Son Gokous Jenseitsabenteuer

Vorwort: Das hier ist die zweite eine Sammlung in sich abgeschlossener Geschichten, die von jenen sieben Jahren erzählen, die zwischen Son Gokous zweitem Tod und seinem Urlaubstag auf der Erde liegen..

Für alle, die mit YuYu Hakusho nicht vertraut sind, aber ein wenig Englisch können, hier ist eine recht ausführliche Homepage dazu: http://www.geocities.com/Tokyo/Towers/4809/

Bei der Schreibweise einiger Namen (Saiyan, Kililyn, Gokou) habe ich mich an den japanischen Dragon Ball Z Hero Collection Cards orientiert.



Teil 1

Es war wieder mal ein paradiesischer Tag im Paradies. Gokou hatte mit ein paar von Meister Kaios Helden in der schönen, großen Halle Übungen gemacht. Na ja, jetzt stand von der ganzen Pracht nicht mehr viel. Gokou rückte seinen Heiligenschein zurecht und betrachtete seufzend die rauchenden Mauerreste. Wenn Meister Kaio vom Treffen der Kaios zurück war, würde es ein paar arge Vorwürfe hageln.

"Es ist nicht deine Schuld", ermunterte ihn ein Held namens Katano freundlich. Er war erst vor kurzem eingetroffen und seitdem Gokous bevorzugter Trainingspartner. "Du konntes tja nicht wissen, dass ich deinem Kamehameha durch einen Sprung in die Tiefe ausweichen würde..."

Gokou rieb sich seufzend die schmutzige Stirn. "Das war ja auch ziemlich hinterhältig von dir, einfach ein Loch in den Boden zu machen und darin zu verschwinden..."

"Ich konnte ja nicht ahnen, dass dein Kamehameha als dreifacher Super Saiyan ein solche "durchschlagender" Erfolg im wahrsten Sinne des Wortes ist. Die anderen hätten mich ruhig vorwarnen können. Wo sind sie denn?"

Auch Gokou sah sich vergeblich nach den anderen Helden um. "Denen ist es hier wohl zu heiß geworden."

"Wie ich Meister Kaio einschätze, wird es noch heißer werden, wenn er erst hier eintrifft", meinte Katano trocken. "Sollten wir nicht zumindest so tun, als wollten wir das Chaos aufräumen?"

Gesagt, getan. Sie trugen die Mauerreste zusammen auf einen ordentlichen, großen Haufen.

"Denkst du, wenn wir ein paar Büsche drum herum verteilen, merkt er es nicht?", fragte Gokou Katano hoffnungsvoll. Der betrachtete den kleinen Berg aus geborstenen Steinen und gesplitterten Balken und Brettern mit leiser Skepsis. "Ich zweifle, dass wir so rasch Büsche auftreiben, die drei Stockwerke hoch sind." Gokou musste ihm zustimmen. "Dann bleibt nur eines."

"Und das wäre?"

"Wir verlassen uns auf Meister Kaios Humor. Fällt dir eine dumme Scherzfrage ein? Auf die steht er doch so."

Während Katano stirnrunzelnd überlegte bis sein Kopf zu rauchen begann, fand Gokou einen Besen unter den Trümmern und fegte mit solchem Eifer den die mit Rissen überzogenen Platten, dass man von lauter Staubwolken die Hand nicht mehr vor Augen sah.

"Son ... Gokou ...", hustete eine neue Stimme hinter den beiden. "Was ... ist .. .hier passiert?" "Ähmm ... Meister Kaio, seid Ihr das?" Die Frage war völlig überflüssig, schließlich hatte Gokou längst die Aura seines Trainers erkannt.

"Ich glaube, du kannst mit dem Fegen aufhören", seufzte Katano, dem leider kein Witz eingefallen war, und senkte seinen struppigen, dunklen Kopf in Erwartung eines göttlichen Donnerwetters. Statt dessen schien der Kaio den Spuren der Zerstörung kaum Aufmerksamkeit zu widmen. Vielmehr inspizierte er Gokou von Kopf bis Fuß und murmelte halblaut vor sich hin .... "Level dürfte hoch genug sein, das mit dem Heiligenschein passt auch ... es könnte ... es könnte funktionieren ..." "Wovon redet Ihr, Meister Kaio?", fragte Gokou verwundert.

"Wovon ... ach ja, du weißt es ja noch gar nicht." Meister Kaio rückte seine Brille zurecht und seine Fühler wippten vor Aufregung. "König Enma will, dass du auf der Stelle zu ihm kommst, er erwartet hohen Besuch und da soll der beste unter den verstorbenen Kämpfern dabei sein. Da du ja das Turnier des Dai Kaio gewonnen hast, bist natürlich du damit gemeint."

"Mal ne Abwechslung." Gokou ließ den Besen fallen und streckte sich. "Dann überlass ich den Rest hier dir, Katano." Der Angesprochene schluckte schwer. "Allein?"

Der Kaio sah sich um. "Die anderen sind nicht weit. Sag ihnen einfach, ich hätte gesagt, sie sollen dir helfen. Bis ich und Gokou wieder zurück sind, muss die Halle wieder stehen, verstanden?"

