Disclaimer: Drow, Elfen und andere Rassen, Figuren wie Zaknafein Do'Urden, Dantrag Baenre, Gromph Baenre, Jarlaxle und Vhaeraun und andere bekannte Namen, sowie Orte Menzoberranazan, Eryndlyn, Toril und Faerûn und weitere bekannte Orte gehören nicht mir. Sie gehören zu den Forgotten Realms.

Aus Liebe geboren, in Hass erzogen, in den Wahnsinn getrieben und aus der Hölle auferstanden. Das Leben des Halbdrow Shar Dyneren ... Seine Geschichte wird hier erzählt, vom süßen Anfang bis zum bitteren Ende.
Man muss sich nicht zwingend in den Vergessenen Reichen auskennen, um diese Fanfiction zu lesen. Ich habe mich bemüht alles zu beschreiben und zu erklären. Shar ist meine erfundene Figur. Einige wohlbekannte Figuren wie Zaknafein Do'Urden, Dantrag Baenre, Gromph Baenre, Jarlaxle und Vhaeraun sind teilweilse mit von der Partie. Alle weitere Charaktere stammen aus meiner Feder.


Dem Wahnsinn so nah

geschrieben von Elbenstein


Vorwort

In den ehemaligen Privatgemächern der einstigen Mutter Oberin Ivonnel Baenre rannten sieben kleine Kinder wie eine wilde Horde durcheinander. Die Eltern dieser Sprösslinge saßen bequem auf einem großen Kissenberg und schienen ganz in ihre eigenen Gespräche vertieft, während sie hin und wieder an einem Becher Wein nippten. Der große schwarze Thron aus Obsidian, einmal der teuerste Besitz der gefallenen Adelsfamilie Baenre von Menzoberranzan, stand in der Mitte des Raumes und diente den Kindern als wunderschönes Spielzeug, indem sie darauf herum kletterten und sich dann von oben in die weichen Kissen stürzten.

Anwesend war ausschließlich die neue herrschende Schicht von Menzoberranzan. Der berühmte Söldnerführer Jarlaxle saß zusammen mit seiner Frau Felyndiia, eine wunderschöne und äußerst hinreißende Succubus, auf der linken Seite des Thrones. Neben ihnen lehnte ein hübscher Dunkelelf mit Namen Nimor Imphraezl an der Schulter von einer der schönsten Drowfrauen, die das Unterreich kannte. Strahlend blaue Augen, langes weiches Haar und mit dem wohlklingendem Namen Elvanshalee, aus dem Haus Barrison Del'Armgo.

Eine Menschenfrau mit langen schwarzen Haaren und grünen Augen, die für ihre Verhältnisse als eine der attraktivsten Damen auf der Oberfläche galt, kuschelte sich in den Armen eines Halbdrow, mit weißer Haut, blauen Augen und Haaren so rot wie das Feuer. Bei den beiden handelte es sich um niemand anderen als um Diana, die Adoptivtochter von Artemis Entreri und Drizzt Do'Urden, und der Sohn von Jarlaxle, Curunír. In den Armen Dianas kuschelte ein kleiner Halbdrow. Sein Name war Calimar. Er hatte schwarze lange Haare mit roten Strähnen und besaß die grünen Augen seiner Mutter und die helle Haut beider Elternteile.

Der kleinen Gruppe gegenüber saß ein Dunkelelf mit bernsteinfarbenen Augen und hielt eine wunderschöne Oberflächenelfe in seiner Umarmung. In ihrem Arm lag ein kleiner Säugling, der ruhig schlief. Der muskulöse und äußerst attraktive Drow trug die Kleidung eines Tempelwächsters der Stadt Menzoberranzan und liebkoste seine Frau mit Küssen. Daneben saß ein einzelner Dunkelelf und genauen Beobachtern wäre augenblicklich aufgefallen, dass dieser dem Tempelwächter wie aus dem Gesicht geschnitten war. Es handelte sich bei ihm um niemand anderen als den Hohepriester des neuen Menzoberranzans. Mit schwarzer Lederkleidung, einer schwarzen Robe aus Samt, dazu lange Haare und bernsteinfarbene Augen, die hinter einem schwarzen Seidenschleier versteckt lagen. Beide waren Zwillinge.

Ein weiterer Drow war anwesend, doch dieser schien auf jemanden zu warten. Breite Schultern, muskulöser Körperbau und mit einer schönen Rüstung, die für die kämpferischen Fähigkeiten des Kriegers eine Ehre war, sie tragen zu dürfen, lehnte er sich an einen Kissenberg. Lange weiße Haare fielen ihm über die Schultern und der Waffenmeister Zaknafein Do'Urden beobachtete mit rot glühenden Augen das wilde Spiel der Sprösslinge.

„Mama, Mama, Haldir hat mir wehgetan", klang die laute Stimme des fünfjährigen Drowjungen Ilphrin, der Sohn von Nimor und Elvanshalee. Ilphrin kam angerannt und landete in den beschützenden Armen seiner Mutter.

„Das stimmt nicht, Tante Elvanshalee", rief ein weiterer Junge und ein hellhäutiges Kind bahnte sich den Weg zu der wunderschönen Drow. Es trug ein kleines Holzschwert in der Hand und es handelte sich um Haldir, ein junger sechsjähriger Halbdrow, aus einer Verbindung eines Halbdrow und einer Oberflächenelfe, mit schwarzen langen Haaren und blauen Augen, so tief wie der Ozean.

