A/N: Dies ist eine kleine, Peter-zentrische Geschichte, die ich schon vor einer Weile angefangen hatte, dann kam mir aber Ylva-Leigh mit ihrer Version dieser Szene zuvor und ich legte meine ein wenig frustriert zur Seite – wieder war jemand schneller! (Verwünscht sei meine Blechhülle…). Aber sie (die Geschichte) hat mir keine Ruhe gelassen, und da die Jungs in Kanada momentan ihre wohlverdiente Auszeit nehmen, gehe ich also noch einmal ein paar Jährchen weiter zurück und präsentiere euch nun meine Version.

Warning: leicht angeslasht

Pairings: SB/RL, JP/LE

Disclaimer: Das Potterversum gehört mir nicht, ich verdiene hiermit keinen Knut.


Der Anfang vom Ende

„Wie, ihr wollt alleine gehen… Wieso?"

Peter runzelte die Stirn und sah Sirius irritiert an.

„Weil ich was ausprobieren möchte."

„Ausprobieren? Was denn?"

Sirius wand sich unbehaglich, aber Peter schien keine Ruhe geben zu wollen, bevor er nicht eine befriedigende Antwort erhalten hatte.

„Was … Neues."

„Oh Mann! Jetzt weiß ich es ganz genau!", stöhnte Peter ungeduldig. „Geht's vielleicht etwas präziser?"

„Ihn abzulenken, von seiner Verwandlung. Von den Schmerzen." Sirius verdrehte die Augen über so viel Begriffsstutzigkeit. „Ich hab mir da was überlegt. Ich weiß aber nicht, ob's funktioniert. Aber ihr wisst doch, dass ich gut mit ihm allein fertig werde, macht euch also keine Sorgen. Falls es schief geht, hab ich vielleicht morgen ein paar Kratzer mehr, wenn's gut läuft, hat er ein paar weniger." Sirius zuckte mit den Achseln, um zu verdeutlichen, dass es keine große Sache war.

James nickte zustimmend. Er hatte sich oft recht überflüssig gefühlt bei dieser Verwandlungssache. Der Hund war dem Werwolf durchaus gewachsen und ein viel besserer Partner als ein Nager oder ein Huftier, das war ihm bald klar geworden. Wenn Padfoot und Moony ihr Rudelverhalten auslebten, fragte er sich, was er eigentlich dort tat. Sie brauchten ihn nicht. Ganz am Anfang, als Sirius noch nicht so ganz Bescheid gewusst hatte über adäquates Caniden-Verhalten, da hatte er manchmal eingreifen und den Werwolf mit seinem Geweih in Schach halten müssen. Aber die Zeiten waren lange vorbei und Sirius wusste nun sehr gut, wie sich Wölfe untereinander verständigten. Er hatte alles gelesen über Revierverhalten, über Rangordnung, Unterwerfung und all das. Er kannte ihre Körpersprache. Es gelang ihm inzwischen so perfekt, in den Hund zu schlüpfen und das menschliche Denken abzulegen, dass James manchmal fast vergaß, dass Padfoot kein Hund war, wenn er die beiden im Spiel beobachtete.

„Ja, aber warum musst du mit ihm allein sein?", fragte Peter, immer noch nicht überzeugt. Oder viel mehr ein bisschen frustriert. Er fühlte sich ausgeschlossen. Man wollte ihn nicht dabei haben.

„Na ja, wie gesagt, ich weiß nicht, ob es klappen wird. Und ich hab gedacht, ihr könnt die Zeit besser verwenden. Prongs möchte bestimmt lieber mit Lily im Mondschein spazieren gehen als mit uns, oder Prongs?" Sirius zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

James hatte es endlich geschafft, Lily rumzukriegen, mit ihm zu gehen. Seit ein paar Tagen waren sie ein Herz und eine Seele und konnten kaum noch voneinander lassen. Eine Sache, die Peter auch nicht so toll fand. Nicht, dass er es James nicht gegönnt hätte… Der hatte immerhin sehr lange darauf warten müssen. Aber seit James und Lily zusammen waren, war es einfach nicht mehr wie früher. James hatte eigentlich nichts anderes mehr im Kopf als Lily. Normale Gespräche waren kaum noch möglich, und Unsinn heckte er auch keinen mehr aus. Dafür zierte ihn ein schafsähnlicher Gesichtsausdruck, wann immer er an Lily dachte, und das war oft. Er war einfach nicht mehr der alte.

