nacht fielen ihm seine hellblonden Strähnen ist Gesicht. Seine eisgrauen Augen huschten umher.
Der Prinz von Slytherin, der dieses Jahr Vertrauensschüler geworden war, suchte nach Schülern, die noch in den Gängen umher schlichen. Zu seinem Ärger fand er jedoch keine.
Als er um die Ecke in einen selten benutzen Gang bog, sah er auf einem der breiten Fenstersimse eine Gestalt sitzen, die regungslos hinaus über das in Dunkelheit gehüllte Gelände blickte.
Die schwarzen, verstrubbelten Haare zeichneten sich deutlich gegen das, vom fahlen Mondlicht beschiene Fenster, ab.
Er wollte schon näher treten, aber der Junge sah so friedlich aus, dass er das nicht tun konnte.
So drehte er sich, ganz untypisch für ihn, um und ließ den anderen in Ruhe.

Dieser hatte den Slytherin nicht bemerkt und stand kurz darauf auf, weil er nun doch ins Bett wollte.

tbc.