"Verstanden", sagte Katano überglücklich und machte sich auf die Suche nach den anderen Helden. Derweil umrundete der Kaio Gokou dreimal. "Nein, so geht das einfach nicht. Immerhin ist es ein offizieller Besuch. Als erstes brauchen wir eine gründliche Reinigung." Er schnippte mit den Fingern und auf einen Schlag saß Gokou ohne Kleider in einem riesigen Waschbottich. Bürsten, Waschhandschuhe, Dusche, alles funktionierte ohne sein Zutun. Er wurde schamponiert, eingeseift, abgeschrubbt und gerubbelt, bis seine Haut so rosa glänzte wie die eines polierten Porzellanferkels. Dann verpasste ihm der Kaio noch einen Schnelltrockengang in Form eines riesigen Föhns und zu guter Letzt bekam er einen neuen Kampfanzug in blau, der bevorzugten Lieblingsfarbe seines Meisters. "Das ist schon besser", meinte Meister Kaio zufrieden und legte eine Hand auf Gokous Arm.

"Jetzt teleportiere zu Enma."

Gokou nickte ergeben, konzentrierte sich und einen Augenblick später standen er und Meister Kaio vor dem monströsen Schreibtisch Enmas. Dieser hatte sich zur Feier des hohen Besuches ebenfalls in Schale geworfen und einen neuen Anzug sowie eine knallrote Krawatte angelegt.

"Da seid ihr ja endlich", seufzte Enma erleichtert. "Es müsste jeden Augenblick soweit sein."

"Was denn? Wo denn?", Gokou blickte sich um, konnte aber keinen hohen Gast entdecken. Alle Unterdämonen und Teufel schienen gespannt wie Flitzebögen und starrten auf eine Stelle auf Enmas Schreibtisch, die Gokou von seiner Position her nicht einsehen konnte. Neugierig wie er war sprang er mit einem Gewaltsatz auf die Tischplatte. Fast wäre er vor Schreck wieder von der Kante gekippt. Im Zentrum des sonst so überladenen Tisches war ein Kreis, angefüllt mit magischen Symbolen gezeichnet worden. Über seinem Zentrum schwebte Uranai Baba auf ihrer Kugel sitzend, die Augen geschlossen und unverständliche Wortfetzen vor sich hinmurmelnd. Gokou öffnete den Mund, um sie zu fragen, was das ganze denn nun sollte, aber Meister Kaio, der ihm gefolgt war, hielt ihn zurück. Eben hatte Uranai Baba ihre Litanei beendet und klatschte in die Hände. Die Zeichen unter ihr begannen zu glühen und sich langsam im Kreis zu drehen. Dabei hinterließen sie eine golden glühende Spur und da sie immer rascher wurden, verwischten sich ihre Spuren und wurden zu einem einzigen goldenen Wirbel, den anzusehen Gokou schwindlig machte. Im Herzen des Wirbels bildete sich ein dunkler Punkt, der rasch größer wurde und zu einem schwarzen Flecken wuchs. Er schien sich in die Gegenrichtung zu drehen, und da auch seine Bewegung Spuren hinterließ verwob sich Schwarz und Gold, sodass sie wie ineinander verflochtene Wirbelstürme wirkten.

Uranai Baba schwebte vom Zentrum weg zu Enma hin. "Das Tor steht. Alles andere ist Sache der Gegenseite."

König Enma nickte sichtlich angespannt und zog die Ärmel seines guten Anzugs zurecht. "Wie sehe ich aus?"

"Beeindruckend wie immer", sagte Gokou hilfsbereit. Enma warf ihm einen skeptischen Blick zu. "Wir sollten besser ein paar Schritte zurück gehen", sagte Meister Kaio leicht nervös. Aus dem schwarzen Zetrum in der Tiefe des Gegenwirbels löste sich ein heller Punkt, der durch die Wirbel nach oben getragen wurde. Selbst Enma wich sicherheitshalber ein paar Schritte zurück. Uranai Baba, Meister Kaio und Gokou wichen bis hinter das gewaltige Tintenfass in der äußerst rechten Ecke des Tisches zurück. So konnten sie natürlich nicht sehen, wie der Punkt zu einer kleinen Kugel wuchs, die, je weiter sie nach oben stieg, desto heller und größer wurde. Was sie sehr wohl sahen, war wie die Kugel schlussendlich mit gut drei Meter Durchmesser aus dem Wirbel schoss und fast über die Tischplatte hinaus katapultiert wurde.

"Interessante Technik", murmelte Uranai Baba, wagte sich ein Stück nach vor und sah zu Enma hin. "Ist sie nicht ein bisschen klein geraten?"

Enma schluckte und beugte sich vor, um die helle Kugel näher in Augenschein zu nehmen. Da machte es "plopp" und die Sphäre löste sich auf. Gokou und Meister Kaio, die schon näher gekommen waren, zuckten genauso zurück wie Enma. Lediglich Uranai Baba blieb am gleichen Fleck schweben. Anstelle der Energiekugel lagen zwei ohnmächtige Gestalten auf der Tischplatte.

"Wen haben wir denn da?", wunderte sich Meister Kaio und trat wieder näher. Seine Fühler wippten aufgeregt. Die junge Frau mit den blauen Haaren stöhnte leise und setzte sich langsam auf. "Ist mir schlecht..."

