Last dance

Disclaimer: wie sich eh schon jeder denken kann, gehören alle Personen und Orte in der Geschichte nicht mir, leider

Anmerkung: Dies ist überhaupt die erste Fanfic die ich je geschrieben habe. Ich hoffe, dass ich nicht ganz daneben gehaut habe. Also r/r sind sehr willkommen.



"Na toll, wir haben uns verlaufen. Auron ich hab's dir doch gleich gesagt, dass dies der falsche Weg ist." Ließ Jekkt missgelaunt verlauten. Er sah den jüngeren Mann herausfordernd an. Dieser hatte kurze schwarze Haare und wie immer hatte er seinen rostroten Mantel über eine Schulter lose hängen. Auron war ein großer, muskulöser Mann, der kaum älter als 25 Jahre alt war. Er war immer noch sehr hitzköpfig, und dies nützte Jekkt zeitweise aus. Er wusste genau, wie er den Jüngeren provozieren konnte.

Auron verzog das Gesicht und verdrehte die Augen. Er überhörte die Provokation absichtlich und murmelte in seinen nicht vorhandenen Bart:" Du kannst auch nur kritisieren. Wir hätten dich im Gefängnis verrotten lassen sollen." Obwohl Auron überzeugt gewesen war, es leise genug gesagt zu haben, hatte es Jekkt gehört. Dieser stellte sich demonstrativ vor Auron auf und ließ seine Muskeln spielen. Wie gewöhnlich hielt Jekkt seinen Oberkörper nicht bedeckt, sodass jeder seine Tätowierung sehen konnte. Sie erstreckte sich über den gesamten Oberkörper bis hinunter zu seinem Bauchnabel. Er wusste nicht einmal selbst was dieses Zeichen bedeutete. Irgendwann war er mit einem riesigen Kater aufgewacht, und da hatte sich auch diese Tätowierung auf seinem Oberkörper befunden. Er konnte sich weder erinnern, wann und warum er sich dieses hatte machen lassen, doch irgendwann wurde es zu seinem markantesten Markenzeichen. Mittlerweile gefiel ihm die Tätowierung. Er war überzeugt davon sie würde im ein härteres Aussehen verleihen.

Auron ließ sich von dem Imponiergehabe von Jekkt wenig beeindrucken. Demonstrativ ließ er vor dem älteren seine Muskeln spielen, und sie begannen sich gegenseitig zu beschimpfen.

Braska schüttelte nur den Kopf und ging an den beiden Streithähnen vorbei. Die beiden würden sich schon bald wieder beruhigen und ihm dann wieder folgen. Am Anfang ihrer Reise hatte Braska noch versucht zwischen ihnen zu vermitteln, doch ohne Erfolg. Sie konnten sich stundenlang Beschimpfungen an den Kopf werfen, ohne müde zu werden. Irgendwann hatte Braska die beiden einfach ignoriert und war weiter gegangen. Diese Aktion hatte den erwünschten Effekt erzielt. Als sie gemerkt hatten, dass Braska verschwunden war, folgten sie ihm, doch ihre Schuldzuweisungen behielten sie auch im gehen bei. Auch bei dieser Streiterei verhielt sich Braska nicht anders, und wie erwartet folgten ihm Auron und Jekkt entlang des Weges.

Braska war der ruhigste des Trios. Er hielt sich nicht mit sinnlosen Streitereien auf, sondern hatte nur ein Ziel vor Augen. Er wollte zu den Ruinen von Zarnakand, um dort die Hohe Beschwörung durchzuführen. Dies war sein Lebensinhalt seit er beschlossen hatte ein Medium zu werden. Er hatte seine 7 jährige Tochter verlassen und war nun seit fast 2 Monaten auf seiner Reise unterwegs. Braska trug das imposante Gewand eines Mediums. In seiner rechten Hand hielt er einen zwei Meter langen Stab, der typisch war für ein Medium seines Ranges. Sein Gesicht strahlte Ruhe und Weisheit aus. Und doch war in seinem Blick eine tiefe Traurigkeit.

Im gehen schweiften Braskas Gedanken wieder einmal ab, und wie gewöhnlich blieben sie bei seiner kleinen Tochter Yuna hängen.