Die Gemeinschaft zerbröckelte, ganz allmählich, schleichend und ohne dass man irgendetwas oder irgendjemanden direkt dafür verantwortlich machen konnte. Immer öfter bekam er faule Ausreden zu hören, wenn er fragte, ob nicht mal wieder eine Aktion anstünde. Das Leben begann, langweilig zu werden. Es fühlte sich so furchtbar nach Erwachsenwerden an. Etwas, das Peter in letzter Zeit immer häufiger hörte, von allen Seiten. „Ihr werdet nun allmählich erwachsen …", hatte Dumbledore erst vor kurzem gesagt und sie an ihre Verantwortung gegenüber den jüngeren Mitschülern erinnert. „Wann wirst du endlich erwachsen …?", hatte sein Vater neulich unwirsch gefragt, als er seine häuslichen Pflichten vernachlässigt hatte, weil er lieber mit den Freunden unterwegs sein wollte. Rein rechtlich gesehen waren sie nun schon volljährig und inzwischen erwartete alle Welt, dass sie sich auch entsprechend benahmen. Aber warum musste man plötzlich auf alles verzichten, was Spaß machte, nur weil man ein wenig älter geworden war? Eigentlich konnte man sich auch gleich begraben lassen, wenn Erwachsensein das bedeutete, dachte Peter. Es fühlte sich bedrohlich und fremd an, und Peter konnte gut darauf verzichten.

James' Blicke verklärten sich und er nickte mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Peter fand, dass er selten so dämlich ausgesehen hatte. Er wusste nicht genau, was schlimmer war: James mit Liebeskummer, weil Lily ihn nicht mochte, oder James mit diesem dümmlichen Grinsen im Gesicht, weil Lily ihn jetzt doch mochte.

„Und du, Pete, könntest schon mal diesen grässlichen Aufsatz über „Sibirisches Springkraut und seine Anwendung in Aufpäppeltränken" fertig machen. Dann können Moony und ich ihn morgen abschreiben. Damit hilfst du uns mehr, als wenn du nachher mitgehst."

Peter machte ein Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen. Irgendwie klang das genau nach seinem Vater. Öde Pflichterfüllung statt Abenteuer.

„Das ist nicht fair, ihr wollt den Spaß haben und ich darf wieder die Drecksarbeit machen", beschwerte er sich.

„Ach komm schon", sagte James jetzt, „lass doch den beiden ihre traute Zweisamkeit." Dabei huschte ein anzügliches Grinsen über seine Lippen, das von Sirius mit einem spielerischen Knuff in James' Seite erwidert wurde. Die beiden tauschten ein paar verschwörerische Blicke aus, die Peter wie schon so oft das Gefühl gaben, ausgeschlossen zu sein. Was zum Geier ging da vor zwischen den beiden?

„Wenn ich nicht mitgehe, wird es für Sirius viel schwieriger, auf dich achtzugeben", gab James zu bedenken, „Moony könnte auf die Idee kommen, dich zu fressen, wenn du ihm zwischen den Pfoten herumläufst."

„Eben", schlug Sirius sofort in dieselbe Kerbe, „Moony allein ist kein Problem für mich, aber wenn ich dabei gleichzeitig auch noch aufpassen muss, dass du keinen Snack für ihn abgibst, wird's kompliziert."

„Er würde mich nie fressen!", behauptete Peter empört. „Er kennt meinen Geruch, er würde mir nichts tun."

„Na, bist du dir da sooo sicher?", fragte Sirius in gespieltem Zweifel. Dann näherte er sich Peter mit der Nase, so dicht, dass Peter mit entrüstetem Blick auszuweichen versuchte, aber Sirius' Augen funkelten belustigt, als er sich mit der Zunge über die Oberlippe fuhr und in einem vertraulich samtigen Verführerton „Du riechst schon wieder so lecker nach Schokolade" säuselte. James kicherte und auch Peter konnte ihm nicht wirklich böse sein. Seine Schwäche für Sahnetrüffel war den anderen bestens bekannt.