"Und mir erst", kam es von der noch viel kleinern Gestalt neben ihr. Sie rieb sich die Stirn und tastete nach dem Ruder, das ein Stück entfernt lag.

"Du hättest mich ruhig vorwarnen können", ächzte der Kleine und rückte seinen hohen Hut zurecht, auf dem die Buchstaben Jr zu lesen standen.

Uranai Baba sah König Enma auffordernd an. "Nun sag schon was!"

"Ähmm ...", König Enma räusperte sich. "Herzlich willkommen in unserer Realität. Ich bin ..." "König Enma", sagte der Kleine. "Das ist nicht zu übersehen."

Er stand auf und klopfte seine Kleider sauber. Gokou schluckte. Ein Baby. Das war tatsächlich ein Baby mit einem Schnuller im Mund, was ihn aber nicht am Sprechen hinderte.

"Ich und Botan hier möchten uns im Namen unserer Realität für die Einladung bedanken."

"Sag mal", jetzt mischte sich Uranai Baba ein. "Bist du wirklich auch Enma?"

"Hähh?!" Gokou verstand gar nichts mehr.

"Sei einfach ruhig und hör zu!", zischte Meister Kaio.

Das Baby tippte sich an den Hut. "Ja, ich bin Koenma, Enmas Sohn. Ich schätze, Ihr habt meinen Vater erwartet, aber der ist einfach unabkömmlich."

"Enmas Sohn?" Meister Kaio lachte. "Also hat zumindest ein Enma seinen Deckel gefunden." König Enma wurde rot und räusperte sich vernehmlich, um seine Verlegenheit zu verbergen. "Ich habe deinem Vater zugesagt, dass ich mir sein Anliegen anhören würde. Also, leg mal los!" Koenma drehte seinen Hut ein paar Mal hin und her und verwandelte sich vor ihren Augen in einen Teenager. Uranai Baba spitze anerkennend die Lippen, denn diese ältere Version von ihm sah wirklich cool aus, aber der Schnuller verdarb irgendwie das ganze Bild."

"Ich denke, es hört sich besser an, wenn ich in dieser Gestalt erzähle. Gibt es hier vielleicht einen Sessel oder so für uns? Diese Reise durch das Portal der Realitäten ist wirklich kein Spaziergang. "Aber sicher!", Enma winkte herrisch und sogleich schleppten ein paar Dämonen zwei bequeme Sessel an, die König Enma persönlich auf den Tisch stelle, möglichst weit von dem noch inner offenen Wirbel weg.

Botan stemmte sich mit Hilfe ihres Ruders hoch und ließ sich dankbar in den Sessel fallen. "Ein Glas Wasser, bitte..."

Eine der Dämonen beschaffte es im Handumdrehen und Botan trank gierig davon. "Diese Reise ist echt der Horror."

"Habe ich richtig verstanden, ihr kommt aus einer anderen Realität?", fragte Gokou gespannt. "So ist es", nickte Koenma, der ebenfalls mit einem Glas Wasser bedacht worden war und es mit einem Zug halb leer getrunken hatte. "Wir sind hierher gekommen, weil wir dringend Hilfe brauchen. Bei uns bahnt sich eine Katastrophe an."

"Und was ist das für eine Katastrophe?" Meister Kaios Fühler zuckten aufgeregt.

Koenma sah sich Meister Kaio aufmerksam an, dann wanderte sein Blick zu Gokou hinüber. "Ihr seid beide keine Menschen, oder? Seid ihr Youkai?"

"Also bitte!", kam es von unten, wo die echten Dämonen und Teufel dem Gespräch lauschten. "Hörner sind unser Markenzeichen und die beiden haben keine, oder?"

Koenma schüttelte den Kopf. "Unsere Realitäten sind sehr verschieden." Botan nickte dazu. "Bei uns gibt es neben den Göttern und ihren Dienern noch Menschen, Youkai und die Seelen der Verstorbenen. Sie sind verteilt auf die Menschenwelt, das Jenseits und das Reich der Dämonen, wobei die Grenzen mitunter ziemlich durchlässig sind und Youkai wie Menschen in meinen Diensten stehen."

"Ah ... dann ist also in eurer Realität die Erde der einzige Planet, der intelligentes Leben trägt, oder?", fragte Meister Kaio.

"Gibt es dennoch andere?", fragte Botan erstaunt.

"Aber ja doch. Hier bei uns im Jenseits haben wir die Seelen von Verstorbenen verschiedenster Welten, daher sehen sie oft unterschiedlich aus. Gokou hier, ist ein Saiyan, sie sind den Menschen ähnlich aber viel stärker."

"Und er ist tot, oder?" fragte Koenma.

"Ja, er hat sich geopfert, um die Welt zu retten. Daher hat er seinen Körper und seine ganze Kräfte behalten dürfen. Es gibt keinen stärkeren Kämpfer im ganzen Universum als ihn."

"Und was ist mit Ihnen?", fragte Botan höflich. "Waren Sie auch ein Held?"