Sie war gerade 7 Jahre alt geworden, und sah schon jetzt aus wie ihre Mutter. Das Al-bhed Erbgut in ihr war nicht ganz zu übersehen, doch Braska ahnte, dass sie wenn sie erwachsen werden würde, einige Herzen brechen würde. Wie gerne wäre er dabei, um sie aufwachsen zu sehen, doch er wusste, dass diese Reise nur in eine Richtung verlief, und er seine Tochter nie wieder sehen würde. Er war sich dessen immer bewusst gewesen, doch es linderte nicht seinen Schmerz. "Woran denkst du?" Auron war wieder an seine Seite getreten. Als Auron in Braskas Gesicht sah, erkannte er sofort woran er gedacht hatte, und er wünschte sich er könnte die soeben gestellte Frage nie ausgesprochen. Er wusste wie sehr Braska unter der Trennung von Yuna litt, und mit jedem Schritt wurde auch der Schmerz für ihn größer. Auron ließ sich wieder zurückfallen, und dafür war Braska dankbar. Obwohl Auron seit vielen Jahren sein Freund war, konnte und wollte er nicht mit ihm über seine Gefühle sprechen.

Jekkt hatte die beiden vor ihm sehr genau beobachtet, und als Auron sich wieder zurückfallen ließ, stellte er die Frage die ihm auf der Zunge brannte: "Was hat er denn? Ihr verheimlicht doch irgendwas?"

"Es ist nichts, mach dir keine Sorgen" antwortete Auron knapp. Auch er dachte nun daran, was geschehen würde, wenn Braska die Hohe Beschwörung durchführen würde. Er war sich von Anfang an bewusst gewesen, dass am Ende dieser Reise Braska sterben würde. Das war der Preis für die Stille Zeit. Das hohe Medium musste sein Leben geben, um Sin zu besiegen. Das Medium musste sterben, damit die Menschen von Spira für 10 Jahre in Frieden leben konnten. Aurons Herz wurde schwer in seiner Brust. Er hatte immer gewusst, wie ihre Reise enden musste und doch. Irgendwie hoffte er, dass Braska scheitern würde.

Sie traten aus dem dunklen Macalania Wald in das gleißende Sonnenlicht. Sie hatten nun endlich die Weiten der Stillen Ebene erreicht. Nicht mehr lange und sie würden die Ruinen von Zarnakand erreichen und damit am Ende ihrer Reise angelangt sein.

Die Stille Ebene war eine trostlose Grasebene, die nur von einigen Chocobos und Unmengen von Monstern bewohnten wurde. Dies war der Ort an dem das Hohe Medium gegen Sin antreten musste, um den Bewohnern von Spira die erhoffte Stille Zeit zu bringen.

Auron kramte die Karte heraus, auf denen alle wichtigen Stationen eingezeichnet waren. "Ungefähr in der Mitte müsste sich ein Pilgerlager befinden. Wir sollten erst dort noch ein wenig halt machen und unsere Vorräte auffüllen" Auron seufzte laut auf "Allerdings werden wir noch ca. 4 bis 5 Tage brauchen, um die Raststation zu erreichen, und unsere Vorräte gehen jetzt schon zu Neige."

Braska sah sich um. "Dort unten erkenne ich einen geeigneten Ort für unser Nachtlager. Wir sind heute schon weit genug gekommen." Jekkt und Auron nickten einvernehmlich. Obwohl ihr Ziel vor Augen war, dauerte es dennoch geraume Zeit, bis sie den Platz erreicht hatten, den Braska für ihr Nachtlager ausgesucht hatte. Sie sammelten einige trockene Zweige und entfachten ein Feuer. Sie wussten, dass die Nächte auf der Stillen Ebene besonders kalt sein konnten. Nachdem sie ein spärliches Abendessen zu sich genommen hatten, war Braska der erste der sich auf seiner provisorischen Liegestätte niederließ und versuchte einzuschlafen.

Die beiden übrigen Gefährten saßen sich stumm gegenüber. Auron schürte das Feuer und legte ein weiteres Stück Holz in die Glut.

"Was verschweigt ihr mir?" Jekkt sah Auron trotzig in die Augen. Er wollte endlich Antworten. Dieses Gefühl der Verschwiegenheit zwischen Braska und Auron war ihm schon zu Beginn der Reise aufgefallen, und dieses Gefühl hatte sich im Laufe der Zeit nur verhärtet.

Er konnte sehen, wie Auron mögliche Ausflüchte zurechtlegte, und diese wieder verwarf. Jekkt konnte sich ein süffisantes Lächeln nicht verkneifen. Schließlich breitete sich Resignation über Aurons Gesicht aus und er antwortete leise: "Wenn er die Hohe Beschwörung vollzieht, wird er sterben, so wie jedes andere Hohe Medium vor ihm." Jekkt schluckte schwer. Obwohl er die Antwort insgeheim bereits gekannt hatte, traf ihn die Bestätigung wie eine Ohrfeige. Er konnte fühlen wie sich sein Magen zusammenzog und seine Kehle austrocknete. Er nickte leicht, denn zu mehr war er im Moment nicht fähig. Wirre Gedanken und Fragen wirbelten durch seinen Kopf. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Der Krampf in seiner Magengrube löste sich allmählich. "Lass uns schlafen gehen. Wir müssen morgen früh raus." Brachte er gepresst hervor. Er ging zu seinem Schlafplatz.

