Jahu, mein erstes veröffentlichtes FanFic... also, wenn sich jemand durchringen kann meine geistlichen Ergüsse (?!?) zu lesen hätte ich auch gerne eine Review!! Sehr hilfreich für einen Neuling wie mich! Bin im Moment auch ziemlich ausgebrannt an Ideen, also wenn jemand gerade seine kreative Minute hat, bin immer sehr dankbar für Vorschläge!

Disclaimer: Gehört alles dem Godfather Tolkien... Nienna entsprang meiner Fantasie... okay, bis auf ihren Namen!

Viel Spaß!

*

Die Sonne schien noch über den entfernten Bergen, doch Minas Tirith lag schon beinahe im Dunkeln, als Legolas durch das Tor ritt. Er hatte nicht vorgehabt so spät einzutreffen, doch er konnte sich dem Zauber dieser Umgebung nicht entziehen und hatte sich selbst aufgehalten.

Die Straßen waren bereits leer und niemand stand zu seinem Empfang vor dem großen Turm. Er führte sein Pferd in den Stall und betrat die Gänge des Hauses von Aragorn. Er war lange nicht mehr hier gewesen, doch er kannte sich immer noch bestens aus und wurde von keiner der Wachen aufgehalten, die ihm vereinzelt entgegenkamen.

Nachdem man Legolas mitgeteilt hatte, dass der König von Arnor in seinem Zimmer auf ihn wartete, begab er sich in den oberen Teil des Turmes, in dem sich die Gemächer befanden. Dieser Teil war noch durchflutet von dem roten Licht der untergehenden Sonne und Legolas schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete erschien vor ihm eine junge Frau, die ihm vorher gar nicht aufgefallen war.

Sie stand an einem der weiten Fenster und beobachtete den Sonnenuntergang. Legolas lief nicht weiter, sondern fühlte sich seltsam angezogen, von der Gestalt des Mädchens. Er hatte sie hier noch nie gesehen. Sie war nicht sonderlich groß, aber ihre schlanke Figur hatte etwas Anmutiges, so dass Legolas vermutete eine Elbe vor sich zu haben. Jedoch waren ihre Hüftlangen Haare rabenschwarz und ihr abwesender Gesichtsausdruck hatte zuviel Menschlichkeit in sich. Sie erinnerte ihn an Aragorn.

Legolas erwachte aus seiner Trance, als das Mädchen ihren Kopf langsam zur Seite drehte und ihn unverwandt ansah. Augenblicklich gefrohr ihm das Blut in seinen Adern. Es war ein seltsames Erlebnis für ihn, denn die junge Frau hatte weder etwas schreckliches an sich, noch war ihr Blick auf irgendeine Weise böse oder abweisend. Nein, alles was ihn erschreckte war die Leere in ihren Augen. Sie sah ihn an, aber auch wieder nicht. Sie lächelte, jedoch weinte sie. Ohne Tränen.

Plötzlich wurde der Elb aus seinen Gedanken gerissen, als eine vertraute Stimme ihm beim Namen rief. "Legolas! Wir dachten schon du kommst gar nicht mehr." Boromirs laute Stimme drang an Legolas´ Ohr und er drehte sich um, um seinen alten Freund zu begrüßen. "Aragorn wartet in seinem Arbeitszimmer auf dich." Legolas lächelte. Boromir erschein ihm immer leicht tapsig, im Gegensatz zu seiner kräftigen Statur. "Ich weiß. Kommst du mit? Ich denke wir werden uns noch ein paar Flaschen gönnen." Boromirs Blick fiel unerwartet kurz auf das Mädchen am Fenster und seine leuchtenden Augen verloren ihren Glanz. Seine Freude wirkte auf einmal gekünstelt. Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich hatte heute zu viel um die Ohren. Ich will nur noch ins Bett."

Legolas nickte. Er wusste, dass Boromir log, aber er hielt es ihm nicht vor. Boromir war ein Mensch, der grundsätzlich die Wahrheit sagte. Und wenn nicht, dann hatte das seine Gründe. Legolas wünschte ihm eine gute Nacht und wandte sich zum gehen, als er der Frau am Fenster noch einen letzten Blick zuwarf. In dem Moment lief sie an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten, direkt auf Boromir zu. Legolas lief weiter.