"Nun ja", Meister Kaio rückte seine Sonnenbrille zurecht. "Ich bin Gokous Trainer und Mentor. Bei seinem letzten Kampf bin ich auch gestorben. Normalerweise passiert das uns Kaios nicht, da wir ja hier im Jenseits zuhause sind. Man könnte uns Götter nennen. Aber eigentlich stehen wir über dem Gott der Erde." "Ich schätze, wir haben nicht genügend Zeit die Unterschiede genau auszudiskutieren", seufzte Koenma mit Bedauern. "Wir sind gekommen, weil wir ein paar starke Krieger suchen, die mit meinen Leuten zusammen der größten Bedrohung die Stirn bieten, die jemals unsere Realität heimgesucht hat." Er ließ diese Bemerkung eine Weile lang in der Luft hängen und fügte dann hinzu: "Sie wird über kurz oder lang auf alle Realitäten übergreifen, die über ein Jenseits mit einem Enma an der Spitze verfügen." "Und wie sieht diese Bedrohung denn nun aus?", drängte Meister Kaio. "Genau", sagte Uranai Baba, "das wollen wir alle wissen." Koenma lehnte sich zurück und schloss die Augen. "Das ganze begann vor etwa drei Wochen..." .................................. "Koenma-sama! Koenma-sama!", Koenmas treuster Assistent kam in das Büro gestürmt, wo Koenma lustlos wie stets einen Antrag nach dem anderen abstempelte, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen.

Es war langweilig geworden im Jenseits seit Yusuke wieder zurück auf der Erde weilte und die Dämonen in ihrer Welt sich weitgehend friedlich gegenseitig die Köpfe einschlugen. Selbst Hiei und Kurama kamen nur ab und zu vorbei, denn Aufträge gab es für sie im Moment nicht. Koenma hatte schon mit dem Gedanken gespielt, absichtlich die Grenzen ein wenig zu lockern, damit es in der Menschenwelt wieder was für Yusuke und seine Freunde zu tun gab, aber angesichts der Strafe, die ihm sein Vater dann aufgebrummt hätte (bestimmt tausend Klapse auf den Po zusammen mit dreihundert Schüsseln Spinat-Lebertranmix) hatte er es dann unterlassen.

Daher war er mehr als erfreut, seinen treuen Gehilfen so aufgedreht zu sehen, das versprach Abwechslung.

"Was ist los?", fragte er und schob den Stapel Papiere (alle mit dem Vermerk "sehr dringend" versehen) zur Seite. "Die DVD ... die goldene DVD ... ist weg", keuchte der blaue Teufel und rieb sich den Schweiß von der Stirn. "Wenn das Euer Herr Vater merkt, ist hier die Hölle los!" "Ahhh!" Koenma verlor vor Schreck das Gleichgewicht und plumpste zurück in seinen Drehsessel, der durch den Schwung nach hinten rollte und gegen die Wand krachte. "Die ... die goldene? Bist du da auch ganz sicher? Die wird doch strenger bewacht als der Stempel meines Vaters!" "Stimmt, aber das Siegel ist noch da und die DVD nicht." "Wo sind die Wächter der DVD?" "Sie stehen draußen, können sich aber an keine Vorkommnisse außerhalb des Üblichen erinnern, Koenma-sama", versicherte der blaue Dämon eifrig. "Ich will sie befragen, auf der Stelle!"

So ernst hatte er den Sohn und Stellvertreter des Königs der Unterwelt noch nie erlebt. Mit einer tiefen Verbeugung bewegte er sich rückwärts zur Tür und riss diese auf. "Rein mit euch Unglücksdämonen, Konema-sama will euch befragen." Zwei rote, am ganzen Leib zitternde Dämonen kamen hereingeschlichen. "Bitte vergebt uns, Koenma-sama!", jammerten sie im Duett. "Wir haben es nicht bemerkt!"

Koenma hatte in seine Teenagergestalt gewechselt. Ein deutliches Zeichen, wie wichtig die Sache für ihn war. Es kam nicht oft vor, dass er innerhalb seines Büros so erschien, meist war ihm die Säuglingsgestalt lieber, weil er sich so mehr Albernheiten herausnehmen konnte. "Ihr wisst, was es bedeutet, wenn die DVD nicht wieder auftaucht, oder?" Die beiden Dämonen nickten und zitterten noch mehr.

"Ihr hat die Türe keinen Augenblick verlassen, keine Rauchpause gemacht, seid nicht aufs Klo gegangen oder habt euch einen Kaffee gegönnt, oder?" "Nein, Koenma-sama, niemals. Nicht innerhalb der Dreitstundenschicht", versicherte der muskulösere der beiden Dämonen glaubhaft.

"Und als ihr eure Schicht angetreten habt, war die DVD noch da, oder?" "Wir haben die übliche Kontrolle des Raumes gemacht, Konema-Sama. Die Vitrine war beleuchtet, die goldene DVD lag auf dem schwarzen Kissen, es war niemand irgendwo im Raum", zählte der schmächtigere Dämon an den Fingern auf. "Es war alles wie sonst." "Wirklich gar alles?" Koenma war vom Stuhl gesprungen und lief hektisch im Zimmer auf und ab. "Denkt genau nach!"