Auron legte noch ein Stück Holz ins Feuer und begab sich auch zu seiner Liegestätte. Doch beide konnten noch lange nicht einschlafen, sie wälzten sich hin und her, bis der sich ein unruhiger Schlaf endlich einstellte. Alpträume quälten sie unbarmherzig.

Am nächsten Morgen frühstückten sie wenig, packten ihre Habseligkeiten zusammen und begaben sich tiefer in die Grasebene. Die Stille Ebene wurde von Monstern wie Quahls, katzengleichen Monster mit relativ hohen magischen Fähigkeiten, oder Heckenschlangen, riesige Schlangen, die mit unzähligen Stacheln bewaffnet waren, bewohnt. Die drei Gefährten wurden in unzählige Kämpfe verwickelt, durch die sie um einiges länger für ihr Vorankommen brauchten, als sie eigentlich gedacht hatten.. Am Tag des zweiten Tages in der Ebene, wurden sie in einen Kampf mit einem futtersuchenden Morbol verwickelt. Diese gelblich grüne deformierte Pflanze mit einem überdimensionalen Kopf und unzähligen riesigen Tentakeln griff aus dem Hinterhalt an. Jekkt hatte keine Chance mehr ihrem Giftangriff auszuweichen. Einer ihrer Tentakeln verletzte ihn und ein Giftsekret würde in seinen Körper injiziert. Trotz seiner Verletzung kämpfte er an der Seite von Braska und Auron weiter. Gemeinsam gelang es ihnen das Monster zu besiegen.

Keuchend lehnte sich Jekkt an sein Schwert. Seine Kräfte schwanden rapide. Das Gift schien sich sehr schnell auszubreiten. "Mist, mich hat es ziemlich erwischt." Er atmete stoßweise ein und aus. "Haben wir noch ein Gegenmittel?"

Auron sah betroffen zu Boden. "Wir haben keines mehr".

"Hm, hab ich mir fast gedacht." Jekkt ließ sich auf den Boden sinken. Sie wussten alle, dass Jekkt ohne das passende Gegenmittel nicht überleben würde. Aurons Antwort kam einem Todesurteil gleich.

"Ich werde zu der Raststätte gehen, und das Gegenmittel holen" Doch Auron, wusste, dass es schier unmöglich war, wieder rechtzeitig zurückzukommen, und Jekkts Leben zu retten.

"Nein, Auron, du weißt, dass du es niemals rechtzeitig schaffen kannst." Sprach Braska die unumstößliche Wahrheit aus. Ein Schimmer von Hoffnung blitzte in seinen Augen auf. "Ich könnte mit Valfaris zu der Raststätte fliegen. Mir sollte es eigentlich gelingen rechtzeitig wieder zurückzukommen." Er überlegte kurz "Zu Fuß würden wir ca. 3 Tage brauchen, wenn wir ohne Unterbrechung marschieren würden. Mit einem Chocobo, sollten wir das Glück haben und einen fangen, würden wir immer noch mindestens zwei Tage brauchen. Doch wenn ich mit Valfaris hinfliegen würde, müsste es möglich sein, innerhalb eines Tages wieder hier zu sein."

Auron sah seinen Freund ungläubig an. Doch nach kurzer Überlegung, wusste er, dass Braska Recht hatte. Valfaris, die fliegende Bestia, war wirklich ihre einzige Chance. Und obwohl er nicht einverstanden war, dass Braska ohne seine Leibgarde gehen sollte, wusste er, dass sie keine andere Möglichkeiten mehr hatten.

Es war beschlossene Sache und somit begann Braska die Bestia zu beschwören. Gleißendes Licht erhellte den Himmel und aus diesem Zirkel aus Licht stürzte eine riesige Flugbestia zur Erde hinab. Er landet dicht neben Braska, der ihn lächelnd begrüßte. Wie immer streichelte er zuerst über den Schnabel um ihn dann hinter dem Ohr zu kraulen. Valfaris gurrte zufrieden. Braska sprach leise in das Ohr der Bestia, wobei er jedoch immer noch nicht aufhörte, den Kopf des vogelartigen Wesen zu kraulen. Valfaris gurrte noch lauter, und als Braska endete schien er leicht mit dem Kopf zu nicken.

"Er ist damit einverstanden. Ich werde mit ihm zu der Raststätte fliegen, und ich hoffe, dass ich spätestens morgen mittag wieder hier sein werde." sprach Braska an seine Gefährten gewandt.