Peter schob nachdenklich die Unterlippe vor. Tatsache war, dass er sich nicht sooo sicher war, wie er behauptete. Remus machte ihm immer ein bisschen Angst, wenn er in seiner Wolfsgestalt war. Er war so wild! Am krassesten fand Peter, dass er sich am nächsten Morgen an kaum etwas erinnern konnte. Er war tatsächlich ein ganz anderer, wenn er sich verwandelt hatte. Aber dennoch hatte Peter die Ausflüge in den Verbotenen Wald genossen. Es war einfach cool dazuzugehören. Mit den drei wildesten und verwegensten Knaben der ganzen Schule befreundet zu sein, mit ihnen verbotene Sachen anstellen … das war richtig geil. Mit ihnen konnte er Dinge erleben, die er sich alleine nie getraut hätte, Orte sehen, die wohl vor ihnen noch kein Schüler je zu Gesicht bekommen hatte, und ganz nebenbei noch eine Menge Sachen lernen, die in keinem Buch standen. Was sie über magische Kreaturen wussten, verdankten sie viel mehr ihren Ausflügen in den Wald als ihren Büchern oder dem senilen Professor Kesselbrandt.

„Und wie willst du ohne mich an der Weide vorbeikommen?", fragte er nun mit verschränkten Armen.

„So, wie Madam Pomfrey auch, wenn sie Remus in die Hütte bringt. Ich nehme einen langen Ast und tippe den Knoten an. Jetzt stell dich doch nicht so an, Pete. Im Grunde hast du doch immer ein bisschen Schiss, wenn wir rausgehen. Jetzt darfst du drinnen bleiben und es ist dir auch nicht recht." Sirius verdrehte genervt die Augen. Warum nur stellte Peter sich so quer?

In Peters Eingeweiden formte sich ein heiß brennender, zorniger Knoten. Natürlich hatte Sirius Recht, aber das würde er nie und nimmer zugeben. Er hatte sich solche Mühe gegeben, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen…

„Ich hab keinen Schiss!", widersprach er aufmüpfig.

Sirius erkannte schnell, dass er zu weit gegangen war und seinem Ziel so nicht näher kam. Er hatte nicht mit solchem Widerstand gerechnet, aber die Strategie, Peter an seine Schwächen zu erinnern, war offenbar falsch.

„Tut mir Leid, Kumpel. So meinte ich das nicht", beschwichtigte er nun und setzte diesen Dackelblick mit einem Hauch Zerknirschung auf. Damit kam er manchmal sogar bei McGonagall durch.

„Sag mal, Pete … hast du nicht sowieso noch jede Menge Stoff zu wiederholen, für die nächste Tränke-Stunde?", fragte James, der zwar auch nicht wusste, warum es Sirius so wichtig war, mit Remus allein zu sein, der es aber akzeptierte und seinem Ziehbruder sowieso immer zur Seite sprang, egal worum es ging. Außerdem freute er sich auf die Gelegenheit, mal einen Abend mit Lily zu verbringen. Bei all den Hausaufgaben und Schulsprecherpflichten waren die Gelegenheiten doch eher rar gesät. „Sei doch froh, dass du heute Nacht nicht gebraucht wirst und Zeit zum Lernen hast. Ich meine, wenn du morgen früh im Unterricht wieder einschläfst, wie beim letzten Mal nach dem Mond, dann kannst du bis zu den Abschlussprüfungen bei McGee nachsitzen, das weißt du doch."

„Ja ja, schon gut", brummte Peter beleidigt. Natürlich stimmte das alles. Aber trotzdem: Allein der Satz, er würde nicht gebraucht, piekte in der Herzgegend. Was würde aus ihm werden, wenn er nicht länger gebraucht wurde? Sie hatten ihn immer gebraucht!

Er war kein großer Held. Er hatte keine tollen Ideen für gute Streiche, er erfand keine neuen Flüche, um die Slytherins zu ärgern. Er schaffte es nur durch ganz viel Fleiß, im Unterricht mitzuhalten, konnte nicht durch ein hervorragendes Gedächtnis oder geniale Geistesblitze Punkte sammeln. Er war kein Typ, mit dem andere unbedingt befreundet sein wollten. Aber er wurde gebraucht. Sie mochten ihn, weil er sie bewunderte, für sie Schmiere stand, weil er ihnen verbotene Dinge besorgte, falsche Alibis verschaffte, ohne dabei rot zu werden, weil er gelegentlich den Kopf für sie hinhielt, auch wenn er selbst dafür nachsitzen musste. Er hatte in ihrer Truppe nur eine Nebenrolle bekommen. Er war der Wasserträger, und er wusste das.