Beide Dämonen legten ihre Stirn in Falten und schließlich meinte der größere zögernd. "Nun ... ja, ich glaube zwar nicht, dass es wichtig ist ..." "Es ist wichtig. Alles ist wichtig!", drängte Koenma. "Was war es?" "Es roch so seltsam ... nach ... nach ... ein wenig nach Erdbeeren." "Und nach Minze", fügte der zweite rasch hinzu. "Und auch nach Schokolade." Koenmas Schritt stockte. "Seid ihr da ganz sicher?" Die beiden Dämonen nickten. Enma nahm die Glocke, die auf seinem Schreibtisch stand und läutete. Sogleich kam ein fetter, grüner Dämon gesprungen. "Was kann ich für Euch tun, Koenma-sama?" "Bringt mir die beiden Dämonen, die vor diesen hier Wache gestanden haben und dann ruft mir Kurama. Er kennt sich damit am besten aus." Der grüne Dämon nickte und verschwand.

Kurze Zeit später erschien Kurama und verbeugte sich kurz vor Koenma. "Was gibt es denn so Wichtiges, dass ihr mich mitten aus dem Unterricht holt?" Koenma fasste das Geschehene kurz zusammen und ließ die beiden Dämonen ihre Aussage über den Geruch wiederholen.

"Was hattet ihr zum Nachtisch heute Mittag?", fragte Kurama eindringlich. "Ähm... Erdbeeren mit Sahne", sagte der große Dämon. "Pfefferminzeis mit Schokoguss", kam es zögernd vom anderen. Kurama und Koenma wechselten einen langen Blick. "Ihr könntet recht haben... Koenma-sama. Aber ich muss zuerst noch den Raum sehen, wenn möglich."

"Sollte kein Problem sein.", meinte Konema und wollte schon wieder läuten, als der grüne Dämon hereingestolpert kam. "Koenma ... Koenma-sama", keuchte er, "die beiden Wächterdämonen sind verschwunden. Es hat sie niemand seid der Ablöse mehr gesehen."

Koenma zog die Augenbrauen zusammen. "Langsam kommt Licht in die Sache." Die beiden Dämonen sahen sich fragend an. War das für sie ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Koenma begleitete Kurama in den Tresorraum. Kurama zog die Türe hinter sich zu, schloss die Augen und forderte Koenma auf, dasselbe zu tun.

"Was riecht ihr, Koenma-sama?", fragte Kurama gespannt. "Absolut nichts." "Gut, die Wirkung war also nur von kurzer Dauer. Ich schätze, es war auf dem Glas der Vitrine." "Einen besser Platz kann ich mir nicht denken. Lässt es sich nachweisen?" "Wenn ihr Pulver von Nachtnesselsamen besorgen könnt..." "Kein Problem." Koenma hatte vorsorglich die Glocke mitgenommen, stieß die Tresortüre wieder auf und läutete wie wild. Sogleich kamen mehrere Dämonen herbei gehetzt. "Besorgt mir das Pulver von Nachtnesselsamen!", befahl Koenma.

Sie rannten in alle Richtungen davon. Ein einziger fand das Gesuchte und kam mit einer Glasflasche blauschwarzem Pulvers zurück. Kurama nahm es entgegen und streute es auf den Gladeckel der Vitrine. An einer Stelle begann das Pulver zu qualmen und verfärbte sich rötllich. "Keine Frage! Lugwurzsaft und zwar ein ziemlich starker", sprach Kurama aus, was sich auch Koenma schon gedacht hatte. "Ich fürchte, Ihr werdet die beiden anderen Wächter nur noch tot irgendwo finden. Die Diebe dürften mit der DVD längst über alle Berge sein."

Konema sank zusammen wie ein Häufchen Elend. "Was sage ich nur meinem Vater?" "Am besten die ungeschminkte Wahrheit. Zwei Diebe haben zwei Wächter getötet, sich mit einer Mischung aus deren Blut und Lugwurzsaft eingerieben und so deren Aussehen für ungefähr vier Stunden angeommen. Sie haben dann während der Schicht die DVD gestohlen und etwas reinen Lugwurzsaft auf die Abdeckung geträufelt, der dann verdunstet ist. Reiner Lugwurzsaft hat zwei Wirkungen auf die Sinne von Dämonen, erstens gaukelt er ihnen vor, dass sie sehen, was sie zu sehen erwarten, in diesem Falle die DVD auf dem Kissen, zweitens gaukelt er ihnen den Geruch der letzten leckeren Mahlzeit vor, die sie hatten, in diesem Falle der Nachtisch vom Mitagessen. Nicht umsonst kommt der Saft von der Fleischfressenden Lugwurzranke, die damit ihren Opfern einen leckeren Happen vorgaukelt um sie dann zu erwürgen, sobald sie zu nahe kommen."

"Das alles wird meinen Vater herzlich wenig interessieren", seufzte Koenma. "Du weißt doch, wie leicht mein Vater wütend wird. Wir sollten die Menschen vor Erdbeben, Sturmfluten und Vulkanausbrüchen warnen ..." "Seht nicht gleich so schwarz", versuchte Kurama zu beruhigen. "Wir trommeln Yusuke, Hiei und Kuwabara zusammen und ihr überlegt mal schon, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, die goldene DVD irgendwie zu orten."