"Sei vorsichtig." Sprachen Auron und Jekkt im Chor. Ein angespanntes Lächeln umspielte ihre Münder.

Mit einem aufmunternden Kopfnicken stieg Braska auf den Rücken der Bestia. Valfaris breitete seine mächtigen Flügel aus und hob sich graziös empor. Mit kräftigen Flügelschlägen entfernte er sich schnell von den beiden Zurückgebliebenen.

Jekkts Zustand verschlimmerte sich stetig. Das Gift breitete sich rasend schnell in seinem Körper aus. Sehr bald begann sein Körper vor Fieber zu glühen, und gegen Abend stellte sich auch heftiger Schüttelfrost ein. Jekkt wurde von starken Hustattacken gepeinigt. Auron hatte ein Feuer entfacht, dass die Kälte und die Monster fernhalten sollte. Doch Jekkt fror trotz der Wärme des Feuers immer noch. Gegen Mitternacht verschlimmerte sich sein Zustand dermaßen, sodass Auron befürchten musste, dass Jekkt das Morgengrauen nicht mehr erleben würde. Immer und immer wieder wurde sein ohnehin schon schwacher Körper von heftigen Krämpfen geschüttelt. Sein Atem wurde schneller und schneller, bis es nur mehr ein schwaches Hecheln war.

Auron ging näher zu seinem Freund und kniete sich zu ihm. Tiefe Sorgenfalten zogen sich über seine Stirn. Wie konnte er diesem geplagten Wesen nur helfen? Er beugte sich zu Jekkt hinab und nahm ihn einfach in den Arm. Der Körper in seinen muskulösen Armen wurde wieder von einem Schauer geschüttelt. Auron drückte denn fiebernden Körper nach enger an den seinen. Tränen rannen an seinen Wangen hinab, er konnte und wollte sie auch nicht mehr aufhalten. Auron nahm Jekkts Kopf und presste ihn fest gegen seine Wange. Jekkt zitterte immer noch heftig. Sein Atem rasselte trocken in seiner Kehle. Auron sah auf. Sein Blick war immer noch von Tränen verklärt. Er betrachte das Gesicht seines Freundes. Sämtliche Farbe war daraus gewichen. Seine Haut war blass, tiefe Augenringe waren unter den geschlossenen Augenliedern zu erkennen. Die Lippen waren weiß und aufgesprungen von der Trockenheit des Fiebers.

Langsam beugte sich Auron zu Jekkt hinunter, schloss seine Augen und presste seine Lippen auf die des Älteren. Es war ein sanfter, scheuer Kuss. Jekkts Körper, der bis vor wenigen Augenblicken noch heftig gezuckt hatte, beruhigte sich allmählich. Sein Atem wurde langsamer und wurde nicht mehr so ruckartig ausgestoßen. Auron erhob sich langsam.

Er konnte nicht glauben, was er soeben getan hatte. Seine Wangen brannten vor Scham. Entgeistert starrte er auf den nunmehr ruhigen Körper hinab. Friedlich lag Jekkt immer noch in seinen Armen. Langsam ließ er Jekkts Körper zurück auf das Lager sinken und erhob sich. Unruhig lief er hin und her. "Was habe ich nur getan?" fragte er sich zum wiederholten male, doch diesmal hatte er die Frage laut gestellt. Er erschrak selbst über die anklagende Stimme in der Dunkelheit. Doch je mehr er versuchte sich in Schuldgefühle zu verstricken, desto klarer wurde ihm, dass er nicht wirklich bereute. Sein Verstand, seine Erziehung, seine Moralvorstellungen und sein Glaube schrieen auf vor Wut, Zorn und Scham.

Sein Herz klopfte wild, ja es raste beinahe. Doch tief in seinem Inneren spürte er ein Gefühl der Befriedigung, dass er Jekkt geküsst hatte. Diese Empfindung ängstigte und quälte ihn.

Erst nach einiger Zeit der rastlosen Wanderung konnte er wieder zu Jekkt sehen. Er lag friedlich und ruhig im Licht des Lagerfeuers. Das Heben und Senken des Brustkorbes zeigte Auron, dass er nun in einen tiefen und traumlosen Schlaf gefallen sein musste. Auch Auron legte sich nun neben den fiebernden Körper hin, und versuchte zu schlafen. Doch erst als der Morgen graute viel er in einen unruhigen Schlaf.



So das war es mal fürs erste. Ich wollte mich bei Flocki bedanken, die sich die mühe gemacht hat mein Geschreibsel zu korrigieren, und die mir immer mit tollen Einfällen zur Seite steht. Was würde ich ohne dich Schussel bloß machen ;)