DISCLAIMER: Mir gehört nichts, außer der Idee zu dieser Geschichte. Die Charaktere gehören J.K. Rowling.
Kapitel 1
"Miss Granger, bleiben Sie nach der Stunde bitte nochmal kurz."
Hermine konnte sich wahrlich nicht erklären, warum Professor McGonagall sie sprechen wollte. Sie tauschte kurz Blicke mit Harry und Ron aus, bevor sie sich wieder dem Huhn vor sich zuwand, welches sie in eine Schale verwandeln sollte. Sicherlich, sie hatte schon drei Schalen vor sich stehen, aber sie dachte, dass Übung nie schaden konnte.
Nach der Stunde verabschiedete sie sich von den Jungs. Sie hatte jetzt Arithmantik und sah die beiden erst beim Mittagessen wieder. Nun war sie aber erst mal gespannt, was Professor McGonagall von ihr wollte.
"Weswegen wollten Sie mich sprechen, Professor McGonagall?"
"Professor Snape hat mich angesprochen."
"Professor Snape?" Hermine konnte kaum glauben, was sie soeben gehört hatte. Was wollte denn jetzt Snape von ihr, was er ihr nicht hätte selbst sagen können.
"Ja, Miss Granger. Sie haben doch einen Kater, richtig?"
"Jaa?" Was hatte ihr Kater Krummbein denn jetzt hiermit zu tun? Vor allem, was hatte er mit Snape zu tun?
"Professor Snape hat mich gebeten ihnen auszurichten, dass er Sie heute Abend um halb acht in seinem Büro haben will. Und Sie sollen Ihren, ich zitiere: "verdammten Kater" mitbringen. Haben Sie das verstanden?"
"Ja, Professor McGonagall."
"Gut. Dann können Sie jetzt gehen."
Hermine musste sich jetzt unwahrscheinlich beeilen, um nicht zu spät zu Arithmantik zu kommen. Sie wusste nicht, warum Snape sie sehen wollte, geschweige denn, warum sie ihren Kater Krummbein mitbringen sollte.
Abends um viertel nach sieben holte sie ihren Kater, nahm ihn auf den Arm und verließ den Gryffindor-Gemeinschaftsraum.
Auf ihrem Weg durch das Schloss, fragte sie sich immer wieder, wieso Snape sein Büro so weit entfernt vom Gryffindor-Gemeinschaftsraum haben musste. Krummbein wurde ihr allmählich zu schwer und er tat auch nichts, um sich ein wenig leichter zu machen.
Als sie endlich Professor Snapes Büro erreicht hatte, klopfte sie an und wurde auch sogleich hereingebeten. Wenn man hier von bitten sprechen konnte, so unfreundlich wie er war.
"Guten Abend, Professor Snape." Sie bemühte sich bewusst freundlich zu sein.
"Na wenigstens sind Sie pünktlich, Miss Granger."
"Was wollen Sie von mir, wenn man fragen darf?"
Professor Snape erhob sich und ging in Richtung einer Tür an der Seite des Büros. "Mitkommen!"
Snape führte Hermine in einen Raum, den sie als Wohnzimmer identifizieren konnte.
"Professor Snape?"
"Was ist?"
"Was wollen Sie von mir?" Sie klang unsicherer, als sie es eigentlich vorhatte, aber die Tatsache, dass sie mitten im Wohnzimmer von Snape – dem fiesen, ewig miesepetrigen Tränkemeisters - stand, ließ sie unsicher werden.
"Von Ihnen will ich vorerst noch nichts, außer dass Sie Ihren Kater zum Kamin bringen."
"WAS?!" Das war nicht gerade schlau gewesen.
"Bringen Sie Ihren verdammten Kater zum Kamin!"
"Na gut." Hermine brachte Krummbein mit einem sehr mulmigen Gefühl zum Kamin und musste ihn absetzen, weil er anfing wie verrückt zu zappeln. Krummbein ging zielstrebig auf einen Haufen alter Decken zu, welcher neben dem Kamin lag.
Hermine blickte ihm hinterher und rechnete jeden Moment damit, dass Snape sie wieder anblaffte. Doch nichts dergleichen geschah. Sie konnte es nicht fassen, dass Snape sie nicht angeblafft hatte. Ungläubig blickte sie sich nach ihm um.
"Sehen Sie sich nach Ihrem Kater um und nicht nach mir."
Also doch, Snape war nicht plötzlich nett geworden. Hermine sah sich nach Krummbein um und stellte fest, dass aus dem eben noch unscheinbar daliegenden Haufen ein schwarzes Etwas herausschaute. Aus Angst um ihren geliebten Kater ging sie näher heran, nur um festzustellen, dass das Etwas eine andere Katze war.