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Koenma holte tief Luft und trank einen großen Schluck Wasser aus seinem Glas. "Das war der Anfang. Meine Spezialtruppe für schwierige Fälle hat zwar die DVD nicht orten können, aber sie fanden die Waffen der echten Wächter. Die Wächterdämonen selbst waren nicht nur getötet, sondern ausgelöscht worden, sodass ihr Nicht-sein für einen sensiblen Dämon wie Hiei mit seinem dritten Auge auszumachen war. Es stellte sich auch heraus, dass zumindest einer der Diebe kein Dämon sondern ein Mensch ist. Dadurch glaubten wir, ihn leicht aufspüren zu können."

"Eine kurz Zwischenfrage", warf Gokou ein. "Was ist an dieser DVD so wertvoll? Nur weil sie aus Gold ist?"

Koenma und Botan schüttelten synchron den Kopf. Es war Koenma, der schließlich die Erklärung lieferte. "Die goldene DVD ist jenes unendliche Dokument, wo der Schicksalsplan aller Menschen gespeichert ist. Wer wann geboren wird, wie sein Leben verläuft, wann, wo und warum er stirbt, alles ist da drauf. Auf diese Weise können wir Leute, die aus der Reihe fallen und die ihrem Schicksal eine unerwartete Wendung zu geben vermögen leichter herausfinden und im Auge behalten. Meistens verfügen solche Menschen über besondere Fähigkeiten und beeinflussen auch ihre Umgebung. Dadurch kam es schon zu einigen bösen Zwischenfällen im Laufe der Geschichte. Um notfalls gegensteuern zu können, hat mein Vater die goldene DVD geschaffen, die sich selbst aktualisiert, sobald ein Schicksal sich erfüllt hat oder ein neuer Mensch geboren wird. Eine spezielle Abteilung ist befugt, die goldene DVD jeden Monat einmal zu browsen und nach besonderen Fällen zu durchsuchen."

"Es ist also nicht gleich der Weltuntergang, wenn sie nicht sofort wieder aufzufinden ist, oder?", hakte Meister Kaio nach.

Botan nickte. "Der Diebstahl alleine wäre für Koenma-sama kein Grund gewesen seine Realität zu verlassen. Das Problem ist nur, dass es nicht dabei geblieben ist." "Die Geschichte geht noch weiter?"

Koenma seufzte. "Leider. Die Spur des Diebes führt hinab ins Dämonenreich. Wegen einer Lücke zwischen den Grenzen der Reiche gab es einmal eine Zeit, in der einige Menschen eine besondere Aurenkraft entwickeln konnten, die sie in der Menschenwelt nur in einem bestimmten Radius, dem "Territorium" anwenden konnten. Die Lücke wurde geschlossen und die betroffenen Menschen von denen wir wussten, wurden unter Aufsicht gestellt. Auch hier war die goldene DVD von großem Wert. Wie es scheint hatten ihre Daten aber anscheinend Lücken und zumindest einer dieser Menschen gelangte auf einem uns noch nicht bekannten Weg ins Dämonenreich. Seine Fähigkeit muss die Dämonen so abgeschreckt haben, dass sie ihn am Leben ließen. Auch innerhalb der Dämonenwelt ist nicht alles eitel Wonne, es gibt viel Rivalität und böses Blut. Bislang war das ja zu unserem und der Menschen Vorteil. Durch den Streit untereinander kam es nie zu einem Gesamtaufstand der ganzen Dämonen. Doch wie es schient hat es ein sehr mächtiger Dämon namens Gesceto geschafft, eine beachtliche Truppe um sich zu scharen. Wir vermuten, dass es einer aus seinem engeren Kreis der zweite Dieb gewesen ist und dass der Mensch, dessen Namen wir noch nicht kennen, mit ihm oder für ihn arbeitet."

"Und was soll so ein Dämon mit der DVD anfangen?" fragte Enma neugierig. "Nun, das selbe was wir damit tun, Menschen mit besonderen Fähigkeiten finden. Allerdings wird er sie wie diesen einen wahrscheinlich verderben und auf seine Seite ziehen. Wir hatten schon mal einen Fall, wo so ein fehlgeleiteter Mensch eine ganze Schar solch Begabter um sich geschart hat und mit ihnen und einem Dämon den Riss in der Grenze zwischen den Reichen verursacht hat. Ihr könnt euch das Chaos von damals nicht vorstellen. Offenbar hatte Gesceto einen Plan, wie er mit Hilfe dieser Menschen ein noch größeres Loch schaffen und seine Truppen sowohl in die Menschenwelt als auch ins Jenseits führen könnte. Er plante sicher nicht, dort nur die Sehenswürdigkeiten zu bestaunen und ein paar Souvenirs zu kaufen."