Aber er fühlte sich nicht schlecht dabei. Es war allemal besser, als gar keine Rolle zu spielen. Er wusste, dass er kein Typ für die Hauptrolle war. Das überließ er Sirius oder James, die sich gerne öffentlich produzierten. Peter bekam ja schon rote Ohren, wenn er im Unterricht drangenommen wurde und vor der ganzen Klasse laut sprechen musste. Doch im Moment fürchtete er, dass seine Rolle gerade gestrichen wurde.

„Okay, ich übernehm' den Scheiß-Aufsatz! Aber nächstes Mal will ich wieder mit!"

„Ja, ist gut, Pete. Nächstes Mal bist du wieder mit dabei. Ist notiert." Sirius war sichtlich erleichtert, dass der Kleine endlich eingewilligt hatte. Er legte ihm seinen langen Arm um die Schultern und zerzauste ihm mit der anderen Hand das Haar. Peter war davon normalerweise nicht so angetan, aber wenn es von Sirius kam, war es okay. Es bedeutete Anerkennung.

„Ich spendier dir auch einen extragroßen Walnussbecher bei Madam Puddifoot's, wenn wir nächstes Mal nach Hogsmeade gehen", versprach Sirius und Peters Augen begannen zu leuchten. Sirius erinnerte sich an seinen Lieblings-Eisbecher!

°°°

Peter verbrachte ein paar anstrengende Stunden in der Bibliothek, um den Aufsatz richtig gut zu schreiben. Zwischendurch hatte er ein unangenehmes Intermezzo mit Snape, der die Gelegenheit einfach zu günstig fand, als dass er sie ungenutzt hätte verstreichen lassen können. Zum Glück war Madam Pince sofort zur Stelle, sie duldete keinerlei Streitereien in ihrer geheiligten Bibliothek, und da Peter keine Anstalten machte, seinen Platz zu verlassen, blieb Snape nichts anderes übrig, als wieder abzuziehen.

Allerdings hatte Peter nicht damit gerechnet, dass der Slytherin vor der Bibliothek auf ihn wartete.

„Na, du Pflaume", murmelte er ihm aus der Dunkelheit einer Nische in den Nacken, und noch bevor Peter, dessen Reflexe bemitleidenswert langsam funktionierten, sich umgedreht hatte, baumelte er schon am Fußgelenk aufgehängt in der Luft.

„So ein Pech, dass deine Bodyguards nicht da sind, um dich zu beschützen, was Pettigrew?", sagte Snape leise mit öliger Stimme.

„Lass mich runter", fauchte Peter wütend, während er versuchte, den Inhalt seiner Taschen daran zu hindern, sich über den Boden zu verstreuen.

„Ach! Sag bloß, es macht dir keinen Spaß, in der Luft zu baumeln? Und ich dachte, du findest das so lustig. Als deine Freunde das mit mir gemacht haben, hast du doch gebrüllt vor Lachen."

Peter hatte sich inzwischen heillos in seinem Umhang verheddert, der ihm nun über den Kopf hing. Snape konnte nicht widerstehen, ihn so anzuschubsen, dass er hin und her schwang und sich dabei auch noch schnell um die eigene Achse drehte.

„Verdammt Snape. Hör auf mit dem Mist, sonst schrei ich um Hilfe!"

„Na klar… Mach doch! Aber erst …" Snape ließ mit einem lässigen Schwung seines Stabes Peters Unterhose nach oben wandern, über dessen Füße - und weg war sie.

„Jetzt kannst du schreien. Bitte sehr. Vielleicht hört Madame Pince dich."

Er betrachtete sein Werk noch einen Moment lang und machte sich dann mit einem zufriedenen Grinsen und federnden Schritten auf und davon.

