Na gut, dann kommt halt mal wieder ein Seelenstrip aus meiner Feder *smile* ich weiß nicht warum, ich kann einfach nicht wiederstehen *schulterzuck* diesmal habe ich mir ein zwei Jungs ausgesucht, und keiner davon ist Snape *lol* welch wunder *gg* und ich weiß noch nicht, ob es in späteren Kapitel slash (wenn auch nur lime) geben wird. Vor habe ich es auf jeden fall *gg* aber wir werden sehen *smile* auf jeden fall, würde ich mich über feedback sehr sehr sehr freuen *winkt mal wieder mit zaunpfahl* und nun, viel Spaß beim Lesen!!!

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Der Mann vor ihm lag seitwärts liegend auf dem kalten Boden. Seine Beine waren angewinkelt, und seine Haare lagen ihm schweißverklebt im Gesicht. Ein tiefer Kratzer zog sich über die rechte Gesichtshälfte und von Zeit zu Zeit fiel ein einzelner Blutstropfen auf den feuchten Boden. Seine Gesichtszüge wirkten auch nach all der Zeit und nach all seinen Taten noch immer kindlich, um nicht zu sagen unschuldig.

Doch der Mann, der vor ihm bewusstlos und gefesselt auf dem Boden lag, war alles andere als unschuldig. Vielleicht hatte er diese Tugend als Kind besessen, doch nicht einmal dessen konnte sich Harry wirklich sicher sein. So lange er den Blonden kannte, und es war nunmehr schon eine halbe Ewigkeit, war Draco ein hinterlistiger, verschlagener Bastard. Nur auf seinem eigenen Vorteil bedacht, und niemals mitfühlend, oder gar gnädig. Schon in ihrer gemeinsamen Schulzeit hatten sie sich gehasst, und nun, da sie mehr den je Feinde waren, schien es dem Gryffindor fast zu einem Lebensziel geworden zu sein, dass er Draco hinter Gitter brachte.

Nein, wenn er ehrlich war, er wollte ihn nicht hinter Schloss und Riegel sehen, er wollte ihn leiden sehen, er wollte ihn sterben sehen. Er wollte, dass Draco die Schmerzen durchlitt, die all seine Opfer durchlitten haben mussten, bevor der Malfoy Spross ihnen den Tod zugefügt hatte. Wie oft hatte er davon geträumt, war mitten in der Nacht aufgewacht, schweißgebadet und hatte noch immer den markerschütternden Schrei seines Kontrahenten im Ohr gehabt. Und er hatte gelächelt, darüber, dass Draco, wenigstens in seinen Träumen, tot war, und vor allem, dass er ihn getötet hatte.

Und nun hatte er diese Chance endlich vor sich. Nach all den Jahren, in denen ihn zuerst der Name seines Vaters, und nun der des Dunklen Lords beschützt hatte, war er in seiner Gewalt. Niemand wusste, dass er es gewesen war, der den blonden Slytherin hierher gebracht hatte. Er könnte ihn einfach hier töten und seinen Leib den wilden Tieren übergeben. Keiner würde je Verdacht schöpfen können, und selbst wenn ... Auch wenn sein einstiger Ruhm zu verblassen schien, es würde immer noch genug davon übrig sein, dass er sich unbeschadet aus der Affäre ziehen könnte.

Doch wenn alles so einfach war, warum tat er es dann nicht einfach? Sein schlimmster Feind, der Mensch, den er am meisten hasst, lag vor ihm im Staub und wartete geradezu darauf einen Fluch abzubekommen. Warum zögerte er auch nur noch eine einzige Sekunde? Hatte er vergessen? Hatte er wirklich die Dinge verdrängen können, die ihm dieser verfluchte Bastard angetan hatte? Dieses Scheusal war mit verantwortlich, dass Hogwarts nicht mehr existierte, dass Voldemort noch bedrohlicher, noch gefährlicher geworden war, als er sich jemals hatte vorstellen können. Das Kräfteverhältnis hatte sich verlagert. Jetzt waren es nicht mehr die Death Eater die sich verstecken und im Dunklen operieren mussten, sondern die Auroren und die Resistance, die Tag für Tag um ihr Leben fürchten mussten.

Harry veränderte nur geringfügig seine hockende Position, belastete nun das andere Bein mehr. Wie lange er nun schon vor diesem menschlichen Abschaum saß und seinen Gedanken nachhing? Menschlich? Es war schon eine halbe Ewigkeit her, dass Harry in dieser Weise von Draco gedacht hatte.

Schon auf der Schule waren sie Erzfeinde gewesen, hatten, vor allem Draco, keine Gelegenheit ausgelassen um sich zu demütigen und zu verletzten, wobei es mehr auf psychische Angriffe hinaus gelaufen war. Doch diese Attacken blieben meist harmlos und ohne schwerwiegende Folgen, im Gegensatz zu ihrem Erwachsenendasein. Mehr als einmal hatte Draco bewiesen, dass er Harry tot oder lebendig in die Finger bekommen wollte. Wofür konnte sich der Gryffindor lebhaft vorstellen, und jede Vorstellung war weitaus unangenehmer als die vorhergehende. Draco war wohlbekannt für seinen Erfindungsreichtum, besonders wenn es um das Foltern von Auroren ging. Harry hatte schon einige Opfer gesehen, die der blonde Slytherin zu ihnen zurückgeschickt hatte, nur um zu zeigen, dass er seinen Einfallsreichtum noch übertroffen hatte. Die meisten Männer, so stark sie auch gewesen waren, kamen als ein Häufchen Elend zurück, die sogar Angst vor ihrem Schatten hatten. Und nicht wenige versuchten nach nur kurzer Zeit sich das Leben zu nehmen, denn so grausam die Foltermethoden auch sein mochten, der Verstand blieb unangetastet. Was brachte denn auch schon eine Folter, wenn das Opfer sich daran nicht mehr im vollem Umfang erinnern konnte.

Und doch musste Harry sich eingestehen, dass er selbst nicht sonderlich erfreulichere Gedanken gegenüber dem blonden Slytherin hegte. Mehr als einmal hatte er sich gefragt, wie ein solch abgrundtiefer Hass nur möglich war. Wie konnte es nur so weit kommen, dass sich zwei Menschen von so ganzem Herzen verachten konnten. Es ging weit über die üblichen Geplänkel von Abneigung und Ablehnung hinaus. Noch nie zuvor hatte Harry so ein tiefes, und um nicht zu sagen ehrliches Gefühl verspürt. Für seine Freunde würde er alles tun, und er konnte ohne Umschweife von sich behaupten, dass er sie liebte, als wären sie sein Fleisch und Blut. Und doch ... dieses Gefühl war nicht so intensiv, so übermächtig, wie der Hass auf den jungen Mann, der nun vor ihm im Dreck lag.

Doch auch das würde bald vorüber sein. Harry hatte nicht vor diese einzigartige Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Er würde dieser alten Feindschaft hier und heute ein Ende setzten. So lange hatte er darauf gewartet, so lange sich danach gesehnt Draco in die Finger zu bekommen. Und nun war es endlich so weit.

Aber er wollte, dass Draco bei Bewusstsein war, wenn er einen der unverzeihlichen Flüche aussprach. Er wollte, dass er sah was passieren würde, dass er sah, wer schlussendlich sein Untergang war.

Ein leises Raunen riss Harry aus seinen Gedanken. Anscheinend wachte der Malfoy-Sproß auf. Ein sadistisches Lächeln umspielte Harrys Lippen. Endlich konnte es wirklich beginnen.

Fortsetzung folgt ...