"Warum redest du immer in der Vergangenheit?", fragte Uranai Baba mit der ihr eigenen Respektlosigkeit an der sie es auch dem Enma dieser Realtiät nie fehlen ließ. "Gut beobachtet", grinste Koenma schwach. "Offenbar ist beim Ablesen der DVD in der Festung dieses Dämonenfürsten wie er sich selber nennt, ein Fehler passiert. Was genau geschehen ist, wissen wir nicht, aber es scheint eine unglückliche Verquickung zwischen der DVD und den Fähigkeiten dieses Menschen gegeben zu haben. Auf jeden Fall griff die Auslöschung, derer dieser Mensch fähig ist, durch die DVD verstärkt (immerhin ist sie eine Schöpfung meines Vaters und dadurch mit ihm, seinem Amt und seiner Macht verbunden) auf das Jenseits über."

"In welcher Form?", fragte Enma drängend. Langsam bekam die Geschichte einen immer bedrohlicheren Anstrich.

"Das ist schwer zu erklären", Koenma fuhr sich über die Stirn und überlegte. Dann fiel sein Blick auf Uranai Baba "Ist diese Glaskugel in der Lage Dinge zu zeigen, die weit entfernt passieren?" "Aber ja doch." Hilfsbereit wie selten hüpfte Uranai Baba von ihrer Kugel und beschwor deren Kräfte. Als im Herzen der Kugel Nebel quoll, warf sie Koenma einen fragenden Blick zu. "Was soll es denn sein?"

"Hmmm ..." Koenma und Botan wechselten einen langen Blick. "Sektor 3-32-7 im östlichen Bezirk hat es am schlimmsten erwischt", sagte Botan nach kurzer Überlegung.

"Da unsere Welten immer noch miteinander verbunden sind ..." Koenma blickte auf den Schlund der sich kein bisschen verändert hatte, "denkst du, es wäre möglich..."

"Wir werden sehen", meinte Uranai Baba und murmelte ihrer Kristallkugel den Wunsch zu. Erst schien es, als würde der Nebel ewig in der Kugel hängen, doch dann klärte sich das Bild. Meister Kaio und Gokou scharten sich zusammen mit Botan und Koenma um die Kugel, König Enma beugte seinen Kopf tief herab und versuchte auf diese Weise möglichst einen Blick von oben zu erhaschen. Der Anblick, den die Kugel bot war .... nun, erschreckend wäre untertrieben. Der eine Teil des Bildes sah halbwegs normal aus: grässlich verwachsene Bäume, Felsen, trübe, gelbliche Rinnsale gruben sich ihren Weg durch grauen Staub. Doch etwa in der Mitte wurde das Bild mit einem Mal unscharf, Felsen wie Bäume schienen durchsichtig zu werden, zu verblassen und ganz drüben war ... ja da war einfach nichts mehr. Es war als hätte jemand mit einem öligen Lappen darüber gewischt. Ein glänzender, weißer Film bedeckte diese Lücke im Landschaftsbild.

"Du solltest deine Kugel mal wieder aufladen lassen", sagte Gokou und deutete auf den seltsamen Fleck. "Sie hat einen Bildausfall."

"Ach Quatsch", empörte sich Uranai Baba. "Das hier ist das beste, was es derzeit an weissagenden Kristallkugeln auf dem Markt gibt. Sie kann gar nicht versagen." "So?" Gokou versuchte mit Spucke und seinem Ärmel, den Film wegzuwischen. Natürlich vergeblich. "He!", Uranai Baba funkelte ihn böse an. "Du verschandelst mir ja meine Kugel!" "Aber da ist ja nichts zu sehen!", verteidigte sich Gokou.

"Genau", sagte Koenma in einem Ton, der die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. "Da ... ist ... nichts." "Sieht es dort also wirklich so ... so leer aus?" fragte Gokou betroffen. "Und nicht nur dort." Botan sah sehr unglücklich aus. "Die Extinktiion hat bereits auf andere Bereiche des Jenseits übergegriffen. Wir haben schon versucht, die Erscheinung selbst aufzuhalten oder rückgängig zu machen, aber ..." Sie schüttelte den Kopf.

"Was wird passieren, wenn es so weitergeht", fragte Meister Kaio. "Die Seelen werden sich an den verbliebenen Plätzen sammeln, es wird enger und enger werden und irgendwann werden auch sie von der Extinktion erfasst und ausgelöscht. Aber noch vorher wird, nach derzeitigen Berechnungen gemessen, der Palast meines Vaters erfasst werden", erklärte Koenma trocken. Es klang, als nähme er es sehr gelassen, aber sein erstarrtes Gesicht und seine geballten Fäuste sprachen eine andere Sprache.

"Aber ...", warf entsetzt ein, "was ist mit all den Neuankömmlingen?" "Ohne den Eigang zum Jenseits findet auch keine Neuaufnahme statt", sprach Botan aus, was Enma befürchtete. "Das heißt, dass kein Mensch auf Erden sterben kann." Gokou dachte an all die Verluste, die er und seine Freunde hatten erleiden müssen. "Unsterblichkeit?", flüsterte er heiser.

"Nicht wirklich", sagte Koenma scharf. "Wer stirbt, der tut es ja nicht so aus Jux, sondern aus einem bestimmten Grund. Wegen einer Verletzung, wegen Alter oder einer Krankheit. Stell dir vor, dir würde jemand den Kopf abhacken, aber du würdest nicht daran sterben, dein Blut fließt dir aus dem Körper, dein Hirn kann ohne Sauerstoff nicht arbeiten, aber wie auch immer, du bleibst am Leben. In diesem Zustand."