Haldir schloss sich ein kleines Drowmädchen von ebenfalls fünf Jahren an, mit weißen langen Haaren und lavendelfarbenen Augen. Es war Shi'nayne, die Tochter des Hohepriesters von Menzoberranzan. „Ich habe gesehen, dass Haldir überhaupt nichts gemacht hat", mischte sich Shin'nayne ein und strahlte dabei über das ganze Gesicht, um ihren Spielkameraden Haldir zu verteidigen.

„Ihr solltet euch alle nicht wehtun", klang die besänftigende Antwort der attraktiven Drowfrau Elvanshalee und drückte ihren Jungen sanft an ihre Brust. Haldir machte einige Schritte auf seine Tante zu und auch ihn nahm sie in den anderen Arm und zusammen kuschelten sie liebevoll mit einander.

Shi'nayne wurde in dem Moment von einem anderen Kind abgelenkt. Ein kleines Mädchen rannte herbei. Es war Jhaelryna, die vierjährige Tochter von Jarlaxle und seiner Frau Felyndiia und somit die jüngere Halbschwester von Curunír und gleichzeitig die Tante von Calimar, der immer noch in den Armen seiner Mutter Diana lag. Jhaerlryna stemmte ihre kleinen Arme in die Hüften, räusperte sich und plapperte munter drauf los, „Ihr seid gemein, immer lauft ihr weg, wenn ich an der Reihe bin." Dann zog sie einen Schmollmund und ähnelte ganz ihrem Vater, der sie einfach nur angrinste.

Anschließend kamen noch zwei weitere Kinder angerannt, nachdem der Thron plötzlich völlig verlassen war. Beide, Amras und Amrod waren Zwillinge mit bernsteinfarbenen Augen und die Kinder des Tempelwächters und ebenfalls Halbdrow. Beide wurden gerade erst sechs Jahre alt und besaßen wie ihr Vater weißes langes Haar.

Das älteste Kind, bereits schon Zwölf, saß unbeirrt neben dem Thron und schaute nur kopfschüttelnd zu. Es handelte sich dabei um den ältesten Sohn des Tempelwächters und sein Name lautete Feanor.

Gerade wollte das Stimmengewirr der Kinder ins Unermessliche ansteigen, da wurde es plötzlich still. Ein gutaussehender und großwirkender Drow, mit langen, weißen Haaren und einer dunkelblauen Samtrobe betrat den Raum und von ihm ging eine charismatische, wie auch überaus beherrschende Aura aus und er fesselte augenblicklich alle Anwesenden. Calaunim Zaurahel, der neue Erzmagier von Menzoberranzan hatte soeben die kleine versammelte Runde betreten und lächelte sanft, während die lavendelfarbenen Augen glühten.

Der muskulöse Krieger, der eben noch in den Kissen lag, richtete sich auf und lächelte Calaunim entgegen. Dieser schmunzelte den Waffenmeister Zaknafein an und beide verstanden sich ohne Worte.

„Vater, Vater", klang plötzlich die Stimme von Haldir und der Junge entwand sich der Umarmung von Elvanshalee und rannte aufgeregt seinem Vater entgegen. Der Magier strahlte über das ganze Gesicht und nahm seinen Sohn herzlich in die Arme.

„Erzählst du uns wieder eine Geschichte?", riefen Shin'nayne und Ilphrin gleichzeitig und Amras, Amrod, Jhaelryna und Calimar hinter her.

„Oh ja, eine Geschichte", meinte nun auch Haldir und ließ seinen Vater durch den Kissenberg warten.

Dort nahm der Erzmagier Calaunim Zaurahel ebenfalls platz, gleich neben Zaknafein und schaute einmal in die Runde. „Wenn ihr möchtet. Aber ihr müsst leise sein und euch ruhig verhalten", mahnte der Magier die Kinder, die daraufhin alle eifrig nickten, sich in einem Halbkreis um Calaunim versammelten und mit großen Augen einer neuen Geschichte entgegen fieberten. Selbst Calimar krabbelte nun aus den Armen seiner Mutter und schloss sich seinen Freunden an.

„Wo soll ich denn anfangen?", fragte Calaunim mit listigem Blick zu den um sich versammelten Kindern, legte die Stirn in Falten und hob eine Hand überlegend an sein Kinn.

„Erzähl' uns von Handir und dem bösen Sklaventreiber", rief Ilphrin eilig hinüber und erntete daraufhin einen Schubs von Haldir, der etwas anders hören wollte. „Von Shar", meinte Haldir hinter her.

Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Magiers und er bedachte seinen Sohn mit einem wissenden Blick, während er überlegte, wieviel er von den unangenehmen Details dieser Geschichte weglassen sollte. Calaunim, der Vater des jungen Halbdrow beobachtete in jenem Moment, wie dieser gerade beschwingt sein Holzschwert in der Luft kreisen ließ.

„Seit ihr alle damit einverstanden?", wollte der Erzmagier wissen und erntete darauf bejahendes Nicken aller Kinder und ihre Augen fingen bereits vor Aufregung an zu leuchten.

„Dann werde ich beginnen", flüsterte Calaunim absichtlich leise damit die kleine Meute auch wirklich schwieg.

Es wurde still und man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Die Erwachsenen taten es ihren Kindern gleich und hangen wie gebannt an den Lippen des Magiers, auch wenn sie selbst die Geschichte teilweise mit eigenen Augen miterleben durften.