Nachdem die Katze aus dem Deckenhaufen gekrochen war, sah Hermine, dass es sich um eine sehr schöne, schwarze Katze handelte. Verwundert wendete sich Hermine an Snape.
"Sie haben eine Katze, Sir?"
"Eins dieser unwahrscheinlich tollen Geburtstagsgeschenke des Schulleiters. Ich hätte mir niemals auch nur im Entferntesten eine Katze angeschafft."
"Aber was hat das jetzt mit mir zu tun?"
"Werfen Sie mal einen genaueren Blick in den Haufen." Dabei wies er mit der Hand in Richtung Haufen.
Bei der genaueren Betrachtung sah Hermine, dass sich in dem Haufen vier kleine Katzenbabys befanden.
"Professor Snape? Ich weiß immer noch nicht, was ich hiermit zu tun haben soll."
"Pff...und ich dachte Sie wären intelligent. Ihr Kater ist eindeutig der Vater dieser kleinen, nervenden Viecher."
"Woher wollen Sie das denn wissen?" Damit hatte Hermine sich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt.
"Ganz einfach. Die Katzen haben den gleichen Flaschenbürsten-Schwanz, wie Ihr Kater."
"Und? Was soll das jetzt heißen?"
"Da Sie anscheinend Ihren Kater nicht haben kastrieren lassen, haben Sie die Pflicht sich um diese Biester zu kümmern."
"Also mal! Soweit kommt's noch. Sie haben Ihre Katze doch auch nicht kastrieren lassen." Innerlich machte sich Hermine schon auf das Donnerwetter gefasst, welches jetzt bestimmt kommen musste.
"Meine Katze verlässt diese Räume hier nicht."
"Und wie zur Hölle soll dann mein Kater hier herein gekommen sein?" Hermine war ziemlich überrascht, dass Snape nicht vor Wut am überkochen war. Wie sie feststellen musste, als sie ihn ansah, war er sogar recht ruhig.
"Was weiß ich? Jedenfalls ist Ihr Kater der Vater dieser vier Katzenbiester."
Es machte Hermine zwar fuchsteufelswild, dass Snape ihr unterstellte, dass sie nicht auf ihren Kater aufpassen konnte, aber sie musste sich dennoch eingestehen, dass die Katzenbabys super süß waren. Sie wollte sich einerseits um die Katzen kümmern, aber andererseits wollte sie es nicht, weil sie nicht einsah, dass es ihr Fehler war, dass die Natur ihre eigenen Regeln aufstellt und passiert ist, was passiert ist. Man konnte sie doch nun wirklich nicht dafür verantwortlich machen. Sie beschloss, dass es vielleicht an der Zeit war einen Kompromiss einzugehen.
"Na gut. In Ordnung. Ich kümmere mich MIT um die Katzen. Nachmittags und Abends. Die restliche Zeit müssen Sie alleine mit den Katzen klarkommen. Einverstanden?"
"Hmm...na gut. Aber wehe Sie lassen Ihre Pflichten schleifen."
"Das werde ich nicht. Keine Sorge." Bei dem beiläufigen Blick auf die Uhr musste Hermine feststellen, dass sie schon seit einer viertel Stunde in ihrem Gemeinschaftsraum hätte sein müssen.
"Was ist?" fragte Snape, als er ihren Blick auf die Uhr sah.
"Ach nichts. Ich hätte nur seit einer viertel Stunde in meinem Gemeinschaftsraum sein müssen."
"Kommen Sie. Sammeln Sie Ihren Kater ein und ich bring Sie hoch."
Das ließ sich Hermine nicht zweimal sagen. In null-komma-nichts hatte sie Krummbein auf dem Arm und stand abmarschbereit an der Tür.
Schweigend gingen sie nebeneinander durch das Schloss. Vor der fetten Dame drehte sich Hermine zu Snape und sah ihn an.
"Ich werde mich morgen Nachmittag um vier Uhr bei Ihnen einfinden."
"Das will ich auch hoffen."
"Na dann. Gute Nacht, Professor Snape."
"Gute Nacht, Miss Granger. Bis morgen." Es war kaum ein Hauch, aber Hermine hörte es.
Bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte sich Snape auch schon umgewandt und war verschwunden.
Sie nannte das Passwort und trat in den Gemeinschaftsraum. Drinnen fand sie Harry und Ron vor, welche sie erwartungsvoll anblickten.