"Zombies....", hauchte Meister Kaio und wurde blass. "Genau. Alle, die sonst friedlich entschlafen wären, mit der Hoffnung auf Wiedergeburt, werden dort liegen, sitzen oder stehen bleiben, wo sie der Tod ereilt hätte. Sie werden nicht atmen, reden oder essen, aber sie können auch nicht begraben werden, denn ihre Körper werden nicht verrotten. Wer sie dennoch verscharrt, begräbt jemanden, der bei vollem Bewusstsein ist, der noch immer mitbekommt, was geschieht und vor allem jemanden, der auf ewig unter der Erde gefangen sein und den Verstand verlieren wird....."

"Und was lässt euch glauben, dass diese Katastrophe auch unser Jenseits befallen wird?", fragte Enma mit kalkweißen Gesicht.

"Das ist reine Vermutung, aber da Ihr ja auch Enma seid und die goldene DVD von einem Enma erschaffen wurde, ist es nicht völlig auszuschließen, oder?" König Enma nickte, wenn auch zögernd. "Aber ich glaube nicht, das wir wegen dem Nichts da etwas ausrichten können..."

"Wir nicht", mischte sich Gokou ein, "aber was ist mit den Dragonballs?" Koenma zog die Augenbrauen hoch und rasch erklärte ihm Gokou, was es mit den Dragonballs auf sich hatte.

Sogleich hellten sich Botans und Koenmas Mienen auf. "Das klingt gut, aber... aber ob sie auch bei uns drüben wirken?"

"Einen versuch ist es wert", sagte Meister Kaio optimistisch. "Die Kugel von Uranai Baba hat ja auch den Tunnel nutzen können, oder? Vielleicht klappt es ja auch mit der Wirkung der Dragonballs." "Ihr würdet uns wirklich diese Wunderkugeln benutzen lassen", fragte Botan.

"Jeder kann sie benutzen, der sie findet", erklärte Uranai Baba. "Sieben etwa so große Kugeln verstreut auf die ganze Welt?" Koenmas Hoffnung erlosch wieder. "Das ist doch unmöglich", stöhnte er.

"Ist es nicht", widersprach im Gokou. "Ihr braucht nur Bulmas Radar." Wiederum bedurfte es einer längeren Erklärung, wer Bulma war und was ihr Radar mit den Dragonballs zu tun hatte.

"Ihr müsst Bulma nur erklären, dass ihr von mir kommt", sagte Gokou. "Wir sind alte Freund und sie wird euch helfen." "Das würde eines der Probleme lösen, nicht aber das andere", sagte Koenma. "Wir brauchen immer noch ein paar starke Krieger um die Festung von Getseco zu stürmen, die DVD zurück zu bekommen und diesen Menschen zu fassen."

"Das hört sich nach viel Spaß an", sagte Gokou und schielte zu Enma hinauf. "Aber da ich ja tot bin, kann ich nicht viel machen..." "Dort drüben ist auch ein Jenseits, oder?", warf Meister Kaio ein. "Ich sehe keinen Grund, warum Gokou nicht dort mithelfen könnte, oder?"

König Enma dachte kurz nach, dann stimmte er zu. "Gokou, du kannst in die Realität meines Namensvetters und ihm dort unter die Arme greifen. Aber wen senden wir noch." "Euer Trupp, so ich das richtig verstanden habe", wandte sich Meister Kaio an Koenma, "besteht nicht aus Verstorbenen, oder?"

"Nein. Zwei Dämonen und zwei Menschen, von denen einer allerdings Dämonenblut in sich hat", zählte Koenma auf. "Also dürfen sich die beiden Menschen im Jenseits bewegen, auch wenn sie noch am Leben sind?" "Mit einer besonderen Genehmigung meinerseits, ja."

"Das trifft sich doch gut. Wir können Vegeta, Piccolo und Gohan fragen, oder?", schlug Meister Kaio vor. "Neben Gokou hier gibt es auf der Erde keine stärkeren Krieger. Yamchu und Kirilin werden Koenma und Botan bei der Suche nach den Dragonballs helfen."

"Hmm..." Botan sah Koenma an, doch dieser schüttelte den Kopf. "Ich kann das Jenseits nicht im Stich lassen, wenn ich nicht bald zurückkehre sieht es so aus, als wäre ich geflohen und dann bricht eine Panik aus. Botan muss uns hinüber geleiten und von unserer Seite dafür sorgen, dass der Tunnel nicht zusammen bricht. Aber ich denke, dass Kuwabara wohl am besten geeignet ist, in eurer Welt ohne großes Aufsehen mit nach diesen Kugeln zu suchen, was ich von den anderen dreien und ihrem dämonischen Blut nicht garantieren kann. Botan wird ihn herbringen, sobald sie mich und eure Krieger zurück gebracht hat. Schaffst du das, Botan?"

"Keine Sorge, Koenma-sama. Es geht schließlich um alles." "Gut." "Dann müssen wir nur noch eines tun", sagte Meister Kaio. "Wir müssen Vegeta, Piccolo und Gohan überreden, Gokou auf dieser Reise zu begleiten."

Ende des ersten Teiles