Peter versuchte, seinen Umhang so weit nach oben zu schieben, dass seine Blöße bedeckt würde, aber er hatte Schwierigkeiten damit. Außerdem bekam er kaum noch Luft, ihm wurde schwindelig und übel, das Blut staute sich in seinem Kopf und er bekam Kopfschmerzen. Er wagte nicht, um Hilfe zu rufen, auch wenn er sie dringend benötigt hätte. Doch lieber wollte er sterben, als sich in dieser Aufmachung einem Mädchen, nein, überhaupt irgendwem zu präsentieren. Er betete nur, dass das Drehen und Pendeln bald aufhören würde, bevor er sich noch übergeben musste.

Nach schier endlosen Minuten hatte er seinen Zauberstab aus der Umhangtasche gefummelt und befreite sich mit einem Liberacorpus aus der misslichen Lage, zum Glück bevor ihn jemand fand und auslachte. Aber er war stinkwütend. Nicht nur auf Snape. Er eilte zurück in seinen Schlafsaal, der aber völlig verwaist war. Niemand da, ihn zu trösten, niemand da, dem man das Herz ausschütten konnte. Wozu hatte man Freunde, die nie da waren, wenn man sie brauchte?

James kam gegen Mitternacht mit rot geküssten Lippen und noch ein wenig strubbeliger als sonst in den Schlafsaal zurück und war so guter Stimmung, dass ihm Peters Geschichte weit weniger aufregte, als dieser gehofft hatte. Tatsächlich zuckten seine Lippen verdächtig, als versuche er bemüht, ein Grinsen zu unterdrücken.

„Ach komm, Wormy. Ist doch gar nichts passiert", wiegelte er ab, als Peter ihn erbost fragte, ob er das etwa lustig fände.

Nichts passiert?", quietschte Peter aufgebracht. Wie konnte James nur so etwas sagen? „Und ich dachte, wir wären Freunde!" Peter war über James' Worte fast erboster als über Snapes Angriff. Wenn James das passiert wäre, würde er nicht nichts sagen, und er würde Rachpläne schmieden, sofort!

„Hör mal, er hat dir nicht wirklich wehgetan, oder? Du hast nicht mal einen Kratzer abgekriegt… Okay, er hat dir die Unterhose geklaut", würgte er Peters Einwände gleich im Vorfeld ab, als er sah, wie dieser Luft holte, „aber es hat dich doch keiner gesehen. Was willst du? Als wir das mit ihm gemacht haben, war die halbe Schule dabei und hat sein Schniedelchen gesehen. Und du musst zugeben, dass du sehr laut gelacht hast."

„Ja, aber … ihr habt doch …. Ich hab doch nur gelacht, ich hab ihn nicht ausgezogen!"

„Jaaah, du hast Recht. Ich rede morgen mit ihm. Wenn er dich noch mal angreift, kann er was erleben. Zufrieden?" James machte immer noch nicht den Eindruck, als würde er diesen Vorfall richtig ernst nehmen. Peter kam sich veralbert vor.

„Nein!", schnappte er. „Warum muss er mich erst noch mal angreifen? Warum zeigen wir es ihm nicht gleich? Morgen!"

„Oh Mann, Pete! Jetzt sei doch nicht so 'ne Mimose. Ich kann ihn doch nicht wegen jeder Lappalie aufs Rad flechten. Was meinst du, wie Lily mir die Hölle heiß macht, wenn wir wieder zusammen auf Sniv losgehen. Es läuft gerade so gut mit ihr, ich will das nicht unnötig gefährden." Ein Waschlappenblick folgte diesen Worten.

Peter war erschüttert. Wie konnte James - sein Held - nur so weichgespült daherreden. War das tatsächlich alles auf Lilys Einfluss zurückzuführen? Wenn Frauen so was aus einem Mann machten, dann würde er sich in Zukunft von ihnen fernhalten. Oder vielmehr, er würde nicht mehr neidisch auf die schauen, die eine abgekriegt hatten. Wer brauchte schon so was? Mit wachsender Befremdung betrachtete er den Freund.

„Lern halt, auf dich selbst aufzupassen, du kannst doch nicht immer erwarten, dass Pads oder ich das für dich erledigen", quittierte James diesen Blick und brachte Peter damit an den Rand der Tränen. Das war nicht die Antwort, die er erwartet hatte. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging zu Bett. Auf James' Einlenkungsversuche reagierte er nicht mehr. Zu tief hatte dieser ihn getroffen.


TBC (?) Würde mich über ein bisschen Feedback wirklich freuen )